Kategorie: Musikserver

Einzeltest: Innuos Statement


Musikserver Innuos Statement

Musikserver Innuos Statement im Test, Bild 1
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Innuos hat seine Servermodelle gut auf verschiedene Nutzergruppen verteilt. Vom Einsteiger bis zum anspruchsvollen Hörer bietet die Palette für jeden etwas. Über diesen clever gestaffelten Systemen gibt es aber noch ein besonders Schätzchen.

Ein gutes Preis-Leistungs- Verhältnis zeichnet die Server von Innuos seit jeher aus. Möchte man etwas mehr in seine Anlage investieren, soll sich das auch in verbessertem Klang widerspiegeln. Doch wer sich stetig weiterentwickeln und verbessern möchte, der merkt irgendwann, dass selbst kleinere Optimierungen ab einem gewissen Level immer mehr Aufwand benötigen. Innuos wollte sehen, wie weit sie ihr System perfektionieren können, und entwickelte einen Server, der die bekannten Software-Stärken bereithält und dazu ein einmaliges Klangerlebnis bieten soll. Heraus kam ein Gerät, dass man selbstbewusst Statement nannte.

Musikserver Innuos Statement im Test, Bild 2Musikserver Innuos Statement im Test, Bild 3Musikserver Innuos Statement im Test, Bild 4Musikserver Innuos Statement im Test, Bild 5Musikserver Innuos Statement im Test, Bild 6Musikserver Innuos Statement im Test, Bild 7Musikserver Innuos Statement im Test, Bild 8Musikserver Innuos Statement im Test, Bild 9Musikserver Innuos Statement im Test, Bild 10Musikserver Innuos Statement im Test, Bild 11Musikserver Innuos Statement im Test, Bild 12
Um es gleich vorwegzunehmen, der zusätzliche Aufwand an Hardware und Entwicklung spiegelt sich selbstverständlich auch in einem gehobenen Preis wider. Das letzte Quäntchen mit viel Aufwand eben. Sie erinnern sich. Doch gleich beim Auspacken des Server-Flaggschiff es stellt man fest, dass man hier auch mehr für sein Geld erhält, denn ein Statement kommt in zwei Teilen. Im etwas kleineren der beiden Geräte kommt die Serverelektronik unter, so wie man es von den anderen Modellen auch kennt. Das zweite, etwas größere und deutlich schwerere Gehäuse dient einzig der Unterbringung des enorm aufwendigen Netzteils des Statement. Ziel ist, möglichst sauberen Strom zu liefern und im Endeffekt so die Nebengeräusche im Signal zu eliminieren. Alles soll hier getan werden, um möglichst guten Sound zu liefern. Dabei sollen minimierte Signalwege helfen, und vor allem sollen die unterschiedlichen Baugruppen des Gerätes sich nicht gegenseitig beeinflussen und Schaltgeräusche auf andere Segmente übertragen. Dafür werden insgesamt acht unterschiedliche Stromversorgungen genutzt, die unabhängig voneinander die einzelnen Sektionen des Statement mit der nötigen Energie versorgen. Vier der Stränge gehen an das Motherboard des Servers. Dieses ist so konstruiert, dass es möglichst unanffällig für elektromagnetische Einstrahlungen sein soll und wurde speziell für den Einsatz in den Servern von Innuos gebaut. Darauf befindet sich ein Quad-Core-Prozessor von Intel, der mit satten acht Gigabyte Arbeitsspeicher kombiniert wird. Für den normalen Einsatz als Server oder Renderer wäre prinzipiell auch deutlich weniger RAM notwendig, doch Innuos verwendet hier allein die Hälfte des Arbeitsspeichers für das Buffern von Musikdaten. Zwei weitere Leitungen des gigantischen Netzteils führen zum neuen USB-Reclocking-Modul. Dieses stammt aus dem Phoenix-USB-Reclocker der Firma, der hier praktisch direkt integriert ist. Die Platine sitzt direkt vor dem USB-A-Port, der für die Weitergabe der Daten an einen D/A-Wandler gedacht ist. Darauf befindet sich ein hochpräziser Oszillator, der hilft, die ausgehenden Signale komplett neu aufzubauen und möglicherweise entstandenen Jitter zu kompensieren. Auch die typischerweise eher unsaubere 5-Volt-Spannung des USB-Ports wird durch die Versorgung durch das lineare Netzteil verbessert. Nach dem Reclocking verlässt das Signal praktisch sofort das Gerät, um die bestmögliche Signalintegrität beizubehalten. Ähnliches geschieht beim Ethernetboard des Statement. Auch hier wurde auf die Unterdrückung von externen Störfaktoren gesetzt und auch hier kommt eine eigene Leitung der Stromversorgung an. Neben dem Etherneteingang des Servers, der für den Anschluss an das Netzwerk des Hörraums genutzt wird, bietet die Rückseite noch einen zweiten RJ45-Port. Hier können Streamingbridges direkt mit der Musikbibliothek des Statement verbunden werden, wobei der Server als Switch agiert und Befehle von Steuergeräten oder Daten aus dem Internet an das entsprechende Gerät weitersendet. Das Ethernetsignal wird dabei erneut getaktet, um Jitter und andere Störungen zu beseitigen. Letztlich trägt auch das Gehäuse dazu bei, dass die internen Komponenten des Statement vor elektromagnetischer