Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Avid Acutus
Treffer
Wir blättern im lateinischen Wörterbuch: „Scharf, spitz“ steht da – das wird es doch hoffentlich nicht sein. „Durchdringend, grell“ – bitte nicht! Ah – das wird wohl gemeint sein: „scharfsinnig, geistreich, treffend“ – das passt wirklich auf den Acutus
Mitspieler
Tonabnehmer:
Benz Ace L
Lyra Dorian
Nagaoka MP-500
Phase Tech P-3G
Phonoverstärker:
PS Audio GCPH modifiziert
MalValve Preamp Three Phono
Bfl y La Perla Musica
Verstärker:
MalValve Preamp Four und Accustic Arts AMPII MK2
Symphonic Line RG14
Lautsprecher:
Audio Physic Avantera
K+T Nada
K+T Graziosa
Zubehör:
Netzleisten von HMS, Silent Wire
NF-Kabel von van den Hul
Lautsprecherkabel von Silent Wire
Racks und Basen von Liedtke, Copulare
Gegenspieler
Plattenspieler:
Feickert Analogue Firebird mit DF-120 und SME 5009
Transrotor Fat Bob mit SME 3500
Vor einem Jahr hatte ich das kleine Avid-Laufwerk zur Verfügung, das im Vergleich zu einem früheren Test in etlichen Punkten um- und weiterentwickelt wurde. Genau so verhält es sich mit dem Acutus, obwohl dieser sich vom Aussehen her nur wenig vom vor sieben Jahren getesteten Modell unterscheidet.
Die wohl wichtigste Neuentwicklung ist diejenige, die sich unscheinbar hinter dem Kürzel „SP“ versteckt, das ausgeschrieben für „DSP VariSpeed Control Unit“ steht – welches „SP“ in dem Begriff jetzt gemeint ist, kann man sich aussuchen. Wir übersetzen: Es gibt jetzt eine Motorsteuerung mit einem eigenen, DSP-generierten Sinussignal, das unabhängig von der schwankenden Frequenz unseres Stromnetzes ist. Außerdem lassen sich so natürlich die Tellergeschwindigkeiten elektronisch umschalten und – seinerzeit komplette Fehlanzeige beim Acutus – die Geschwindigkeit lässt sich feinregulieren. Es gibt übrigens ein Schwestermodell namens Acutus Reference, das noch eine wesentlich aufwendigere mehrphasige Motorsteuerung besitzt – bei Verfügbarkeit werden wir einen Vergleich der beiden Spitzenlaufwerke nachreichen. Angetrieben wird über einen Motor, der in einer Rinne innerhalb des Tellers sitzt, auf einer Art „integriertem Subteller“ – ein unsichtbar nach innen versetzter Ring mit kleinerem Radius. Um den Schwierigkeitsgrad beim Auflegen des Riemens noch ein bisschen zu erhöhen, gibt es deren zwei, die man bei der Montage durch den kleinen Spalt zwischen Chassis und Teller überhaupt nicht zu fassen bekommt – normales Riemenauflegen kann man vergessen. Einziges Hilfsmittel ist ein kleines Löchlein im 10 Kilogramm schweren Teller, in das man einen unscheinbaren Stift steckt, über den man die beiden Riemen spannt. Danach kann man den Teller normal so aufsetzen, dass die Riemen über den Pulley hinaus gespannt sind, und dann vorsichtig den Stift entfernen, so dass die Riemen korrekt aufliegen. Das ist aufgrund des federnden Chassis ein bisschen spannend, aber durchaus machbar. Der Motor sitzt übrigens in einer schweren Dose, die lediglich mit O-Ringen an die Basis des Laufwerks gezogen wird und ansonsten unabhängig steht. In dieser schweren Grundplatte des Acutus ist praktischerweise eine kleine Dosenlibelle integriert, die eine schnelle und perfekt waagerechte Aufstellung ermöglicht. Realisiert wird dies durch die einfach höhenverstellbaren Füße der drei „Tragtürme“. Diese ragen weit auf und beherbergen die Konstruktionen, für die Avid so bekannt geworden ist: Die beiden unabhängigen Subchassis für die vertikale und die horizontale Dämpfung. Die einfachere und allgemein geläufigere Art der Federung eines Subchassis-Drehers ist die vertikale Dämpfung durch Federn. Diese verbergen sich im Inneren der „Türme“. Offensichtlicher gestaltet Conrad Mas die horizontale Federung über O-Ringe, die das Subchassis seitlich stabilisieren und dämpfen. Der Trick bei der Sache sind die unterschiedlichen Abstimmfrequenzen der beiden Aufhängungen: 4,5 Hertz lateral und 2,5 Hertz in der Vertikalen – diese lässt sich durch die Federvorspannung noch in einem gewissen Rahmen einstellen. Ich muss an dieser Stelle dem Konstrukteur Conrad Mas einmal ein ehrliches Kompliment aussprechen: Selten einmal habe ich eine so aufwendige Konstruktion in so eleganter Form gesehen, obwohl man die technischen Details genau sieht. Das Ganze bewegt sich damit absolut auf Augenhöhe zum Übervater aller schönen Plattenspieler, dem Oracle Delphi. Inmitten des aufwendig aus lauter Dreiecksteilen gegossenen Subchassis