Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Request Audio Audio 1
Keine Angst
Machen wir uns nichts vor: Digitale Audiogeräte sind auch nur Computer. Platinen, Chips, und Schaltkreise, die für einen speziellen Zweck optimiert wurden: Der Musikwiedergabe. Die Schweizer Ingenieure von ReQuest Audio wissen das ebenfalls und haben jetzt, in ihrer typischen Art, das Spiel konsequent auf die Spitze getrieben.
ReQuest Audio machte sich einen Namen mit vernetzten Systemen für Eigenheime, bis sie mit ihrem Medienserver „The Beast“ mit einem gigantischen Schritt in Richtung High-End-Elektronik starteten. Das wuchtige Teil mit dem wirklich passenden Namen und dem Preis eines Kleinwagens demonstrierte eindrucksvoll das Können der Entwickler, wie auch unser ehemaliger Kollege Christian Rechenbach in seinem Test befand. (HiFi einsnull 1/2014). Damals wurden alle Register gezogen, Ripping- Einheit, große Festplatte, eigens angepasste Stromversorgung, Bedienung über ein eingebautes Touch-Display und die Vernetzung mehrerer Systeme an verschiedenen Orten über das Internet.
Allerdings muss man auch sagen, dass damals der nötige Platz im Gerät für das alles zur Verfügung stand. Wie sich ReQuest schlägt, wenn sie es mal mit einem kompakten Gerät versuchen, zeigt sich jetzt am Audio 1. War The Beast noch als kompletter Medienserver konzipiert, mit dem Filme und Musik gelagert und übertragen werden können, beschränkt sich der Audio 1, wie der Name schon verrät, auf das Medium Musik. Zum Rippen ist ein externes Laufwerk erforderlich. Bereits digitalisierte Musik kann über das Netzwerk auf den Audio 1 übertragen werden. Die Editierung der Metadaten übernimmt der kleine Schweizer dann selbst, denn die wirklich umfassende Gracenote-Datenbank ist im Betriebssystem schon integriert. Doch dazu später mehr. So wurden zwar ein paar Funktionen weggelassen, doch dafür ist der Audio 1 auch weit davon entfernt die Ausmaße seines großen Bruders zu erreichen. Er begnügt sich mit wirklich handlichen Maßen, denn der schwarze Kasten kommt mit einer Kantenlänge von nur 25 Zentimetern aus, bei gerade einmal knapp vier Zentimetern Höhe. Im Inneren arbeitet dann wie gesagt ein Computer an der Aufbewahrung und Wiedergabe von Musik. Dieses Wort ist ja in der High-End-Szene immer noch ein wenig verpönt, denn die wenigsten wollen einen Computer im Wohnzimmer haben. Aber das ist ja eh schon der Fall. Vom Aussehen her erinnert der Audio 1 wirklich nicht an einen gewöhnlichen PC. Sein aus massivem Aluminium gefrästes Gehäuse wird an der Vorderseite lediglich vom Markenlogo und einem mittig angebrachten Powerknopf geziert. Dieser leuchtet bei Betrieb grün, der einzige Hinweis darauf, dass der Musikserver arbeitet, denn dank der passiven Kühlung durch das Gehäuse braucht er keinen Lüfter.Bedienung
Peripheriegeräte wie Monitor, Tastatur oder Maus benötigt der ReQuest ebenfalls nicht, denn es handelt sich um ein „IP-kontrolliertes“ Gerät. Das bedeutet, dass er an ein Netzwerk angeschlossen wird, und dann über den Webbrowser eines PCs, Tablets oder Smartphones bedient werden kann, ohne eine zusätzliche App installieren zu müssen. Lediglich zur ersten Einrichtung des Audio 1 ist es wirklich notwendig, einen Computer zu verwenden, danach können alle wichtigen Funktionen auch mit den handlichen Mobilgeräten bedient werden. Dann läuft im Browser die „Web-App“ Maestro, mit der Musik ausgewählt und editiert werden kann. Die Variante für Tablets und Smartphones ist in ihrem Design und ihren Funktionen an Mobilgeräte angepasst, ist wunderbar aufgeräumt und bedienungsfreundlich. Alben werden je nach Wunsch als Bilder oder Text dargestellt. Läuft ein Titel, werden zusätzliche Informationen wie Metadaten oder auch Rezensionen neben der großen Abbildung des Covers angezeigt. Da der allzeit vernetzte Mensch von heute sich ja auch beim Musikhören gerne mit anderen Informationen versorgen lässt, kann man sich gleichzeitig das Wetter vorhersagen lassen oder die Aktienkurse checken. Absolut verzichtbar, aber trotzdem ganz nett. Gibt man die IP-Adresse des Audio 1 im Browser eines richtigen PCs oder Laptops ein, erhält man Zugriff auf wirkliche alle Funktionen des Gerätes. Natürlich beinhaltet das auch das Abspielen von Musik, doch auch wichtige Einstellungen können gemacht werden. Im Classic Mode wird die Musik nach zusätzlichen Metadaten wie Komponist oder Aufnahmedatum sortiert, oder man stellt die Darstellung auf Populär, um nur die üblichen Informationen zu erhalten. Verschiedene Streamingdienste können integriert werden und mit TuneIn ist auch schon ein Internetradio vorkonfiguriert. Über das Upload-Menü kann Musik auf die verbaute 1 TB große SSD-Festplatte von Samsung übertragen werden. Wer zusätzlich auch seine vorhandenen Netzwerkspeicher einbinden möchte, kann dies tun, woraufhin der Audio 1 alle Alben in einer einzigen Bibliothek zusammenfasst. Das ist praktisch, da man so nicht darauf achten muss, ob der richtige Speicher angewählt ist, sondern wirklich die komplette verfügbare Musik auf einmal durchsuchen kann. An den beiden USB-A-Buchsen kann man außerdem nicht netzwerkfähige externe Festplatten oder Speichersticks anschließen. Die Bedienung an einem PC bietet einem wesentlich umfassendere Möglichkeiten als am Tablet, dafür ist das Design wesentlich steriler gehalten. Die Entscheidung, ob man volle Kontrolle und etwas komplexere Handhabung oder ein intuitives Interface für grundlegende Funktionen haben möchte, bleibt einem freigestellt.
