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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Sikora Reference
Der sanfte Riese
Natürlich ist das kein Plattenspieler für jeden. Schon allein aus Kostengründen. Auch muss man willens sein, sein Wohnzimmer von solch einer Extremkonstruktion dominieren zu lassen
Klar, man muss so etwas nicht mögen. Und ja, der Begriff „Bohrinsel“ im Zusammenhang mit dieser 25.000 Euro teuren Konstruktion ist sicher nicht völlig aus der Luft gegriffen, aber: Wenn man eine bestimmte Art und Weise, Plattenspieler zu bauen, auf die Spitze treiben will, dann kommt nun mal so etwas dabei heraus. Und eben weil‘s so schön wenig kompromissbehaftet ist, wollte ich mir unbedingt einen eigenen Eindruck von dem großen Sikora machen. Ich bin generell ein Freund von konsequenten Masselaufwerken mit kräftigem Antrieb, und kaum eine Konstruktion bedient diese beiden Aspekte so konsequent wie diese hier. Die sinnigerweise „Reference“ getaufte Konstruktion stammt vom polnischen Konstrukteur Janusz Sikora und ist das zweite von drei erhältlichen Modellen, das seinen Weg in diese Publikation findet.
Kollege Schmidt hat vor rund einem Jahr das Einsteigermodell „Initial“ hier vorgestellt und befunden, dass der gute Janusz und seine Leute ihr Handwerk offensichtlich verstehen. So ziemlich alle Komponenten der schwergewichtigen Maschinen werden am Firmensitz in Lublin im Osten Polens, keine hundert Kilometer von der weißrussischen oder ukrainischen Grenze entfernt, gefertigt. Und Sorgen bezüglich der Ernsthaftigkeit der kommerziellen Absichten muss man sich keine machen: Im Hintergund gibt es einen „richtigen“ metallverarbeitenden Betrieb mit dem entsprechenden Know-how, Plattenspieler baut man schon seit 2007. Womit sämtliche Kinderkrankheiten und lernprozessbedingten Probleme, die so ziemlich jeder Hersteller zu Beginn hat, schon länger ausgeräumt sein dürften. Janusz Sikora und sein Sohn, der die internationalen Kontakte des Unternehmens managt, ließen es sich nicht nehmen, das netto 102 Kilogramm schwere und auf drei Holzkisten verteilte Topmodell selbst in unserem Hörraum aufzubauen. Frage eins: wohin damit? Die Grundplatte der Maschine misst 56 mal 56 Zentimeter, das geht nicht auf jedes x-beliebige Rack. Unsere Rettung war ein (leider) schon lange nicht mehr produzierter Beistelltisch aus stabverleimter Birke vom schwedischen Möbeldiscounter; funktioniert hervorragend, ist aber weder standesgemäß noch irgendwo erhältlich. Da der Reference über 30 Zentimeter hoch baut, ergibt sich ganz automatisch eine vernünftige Arbeitshöhe – auch nicht schlecht. Besagte Grundplatte ist ein rund vier Zentimeter dickes Aluminiumquadrat, in das links vorne ein LC-Display und fünf Taster zur Bedienung des Ganzen eingelassen sind. Die Basis ruht auf drei höhenverstellbaren Edelstahlkegeln. Jene verfügen über seitliche Bohrungen, in die sich ein beliebig gearteter Stift als Hebel stecken lässt; auf diesem Wege lässt sich das gewichtige Konstrukt sehr bequem ins Wasser stellen. Mittels einer zweiteiligen Schablone werden fünf Komponenten exakt an die richtige Stelle der Basis gewuchtet: die Basis fürs Tellerlager und vier – jawohl: vier – Antriebsmotoren. Vorne einer, hinten einer, links und rechts je einer. Wenn man ordentlich Drehmoment an einen satte 18 Kilogramm schweren Teller bekommen will, dann ist das eine legitime Maßnahme. Das funktioniert ohne Zweifel: Die Hochlaufzeit des riesigen Tellers ist beeindruckend kurz. Jede Komponente besteht aus einem fein säuberlich ausgetüftelten Materialmix: Aluminium, Bronze, Edelstahl, Gusseisen und Kupfer sind die Zutaten der