Kategorie: Netzwerkplayer

Einzeltest: Voco V-Zone+


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Streaming Client Voco V-Zone+ im Test, Bild 1
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Die Art des Musikkonsums hat sich ganz schön geändert in den letzten Jahren, stimmt‘s? Längst haben Streamer und Computer- Audio Einzug gehalten und machen den CD-Playern harte Konkurrenz. Und trotzdem gibt‘s immer noch immer wieder was Neues ... 

Peripherie:


 Quellen: Apple iPhone 5, Apple MacBook pro, OSX 10.8.3, Voco Media Server
 D/A-Wandler: Metrum Acoustics HEX NOS DAC, NAD M51
 Lautsprecher: Klang+Ton „Nada“ 


Die Marke Voco wurde 2004 von Wade Fenn, einem ehemals hohen Tier beim amerikansichen Unterhaltungselektronik- Riesen Best Buy, gegründet. Herr Fenn hatte ziemlich konkrete Vorstellungen davon, wie Musikkonsum mithilfe von Sprachsteuerung aussehen soll.

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Der Name setzt sich übrigens aus Teilen der Begriffe „Voice“ und „Control“ zusammen, was eindeutig auf die Kerneigenschaft der Voco-Produkte abzielt. Und wer sich so modern gibt baut auch technisch modern konzipierte Geräte. Es handelt sich bei allen Produkten der Marke um Streaming-Clients, die Musik aus dem lokalen oder weltweiten Netz streamen und ganz unauffällig neben der Anlage ihr Dasein fristen. Das Besondere an diesem kleinen Apparat ist jedoch natürlich seine Bedienung, denn die funktioniert mal ganz anders, als man das von anderen Smartphone- oder Tablet-PC-gesteuerten Streaming-Clients so gewohnt ist. Anstatt den Nutzer dazu aufzufordern, sich durch altbekannte Ordnerstrukturen zu wischen, tippen und gestikulieren, setzt Voco auf Sprachsteuerung. Und das haben sich die Amerikaner lange überlegt und in einem langen Lern- und Entwicklungsprozess so umgesetzt, dass es auch immer funktioniert. Herausgekommen ist ein sehr intelligentes Serversystem für die Spracherkennung, die auf Musikdatenbanken spezialisiert wurde und deshalb ganz wunderbar funktioniert. Schließlich weiß sie ja von vorneherein, welche Art Begriffe zu suchen sind. Drückt man also in der für Android und iOS erhältlichen App die „Press-and-Speak“-Taste, wird die Musik automatisch leiser gedreht und man kann seinen Wunschinterpreten, Teile eines gesuchten Liedes oder Albums einfach ins Mikro des Smartphones sprechen, das Gesprochene wird auf den Übersetzungsserver geschickt und das Ergebnis mitgeteilt. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen, lernt diese Vorgehensweise jedoch schnell zu schätzen. In der Tat ist es gerade bei großen Archiven mit Tausenden Musikstücken und Hunderten Alben viel schneller, einfach zu sagen, was man will. So bringt man sich nämlich schon mal ganz nah da hin, wo man will, und kann dann immer noch weitertippen, um das gewählte Stück auszuwählen. Wenn man beispielsweise einfach „Johnny Cash“ sagt, zeigt einem die Voco-App schlicht und ergreifend alle Johnny-Cash-Alben und einzelne Stücke, die beispielsweise auf Compilations enthalten sind, an. Und ab dann hat man es ja einfach. All das funktioniert übrigens auch wunderbar mit den verfügbaren Online-Diensten. Wenn der gewünschte Interpret gar nicht in der Musikdatenbank ist, hat man nach der natürlich erfolglosen Suche immer noch die Möglichkeit, auf Youtube oder im Radiodienst TuneIn nach diesen Metadaten suchen zu lassen. So kann man sich, auch ohne die Alben zu besitzen, einen netten Tom- Waits- oder Norah-Jones-Abend machen. Das funktioniert tatsächlich sehr gut, wobei man ein paar Minuten des Spielens und Probierens braucht, bis man weiß, wie man gewisse Dinge aussprechen muss, um sie problemlos finden zu lassen. Das kriegt man aber schnell raus, selbst das automatische Erkennen der gerade verwendeten Sprache („Van Halen“ spricht man nun mal Englisch aus, „Die Duisburger Philharmoniker“ besser Deutsch) funktioniert nach einer Weile wunderbar. Der Sprachbefehl wird übrigens ab ins Internet geschickt und dort ausgewertet, entsprechende Server übernehmen das. Dieser Server sieht dann auch nach, ob der gesuchte Begriff eventuell in Internetradiostreams oder dergleichen zu finden ist. Insgesamt ist das für mich im Laufe der Zeit eine sehr komfortable Angelegenheit geworden. Am Anfang hat mich meine Lebensgefährtin zwar noch hin und wieder gefragt, mit wem ich im Wohnzimmer gerade rede, doch daran hatte sie sich schnell gewöhnt. Außerdem kann man jederzeit auf herkömmliche Weise navigieren, um seinen Wunschtitel zu finden, das empfindet man allerdings nach den ersten Gehversuchen mit Sprachsteuerung weniger elegant. 

