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Sonoro-Plattenspieler mit Phonostufe, USB und Bluetooth
Mal ehrlich: Wir beschäftigen uns hier in der Hauptsache mit Geräten, die für einen erheblichen finanziellen Einsatz nur eines können: Eine runde Scheibe meistens mit 33 1/3, manchmal auch mit 45 Umdrehungen pro Minute drehen. Ein willkommener Anlass, einmal komplett den Blickwinkel zu ändern, ist der Sonoro-Plattenspieler, der das auch kann, aber eben noch viel mehr und das für wirklich wenig Geld.
Klar: Der Name „Sonoro“ hat in unseren erlauchten analogen High-End- Kreisen kein Gewicht. Ehrlich gesagt: Die meisten unter uns dürften den Hersteller nicht kennen. Das würde mir im Übrigen genau so gehen, wenn ich nicht in einem Verlag arbeitete, in dem andere Fachmagazine eben auch Mainstream-Elektronik wie netzwerkfähige Anlagen oder ähnliches „modernes Teufelszeugs“ testen würden.
Einer dieser Redakteure hat mir den ganz neuen Plattenspieler von Sonoro ans Herz gelegt, der vor ganz kurzer Zeit fertig gestellt und auf den Markt gebracht wurde.
Kernkompetenz heißt im Falle von Sonoro, wenn man es ganz einfach formulieren möchte: Internetradios. Okay, das war jetzt ein bisschen zu einfach: Sonoro baut in verschiedenen Größen internetfähige Empfangsgeräte mit eingebauten Verstärkern und Lautsprechern - das moderne Äquivalent zum guten alten Röhrenradio, das früher aus keinem Haushalt wegzudenken war.
Bei den größeren Geräten kommt ein CD-Laufwerk hinzu und bei der großen Smart Line des Herstellers gibt es immerhin einen ausgewachsenen CD-Receiver, ein Paar sehr anständig gemachter Kompaktboxen und als neuestes Mitglied der Familie eben einen Plattenspieler. Klar- damit entspricht man dem immer noch boomenden Vinyltrend, aber wie man das macht, ist aller Ehren wert. Zum einen grenzt sich Sonoro auch bei den rein digitalen Produkten von dem Mitbewerbern durch eine vorzügliche Verarbeitungsqualität ab, auch durch die Verwendung schöner Holzsorten bei den Gehäusen. Zum anderen hat man sich hier wirkliche Gedanken gemacht, wie man die über 100 Jahre alte Gerätekategorie „Plattenspieler“ vollständig in eine moderne Anlagenumgebung integriert. Zum dritten, und das interessiert und natürlich besonders, kommt auch das Gerät als traditioneller Plattenspieler auch nicht zu kurz, denn er macht auch im Umfeld seiner rein analogen Konkurrenten einen guten Eindruck. So wird die flache Brettspieleroptik durch die recht massiven Füße unter den Ecken der Zarge klar aufgewertet.
Die solide Acrylhaube macht ebenfalls einen guten Eindruck. Die Zarge gibt es in drei verschiedenen Farbvarianten: Schwarz, weiß und Graphit matt. Die glänzenden Oberflächen bezeichnet der Hersteller als Klavierlack, aber das hat sich ja heutzutage bei allen Lackierungen mit Klarlacküberzug eingebürgert. Das Laufwerk selbst besteht aus einem Gleichstrommotor in der Zarge, der recht schnell dreht und ein dementsprechend kleines Metallpulley hat. Die Geschwindigkeitsregelung erfolgt über eine Feedbackschleife mit einem optischen Sensor, der die Drehzahl überwacht. Der Plattenteller selbst ist zwar eine recht flache Konstruktion, besteht aber aus einer doch einigermaßen schweren Aluminium- Legierung. Einen Subteller gibt es nicht, dafür aber einen „Innengrat“, auf dem der Flachriemen läuft. Kleines, nettes Detail am Rande: Der ab Werk hier bereits aufgelegte Riemen hat ein kleines rotes Schleichen bekommen, mit dem man ihn ganz leicht abziehen und durch die entsprechenden Aussparungen im Teller auf den Pulley legen kann - eine vorzügliche kleine Idee. Bedämpft wird der Teller mit einer Gummimatte, so dass kaum Resonanzen entstehen.