Wahl. Optisch unschwer zu identifizieren sind eine Bronzeplatte unten und Edelstahlhülsen bei der Basis fürs Tellerlager und die Motorgehäuse. Das Lager selbst ist von invertierter Bauart, auf der Basis ist ein solider Stahlstift montiert. In einer Vertiefung an der Oberseite liegt eine erstaunlich kleine Keramikkugel, auf der der Teller ruht. Die entsprechend tief im Teller versenkte Lagerhülse besteht dem Vernehmen nach ebenfalls aus Stahl. Die Schmierung übernimmt ein mitgeliefertes, recht dünnflüssiges Spezialfett. Der Teller wiegt trotz ob seiner imposanten Bauhöhe „nur“ 18 Kilogramm, weil er zum großen Teil aus dem Kunststoff Delrin besteht. Die Besonderheit jedoch besteht in dem unten eingelegten Ring aus Gusseisen, der für ordentlich Trägheitsmoment sorgt. Obenauf liegt eine Glasplatte, innen im Bereich des Labels ist eine Aluplatte eingelassen. Schallplatten fühlen sich auf der Glasplatte pudelwohl, Experimente mit Tellermatten brachten keine klanglichen Verbesserungen. Die vier Motoren stammen von Papst und sind ordentlich drehmomentstarke Gleichstromtypen. Sie laufen alle parallel an der in der Laufwerksbasis integrierten Steuerung. Mit besagtem Bedienfeld lassen sich die Geschwindigkeiten fein abgleichen. Normalerweise bin ich kein Freund von ungeregelten Gleichstromantrieben, hier funktioniert‘s aber zugegebenermaßen absolut problemlos: Ich konnte beim besten Willen auch bei unterschiedlicher Belastung des Tellers keinerlei Abweichung der Drehzahl vom vorjustierten Wert feststellen. Ist genehmigt. Mit das Schwerste am großen Sikora sind seine Tonarmbasen. So ein Zylinder mit montiertem Tonarm (in diesem Falle gab‘s zwei unterschiedlich lange Kuzma-4point- Modelle) wiegt sicherlich 20 Kilogramm. Maximale Stabilität ist hier auch dringend erforderlich, denn bei einer Bauhöhe von 17 Zentimetern sind die destabilisierenden Hebelkräfte an der Oberseite schon nennenswert. Kein Problem: Bronze und Edelstahl sorgen auch hier überzeugend für Abhilfe. Sikora arbeitet gerne mit Tonarmen von Franc Kuzma, die überaus stabilen Modelle sind definitiv eine exzellente Wahl für diesen Hünen von einem Laufwerk: Sogar ein 14 Zoll langer 4point lässt sich hier ohne Probleme unterbringen, und ebenjener mauserte sich auch ganz schnell zum Spielpartner meiner Wahl auf dem Reference. Erstaunlich groß ist übrigens der klangliche Einfluss der zweiteiligen schwergewichtigen Plattenklemme, von der ich mal annehme, dass sie zum Lieferumfang des Reference gehört: Sie macht das Geschehen definitiv ein Stück genauer und trockener. Meine erste akustische Berührung mit dem großen Sikora hatte ich über das Audio-Technica ART 1000, ohne das System jemals zuvor gehört zu haben, von daher wusste ich überhaupt nicht, was ich zu erwarten hatte. Auch die auf dem Teller rotierende Aufgabe war keine gänzlich einfache – nur rudimentär stereofon nämlich und von eher historischer Aufnahmequalität. Egal: Ich liebe Nina Simones Carnegie-Hall-Auftritt von 1963, insbesondere den Opener „Black Swan“. Wenn‘s hier nicht kalt den Rücken hinunterläuft, dann stimmt was nicht. Hier läuft‘s mit Nachdruck. Die Kombi spielt extrem fein, detailliert und emotional. Damals hatte man‘s noch nicht so mit übermäßigem Kompressoreinsatz und so gibt‘s wirklich leise Passagen, in denen gerne mal das Klangbild ein wenig in sich zusammenfällt. Hier mitnichten. Stabilität allenthalben, die Intimität der Atmosphäre in der altehrwürdigen Carnegie Hall ist allgegenwärtig. Das Klavierstück „Theme from Samson and Delilah“ gelingt zum Heulen schön; ich ertappe mich dabei, immer lauter zu drehen, um auch das letzte Nebengeräusch aus dem