Kategorie: Plattenspieler

Einzeltest: Numark TTX USB


Das Angenehme und das Nützliche

Plattenspieler USB Numark TTX USB im Test, Bild 1
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„Battle Style“ „Aluminium Target Light“ „Stahlkern mit Hartgummi-Mantel“

Mitspieler


Tonabnehmer:

 Nagaoka MP-110
 Grado Prestige Gold
 Denon DL-110

Phonoverstärker:

 MalValve Preamp Three Phono
 PS Audio GCPH modifiziert
 Trigon Advance

Verstärker:

 Malvalve Preamp Four Line und Accustic Arts AMPII MK2
 Symphonic Line RG14

Lautsprecher:

 Audio Physic Avantera
 K+T Nada
 K+T Graziosa

Zubehör:

 PS Audio Power Plant
 Netzleisten und -kabel von HMS
 Kabel von van den Hul, Nordost
 Basen von Liedtke Metalldesign, Thixar und Accurion


Gegenspieler


Plattenspieler:

 Dual CS-505-4
 Audio Technica AT-LP1240-USB

„Hallo, Numark – ich wollte einen Plattenspieler und kein Gerät, das unter das Kriegswaffen-Kontrollgesetz fällt!“ – „Ach, Sie MEINEN damit den Plattenspieler?“ Machmal fühlt man sich mit Anfang vierzig schon furchtbar alt: So geschehen, als ich versucht habe, auf der Numark-Webseite die Features des TTX USB zu entschlüsseln. So viel ist sicher: Ein ausgewiesener DJ-PLattenspieler muss technisch ein paar Sachen mehr können, als man gemeinhin von einem HiFi-Laufwerk erwartet.