Hardware
Auch Einstellungen, die die Hardware des Gerätes betreffen, können nur mit dem PC gemacht werden. Am wichtigsten ist hierbei wohl die Wahl des richtigen Ausgangs, denn der Audio 1 ist natürlich mit einem eigenen DAC ausgerüstet, der allerdings auf Wunsch umgangen werden kann, um ein externes Gerät anzuschließen. Dann gehen digitale Signale entweder per koaxialem S/PDIF oder über ein optisches Kabel an einen extra Wandler. Die analoge Ausgabe erfolgt hingegen entweder über die Cinch-Buchsen, oder einen 3,5-mm-Klinkenanschluss. Wichtig ist auch die Einstellung des internen Upsamplings. Der Audio 1 zieht hier alle Register und lässt einem die freie Wahl. Entweder lässt man die Signale nicht hochrechnen und benutzt die Werte, die die Datei zur Verfügung stellt. Oder man stellt die gewünschte Ausgaberate beliebig ein. ReQuest gängelt den Nutzer also nicht mit ihren eigenen Vorstellungen vom besten Klang, sondern man kann selbst nach Belieben probieren und hören. Das ist wirklich angenehm. Möglich sind Abtastraten von bis zu 192 kHz bei einer Worttiefe von bis zu 24 Bit, echtes High-Res also. Bei Formaten ist der Audio 1 ein bisschen wählerisch: Die Apple-Formate AIFF, AAC und ALAC können nicht auf den internen Speicher hochgeladen werden. Formate wie MP3, Ogg Vorbis und auch verlustfreie FLAC- und WAV-Dateien sind hingegen überhaupt kein Problem und werden ohne zu murren wiedergegeben. Die Kompetenzen der Marke im Bereich der Hausvernetzung zeigen sich ebenfalls am Audio 1, denn auch hier lassen sich verschiedene Zonen einrichten, die das Gerät dann beliefert. Mehrere Systeme tauschen außerdem, eine Internetverbindung vorausgesetzt, ihre Daten miteinander aus. Wenn man also in seiner Ferienwohnung die Musik hören möchte, die man zu Hause auf die Festplatte geladen hat, ist das möglich. Auch zwei Endgeräte können zeitgleich auf einen Audio 1 zugreifen. So kann Musik über die große Wohnzimmeranlage erschallen und zeitgleich an ein Tablet oder Smartphone gestreamt werden, wobei die Übertragungsrate erneut anpassbar ist. ReQuest nutzt alle Möglichkeiten aus, die vernetzte Computer bieten.
Klang und Fazit
Wer unbedingt seinen geliebten D/A-Wandler an den Audio 1 anschließen möchte, dem soll hier kein Vorwurf gemacht werden. Wirklich nötig ist das allerdings nicht unbedingt, denn das intern gewandelte Signal wird über die analogen Anschlüsse hervorragend übertragen, originalgetreu und detailreich. All die Audiophilen, die sich beim Wort Computeraudio Sorgen um die Qualität der Wiedergabe oder die Umständlichkeit der Bedienung machen, belehrt ReQuest Audio klar eines Besseren. Den PC braucht man im Prinzip nur zur Einrichtung des Audio 1, danach kann man, bequem alles mit seinem Mobilgerät von der Couch aus verwalten. Computer geht hier nur so weit, wie es dem Nutzer behagt, und wer wirklich immer alles kontrollieren will, hat mit einem Laptop auch dazu die Möglichkeit. In der Verarbeitung spiegelt sich Schweizer Präzision wieder und die Technik ist auf dem neuesten Stand. Ein toller Musikserver, der zwar optisch nicht so spektakulär ist wie das Beast, aber trotzdem eindeutig ein echter ReQuest.
Fazit
Wer nicht gern das Wort Computeraudio benutzt, sollte einen Blick auf den Audio 1 werfen. Er ist genau so viel Computer, wie man haben möchte. Komplexität oder Bequemlichkeit, am Ende steht das, was alle haben wollen: tolle Musik.Kategorie: Musikserver
Produkt: Request Audio Audio 1
Preis: um 2000 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | HiFi2Die4, Leinzell |
Telefon | 07175 909032 |
Internet | www.hifi2die4.de |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 250/42/250 |
Eingänge: | 1 x S/PDIF optisch |
- | 1 x S/PDIF koaxial, 2 x USB-A |
- | 1 x Ethernet, 1 x 3,5-mm-Klinke |
Unterstützte Formate: | MP3, OGG FLAC, WAV |
Unterstützte Abtastraten: | bis 192 kHz, 24 Bit |
Ausgänge: | 1 x RCA Stereo, 1 x HDMI |
- | 1 x VGA, 1 x 3,5-mm-Klinke |
checksum | „Wer nicht gern das Wort Computeraudio benutzt, sollte einen Blick auf den Audio 1 werfen. Er ist genau so viel Computer, wie man haben möchte. Komplexität oder Bequemlichkeit, am Ende steht das, was alle haben wollen: tolle Musik.“ |