Unser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Sony PS-HX 500
Das Imperium schlägt zurück
Irgendwann musste es ja so kommen: Jahrzehntelang wurde der gemütlich-kompakte Platenspielermarkt von einer Unzahl kleiner und mittlerer Manufakturen bedient und kaum brummt die Sache, schaltet sich die dunkle Seite ein
Das Imperium hat sich in der Platten abspielenden Galaxis in Gestalt von Sony manifestiert. Eben jener strauchelnder Riese, der in den letzten Jahren – zumindest auf Consumer-Ebene – gerade noch mit Kameras und Spielekonsolen auf sich aufmerksam gemacht hat, aber nun nicht unbedingt mit HiFi-Equipment. Und das, obwohl die Tradition dafür natürlich da wäre. Über das mehr oder weniger verzweifelte Greifen nach jedem noch so dünnen Strohhalm habe ich in der letzten Ausgabe schon anlässlich der Technics-Neuauflage SL-!200 GAE referiert, das spare ich mir deshalb. Vielmehr wundere ich mich über das, was da gerade vor meiner Nase seine Runden dreht: Sony hat nämlich keinen riesigen Sternenzerstörer gebaut, sondern einen gelungen gestylten, bestens funktionierenden Tie-Fighter.
Einen für 500 Euro, der in ordentlichen Stückzahlen produziert und unters Volk gebracht werden kann. Im Prinzip reden wir von einem strukturell schlichten Riementriebler mit eingebauten Analog-/Digitalwandler. Der muss sein, denn vorne drauf prangt ein „Hi-Res Audio“-Logo. Sprich: Sony will mit dem PS HX-500 nicht nur den beinharten Vinylhörer ins Boot holen, sondern auch gleich ein bisschen Werbung fürs Digitale machen. Das gibt von daher Sinn, als dass besagter Wandler abgespielte Platten sogar im hauseigenen DSD-Format mit doppelter Abtastrate (DSD 128) speichern kann. Und vielleicht findet ja der Eine oder Andere Gefallen daran – wer weiß. Konzentrieren wir uns zunächst aufs Grobe, sprich: den Plattenspieler an sich. Der auch mit Abdeckhaube ziemlich flache Japaner gibt sich optisch sehr wenig japanisch-opulent, sondern erinnert in seiner Schlichtheit eher an die klassisch-britische „Plattenspielerschule“. Die Basis bildet nach alter Väter Sitte ein Brett. Oder, um es etwas weniger despektierlich zu formulieren, eine 30 Millimeter starke MDF-Platte. Dunkelgrau, fast schwarz beschichtet, hält sich sich optisch vornehm im Hintergrund. Vorne links gibt´s einen ebenfalls möglichst flach gehaltenen Drehschalter mit vier Positionen: Neben einer Aus-Position und solchen für 33 und 45 Umdrehungen gibt´s eine On-Stellung, in der nur die Elektronik unter Strom steht. Der Sinn dessen erschließt sich mit zugegebenermaßen nur bedingt. Flach gibt´s auch beim Plattenteller: Das ziemlich leichtgewichtige Druckgussexemplar erinnert an die günstigeren Modelle der großen Hersteller von damals, als Vinyl noch die dominierende Programmquelle war. Wie damals gibt´s unter dem gewuchteten Teller auch einen nach innen versetzten Steg, auf dem der Antriebsriemen läuft. Vintage-Fans ist der Handgriff, mit dem man den Riemen durch eine der beiden Öffnungen auf der Telleroberseite greift und aufs Motorpulley bugsiert sicher sehr geläufig. Die akustische Rettung des Leichtbautellers kommt in Gestalt einer sehr weichen und schweren Gummimatte; wenn die drauf liegt ist der Metallteller jeglicher Klingelneigung beraubt und verfügt außerdem auch über das gewünschte Gewicht, um zur Drehzahlstabilisierung beizutragen. Der Motor residiert entkoppelt links hinten unter dem Teller. Genaueres zur Bauart ist nicht bekannt, auf alle Fälle verfügt er über eine elektrische Drehzahlsteuerung – Sie erinnern sich, der Drehknopf vorne links. Eine Möglichkeit zur Drehzahlfeineinstellung gibt´s nicht. Als Bindeglied zum Teller fungiert ein dünner Flachriemen; Drehzahländerungen ob dessen Abnutzung in nennenswertem Maße sind nicht zu befürchten. Gegen die voreingestellte Nenndrehzahl ist nichts zu sagen, ein Check per Strobiskop offenbart Stillstand bei beiden Geschwindigkeiten. Der Tonarm des PS-HX 500 gibt sich desgleichen eher schlicht. Sony lagert klassisch kardanisch, das Armrohr ist gerade. Der Hersteller legt Wert auf den Umstand, dass das Headshell so ausgelegt ist, dass die Nadel genau mittig unter dem Armrohr steht – ist besser für die Stabilität beim Abtastprozess. Die Justage der Auflagekraft erfolgt übers Verdrehen des Gegengewichtes; die drehbare Skala an dessen Vorderseite ist ein durchaus probates Hilfsmittel, wenn mal keine Tonarmwaage zur Hand ist. Antiskating wird per Drehknopf rechts neben der Armbasis eingestellt; es wirkt