Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Monacor Little Sumo


Kleines Dickerchen

Lautsprecherbausätze Monacor Little Sumo im Test, Bild 1
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Fläche ist durch nichts zu ersetzen, außer durch mehr Fläche. Dies ist eine Weisheit im Lautsprecherbau. Eine andere Weisheit lautet sinngemäß: Großes Chassis UND kleines Gehäuse UND Tiefbass gibt es nicht. Diese zweite Weisheit ist aber nicht unumstritten – mit etwas Überlegung und technischen Hilfsmitteln geht da was ...

„Little Sumo“ haben die Mannen von Monacor ihren Subwoofer genannt – ein Name, der schon die beiden Ansprüche des Tieftonwürfels in sich vereint: Kompakt sollte der Sub werden und gleichzeitig ein ernst zu nehmendes Schwergewicht in Sachen Basstiefe und Lautstärke.

Technik


Für diese Zwecke muss man im HiFi- oder gar im professionellen Beschallungsbereich gar nicht erst anfangen zu suchen – es gibt aber eine Umgebung, in der wahrscheinlich mehr Musik gehört wird als sonst auf irgend einem Ort der Welt, wo die Anforderungen an Kompaktheit und Tieftonqualität ebenfalls sehr hoch sind, zumindest wenn man die Angelegenheit ernst nimmt: Im Auto. Dort muss naturgemäß an Platz gespart werden, soll der Kofferraum denn auch noch zu etwas anderem dienen als zur Reproduktion zwerchfellerschütternder Bässe.

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Gut, dass die Firma Monacor unter dem Label „Carpower“ eine ganze Serie dieser Tiefbassspezialisten im Sortiment hat – der Sonic-12 wurde für den Little Sumo in dessen aktueller Version MkII zweckentfremdet und einer zivilisierten Variante des Musikhörens gewidmet. Optisch kann der Sonic-12 seine Herkunft nicht verbergen: 15 Kilogramm Lebendgewicht, ein ultramassiver Druckgusskorb und eine 75-Millimeter- Kapton-Schwingspule sprechen eine deutliche Sprache. Die Membran aus Karbonfaser ist in einer extrem breiten Gummisicke eingefasst, die eine lineare Auslenkung von 25(!) Millimetern in beide(!!!) Richtungen erlaubt. Da im Car-HiFi-Bereich gerne auch mal gezeigt wird, was man hat, wird der Korbrand von einem geprägten Gummirand abgedeckt, auf der gewaltigen Dustcap prangt unübersehbar das „Carpower“- Logo – im Sinne des häuslichen Friedens ist es sicherlich keine schlechte Idee von Monacor gewesen, eine Frontabdeckung für den Little Sumo vorzusehen. Ansonsten hat der Sonic-12 ein Respekt gebietendes Magnetsystem aus Ferrit und die üblichen Belüftungsmaßnahmen für die Schwingspule(n), die doppelt ausgeführt ist – zwei Spulen mit je 1,9 Ohm Gleichstromwiderstand bedienen die Anforderungen maximaler Leistungsausbeute im Car-HiFi-Bereich perfekt – für unsere Zwecke schalten wir die beiden Schwingspulen in Reihe, um verstärkerfreundliche 3,8 Ohm zu generieren. 250 Gramm bewegte Masse und eine Schwingspuleninduktivität von 2,8 Millihenry sprechen eine deutliche Sprache, was den Verwendungszweck angeht: Der Sonic-12 hat keinerlei Mitteltonambitionen, er macht Tiefbass, darüber spielt sich nichts mehr ab. Das soll uns natürlich recht sein, was anderes hatten wir auch nicht vor. Spielpartner des Boliden ist das ebenfalls hauseigene Subwoofermodul Number One SAM-1, das uns schon in mehreren Bausätzen treue Dienste geleistet hat. Mit einer Dauerleistung von knapp 100 Watt ist es kräftig genug für beeindruckende Pegel – die Ausstattung umfasst neben den Line- und Klemmeneingängen, Reglern für das Tiefpassfilter und Lautstärke auch einen stufenlosen Phasenregler – auf eine Tiefbassanhebung hat man verzichtet, nicht jedoch auf ein hervorragend abgestimmtes Subsonicfilter mit einer Flankensteilheit von 24 Dezibel pro Oktave. Hier wird also nicht unnötig Leistung in Bereichen verbraten, die ohnehin auf kaum einem Tonträger auftauchen und vor allem auch von den meisten Chassis nicht wiedergegeben werden können. Mittels Jumper kann das SAM-1 übrigens auch zum Vollbereichs- Verstärkermodul umgerüstet werden.