Plattenspieler USB Numark TTX USB im Test, Bild 2Plattenspieler USB Numark TTX USB im Test, Bild 3Plattenspieler USB Numark TTX USB im Test, Bild 4Plattenspieler USB Numark TTX USB im Test, Bild 5Plattenspieler USB Numark TTX USB im Test, Bild 6Plattenspieler USB Numark TTX USB im Test, Bild 7
Dazu gehört natürlich in erster Linie das Hand-in-Hand-Gehen von Direktantrieb und stufenlos regelbarer Geschwindigkeit. Und das mit dem Regeln meint man bei Numark ernst: Neben den normalen plusminus acht Prozent hat man wahlweise auch Regelbereiche, die bis zu 50 % Abweichung von der Nenngeschwindigkeit ermöglichen! Ermöglicht wird dies wie gesagt durch den Direktantrieb, bei dem der Teller direkt auf der Motorachse sitzt und es somit keine Streuungen und Störungen durch dazwischen liegende Elemente wie Riemen, Reibräder oder ähnliches gibt. Natürlich sollte ein solcher Motor im Sinne besten Nebengeräuschverhaltens möglichst ruhig laufen, wird doch jede Vibration ziemlich unmittelbar auf den Tonabnehmer übersprechen. Hier haben die Numark-Leute ihre Hausaufgaben gemacht – das Ding läuft mindestens so ruhig wie so mancher Einsteiger-Riementriebler. Der Stahlkern mit Hartgummimantel aus der Einleitung bezieht sich übrigens auf den Aufbau von Laufwerk und Zarge – wobei es hier vor allem darum geht, das Laufwerk vor den Vibrationen im rauen Diskothekenbetrieb zu schützen, wo der Hauptanwender ja wirklich „an der Front“ arbeitet. Die sensationell schnell umschaltbaren Geschwindigkeiten überprüft man mit dem Aluminium Target Light, das nichts anderes ist als ein aufsteckbares Stroboskoplämpchen. Als richtig ausgeschlafener DJ-Dreher kann der Numark die Geschwindigkeit auch digital anzeigen – zu diesem Zwecke gibt’s eine große, runde und blau illuminierte Anzeige, auf der sich alle nötigen Informationen abfragen lassen: Umdrehungen, die Beats per Minute oder auch die gepitchte Tonhöhe – je nachdem, wie man zwei Stücke parallel laufen lassen oder ineinander übergehen lassen möchte. Das funktioniert hervorragend, habe ich mir zumindest von der im Haushalt anwesenden Jugend berichten lassen, die sich den TTX über weite Teile des Testzeitraums unter den Nagel gerissen hat. Der Tonarm wird mit zwei umsteckbaren Armrohren ausgeliefert – einem S-förmigen, der mit dem SME-kompatiblen Headshell eine ganz normale Geometrie ergibt und einem geraden Rohr, ebenfalls mit Bajonett. Diese, sagen wir einmal, spezielle Einstellung des Tonabnehmers hat sich mir noch nie erschlossen und ich habe auch aus Rücksicht auf Schallplatte, Nadelschliff und nicht zuletzt meine Nerven auf einen Test mit dem geraden Rohr schlicht und ergreifend verzichtet. Ansonsten ist der Arm ordentlich verarbeitet, das Lagerspiel ist auch in Ordnung, so dass einem Hörtest nichts im Wege steht. Mit dem eingebauten MM-Phonoteil ergibt sich ein brauchbares Klangbild, das sich zwar nicht durch äußerst profunde Bässe oder strahlende Höhen hervortut, dafür im Mittel ausgewogen und für den angepeilten Einsatzzweck völlig ausreichend ist: Der Numark trägt den Beinamen „USB“ nämlich nicht ohne Grund; der eingebauten Phonostufe ist ein AD-Wandler nachgeschaltet, der per USB-Kabel mit einem Rechner verbunden werden kann. Die mehr als brauchbare Aufnahmesoftware Audacity liegt dem Numark auf CD bei. Damit verfügt man neben der reinen Aufnahmefähigkeit über ein Grundrepertoire an Nachbearbeitungsmöglichkeiten, das durch Plugins fast beliebig erweitert werden kann. Dies im Einzelnen zu beschreiben, würde den Rahmen eines Testberichts sprengen – ich kann nur soviel verraten, dass man nach ganz kurzer Einarbeitungszeit durchaus hochwertige Ergebnisse erzielen kann, selbst wenn das Ausgangsmaterial nicht optimal ist. Für den „echten“ Hörtest habe ich eine externe Vorstufe verwendet, um eine Unbekannte aus der Gleichung zu nehmen. Und siehe da: Da kommt richtig Musik raus! Klar – in Sachen Schwärze und Tiefe des Klanges kann so ein Spieler nicht mit den dicken Schlachtschiffen mithalten – seine Durchzugskraft hört man ihm aber deutlich an, obwohl es in der Praxis wiederum unerheblich war, welches der drei anwählbaren Drehmomente ich verwendet habe. Ungemein direkt und schnell wirkt der Numark, knallhart bei Schlagzeug oder elektronisch erzeugten Beats und absolut stabil im Bass, wo er trotz der leichten Schwäche bei den allertiefsten Tönen eine überzeugende Stabilität an den Tag legt – das ist ja auch schließlich sein tägliches Brot. Im Mitteltonbereich neigt er vielleicht etwas mehr zur Gleichmacherei als ein ausgewiesener HiFi-Plattenspieler, ist aber dabei in der Lage, ein echtes Brett zu generieren. In den Höhen ergibt sich ein etwas anders Bild: Hier neigt der Numark eher zu einer etwas freundlicheren Spielweise, die angemessen detailfreudig und differenziert wirkt. Grobdynamisch ist er auf jeden Fall bei den Schwergewichten dabei, lässt aber bei feineren Abstufungen schon mal ein paar Nuancen aus, genauso, wie er die letzte Feinheit in Sachen räumlicher Abbildung auch mal ganz gerne unterschlägt. Dafür beeindruckt der fantastische Motor mit weltrekordverdächtigen Anlauf- und „Gangwechsel“-Zeiten: Von null auf Solldrehzahl dauert es gerade mal einen Wimpernschlag, bis das Stroboskoplicht wieder steht wie eine Eins. In Sachen Ausstattung und Bedienkomfort bleibt kein Wunsch offen, so dass wir ihn als Universalgerät für eine Vielzahl von Einsatzzwecken empfehlen können – einer davon ist ganz klar: Musik hören.

Fazit

Ein durch und durch professionelles Arbeitsgerät für den DJ, ein All-in-One-Gerät fürs Digitalisieren und zudem ein mehr als akzeptabler Plattenspieler – der Numark dürfte viele Freunde jenseits der DJ-Szene finden.

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Kategorie: Plattenspieler

Produkt: Numark TTX USB

Preis: um 549 Euro

9/2012
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Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Alesis Studiosound 
Telefon 02154 812990 
Internet www.numark.de 
Abmessungen (B x T x H in mm) 370/460/135 
Gewicht (in Kg) 12.6 
Unterm Strich... » Ein durch und durch professionelles Arbeitsgerät für den DJ, ein All-in-One-Gerät fürs Digitalisieren und zudem ein mehr als akzeptabler Plattenspieler – der Numark dürfte viele Freunde jenseits der DJ-Szene finden. 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 06.09.2012, 09:09 Uhr
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