Strahlung geschützt werden. Dafür wurde die Materialstärke des Gehäuses im Gegensatz zum Zenith oder dem Zen nochmals merklich erhöht. Zehn Millimeter dicke Teile aus CNC-gefrästem Aluminium bilden das enorm stabile Gehäuse. Das Design ist an die anderen Modelle des Herstellers angelehnt und so bietet auch der Statement mit seiner etwas verwinkelten Front einen minimalistisch-eleganten Look. Um das Flaggschiff dennoch optisch etwas abzusetzen, wurden die verwinkelten Linien der Front in der Oberseite wieder aufgegriffen und leicht in den Deckel des Servers hineingefräst. Dazu prangen stolz der Firmen- und der Modellname in hellen Lettern auf dem tiefschwarzen Gerät, die praktisch schreien: „Komm her und sieh mich an!“ Schließlich soll es sich hier um ein Statement handeln und der wertig verarbeitete Server besitzt klar die nötige Präsenz. Dabei kann man beinahe vergessen, dass er neben dem opulenten Auftreten auch ein sehr cleveres Köpfchen besitzt, denn wie alle Innuos-Server bietet auch der Statement eine große Vielfalt von Funktionen und lässt sich wunderbar leicht bedienen. Per Webmenü erhält man Zugriff auf die Systemsteuerung des Servers, den man nach seinen Ansprüchen arbeiten lassen kann. Wahlweise für Sonos-Systeme oder als UPnP-Server lässt sich das System einrichten. Daneben kann man den Statement außerdem für Roon optimieren, wobei das Gerät entweder als vollwertiger Core genutzt werden kann oder als Roon-Ready-Player. Damit lässt sich der Statement besonders bequem bedienen, denn Innuos hat keine eigene App, die das Abspielen von Musik mit dem Server möglich macht. Nutzt man das Gerät als UPnP-Server und möchte direkt Musik abspielen, benötigt man eine Squeezebox-fähige App wie iPeng oder Squeezer. Neben dem Speichern und Verwalten ist beim InnuOS-Betriebssystem des Herstellers auch die Verwaltung von gespeicherten Daten möglich. Metadaten und Cover können bequem editiert oder von verschiedenen Diensten über das Internet automatisch angeglichen werden. Auch beim Rippen von CDs mit dem eingebauten Laufwerk werden alle Daten automatisch hinzugefügt, sodass man in etwa fünf bis zehn Minuten ein fertiges Album auf dem Server findet. Überträgt man unzureichend getaggte Musik per USB oder Netzwerk auf die interne 4-TBSSD, verschiebt das System das entsprechende Album sogar eigenständig in die Quarantäne und weist auf ein Problem hin, was sich bei der Übertragung großer Datenmengen als unheimlich praktisch erweist. Was neben all den technischen Finessen und der hervorragend bedienbaren Software des Statement am Ende aber wirklich im Gedächtnis bleibt, ist der absolut herausragende Sound des Referenz-Servers. Wer hier mit anderen Geräten vergleicht, wird nie mehr behaupten, dass Digitalaudio immer identisch klingt, denn der Sprung, den der Statement selbst dem bereits ausgezeichneten Zenith gegenüber macht, ist atemberaubend. Allein die reine Musik wird wiedergegeben. Es gibt kein Rauschen, keinen ominösen Noise-Floor, der sich zwischen die Lautsprecher und den Hörer schiebt und diffus das Klangbild vernebelt. Unheimlich direkt und frei gibt der Statement seine Signale aus. Die Musik entfaltete sich im ganzen Raum und zieht einen sofort in das Geschehen hinein. Selbst eigentlich eher mau abgemischte Alben erhalten eine enorme Größe und Offenheit, die man zuvor kaum erahnt hat. Kräftig, ohne sich aufzudrängen. Detailliert, ohne zu überlasten. Wunderbar transparent und fließend traf der Statement stets den Nagel genau auf den Kopf und versenkte ihn mit einem einzigen Schlag, dass einem am Ende nichts anderes übrig blieb, als mit offenem Mund dazusitzen und sich die Schallwellen um die Ohren schlagen zu lassen. Damit ist der Statement genau das, was er sein wollte. Er setzt ein Ausrufezeichen in der Welt des digitalen High End.

Kategorie: Musikserver

Produkt: Innuos Statement

Preis: um 12100 Euro

3/2020
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 12.100 Euro (4 TB) 
Vertrieb: Innuos, UK 
Telefon 0800 7244538 
Internet: www.innuos.com 
B x H x T: 420 x 90 x 350 mm (Server) 420 x 110 x 350 mm (Netzteil) 
Eingänge: 1 x CD 1 x Ethernet 2 x USB-A 
Unterstützte Formate: MP3, AAC, WAV, AIFF, FLAC, ALAC, MQA, DXD, DSD 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 384 kHz, 32 Bit, DSD bis DSD128, 5,6 MHz, 1 Bit 
Ausgänge: 1 x Ethernet 1 x USB-A 
Speicherplatz: 4 TB 
<checksum> Der Statement ist schlicht gesagt eine Wucht. Innuos hat alles getan, um seiner hervorragenden Serverplattform den bestmöglichen Klang zu verleihen, und wer den Statement gehört hat, wird das Ergebnis dieses Vorhabens als absolut gelungen bezeichnen. 
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Autor Philipp Schneckenburger
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