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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Input Audio Starter
Kick-Starter
Bernd Hömke und seine Firma Input Audio stehen schon seit sehr langer Zeit für klassisches HiFi – bodenständig und mit Charakter. Im Sortiment fehlte nur immer ein bezahlbarer Plattenspieler. Fündig geworden ist man – natürlich – wieder bei einem britischen Hersteller
Mit dem großen Laufwerk von Palmer (natürlich aus England, wie die meisten Marken von Input Audio) hat Bernd Hömke ein ganz heißes Eisen im Feuer – nicht nur optisch geht dieses Laufwerk seinen ganz eigenen Weg, auch in Sachen Klang hat es einen Charakter, der nicht gerade dem momentanen Mainstream entspricht. Einen kleinen Wermutstropfen hat die Angelegenheit mit dem Palmer aber: Der Preis von rund 6.900 Euro ist zwar nicht das, was man schon als „abgehoben“ bezeichnen würde, entspricht aber auch nicht gerade der Preisklasse, die auf einen wirklich breiten Markt abzielt.
Und das – finden wir und findet Bernd Hömke – ist gerade in der heutigen Zeit eine wichtige Angelegenheit. Mit etwas Misstrauen beobachten wir, dass ein Teil des Markts immer mehr in absurde Preisregionen abdriftet. Und genau an dieser Stelle setzt Bernd Hömkes „Starter“ ein – kein Laufwerk der Einsteigerklasse, aber ein solides und durchdachtes Stück HiFi-Technik zu einem realistischen und erschwinglichen Preis: Es geht bei knapp 1.400 Euro los und bietet diverse Upgrade-Optionen bis zu etwa 2.500 Euro. Kenner der Szene erkennen natürlich das Michell-Tecnodeck wieder, das Hömke hier Deutschland eben als eigenes OEM-Modell „Starter“ vertreibt. Das Basis-Laufwerk ist komplett bis auf den Tonabnehmer und nach Montage eines solchen schon komplett spielfähig, und zwar auf einem Niveau, das sich wahrlich hören lassen kann. Dabei ist der Starter wahrlich kein äußerlich spektakulärer Plattenspieler – genau genommen ist er eher klein, flach und kompakt geraten. Die Grundfläche der Basisplatte entspricht dem absolut erforderlichen Minimum, das man benötigt, um einen Teller und einen Tonarm unterzubringen – der Motor steht in einem Millimeter Entfernung, aber doch separat. Der Gleichstrommotor wird in der Basisversion von einem Standard-Netzteil mit einer stabilen Spannung versorgt – es geht aber noch besser: Das sogenannte Never-Connected-Netzteil aus dem Hause Trichord setzt auf eine ganz neue Schaltungstechnologie, bei dem die Spannungsregelung komplett vom Primärkreis des Netzteils getrennt wird – somit haben Spannungsschwankungen und andere Störungen im Stromnetz keinen oder kaum noch einen Einfluss auf die Ausgangsspannung, die der Motor „sieht“. Das NC-Netzteil schlägt mit immerhin 600 Euro extra zu Buche, hat aber auch einen durchschlagenden Effekt in Sachen Laufruhe und Überlegenheit bei der Musikreproduktion, dazu aber später. Auf keinen Fall gespart hat man beim zentralen Tellerlager – eine recht aufwendige Konstruktion mit einem versenkten invertierten Lagerdorn unterhalb der Acryl- Basis-Platte. Die Messing-Lagerbuchse mit eingelegter Edelstahlkugel dreht sich auf dem Dorn. In die Buchse ist ein Schneckengang eingefräst, der das Lageröl aus einem Reservoir am Fuße des Dorns nach oben transportiert, von wo aus es durch eine Bohrung im Stahlschaft wieder nach unten fließt. Diese Zwangsschmierung sorgt für stets gleichbleibende Reibungs-Verhältnisse im Lager. Um das Lager dreht sich ein Plattenteller aus POM, offensichtlich die gar nicht mehr so geheime Allzweckwaffe des Audiophilen. Tatsächlich findet dieser Kunststoff die optimale Kombination aus Masse, Härte und innerer Dämpfung, so dass er gerade bei nicht so massereichen Laufwerken ein echter Segen in Sachen Resonanzbekämpung ist. Der Teller wird direkt über einen Rundriemen vom recht kleinen Pulley angetrieben – der Motor arbeitet also mit einer etwas höheren Drehzahl. Der Teller liegt nicht nur auf der Lagereinheit auf, sondern wird über ein Gewinde fixiert. Aufgelegte Schallplatten werden auf bewährte Art und Weise plan gedrückt: Ein Filzring um den Plattentellerdorn hebt die Mitte der Platte