Publikum mitzubekommen, Das tut definitiv nicht Not – die Kombi serviert jedes noch so kleine Fitzelchen auch bei Zimmerlautstärke. Auffällig: die extrem präzise Abbildung der sehr speziellen Stereoabmischung bei dieser Platte. Die Stimme steht atemberaubend präsent in der Mitte, und doch wirkt‘s entfernt und entrückt. Der Chor auf der linken Seite kommt praktisch monofon über die linke Box und wirkt ungleich viel näher am Zuhörer. Klar, das wusste ich schon, aber so deutlich ist‘s selten zu hören. Es folgte Kontrastprogramm unter Zuhilfenahme der herausragenden MFSL-Pressung von „Brothers in Arms“ der Dire Straits. „Ride Across the River“ ist mein noch nicht völlig totgehörter Standardeinstieg in den Klassiker. Sikora, Kuzma und Audio-Technica präsentieren wiederum eine absolut perfekt stimmige Interpretation mit einer wunderbaren Verteilung des Geschehens in allen drei Raumdimensionen. Ganz erstaunlich geriet die Tieftonwiedergabe: Sehr schön sonor, unerhört knorrig und auf den Punkt. Ich habe lange nicht so blitzblank Platte gehört wie mit diesem Setup. Natürlich konnte ich nicht widerstehen und musst das Lyra Atlas in den langen und schweren Kuzma schrauben. Was das ART 1000 an Euphorie und Feuer vielleicht noch ein wenig vermissen ließ – hier war‘s dann da. Knopfler und Mannen explodierten förmlich auf dem Plattenteller, auf einmal klang‘s schwül, hitzig und merklich dramatischer als mit dem Audio-Technica. Nicht so detailversessen und genau, aber in Sachen Erlebnisorientierung wie gewohnt unschlagbar. Das Party-Setup war also gefunden und damit die Zeit für eine etwas spaßorientiertere Musikauswahl. Dafür empfiehlt sich zum Beispiel das 1977er-Erfolgsalbum „Out of the Blue“ des Electric Light Orchestra. Mein Original des Doppelalbums hat seinerzeit im „Elektrokaufhaus“ übrigens 17 Mark 95 gekostet. Eine absolut lohnende Investition, die sich schon nach der ersten Seite amortisiert hat. Großer, komplexer Pop in typischer Jeff-Lynne-Manier. Komplex arrangiert, mit echtem Orchester als unverzichtbarem Bestandteil. Spätestens bei „Sweet Talking Woman“ hat man gefälligst den Tränen nahe zu sein. Klappt hier schon früher. Ach so, ja, Sie wollten ja wissen, was der große Sikora kann. Alles. Schlicht und ergreifend. Er ist eines dieser Laufwerke, die es einem einfach machen und einen Zugang zur Musik öffnen. Den Sound machen die Komponenten, mit denen Sie ihn kombinieren. Den langen Kuzma halte ich jedenfalls schon mal für einen ganz heißen Kandidaten, wenn der Tonabnehmer ordentlich schwere Kaliber verträgt. Das große Audio-Technica, Lyras Topmodell und das Einstein-SPU jedenfalls strahlten alle in ihrem ganz eigenen Glanz. Der Sikora als Basis jedenfalls ist so unerschütterlich, wie ein Laufwerk nur sein kann.Fazit
Manchmal hilft viel einfach viel: Der Sikora Reference ist eine Abspielmaschine allerhöchster Güte, der von ganz fein und dezent bis erdbebengleich markerschütternd alle Spielarten der Musikwiedergabe beherrscht. Fahnenstangenende? Definitiv!Kategorie: Plattenspieler
Produkt: Sikora Reference
Preis: um 25000 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenIm Mittelpunkt der FINEST AUDIO SHOW Vienna am 23. und 24. November 2024 in Wien steht die Leidenschaft für HiFi-Technik, Musikwiedergabe und den perfekten Klang.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenFür die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenForm follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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B x H x T (in mm) | 560/380/560 |
Gewicht (in Kg) | ca. 102 kg |
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