Gehäuse


Im Sinne einer möglichst trockenen Basswiedergabe auf kleinstem Raum wurde der Carpower Sonic-12 auf optimale Leistung in geschlossenen Gehäusen optimiert – wobei die Parameter grundsätzlich auch ein doppelt so großes Gehäuse, wie es der Little Sumo mit seinen gut 30 Litern aufweist, zu lassen. Von den inneren Kantenlängen des exakt 37 x 37 x 37 Zentimeter großen Würfels geht noch das Abteil für den Verstärker drauf – das Modul ist nicht abgedichtet, wobei es ohnehin immer ein gute Idee ist, einer Elektronik ein eigenes Gehäuse zu verpassen oder sie gar auszulagern. Das Chassis wird einfach aufgesetzt und versteckt sich im trauten Heim hinter einer soliden Abdeckung mit MDF-Rahmen und Frontbespannung. (Wer übrigens den ultimativen Tiefbass-Kick sucht, kann den Sonic-12 in ein 90 Liter großes Bassreflex-Gehäuse einbauen – die untere Grenzfrequenz (-3dB) liegt dann bei atemberaubenden 19 Hertz!)

Messwerte


Aber auch in den gut 30 Litern des Little Sumo geht einiges im Tiefbass – stellt man die Trennfrequenz am Aktivmodul auf die unterste Trennfrequenz, dann liegt der -3dB-Punkt des Subs bei immerhin 32 Hertz – für die meisten Anwender/ Musikrichtungen/Wohnräume mehr als ausreichend. Die auf dem Verstärker abgedruckte niedrigste Trennfrequenz von 50 Hertz wird aufgrund des zum Grundtonbereich steigenden Pegels des Chassis nicht eingehalten, realistischer sind hier 100 Hertz. Die höchste Trennfrequenz liegt bei etwa 200 Hertz, wobei auch hier die Flanke zum Mitteltonbereich absolut sauber abfällt und erst bei 40 Dezibel unter Normpegel noch einen verschwindend kleinen Rest von Resonanzen zeigt – in der Praxis nicht relevant. Den Klirr haben wir bei 90 Dezibel und mittlerer Trennfrequenz gemessen – im nutzbaren Bereich liegt K2 bei etwas über einem Prozent, K3 sogar noch darunter – für einen Subwoofer ein ganz hervorragender Wert!

Hörtest


All die graue Theorie besagt aber überhaupt nichts, wenn der Klang nicht stimmt – ehrlich gesagt habe ich dem Little Sumo aufgrund seiner Herkunft ein bisschen Effekthascherei unterstellen wollen – ein Vorurteil, das der Würfel sofort weggefegt hat. Zusammen mit unserem CT241 (die Visaton-Minimonitore aus K+T 2/2009), dem wir die Reflexrohre verstopft haben, ging richtig die Post ab – von Effaktbass und Behäbigkeit keine Spur, im Gegenteil, der Little Sumo fügt sich mit einer schnellen und ungemein trockenen Spielweise perfekt ins Geschehen ein – da gibt’s kein Dröhnen und Wummern, sondern einfach nur Bass – und den eben nicht aufdringlich, sondern in dieser sehr musikalischen Qualität, die man erst dann richtig würdigt, wenn sie auf einmal fehlt. Wieder einmal kann ich auch gar nicht genug die beeindruckende Tiefe und Räumlichkeit loben, die ein guter Subwoofer einem Pärchen kleiner Lautsprecher verleihen kann, wenn das Trio optimal aufeinander abgestimmt ist – mit dem stufenlosen Phasenregler des Moduls kein Problem. Auf diese Art und Weise empfiehlt sich der Monacor Sub als idealer Spielpartner für kleine bis mittelgroße Boxen, denen er Größe und Tiefgang verleiht und – ohne auch nur ein bisschen an Schnelligkeit einzubüßen – einer Anlage eine um einige Klassen gesteigerte Dynamik schenkt.

