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Dreh- & Angelpunkt
So langsam wird’s ernst. Immer stärker wird das Thema „hochaufgelöste Musik“ in die Köpfe der Menschen geschaufelt, so dass es nicht mehr nur der hartnäckigen Computer-Audio-Fraktion sondern einer großen Masse schmackhaft gemacht wird.
Unlängst erst sorgte ein gewisser Neil Young ja dafür, dass aufgrund seines per Crowdfunding ins Leben gerufenen Pono-Players (und dessen versprochener Infrastruktur) von heute auf morgen auf jeder Internetseite das Wort „Hires“ zu lesen war. Sony hingegen hat schon vor Monaten damit angefangen und uns passend dazu ein neues „High Resolution Audio“-Line-up präsentiert, das qualitativ erstklassig ist und hinsichtlich seiner Auslegung ganz stark auf Musikdateien in weit mehr als MP3-Qualität schielt. Was meinen wir eigentlich mit „hochaufgelöst“? Wir habe uns schlicht irgendwann darauf geeinigt, Musikdateien, die technisch besser sind als CDs, als „hochaufgelöst“ oder „Hires“ zu bezeichnen. Im Klartext: Alles, was mehr Daten zu bieten hat als 44,1 kHz Abtastrate in 16 Bit Auflösung darf sich dazuzählen.
Lange Zeit haben die Wiedergabegeräte wenig Unterstützung für solche Dateien bereitgehalten; seit ein paar Jahren ist da eine steile Entwicklung im Gange, die Sony geduldig abgewartet hat und nun Produkte präsentiert, die ausgegoren sind.Neues Sony-Line-up
Zwei neue Quellgeräte hat Sony zunächst herausgebracht, den großen HAP-Z1ES im HiFi-gerechten 43-Zentimeter- Format und den HAP-S1, der etwas kompakter ausfällt, dafür aber den Vollverstärker gleich mitbringt und somit eine Komplettlösung darstellt. Er kommt in einem sehr nett gemachten Alugehäuse mit großen Drehknöpfen für Steuerung und Lautstärke; Front und Deckel sind aus dickerem Material als der Rest und so gefertigt, dass man keine Schrauben erkennen kann. Haptisch ist das eine tolle Sache. Doch was sind das nun genau für Geräte, die Sony da präsentiert? Einfach: Das sind digitale Abspieler mit eingebauter Festplatte, auf der man seine Musiksammlung speichern und wiedergeben kann – waschechte Musikserver halt. Drei analoge Quellen lassen sich auch noch anschließen, per digitalen Toneingang ist es zudem möglich, Fernseher und Spielekonsolen mit einzubinden und somit aus der HAP-S1 den Dreh- und Angelpunkt des musikalischen Geschehens im Wohnzimmer zu machen. Und das alles mit einem so kompakten Gerät. Am wichtigsten war uns natürlich die Funktion als Musikserver. Und die ist Sony exzellent gelungen. Im Inneren steckt eine 500-GB-Festplatte, die mit Musik in allen erdenklichen Formaten, sogar DSD, gefüllt werden kann. Wer dieses Format nicht kennt: Das ist das Tonformat, das sich auf SACDs befindet und sich langsam, aber sicher steigender Beliebtheit in Dateiform erfreut. Es gibt bereits jede Menge Downloads in dieser Form, die hier dann native Unterstützung erfahren. So weit sind noch nicht mal viele hochpreisige High-End-Musikserver! Aber wenn einer etwas von DSD versteht, dann Sony, die haben‘s schließlich miterfunden. Zugriff zum Netzwerk, den man für den Transfer von Musik und für die Steuerung per Tablet-PC nun mal dringend braucht, erfolgt ausschließlich über Kabel, was ja im Endeffekt eh die sicherere Methode ist.