Die Lagerung erfolgt klassisch mit einer Edelstahlachse in einer Buntmetall-Lagerhülse. Der Tonarm ist für einen alten Analogfan ein Highlight des Geräts: Zum einen, und das kann ich gar nicht genug loben, erfolgt der Anschluss des Headshells nach SME-Standard, was den Austausch komplett vormontierter und - justierter Systeme erleichtert. Ich gehe zwar nicht davon aus, dass das bei dem Gerät sehr oft der Fall sein wird, aber mir als Tester hat es das Leben ungemein erleichtert. Das Armrohr des Tonarms ist S-förmig ausgeführt, ansonsten erinnert der Arm an die meisten Tonarme der in den 70er und 80er Jahren noch so populären Direct-Drive-Plattenspieler - nicht aufregend, aber funktionell und grundsolide. Die Lager machen einen guten Eindruck, sind weder zu schwergängig, noch haben sie Spiel. Keine Selbstverständlichkeit in dieser Preis- und Gewichtsklasse ist die Möglichkeit, den Arm in der Höhe zu verstellen. Und ebenfalls sehr schön gemacht ist die Einstellung der Antiskating- Kraft über eine Drehskala in der Armbasis und nicht die simple Variante mit Gewicht und Faden. Die Auflagekraft wird dagegen in klassischer Manier mit dem Gegengewicht eingestellt: Arm ausbalancieren, dann die Skala am Gegengewicht auf 0 stellen und dann das Gewicht so weit nach vorne drehen, bis die gewünschte Auflagekraft erreicht ist. Im Falle des präzise vormontierten Ortofon 2M Red sind das 1,8 Gramm, wobei ich das Red ganz gerne sogar mit etwas über 2 Gramm betreibe, aber der Einsteiger sollte sich natürlich an die Empfehlung des Herstellers halten. Die Bedienungsanleitung des Sonoro Platinum ist übrigens bei all diesen Einstellarbeiten extrem anfängerfreundlich gehalten und erklärt jeden Schritt ausführlich und üppig bebildert - sehr gut.
Nun kann der Sonoro wie jeder Plattenspieler an einer separaten Phonvorstufe oder einem entsprechenden Eingang am Verstärker betrieben werden. Steht ein solcher nicht zur Verfügung, schaltet man einfach die interne Phonovorstufe ein und kann den Spieler an einen analogen Hochpegeleingang anschließen. So weit, so gut - und jetzt wird es erst richtig interessant: Für Aufnahmen auf dem PC oder Notebook lässt sich der Platinum per USB direkt an den Rechner anschließen und gibt auf diesem Wege Audiosignale mit 48kHz Samplingfrequenz und 16bit Auflösung aus. Damit aber nicht genug: Den Sonoro-Plattenspieler kann man auch mit einem Bluetooth-Empfänger koppeln und auf diese Art und Weise Musik hören. Die Minimalkonfiguration ist in diesem Fall der Plattenspieler und eine Bluetooth- Box oder ein Headset, wie man es fast überall in guter Qualität schon für unter 100 Euro kaufen kann. Witzig. Schallplatte hören über einen JBL-Flip4-Lautsprecher! Theoretisch könnte man sogar darüber nachdenken, das Steckernetzteil des Platinum durch ein Akkupack zu ersetzen - schon wäre man komplett mobil analog unterwegs!
Bleiben wir aber ruhig einmal in einem halbwegs traditionellen Hörraum, dann auch als reiner Plattenspieler hat der Sonoro einiges zu bieten. Ein Bassmonster ist er nicht, macht aber im Tief- und Grundtonbereich einen stabilen und trockenen Eindruck. Dynamisches Material im Bassbereich gibt er stoisch und präzise wieder und lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Diese Stabilität setzt sich fort in der räumlichen Abbildung, die eine schöne Bühne in Breite wie Tiefe erzeugt und einzelne Schallquellen sauber voneinander trennt. Überhaupt spielt der Sonoro Platinum erfreulich neutral, ein Eindruck, der auch über die interne Phonostufe aufrecht erhalten werden kann. Klar – hier muss man gegenüber einer externen Phonostufe, die mehr kostet als der ganze Plattenspieler, etwas Abstriche machen, aber unhörbar bleibt das Ganze allemal. Und da auch die Bluetooth-Geschichte gut funktioniert, können wir dem Sonoro Platinum eine dicke Empfehlung aussprechen - fürs Jugendzimmer, wie auch als Allzweckwerkzeug für alle analogen Lebenslagen.
Fazit
Der Sonoro Platinum ist ein gut gemachter Plattenspieler, der mit seinen technischen Zusatzmöglichkeiten das Medium Schallplatte in die Moderne holt.Kategorie: Plattenspieler
Produkt: sonoro audio Platinum
Preis: um 599 Euro
34-2214
LINE High-Fidelity |
306-2185
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | Sonoro, Neuss |
Telefon | 02131 8834141 |
Internet | www.sonoro.de |
Garantie (in Jahre) | 2 Jahre |
B x H x T (in mm) | 420/175/356 |
Gewicht (in Kg) | 4 kg |
Varianten/Ausführungen: | Schwarz, Weiß Klavierlack, Graphit matt |
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