Mit der RX2 PRO kündigt Brax nicht weniger als die Endstufe der Superlative an, vollgepackt mit Innovation und das erste Class-D Design der Marke.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Viva Audio The Wand 14-4 / The Wand Master 14
The Wand: Länge als Zeichen von Größe
Also das war so: Auf der High End in München erspähte ich im Raum des italienischen Herstellers Viva Audio diesen hochinteressanten Plattenspieler und verabredete spontan einen Testbericht. Soweit, so einfach…
Was mir erst sehr viel später klar wurde war der Umstand, dass wir den neuseeländischen „The Wand 14-4 schon einmal unter die Lupe genommen hatten, nämlich im Plattenspieler-Spezial 2019. Den hatte Kollege Schmidt unter seine Fittiche genommen und ich muss gestehen, dass ich mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern konnte. Da bei dem Gerät, das nunmehr vor mir steht, zumindest ein etwas anderer Tonarm montiert ist und ich die neuseeländische Konstruktion von vorne bis hinten absolut spannend finde beschloss ich, der Maschine einen zweiten Auftritt an dieser Stelle zu gewähren.
Im wahrsten Sinne des Wortes herausragendes Merkmal dieser Inkarnation des Themas ist der 14“ lange Tonarm. Was dessen ohnehin exotische Konstruktion nochmals auf ein anderes Niveau hebt.
Den Antrieb des Ensembles bewerkstelligt ein elektronisch gesteuerter Gleichstrommotor. Er sitzt vorne links in der Zarge und damit schon mal deutlich günstiger platziert als das Gros seiner Kollegen, die ihren Job von links hinten, also maximal weit weg von der Kontaktzone zwischen Nadel und Platte machen müssen. Den Kontakt zwischen dem recht großen Motorpulley und dem Telleraußenrand bildet ein schwerer und steifer Gummi-Flachriemen, den sich Konstrukteur Simon Brown in der Schweiz fertigen lässt. Mit dem Drehschalter vorne rechts wird die Drehzahl gewählt, wenn man den Motor ausschaltet, kommt der Teller gar mit direktantriebsähnlichem Bremsvermögen zu Stehen – ziemlich praktisch zum Umdrehen der Platte auf dem ausladenden Teller.
Die Zarge des 14-4 ist einen näherungsweise viertelkreisförmige Multiplexplatte (Material aus Deutschland) mit beidseitiger harter Laminatbeschichtung. Dabei ist trotz der ausladenden Abmessungen nur soviel Zarge wie unbedingt erforderlich vorhanden, gerade im Bereich des Tellerlagers wurde mittels einiger großer Bohrungen nennenswert Substanz entfernt. Diverse dünne Bleche sorgen dafür, dass sich die verbauten Komponenten unproblematisch erden lassen.
Hinten rechts gibt‘s ein Langloch in der Zarge, in dem normalerweise der Tonarm montiert wird. Langloch deshalb, weil es beim hauseigenen Arm keine Möglichkeit gibt, den Überhang des Tonabnehmers vorne zu justieren, man muss also zur Einstellung die Armbasis verschieben. „Normalerweise“ deshalb, weil die brandneue 14“-Ausgabe des Tonarms schlicht nicht auf die Zarge passt, sondern mit einer etwas hemdsärmeligen Klemmung seitlich an der Basis befestigt wird. Der entscheidende Punkt, nämlich der korrekte Abstand zwischen Tellerachse und Tonarmdrehpunkt, ist mittels der beiliegenden Edelstahlschablone unproblematisch einstellbar.
Die Einpunkt-Lagerkonstruktion unterscheidet sich merklich von den üblichen Ausführungen: Hier stellt nämlich eine Keramikkugel das Bindeglied zwischen Tonarm und Lagerdorn her. Jene sitzt ziemlich tief in dem schwergewichtige aus Bronze gefertigten Gegengewichtsblock, das sorgt für Stabilität im Betrieb.
