Mit der RX2 PRO kündigt Brax nicht weniger als die Endstufe der Superlative an, vollgepackt mit Innovation und das erste Class-D Design der Marke.
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Good Tradition
„Spielt gut“: So könnte man einen Rega-Testbericht im Prinzip auch abfassen: Ich habe nun schon beruflich wie privat so einige der flachen britischen Plattenspieler in den Händen gehabt – und noch nie hat mich einer enttäuscht
Auf einer Veranstaltung des deutschen Rega-Vertriebs TAD hatte ich vor kurzem die Gelegenheit, mich mit dem Vizechef der Firma anlässlich einer Produktpräsentation zu unterhalten. Gefragt nach der „Philosophie“ seiner Firma, antwortete er trocken: „Rega will Produkte bauen, die funktionieren und auf die der Kunde sich verlassen kann.“ Keine hehren Klangideale, kein Flugzeugaluminium, keine Weltraumtechnik – Produkte, die funktionieren. Nun, was mich angeht, kann ich das bestätigen. Die Statistik Regas sagt ebenfalls, dass von allen ausgelieferten Plattenspielern über 99 Prozent reklamationsfrei immer noch laufen – nicht schlecht, oder? Es besteht also nicht direkt die Notwendigkeit, die bestehende Produktpalette mit Gewalt auf links zu drehen, eine gewisse technische Evolution findet aber natürlich immer statt – zuletzt bestaunt in den wirklich innovativen Modellen RP10 und RP8. Nun ist es aber ein Laufwerk ganz am anderen Ende der Preisskala, das für das Modelljahr 2016 grundlegend renoviert und neu aufgelegt wurde: Der altehrwürdige Planar 2, kurz P2.
Das Modell ist das zweitkleinste im Sortiment Regas und kommt zu einem unverbindlichen Verkaufspreis von 520 Euro auf den Markt – wobei sich der Ladenpreis wahrscheinlich auf die „magischen“ 499 Euro einpendeln wird. In den Zeiten nach oben offener Preisskalen ist das natürlich eine echte Ansage der britischen Marke, die übrigens erst vor Kurzem ihr 40-jähriges Jubiläum feiern durfte. Für den Preis bekommt man einen Plattenspieler, der dank der vorbildlichen Anleitung wirklich von jedem spielfertig gemacht werden kann, der in der Lage ist, ein Ikea-Regal aufzubauen. In dieser Preisklasse, die sich ja ganz klar an die Einsteiger richtet, ein nicht zu unterschätzender Faktor. Im Prinzip muss man aus der Packung heraus nur den Teller auflegen, das Gegengewicht einstellen und die Haube aufsetzen. Nach der elektrischen Verbindung kann es auch schon losgehen – nicht einmal das Antiskating muss man einstellen, das reguliert sich im brandneuen, RB-220 getauften Tonarm selbst. Um beim Tonarm zu bleiben: Natürlich basiert er auf dem Urvater aller aktuellen Rega-Tonarme, dem RB-250 (ja, ich kenne auch den RB-200, aber der ist eine andere Konstruktion). In dieser Inkarnation hat man dem Arm noch enger tolerierte und gleichzeitig reibungsarme Kugellager spendiert – sogenannte zero-play-ball-bearings, die in einem extrem leichten und steifen Gehäuse sitzen. Des Weiteren hat man das Aluminium-Armrohr noch einmal optimiert – ohnehin schon immer eine der ganz starken Seiten der Rega-Arme. Alle Planar 2 werden mit dem Tonabnehmer Rega Carbon ausgestattet, einem MM-System mit Kohlefaser-Nadelträger und rund geschliffenem Diamanten. Das ist natürlich nicht die Haute Couture des Tonabnehmerbaus, aber ein System, das immer schon eine erstaunlich komplette und durchaus anhörbare analoge Wiedergabe ermöglichte. Man hat dem P2 im Jahr 2016 einen Glasteller mit Filzmatte spendiert – dadurch unterscheidet er sich optisch recht deutlich von der Vorgängerversion; den Glasteller gabs früher erst ab dem P3. Der neue 24-Volt-Synchronmotor überträgt die Antriebskraft über ein gedrehtes Metallpulley und einen Rundriemen auf den Subteller aus Kunststoff. Über TAD kann man für den P2 übrigens gleich das Performance-Kit mitbestellen, das einen geschliffenen Rundriemen, eine dickere Tellermatte und das Rega-Bias-Tonabnehmersystem beinhaltet – mit den zusätzlichen 200 Euro ist man dann immer noch gut die gleiche Summe vom neuen P3 entfernt, der aber wiederum die Option bietet, auf den Komfort des zusätzlichen Netzteils TT PSU-R aufzurüsten. Das