Bewährtes


Voco setzt für seine Audiostreaming- Funktion auf ein proprietäres Serversystem namens „Voco media Server“. Das kann man sich kostenlos herunterladen und auf seinem Computer installieren. Für NAS-Festplatten ist der Server momentan nur auf den beliebten ReadyNAS-System installiert, es werden zukünftig aber noch weitere Hersteller wie Buffalo hinterherziehen. Wenn man die Serversoftware installiert, fällt zumindest dem alteingesessenen Squeezebox-Fan etwas auf: Ganz offensichtlich wurde die Server- Topologie von Logitech beziehungsweise Slim Devices genutzt. Gut so, denn dieses beliebte System wurde von Logitech ja vor kurzem verbannt, und da ist es schön zu sehen, dass es jemand weiterverwendet, denn die Architektur dieser Streaming-Lösung war immer einwandfrei. Übrigens ließen sich so sogar die „alten“ Squeezeserver-Tools wie iPeng weiter mit einem Voco- Client nutzen, auch wenn man dann natürlich auf die Sprachsteuerung verzichten muss. Die Voco-Software macht es nun möglich, Musik, die auf einem Computer gespeichert ist, über einen Voco-Client wiederzugeben. Sollten Sie noch kein NAS im Haus betreiben, bietet der V-Zone+ die Möglichkeit, Musik einfach von USB-Speichermedien abzuspielen. In diesem Fall brauchen Sie noch nicht mal ein bestehendes WLAN, denn für die bloße Steuerung kann der kleine Client einen eigenen WLAN-Hotspot aufbauen, mit dem sich das Smartphone verbindet und die USB-Inhalte freigibt. So hat man im Prinzip ganz schnell einen kleinen Musikserver aufgebaut, der die USB-Daten obendrein noch für das Streaming auf andere Geräte freigeben kann. Hier wird die komplette Bandbreite an Netzwerkfunktionen genutzt. 

Die Welt des Internets


Da auch eine HDMI-Buchse am Gerät vorhanden ist, kann man die per Sprachbefehl gefundenen Youtube- Videos, von denen es ja für jeden Interpreten Hunderte gibt, auf dem Fernseher wiedergeben, wenn‘s sein muss, in bis zu 1080p. Auch das hat etwas, denn durch die nahtlose Integration ins Musiksystem fängt man tatsächlich damit an, dieses Webportal für sich zu nutzen, auch wenn man natürlich klanglich nicht Höchstleitungen erwarten darf, wenn so ein komprimierter Internetstream aus den Boxen tönt. Besser klingt‘s natürlich, wenn man ein paar vernünftige FLAC- oder WAV-Dateien streamt. Dann bekommt man eine Vorstellung davon, wie gut der kleine Voco-Kasten Töne machen kann. Das ist jetzt vielleicht nicht der highendigste Klang aller Zeiten, doch sehr, sehr anständig und absolut HiFi-tauglich. Außerdem kann man ja noch externe Wandler anschließen, um noch ein bisschen mehr Klang herauszuholen. Alles in allem ist das ein sehr innovatives Konzept, das sehr gewissenhaft umgesetzt wurde und eine Bedienung und vor allem eine entspannte Art des Musikkonsums erlaubt, wie es sonst gar nicht möglich ist. Wenn man sich daran gewöhnt hat, mit seinem HiFi- Gerät zu sprechen, dann beginnt das ganz muntere Stöbern im eigenen und dem Streaming-Archiv im weltweiten Netz und man fängt an, Stücke zu hören, die man vielleicht schon lange wieder vergessen hat. Und allein das macht mir das Voco-System, in diesem Test durch den Voco V-Zone, so unglaublich sympathisch. Und wenn man sich überlegt, was technisch alles dahintersteckt, hört man sowieso schnell auf, ihn als Spielzeug zu betrachten. Das ist halt modernes HiFi. 

Fazit

Das ist hochmoderner Stoff. Die Sprachsteuerung funktioniert einwandfrei, das System bietet nette Funktionen und eröffnet dem Musikfreund eine völlig neue Welt. Wenn man es einmal verinnerlicht hat, ist es tatsächlich schwer, sich an was anderes zu gewöhnen. Heiße, kleine Kiste!

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: Voco V-Zone+

Preis: um 450 Euro

9/2013
Ausstattung & technische Daten 
Preis: 450 
Vertrieb: IAD, Korschenbroich 
Telefon: 02161 617830 
Internet: www.myvoco.de 
Abmessungen (B x H x T in mm): 180/36/107 
Eingänge: 1 x Ethernet (LAN) / 1 x WLAN 
Ausgänge: 1 x analog RCA 
checksum „Das ist hochmoderner Stoff. Die Sprachsteuerung funktioniert einwandfrei, das System bietet nette Funktionen und eröffnet dem Musikfreund eine völlig neue Welt. Wenn man es einmal verinnerlicht hat, ist es tatsächlich schwer, sich an was anderes zu gewöhnen. Heiße, kleine Kiste!“ 
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