Die Norddeutschen HiFi-Tage finden 2025 im Hotel Le Méridian Hamburg direkt an der Alster statt. Am 01.02.2025, von 10–18 Uhr und am 02.02.2025, von 10–16 Uhr können Interessierte bei freiem Eintritt durch die Vorführungen und Showrooms schlendern.
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Maschinenbau
Manchmal ist es erfrischend, einen komplett anderen Blickwinkel auf die Dinge zu bekommen, mit denen man sich tagein, tagaus beschäftigt. Marc Grebe hat sich lange mit Musik und Hifi beschäftigt und sich irgendwann einmal aus der Sicht des Feinmechanikers mit dem Thema Plattenspieler auseinander gesetzt.
Mitspieler
Tonarme:
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Scheu Tacco II
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Rega RB301
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Acoustic Solid WTB211
Tonabnehmer:
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Benz ACE L
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Denon DL103, 103R
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Phase Tech P-3, P-3G
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Shelter 901 MK II
Phonoverstärker:
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Trigon Advance
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PS Audio GCPH
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Quad Preamp Twentyfour P
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MalValve Preamp Three Phono
Verstärker:
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Malvalve Preamp Three Line und Power Amp Three
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Gryphon Atilla
Lautsprecher:
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Nubert NuVero 14
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Gemme Katana
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K+T Nexus
Gegenspieler
Plattenspieler:
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Music Hall MMF 9.1
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Linn LP12 Magic
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Transrotor Fat Bob mit SME 3500
Auf dem Krefelder Analogforum hat er sich zum ersten Mal der breiteren Öffentlichkeit präsentiert – dort allerdings mit seinen Korkmatten, von denen er gefühlte 143 Varianten anbietet. Bei diesen Auflagen merkt man schon den unablässig arbeitenden Technikergeist, der sich um Lösungen bemüht.
Mit einer cleveren Kombination aus mehreren Schichten Kork, einer Labelvertiefung und einem Ring von Auflagepunkten außen schafft Grebe es, mit einem Auflagegewicht die Platte absolut plan zu bekommen und gleichzeitig gegen Verrutschen zu sichern. Ideen, die nicht nur auf der Veranstaltung honoriert wurden – zurückgegeben wurde noch nie eine Matte. Dass er dabei an sich selbst nur die höchsten Ansprüche stellt, zeigt seine Fertigung, bei der jede einzelne (!) der Matten auf einer Drehbank zentriert, gelocht und rundgeschliffen wird – daneben liegt ein Stapel Korkmatten, den er wegen zu schlechter Qualität niemals für die Fertigung verwenden wird. Jemand mit so viel Engagement und Fähigkeiten begnügt sich irgendwann nicht mehr mit Korkmatten, der möchte auch einen eigenen Plattenspieler bauen. Das hat Marc Grebe auch getan; zunächst für sich, nach zufriedenstellenden Ergebnissen auch für andere und nun auch exklusiv und zum ersten Mal für das LP-Magazin. „Optimal 4“ heißt das Laufwerk – das ist natürlich nicht zu bescheiden, aber Selbstbewusstsein braucht man schon ein wenig, um sich als kompletter Neuling in das HiFi-Metier zu wagen. Aber Grebe kennt die Technik und die Materialien aus dem Effeff, besitzt er doch im „richtigen Leben“ einen Fahrradladen, in dem er seinen Kunden hoch komplexe Spezialteile fertigt, gegen die ein Plattenspieler – ehrlich gesagt – Steinzeittechnik darstellt. Zum ersten Termin mit dem LP-Magazin erschien Grebe mit einer handlichen