geht mit dem P2 nicht – hier wird nach alter Väter Sitte der Teller abgenommen und der Riemen per Hand umgelegt. Die Zarge ist mit Acryl laminiert und nach Rega-Manier recht dünn, aber steif, wenn man hier auf die zusätzliche Stabilisierung zwischen Tellerlager und Tonarmbasis verzichten muss. Die Qual der Wahl hat man bei der Farbpalette: Es gibt Schwarz UND Weiß – fertig. Passend zur Zarge gibt es neue Füße mit etwas dämpfendem Material zwischen Dreher und Stellfläche – an dieser Stelle sollen Resonanzen in beiden Richtungen vernichtet werden. Eine dünne Filzmatte dämpft den recht schweren Teller aus Glas, der sich auf einem Subteller aus Kunststoff dreht, Dieser wiederum besitzt eine Lagerachse aus Edelstahl mit einer abgefl achten Spitze, die wiederum auf einer Kugel in der ebenfalls neu konstruierten Lagerbuchse aufl iegt. Eine solide Abdeckhaube gehört zum Lieferumfang – der Klappmechanismus ist für mich auch dieses Mal wieder der einzige echte Kritikpunkt am Rega-Plattenspieler: Wirklich halten tut er nichts – er ist aber, denke ich, auch mehr als Abstandhalter für die geschlossene Haube gedacht, die im Betrieb in den meisten Fällen ohnehin auf der Seite liegen dürfte. Aus dem Stand spielte der Planar 2 noch etwas hölzern – das Rega Carbon braucht immer ein bisschen, bis es voll „da“ ist. Im Verlaufe einiger Stunden und dann auch Tagen stellte sich dann aber eine wirklich respektable Balance ein. Viele Tester – auch der Verfasser dieser Zeilen – haben ja immer über die „Schnelligkeit“ der Rega-Plattenspieler geschrieben. Dieser ganz spezielle Umgang mit Resonanzen, der keinerlei Aufschwingen irgendwelcher Frequenzanteile im Gerät erlaubt, ist nach wie vor spürbar, geht aber einher mit einer merklich gestiegenen Bassqualität und -quantität. Will heißen: Der kleine P2 spielt mit richtig Autorität im Tiefbass auf. Klar – immer noch nicht mit der Unangreifbarkeit und der stoischen Ruhe eines Transrotor Fat Bob, aber das ist ja auch gar nicht beabsichtigt. . Die Bässe sind jedenfalls für so ein Leichtgewicht tief, dabei definiert und so trocken, wie es nur geht. Der Eindruck setzt sich über den Mitteltonbereich bis in die höchsten Frequenzen fort, wo das Rega Carbon erstaunlich feinsinnig agiert – man sollte nur mit der Kapazität der nachgeschalteten Phonostufe etwas spielen, sonst handelt man sich hier eine mehr oder minder deutliche Überhöhung im Brillanzbereich ein. Das ist aber ein Empfehlung, die man pauschal für jede MM-System-Kabel-Phonostufen-Kombination aussprechen kann. Auch in Sachen Räumlichkeit gibt es Erfreuliches zu berichten: Schon mit dem kleinen System baut sich eine recht beeindruckende Bühne zwischen den Lautsprechern auf – dennoch verträgt sich der Planar 2 auch vorzüglich mit höherklassigen Tonabnehmern – spaßeshalber habe ich mal das für den ja auch auf Rega-Teilen basierenden Edwards-Plattenspieler gedachte vdH DDT 2 auf den RB-220 geschnallt: Das geht gut, sehr gut sogar! Einen deutlichen Sprung in Sachen klare Kontur und Präzision gäbe es bei Rega erst mit der Aufrüstung auf die externe Stromversorgung des Motors, die ja hier nicht vorgesehen ist. Wenn man aber auf eine durch und durch charmante und in sich runde Wiedergabe steht, dann kann man sich diesen preiswerten Rega holen und ist durch mit dem Thema Plattenspieler – irgendwann mal ein besserer Tonabnehmer, klar kann man schon machen. In Sachen Musikalität bringt der neue Planar 2 die Sache perfekt auf den Punkt – und zwar so, wie er ist.Fazit
Viele kleine Verbesserungen und Neukonstruktionen machen aus dem neuen Planar 2 ein preislich wie klanglich durch und durch schlüssiges Gesamtkonzept.Kategorie: Plattenspieler
Produkt: Rega P2
Preis: um 520 Euro
Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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Telefon | 08052 9573273 |
Internet | www.tad-audiovertrieb.de |
E-Mail: | hifi@tad-audiovertrieb.de |
Garantie (in Jahre) | 2 Jahre |
B x H x T (in mm) | 447/117/360 |
Gewicht (in Kg) | 5,5 kg |
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