Der Wand-Tonarm lebt ohne Zweifel von einem exotischen Armrohr. Satte 22 Millimeter durchmisst der dünnwandige Kohlefaserzylinder, den Simon Brown hier einsetzt. Die Idee ist zweifellos gut: Dank der leichten und steifen Faser kann er sich den großen Durchmesser erlauben, der dem Tonarm eine einmalige Stabilität verleiht. Das zahlt sich um so mehr aus, wenn man einen so langen Tonarm baut. Ich habe noch keine verlässliche Angabe zur effektiven Masse des Vierzehnzöllers, sie sollte aber in der Gegend von 20 Gramm liegen. Das ist nicht wenig, aber noch im Bereich dessen, womit übliche mittelharte Tonabnehmer umgehen können. Das mitgelieferte Ikeda 9TT zählt ohne Frage zu den härter eingespannten MCs und passt an dieser Stelle sowieso perfekt. Bei Wand- Tonarm wird der Tonabnehmer im Inneren des am Ende schräg angeschnittenen Tonarnrohres montiert. Ein offenkundig 3D-gedruckter Montageclip sorgt dafür, dass man den Abtaster klassisch mit zwei Schrauben an der richtigen Stelle arretiert bekommt. Einen Fingerbügel zur Positionierung gibt es nicht, die Funktion übernimmt der „Überstand“ des Tonarmrohrs, was in der Praxis bestens funktioniert. Die Einstellung der Auflagekraft erfolgt über das im Lagerblock per Gewinde verstellbare Zusatzgewicht. Für die Azimutjustage gibt‘s eine schwenkbare Metallplatte auf der Rückseite des Lagerblocks, mit dem man die Balance verändern kann. Wie Kollege Schmidt seinerzeit schon bemerkte ist das nicht superelegant, funktioniert aber. Der Arm verfügt zudem über eine Dämpfungseinrichtung in Gestalt einer mit Silikonöl befüllbaren Wanne, in die ein aus dem Tonarmrohr ragender Gewindestift eintaucht. Die Wanne ist per Rändelschraube in der Höhe verstellbar, so dass man die Eintauchtiefe variieren kann. Den Ehrgeiz, die Vorrichtung zu benutzen hatte ich nicht, denn der schwere Arm ist in sich so stabil, dass ich eine zusätzliche Bedämpfung nicht für erforderlich halte. Der Grund, einen so langen Tonarm zu bauen ist in erster Linie ein geometrischer: Mit steigender effektiver Länge reduziert sich der tangentiale Spurfehlwinkel und damit die Abtastverzerrungen.
Nachdem ich jahrelang Erfahrungen mit einem ebenfalls 14“ langen Clearaudio Unify gesammelt habe bin ich durchaus der Meinung, das dessen lange Version in Sachen Detailpräzision gegenüber den kürzeren Versionen die Nase vorn hat. Einmal korrekt eingestellt, ist der Umgang mit dem Wand-Ensemble eine sehr angenehme Sache. Für einen Einpunkter fühlt sich der Arm im Betrieb äußerst solide an und das Beste daran ist: Das klangliche Ergebnis rechtfertigt den Aufwand vollauf, tatsächlich tut das Setup genau das, was ich mir davon erhofft hatte. Paul Simons „Graceland“? Warum nicht, wenn sie einem doch gerade in die Hände fällt. Beim Titelstück hört man sofort die knackige und disziplinierte Gangart, die den Ikeda- Abtastern zueigen ist und hier problemlos durchgereicht wird. Das Schlagzeug hat Substanz, klingt aber trotzdem federleicht. Das Timing mit dem Bass passt perfekt, der Titel swingt völlig ungehemmt. Tatsächlich erinnert das in seiner Lockerheit verdächtig an das, was der großartige AIE-Direkttriebler ebenfalls so überzeugend liefert. Die Transparenz bei den afrikanischen Rhythmen ist wirklich atemberaubend, auch die Vielzahl von Gesangsstimmen werden bestens auseinander dividiert. Paul Kuhn gibt sich bei seinem Birdland-Konzert so lässig und entspannt wie selten, die dänischen Rocker von Causa Sui klingen druckvoll, engagiert und mit feiner Textur in den Höhen. Tolle Sache!
Fazit
Wenn Sie einen etwas anderen Plattenspieler suchen, der Sonnenschein und Spaß in die Anlage bringt – das hier ist er. Der gewaltige Vierzehnzoll-Arm erweist sich zudem als vollkommen alltagstauglichKategorie: Plattenspieler
Produkt: Viva Audio The Wand 14-4 / The Wand Master 14
Preis: um 8800 Euro
Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | Ibex Audio, Heidenheim |
Telefon | 07321 25490 |
Internet | www.ibex-audio.eu |
Abmessungen | ca. 500 x 150 x 430 mm (BxHxT) |
Gewicht (in Kg) | ca. 12 kg |
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