Aufbauanleitung


Idealerweise sägt man den Ausschnitt für das Subwoofermodul vor dem Zusammenbau der Box und baut das separate Abteil auf die Rückwand auf. Danach werden Rückwand, Front und die Seitenteile auf den liegenden Boden aufgeklebt, zuletzt schließt der Deckel ab. Nach dem Chassisausschnitt müssen nur noch die Löcher für den Treiber, das Modul und die Kabeldurchführung gebohrt werden. Die Oberfläche kann nach eigenem Wunsch behandelt werden. Nach Montage des Moduls wird der Subwoofer angeschlossen – dabei bitte auf die korrekte Reihenschaltung der Schwingspulen achten!

Holzliste pro Box


19-mm-MDF:

 2 x 37,0 x 33,2 cm (Seiten)
 4 x 37,0 x 37,0 cm (Deckel, Boden, Bespannrahmen)
 2 x 33,2 x 33,2 cm (Front, Rückwand)

10-mm-MDF:

 2 x 25,0 x 7,5 cm (Fach Subwoofermodul)
 2 x 16,0 x 7,5 cm
 1 x 27,0 x 16,0 cm 


Zubehör pro Box


 3 Dämmmatten MDM-3
 8 Schrauben MZF-8615
 10 Schrauben MZF-8614
 1m Kabel SPC-125
 4 Rahmendübel MBF-85

Lieferant: Monacor

Fazit

Manchmal macht es eben Sinn, in fremden Gefilden zu wildern: Mit dem extrem gut verarbeiteten und belastbaren Chassis von Carpower und dem grundsoliden Modul SAM-1 lassen sich auch mit einem sehr kompakten Gehäuse ausgedehnte Tiefbassausflüge unternehmen – der Little Sumo macht fast alles mit – wenn‘s dann wirklich noch etwas mehr Tiefbass oder Pegel sein soll, gibt’s die Möglichkeit, auf ein größeres (Bassreflex-)Gehäuse auszuweichen oder auf das potentere Subwoofermodul SAM-2. Wenn Sie meine Meinung hören wollen: Ich finde den Little Sumo perfekt, so wie er ist – kompakt, tiefreichend und dynamisch.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Monacor Little Sumo

Preis: um 500 Euro

2/2012
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Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Monacor, Bremen 
Vertrieb: Monacor 
Konstruktion: Monacor 
Funktionsprinzip: Geschlossen 
Bestückung: 1 x Carpower Sonic-12 / 1 x Aktivmodul Number One SAM-1 
Nennimpedanz (in Ohm): Nein 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: Nein 
B x H x T (in cm) 37/37/37 
Kosten pro Stück: 500 
Chassis: Carpower Sonic-12 
Technische Daten
Hersteller: Carpower 
Bezugsquelle Monacor International, Bremen 
Unverb. Stückpreis 279 
Chassisparameter K+T-Messung
Z (in Ohm):
Z 1kHz (in Ohm): 18,3 
Z 10kHz (in Ohm): 48,6 
Fs (in Hz) 27.22 
Re (in Ohm) 3,73 
Rms (in Kg/s) 8.38 
Qms 5.53 
Qes 0,58 
Qts 0,52 
Cms (in mm/N) 0.13 
Mms (in gr) 271.09 
BxL (in Tm) 17,31 
VAS (in Liter) 45.21 
LE (in mH) 1,91 
SD (in cm²) 507 
Ausstattung
Korb: Aludruckguss 
Membran: Karbonfaser 
Dustcap: Kunststoff 
Sicke: Gummi 
Schwingspulenträger: Kapton 
Schwingspule (in mm): 75 
Xmax absolut: 50 mm 
Magnetsystem: Ferrit 
Polkernbohrung: 30 mm 
Sonstiges: Nein 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 03.02.2012, 11:22 Uhr
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