Holzkiste, wie es sie im örtlichen Baumarkt als Regaleinlage gibt. Aber wo war der versprochene Plattenspieler? Nun, sieht man sich die Webseite von MG-Hifi einmal an, dann kommt man auf die Antwort: Den Plattenspieler gibt es in Einzelteilen – in vielen Einzelteilen. Angesichts des Zusammenbaus habe ich mir in einer infantilen Fantasie einen Werbespot vorgestellt, in dem ein Mann nach bester Frederick- Forsythe-Thriller-Manier mit einem Köfferchen in einem Hotelzimmer sitzt und dann eben nicht sein Gewehr, sondern einen Plattenspieler zusammenschraubt. Aber zurück zu den materiellen Dingen: Zentraler Bestandteil des Optimal 4 ist ein Edelstahlzylinder mit sechs radialen Bohrungen, in die zunächst die drei Ausleger für die Füße gesteckt und fixiert werden. In die Ausleger werden höhenverstellbare Spikes geschraubt, deren Spitzen auf Grebes Spezialfüßen stehen: Insgesamt acht Lagen Aluminium und Kork entkoppeln die Spikes wirkungsvoll von der Standfläche. Der Motor hat ebenfalls einen Tragarm, der in der Basis fixiert wird. Außen gibt es eine Spezialkonstruktion mit einer Art Joch, in dem die Motordose an zwei Pfosten mit Gummiringen aufgehängt ist – damit sind Motorvibrationen kein Thema mehr, vor allem, weil der Gleichstrommotor in seiner Dose noch einmal vibrationsbedämpft gelagert ist. Der Gleichstrommotor kommt von einem renommierten Hersteller und bringt ordentlich Drehmoment an den präzise gedrehten Edelstahlpulley, der den Teller über ein Garn antreibt. Grebe steht gerade in Verhandlungen mit einem Lieferanten für knotenfreie Antriebsstrings. Die Motorsteuerung steht in einer separaten Aluminiumdose. An Eingangsspannungen verträgt die Steuerung alle Werte zwischen 12 und 30 Volt – man muss die Elektronik nur einmal mit dem internen Gain-Potentiometer einpegeln. Der Einfachheit halber haben wir den Optimal 4 einfach mit einem Blei-Gel-Akku betrieben – übrigens auch die Empfehlung des Konstrukteurs, der aber natürlich ein Netzteil mitliefert. Der Tonarm sitzt ebenfalls auf einem Ausleger, der in sich noch einmal verstellbar ist – durch die spezielle Konstruktion lässt sich sogar der Azimuth einstellen. Bedenken wegen Vibrationen muss man übrigens nicht haben: Die Konstruktion ist absolut spielfrei und lässt sich in jeder Position spielfrei arretieren. Theoretisch kann man so Arme fast beliebiger Länge montieren – bei zwölf Zoll ist in der Praxis Schluss. Fürs gute Gewissen kann man noch eine Stützschraube unter der Armbasis ordern, die den gesamten Ausleger noch „erdet“. Ein Ausgleichsgewicht mit dem „Optimal“-Schriftzug sorgt für die richtige Balance der aufgehängten Masse. Das invertierte Tellerlager steht mit seinem geschliffenen und polierten Edelstahldorn ebenfalls auf der Mittelbasis – auf der Spitze ruht die obligatorische Keramikkugel. Ein besonderer Clou ist die Lagerbuchse aus Bronze, die auf drei Mikrometer genau geläppt ist – so weit nichts Besonderes – und einen abschraubbaren Edelstahlboden hat. Bei unserem kleinen Modell sitzt hier noch ein Lagerspiegel aus Teflon, beim großen Laufwerk mit 75-Millimeter- Teller verzichtet Grebe komplett auf die Scheibe und lässt direkt Edelstahl auf Keramik laufen. Für den Optimal 4 gibt es wahlweise einen Acryl- oder einen Aluminiumteller – aus optischen Gründen haben wir uns für die Metallversion entschieden. Oben drauf kommt – natürlich – eine Spezialkorkmatte aus hauseigener Produktion. Der Gesamtpreis des Komplettpakets beträgt freundliche 1.890 Euro. Der gesamte Aufbau des Optimal 4 dauert etwa 20 Minuten bis zur perfekten Justage des Tonarms – übrigens auch der einzige Schritt, der etwas Sorgfalt bei der Azimutheinstellung erfordert. Heraus kommt ein, wie ich finde, ausgesprochen hübscher und recht kompakter Spieler, der dennoch ein beachtliches „Kampfgewicht“ auf die Waage bringt. Mit dem ursprünglich montierten Rega RB301 und einem DL103 spielte der Optimal 