befindet sich der abgeflachte Dorn des invertierten Tellerlagers. Die konische Form von Lagerbuchse und -achse sorgt dafür, dass der bewegte Teil des Lagers in der Horizontalen lediglich auf einer Ebene geführt wird. Damit reduziert man natürlich Lagergeräusche und Resonanzen; wenig Kontaktflächen erzeugen weniger Geräusch. Vertikal wird die Buchse durch eine Wolframkarbidkugel getragen, auf der sich ein Saphirlagerspiegel dreht. Durch diese beiden extrem harten Materialien ist es dem Lager nahezu unmöglich, einzulaufen. Die Schmierung erfolgt aus einem kleinen Reservoir oberhalb des Lagerspiegels. Über ein Gewinde auf dem Tellerdorn lässt sich die Plattenklemme aufschrauben, die die aufgelegte Platte bombenfest fixiert und plan drückt. Haben wir die Platte schon mal auf dem Teller, können wir auch gleich hören – nein, eines noch: Als Standard geht Avid von der Montage eines SME-Tonarms aus – man bleibt eben britisch. Ich persönlich halte das für eine gute und passende Wahl, aber natürlich kann der Käufer auf Wunsch eine beliebige andere Basis erhalten. Unser Testgerät ist mit einem SME V ausgestattet, den wir wie immer mit verschiedenen Tonabnehmern bestückt haben. Die Laufruhe des Acutus ist extrem beeindruckend. Wenn man nicht ganz genau hinsieht, dann kann man wegen der extrem guten Oberflächenqualität des verchromten Tellers nicht einmal wahrnehmen, dass er sich dreht – Geräusche macht er ohnehin keine. Dies setzt sich auch mit aufgesetzter Nadel fort: Kein Mucks vom Laufwerk, nur Rillengeräusche, wenn die Platte nicht ganz sauber ist. Dem Acutus ist übrigens herzlich egal, ob er auf einem speziellen Rack oder einer einfacheren Basis steht – das Subchassis egalisiert viele Einflüsse des Stellplatzes. Auf so einer ruhigen und stabilen Plattform lässt es sich natürlich trefflich musizieren. Nicht ganz ohne Grund habe ich mir die wiederveröffentlichte „La Fille Mal Gardée“ als eine der Testplatten herausgesucht: Die von Bernie Grundman auf zwei 45er-Platten umgeschnittene Ballettmusik ist in der Lage, die Eigenschaften eines sehr guten Laufwerks klar nachvollziehbar herauszuarbeiten. Musikalisch nicht durch und durch von hohem Belang, zeigt die Aufnahme eine herausragende Raumakustik, die der Avid klar abbildet und zwar bis hinein in die letzte Ecke des Aufnahmeraums. Es gibt keine Vermischung von Orchesterklang und Nachhall zu einem Einheitsbrei – Instrumente und Raum lassen sich klar trennen. Dies und die ungemein fein abgestufte Feindynamik hilft natürlich auch bei der Ortbarkeit der Stimmen und Gruppen innerhalb des Orchesters. Und es gibt schöne Details zu entdecken – leichte Nebengeräusche aus dem Ensemble wie Stühleschieben, unterdrückte Huster und Ähnliches werden Teil einer äußerst lebensechten Wiedergabe. Diese Präzision und eine nicht von der Hand zu weisende gepflegte Eleganz verbinden sich zu einem gelungenen Gesamtbild: „Sophisticated“ würde der Engländer es wohl am treffendsten nennen. Wer dabei dem Avid auch eine gewisse Zahnlosigkeit unterstellen möchte, wird durch einen Plattenwechsel schnell eines Besseren belehrt: Deep Purple in Rock – für viele die Geburtsstunde des Heavy Metal. Und tatsächlich: Wie schneidend aggressiv der Acutus das Riff von „Speed King“ aus den Rillen holt, das an einen Zahnarztbohrer erinnernde Orgelsolo von „Flight of the Rat“ in den Hörraum wirft und uns die atemberaubende ekstatische Steigerung von „Child in Time“ fassungslos miterleben lässt – das lässt mich schon zum Prädikat „Echter Rocker“ greifen. Sehr schön: Ein absoluter Feingeist, der sich absolut nicht zu schade ist, auch mal die Ärmel hochzukrempeln und im Dreck zu wühlen. Ich habe eine lange Zeit mit dem Avid Acutus verbracht und dabei absolut keine Musikrichtung gefunden, die ihm nicht absolut liegen würde. Er besitzt nicht ganz den berühmten Swing eines anderen bekannten britischen Plattenspielers, kommt dessen Eleganz aber sehr nahe und besitzt zudem die ganz große Ruhe und Kraft eines Masselaufwerks – wahrhaft „Best of both Worlds“.Fazit
Der Avid Acutus ist ein wahrer Brite: Unbeeindruckt von Aufstellung und Musikstil spielt er immer auf allerhöchstem Niveau. Dass er dabei auch noch wunderschön anzusehen ist, rundet das durch und durch positive Gesamtbild ab.Kategorie: Plattenspieler
Produkt: Avid Acutus
Preis: um 11990 Euro
45-2141
Zur 3. Dimension |
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