Top-Bedienbarkeit
Die Softwarebasis ist die gleiche wie beim großen Bruder und ist Sony-gerecht sehr übersichtlich, optisch ansprechend und modern ausgefallen. Dazu gibt’s hübsche Cover und eine absolut feine App- Steuerung, die die kostenlose „HDD Audio Remote“ ermöglicht. Allein die Geschwindigkeit, mit der man sich durch sein Musikarchiv bewegt, ist bemerkenswert. Man hat quasi noch nicht den Finger auf dem Cover, da spielt die Musik schon. Das gilt für die Navigation am Gerät selbst als auch für die Steuerung per Tablet-PC oder Smartphone. Der Internetradiodienst vTuner ist übrigens mit an Bord, außerdem ist zu erwarten, dass per Softwareupdate noch weitere Online-Streamingdienste hinzukommen. Die sind dann in die Sony-App integriert und lassen sich genauso komfortabel aufrufen wie die auf der Festplatte gespeicherte Musik. Das ist ein ganz rundes Paket. Die Bedienung am HAP S1 selbst ist ebenfalls sehr gut gelungen. Per Drehknopf navigiert man flott durch einzelne Menüpunkte, ein Antippen bestätigt die Auswahl. Versteht jeder sofort und geht in der Praxis auch bei großen Musikarchiven einwandfrei. Um besagte Sammlung auf den Harddisk-Player zu bekommen, gibt es nun wieder nur einen einzigen Weg: Die Musik wird mit einer proprietären Software (verfügbar für Mac und PC) per Netzwerk auf die interne Platte des S1 kopiert. Eine „normale“ Samba- Freigabe ist nicht vorgesehen, weshalb beispielsweise Linux-Nutzer außen vor bleiben. Das Tool ist einfach zu bedienen, synchronisiert beliebige Ordner auf Ihrer Festplatte mit dem S1 und erledigt den Transfer recht flott, abhängig von der Geschwindigkeit Ihrer Netzwerkverbindung. Damit Ihre Sammlung stets saubere Metadaten vorweisen kann, wird sie während des Kopiervorgangs mit der exzellenten Gracenote-Datenbank synchronisiert, so dass die Titel- und Albennamen sowie Genres stets richtig sind und das Auffinden der Musik somit erleichtert wird.
Klang
Die Signalverarbeitung erfolgt hier auf sehr hohem Level, was in einen sehr fein durchzeichneten, klaren und druckvollen Klang mündet. Gerade DSD-Dateien werden satt und irgendwie „analog“ wiedergegeben. Der verbaute Verstärker hat keine Mühe mit Kompaktboxen und Standboxen der gutmütigen Art und bewegt deren Membranen kontrolliert, was auch zu einem sehr strammen Bassfundament führt. Insgesamt kann ich nur sagen, dass diese kleine Wunderkiste in klanglicher und technischer Hinsicht sehr zu begeistern weiß.
Fazit
Sony hat es mal wieder geschafft, etwas zu bauen, das jeder bedienen kann und klanglich absolut einwandfrei ist. Fürs Geld gibt es einen kompakten Musikserver, einen glasklar spielenden Verstärker und ein geschlossenes, doch (wahrscheinlich aus diesem Grund) jederzeit stabil funktionierendes digitales Musiksystem, das vielen den Einstieg in die Welt der Hochbitmusik zur Freude machen wird.Kategorie: Musikserver
Produkt: Sony HAP-S1
Preis: um 900 Euro
Spitzenklasse
Sony HAP-S1
255-1568
hidden audio e.K. |
149-625
Grobi |
318-2446
Elektrowelt 24 |
134-540
Heimkinoschmiede Jörg Michels |
140-586
Media @ Home Richter |
Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 40% | |
Labor | 30% | |
Praxis | 30% |
Vertrieb | Sony, Berlin |
Telefon | 030 585812345 |
Internet | www.sony.de |
Messwerte | |
Abmessungen (in mm) | 265/265/88 |
Gewicht (in Kg) | 5.8 |
Leistung (8 Ohm) | 2 x 36 Watt |
Leistung (4 Ohm) | 2 x 27 Watt |
Klirrfaktor (in %) | 0.02 |
Rauschabstand (in dB(A)) | 80 |
Übersprechen (in dB) | 57 |
Dämpfungsfaktor | 120 |
Stromverbrauch Standby (in Watt) | 0.3 |
Ausstattung | |
Ausführungen | Silber |
Display | 4,3-Zoll-LCD |
Festplattenkapazität | 500 GB |
Eingänge Audio / Phono | 2/ Nein |
Digital-Eingänge (opt. / elektr.) | 1/1 |
USB-Eingänge | 1 |
Ausgänge | 1 (fixed) |
Digital-Ausgänge (opt. / elektr.) | Nein / Nein |
Kopfhöreranschluss | 6,3 mm |
Klangregelung | Nein |
Fernbedienung / lernfähig | Ja / Nein |
Besonderheiten | LAN, Internetradio, eigene App |
Kurz und knapp | |
+ | sehr gute Verarbeitung |
+ | exzellente Bedienbarkeit |
+ | homogener Klang |
Klasse | Spitzenklasse |
Preis/Leistung | sehr gut |