minimal an – die bekannte Michell-Plattenklemme drückt die Scheibe dann am Rand des Labels nach unten und damit plan auf den Tellerrand. Der Tonarm besitzt eine Montageplatte aus Metall, die in der Acrylbasis fixiert ist – die Montage alternativer Tonarme ist also kein Problem. In der Grundversion ist der bekannte Rega-Tonarm 303 montiert, der bei Vollausstattung durch den Michell- Techno-Arm ersetzt wird. Als sehr brauchbaren Kompromiss haben wir bei unserem Testmodell den normalen Rega empfunden, der mit dem Michell-Technoweight ergänzt wurde, einem Gegengewicht, das seinen Schwerpunkt näher an den Armdrehpunkt und deutlich tiefer bringt. Für einen Preis von etwa 100 Euro ist das übrigens ein Upgrade, das wir jedem Rega- Tonarmbesitzer ans Herz legen möchten. Das ganze Laufwerk steht auf drei Füßen, die vor allem die Aufgabe haben, den flachen Starter auf die korrekte Höhe für den Motorpulley zu bringen – mir gefallen die drei Säulen mit den dicken Füßen nicht so besonders, andererseits erfüllen sie natürlich vollauf ihren Zweck und entkoppeln den leichten Plattenspieler über einen Ring von Dämpfern vom Stellplatz. Den Hörtest absolvierte der Starter mit Bravour – der von Bernd Hömke eingebaute Tonabnehmer Reson Aciore ergänzt die Laufwerks-Tonarm-Kombination mustergültig. Schon in der einfachen Version (mit Technoweight, aber ohne NC-Netzteil) straft der Starter sein Erscheinungsbild Lügen. Das ist meilenweit entfernt von den Einsteigerplattenspielern, mit denen er ja immerhin die Größe teilt. Die Kombination von Teller, Lager und Antrieb legt einen extrem souveränen Auftritt hin, der vor allem durch Übersicht und Ruhe überzeugt. In der Tat habe ich erst einmal mit einer Stroboskopscheibe überprüft, ob er sich nicht etwas zu langsam dreht, so viel Details und Raum stellt das kleine Laufwerk zur Verfügung. Und nicht nur das, auch die ungemein profunde Tieftonwiedergabe hat er gemein mit deutlich größeren Masselaufwerken. Dieser Eindruck wird durch Umstecken auf das Never-Connected-Netzteil noch einmal verstärkt – jetzt ist man endgültig in der Schwergewichtsklasse angekommen, und das mit einem Dreher, der allenfalls Bantamgewicht hat. Ich verwende gerne die beiden ersten Dire-Straits-Alben für Hörtests – natürlich, weil ich die Musik mag, aber auch, weil sie neben dem exquisiten Gitarrenspiel Mark Knopflers eine extrem solide Rhythmusarbeit von Bass und Schlagzeug demonstrieren, die sauber und ohne großartige Effekte aufgenommen wurden. Der Starter gibt den trockenen Groove perfekt wieder, lässt sich durch die Bassdrum nicht aus dem Konzept bringen und findet genau die richtige Balance aus wuchtigen Schlägen auf die Felle und die feinen Akzente der Bleche – perfekt. Darüber dürfen sich die sonore Stimme des Frontmanns und vor allem seine singende Stratocaster frei entfalten. „Once Upon a Time in the West“ ist so ein Paradebeispiel eines Songs, den man sich mit einem beliebigen Plattenspieler zwar ganz gerne anhört, der aber erst auf einem guten Laufwerk seine absolut mitreißende Dramatik offenbart – der Starter gibt dem Song eine ganz große Bühne. Apropos Bühne: Auch die Abbildung gerät hier genau richtig dimensioniert – und das mit klar definierten Konturen und Positionen der Instrumente. Gerade bei großorchestraler Klassik ist man schon sehr beeindruckt, wie „groß“ das kleine Laufwerk klingen kann – bei kleinen Besetzungen ist es wiederum die unmittelbare Nähe und Intimität, die den Zuhörer ganz in den Bann des Starter zieht. Trotz der winzigen Abmessungen: ein großer Plattenspieler.Fazit
Unterm Strich: Mit dem Starter von Input Audio erhält man zu einem sehr vernünftigen Preis einen vorzüglichen Plattenspieler, der darüber hinaus einige sehr empfehlenswerte Upgrade- Optionen zum absoluten Topgerät bietet. Sehr zu empfehlen!Kategorie: Plattenspieler
Produkt: Input Audio Starter
Preis: um 1390 Euro
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Telefon | 04346 600601 / E-Mail: hoemke@inputaudio.de |
Internet | www.inputaudio.de |
Garantie (in Jahre) | 2 |
B x H x T (in mm) | 85/490/310 |
Gewicht (in Kg) | 4,6 |