4 wie zu erwarten war: Kernig, durchzugsstark und mit einer ordentlichen Dynamik. Die leichte Verbindlichkeit, die sich in dieser Kombination einstellt, ist sicherlich nicht unangenehm, dient aber letztlich nicht der Wahrheitsfindung. Zunächst musste das DL103 seinem großen Bruder 103R weichen: Ein deutlicher Sprung nach vorne in Sachen Bandbreite und Detailliertheit – die Grenzen des Laufwerks haben wir damit aber immer noch nicht ausgelotet: Erst mit dem Acoustic Solid WTB211 und einem System wie dem Benz ACE L kommt man in Regionen, die dem Potenzial des MG-Hifi entsprechen. Jetzt klingt es schon richtig nach großem Masselaufwerk (auch wenn unser Redaktionsbolide Fat Bob mit drei Motoren da noch ein Wörtchen mitreden konnte) – drahtig, kraftvoll, stoisch marschierend, sicherlich auch ein Verdienst des kräftigen Motors und der vorzüglichen Matte. Im Vergleich zum preislich ähnlich gelagerten Music Hall MMF 9.1 tönt der Optimal 4 offener, spritziger, während der Music Hall hintergründiger und dunkler aufspielt. Die Hochtonwiedergabe gelingt Grebes Laufwerk detailreich und prägnant, ohne jedoch überbetont zu wirken oder in dieses ganz spezielle Metallteller-Klingeln zu verfallen. Die Balance stimmt einfach ganz genau. Bassgewalt: Ja – nicht so machtvoll wie beim Fat Bob, aber mit einem ordentlichen Pfund dahinter und vor allem mit der gerade im Bass so wichtigen Sauberkeit, die erst eine wirklich dynamische Wiedergabe ermöglicht. Respekt, wie dieses „schmale Hemd“ die tiefen Frequenzen im Griff hat. Mit reinem Akkubetrieb wird die Wiedergabe noch einen Hauch souveräner und gewinnt dadurch noch einmal an Rauminformation – die ohnehin schon recht breite und tiefe Bühne gewinnt Genauigkeit der Tiefenstaffelung, man kann vor dem extrem schwarzen Hintergrund noch mehr Konturen und Abstufungen in der Positionierung ausmachen. Sänger trifft der Optimal 4 mit genau der richtigen Mischung aus Kehlkopf und Lunge – so soll es sein. Eine Katie Melua sorgt ebenso für Entzücken ob ihrer Niedlichkeit wie der alte Johnny Cash dem Hörer Ehrfurcht einflößt, wenn er von Tod und dem Jüngsten Gericht singt. E-Gitarren sind aggressiv genug, während die akustischen Saiteninstrumente sehr natürlich herüberkommen und eben nicht nur aus fl irrenden Saiten bestehen. Auch mit klassischer Musik versteht sich der Optimal optimal (den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen): Streicher finden bei guten Aufnahmen die perfekte Balance zwischen Gesamt-Schmelz und individuellem Klang und Spielgeräuschen, die Bläser klingen nicht nach Synthesizer, sondern nach Musikern aus Fleisch und Blut ,und die Kontrabässe grummeln nicht nur vor sich hin, sondern sind Instrumente, die viel mehr drauf haben als nur die Erzeugung tiefer Töne. Diese Balance in allen musikalischen Lebenslagen ist es, die den Newcomer aus Hilden so universell einsetzbar macht – neben seiner technischen Ausgereiftheit und überragenden Fertigungsqualität das Wichtigste. Ein vom Start weg durch und durch ausgeschlafenes Konzept und ein sehr erwachsener Plattenspieler.Fazit
Der Optimal 4 fasziniert schon beim Aufbau durch ein komplett modulares Konzept, bei dem man sich einen Spieler komplett aus präzise gefertigten Einzelteilen zusammenschrauben kann. Letztlich entscheidet aber der Klang und der ist ohne Wenn und Aber zwei Nummern größer als das Laufwerk selbst.Kategorie: Plattenspieler
Produkt: MG-hifi Optimal 4
Preis: um 1890 Euro
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Vertrieb | MG-Hifi |
Telefon | 02103 2586930 |
Internet | www.mg-hifi.de |
unterm Strich... | » Der Optimal 4 fasziniert schon beim Aufbau durch ein komplett modulares Konzept, bei dem man sich einen Spieler komplett aus präzise gefertigten Einzelteilen zusammenschrauben kann. Letztlich entscheidet aber der Klang und der ist ohne Wenn und Aber zwei Nummern größer als das Laufwerk selbst. |