über eine Feder auf den Tonarm. Eine Höhenverstellung gibt es nicht, wohl aber einen zum Lieferumfang gehörigen Tonabnehmer, der freundlicherweise auch gleich korrekt justiert eingebaut wurde. Über den Abtaster gibt´s nicht viel zu erfahren, es steht auch absolut nichts drauf; als Besonderheit darf gelten, dass er mit 30 Millinewton ziemlich viel Auflagekraft haben möchte. Es verfügt über eine Standard-Halbzollaufnahme, kann bei Bedarf also gegen einen anderen Abtaster getauscht werden. Das Gerät ruht auf dämpfenden Gummifüßen, die nicht in der Höhe verstellbar sind – Sie brauchen für den Sony also eine absolut ebene Stellfläche. Zum Lieferumfang gehört eine Abdeckhaube, die man benutzen kann oder nicht – je nach Gusto. Kommen wir zu den elektronischen Besonderheiten des Gerätes. Neben dem Analog-/Digitalwandler zählt dazu auch eine eingebaute Phonovorstufe. Mit einem rückwärtigen Schalter kann man wählen, ob man das Abtastersignal „pur“ auf die beiden Cinch-Ausgangsbuchsen geliefert haben möchte – für den Fall, dass in der Anlage schon ein Gerät mit hochwertigem Phonoeingang vorhanden sein sollte – oder eben bereits fertig entzerrt für den Anschluss an einen beliebigen Hochpegeleingang. Und dann ist da noch die USB-B-Buchse. Schließt man die an den PC an, installieren modernere Windows-Versionen ohne Probleme einen passenden Treiber, außerdem braucht´s eine Software namens „HD Audio Recorder“. Mit dieser Kombination haben Sie ein eingedenk des Preises erstaunlich mächtiges und extrem einfach zu bedienendes Werkzeug zum Digitalisieren von Schallplatten an der Hand. Sie können zwischen WAV-Aufzeichnung bis hin zu 24 Bit und 192 Kilohertz und DSD mit einfacher oder doppelter Datenrate wählen. Sie müssen sich noch nicht einmal ums Aussteuern kümmern, die Pegel sind fest voreingestellt. Sie müssen nur die Aufnahme starten und beenden, im Anschluss können Sie das Ganze nach Belieben in Titel aufteilen. Kein Problem und auch ohne Computerkenntnisse absolut machbar. Ob das den Aufwand lohnt? In Anbetracht der erstaulichen Klangqualität des PS-HX 500 auf alle Fälle: Das Gerät überrascht mit einem sehr schubstarken Auftritt, es klingt ungemein kräftig und farbig. Klavieranschläge reproduziert es sauber und energisch, Gesangsstimmen mit Schmelz und Ausdruck. Das, das muss ich gestehen, ist weit besser als das, was ich von einem vermeintlichen „Me Too“-Produkt aus einem Hause wie Sony erwartet hatte. Zumal das mit dem Digitalisieren ausgezeichnet funktioniert: Wir haben mal den Klassiker „Communiqué“ von den Dire Straits mit doppelter DSD-Datenrate aufgezeichnet; zuhause wanderte der USB-Stick mit den aufbereiteten Daten in den Streamer vom Typ Auralic Aries Mini. Das Gerät erkennt die Daten im „dsf“-Format ohne Probleme und spielt sie genau so problemlos ab. Das Erfreulliche daran: Es klingt sehr analog. Mit all seinen Meriten und all seinen Fehlern. Ich ziehe diese Aufnahme des Albums der Original-CD jederzeit vor, wenngleich jene ganz oben und ganz unten noch ein bisschen mehr zu bieten hat. Dynamischer als der Vinyl-Rip tönt die CD aber nicht, die Eigenaufnahme ist zudem einfach flüssiger und stimmiger – so mag ich das bei Platte, von mir aus auch in dieser Form. Das ist ein großartiges Spielzeug, mit dem man endlich ohne allzu viel Federlesens Platten in ein brauchbares digitales Pendant überführen kann. Und ganz nebenbei ist der Sony für 500 Euro auch einfach ein großartiger Plattenspieler.Fazit
Das kam unerwartet: Sony hat mit dem PS-HX 500 einen angenehm schlichten, ausgezeichnet klingenden Plattenspieler mit einer bestens funktionierenden Digitalisierungsfunktion auf den Markt gebracht. Meiner Meinung nach das derzeit beste Einstiegsangebot in Sachen Vinylwiedergabe, das derzeit zu haben ist.Kategorie: Plattenspieler
Produkt: Sony PS-HX 500
Preis: um 500 Euro
134-540
Heimkinoschmiede Jörg Michels |
140-586
Media @ Home Richter |
193-2504
ACR Hof CarHifi |
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | Sony, Berlin |
Telefon | 030 2575500 |
Internet | www.sony.de |
Garantie (in Jahre) | 2 |
B x H x T (in mm) | 430/104/366 |
Gewicht (in Kg) | ca 5,4 Kg |
Unterm Strich... | » Das kam unerwartet: Sony hat mit dem PS-HX 500 einen angenehm schlichten, ausgezeichnet klingenden Plattenspieler mit einer bestens funktionierenden Digitalisierungsfunktion auf den Markt gebracht. Meiner Meinung nach das derzeit beste Einstiegsangebot in Sachen Vinylwiedergabe, das derzeit zu haben ist. |