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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Lautsprechershop Lukida
Kraftvolle D´Appolito-Kompaktbox
Die Kraft und der Tiefgang einer Standbox im kompakten Format – das ähnelt der Quadratur des Kreises und ist nicht machbar. Man kann sich der Sache allerdings weit annähern, wie uns die Lukida vom Lautsprechershop zeigt.
Klar: Wirkungsgrad und Belastbarkeit bei gleichzeitig tiefer Grenzfrequenz erfordert in der Regel viel Membranfläche und Gehäusevolumen. Aber, wenn man an ein paar Stellen die richtigen Kompromisse findet, dann geht es auch deutlich kleiner. Und zwei Siebzehner haben mehr Membranfläche als ein Zwanziger und auch vor eine Kalotte kann man ein kleines Horn setzen – voilà: Eine Art Mini-PA.
Technik
Den Basspart übernimmt in Doppelbestückung der Wavecor WF168WA05, einer der leider viel zu selten eingesetzten guten und günstigen Treiber von Wavecor. Es handelt sich bei dieser Serie um Tiefmitteltöner mit Blechkorb, die zumeist mit Papier- oder Glasfasermembran daherkommen.
Gehäuse
Das Gehäuse ist eine etwas größere Kompaktbox geworden, vom Aufbau her aber noch einfach aus insgesamt 7 Brettern – die ungerade Zahl wegen der auf 38 Millimeter aufgedoppelten Schallwand. Das ist immer eine gute Idee, das Brett mit den Treibern möglichst steif und massereich zu bekommen – jede Box klingt so noch einmal sauberer. Zu beachten ist hier natürlich, dass die Körbe der Tieftöner nicht eingeschnürt werden. Aus diesem Grund erweitert sich der Schallwandausschnitt nach innen, obwohl die Treiber zwischen den beiden Schallwänden sitzen. Der Hochtöner schließt bündig mit der Schallwand ab, die an den Kanten abgerundet ist.
Frequenzweiche
Wie gesagt: Die beiden Tieftöner sind in Reihe geschaltet, um die Impedanz hoch zu halten. Das hat laut Daniel Gattig vom Lautsprechershop einen ernsten Hintergrund: Die meisten aktuellen Verstärker, die nicht gerade der „Bolidenklasse“ zuzuordnen sind, sind laut ihrer technischen Daten nicht für 4-Ohm-Lasten geeignet. Und damit sind durchaus nicht nur moderne 7-,9- oder 11-Kanal- Verstärker gemeint, deren Netzteil den Stromfluss nicht packt, sondern ganz normale Stereo-Verstärker und -Receiver. Wir beobachten das mal – ich habe so etwas ehrlich gesagt, gar nicht auf dem Schirm gehabt, weil ich natürlich mit kräftigen Vollverstärkern der guten alten Zeit reich gesegnet bin. Die beiden so verschalteten Tieftöner werden mit einem Filter zweiter Ordnung getrennt. Der Hochtöner wird ebenfalls mit einem Filter zweiter Ordnung getrennt, sein Pegelvorsprung mit einem Spannungsteiler egalisiert. Der Parallelkondensator zum Serienwiderstand hebt den Superhochtonbereich an. Ein breitbandiger Saugkreis parallel zum Hochtöner linearisiert den Frequenzgang noch etwas. So ergibt sich eine saubere Trennung bei ziemlich genau 2 Kilohertz.
Messungen
Um zu meinem Einleitungstext zurück zu kommen: Viele der Standboxen, die mit PA-Treibern arbeiten und noch nicht die Grenzen dessen überschreiten, was wir „wohnraumtauglich“ nennen, landen bei einem Wirkungsgrad von 90 Dezibel, manchmal etwas drüber, aber meistens sogar etwas darunter, wenn die Abstimmung es erfordert, dass noch etwas Tiefbass übrig bleibt. Und nun sehen wir uns die Lukida an: Der Durchschnittspegel liegt bei gut 88 Dezibel – und hier können wir auch korrekterweise sagen „an einem Watt“, denn mit einem Impedanzminimum von gut 6 Ohm ist die Lukida eine echte 8-Ohm-Box und sollte damit auch sehr gut an einem Röhrenverstärker laufen. Der Frequenzgang ist recht linear, mit einem leichten Schlenker zwischen 400 und 600 Hertz. Auf der Übernahmefrequenz gibt es eine kleine Aufweitung der Bündelung, darüber sieht man schön das gleichmäßige Abstrahlverhalten des Hochtöners unter verschiedenen Winkeln, genau wie bei einem kleinen Hornhochtöner. Die obere Grenzfrequenz liegt auf Achse durch den Brückenkondensator tatsächlich bei ziemlich genau 20 Kilohertz. Das Klirrverhalten ist sehr gut, mit einer kleinen Ausnahme: Die kleine Unregelmäßigkeit im Mitteltonbereich macht sich bei lauten 95 Dezibel als K2-Spitze bemerkbar, die hier 2,5 Prozent erreicht. Das ist nicht perfekt, macht sich aber beim Hören immer noch nicht unangenehm bemerkbar, weil K3 perfekt kontrolliert bleibt. Auch im Wasserfalldiagramm zeigt sich die erwähnte Unregelmäßigkeit als Nachschwinger, der aber recht zügig abklingt.
Hörtest
Ich habe mal ein paar meiner alten Receiver-Schätzchen auf die Lukida losgelassen. Diese alten Teile zeichnen sich durch wunderschöne Holzgehäuse, große Abstimmskalen mit Beleuchtung und – technisch gesehen – wenig Leistung aus, teilweise unter 20 Watt pro Seite. Mit der Lukida entfachen auch diese kleinen Endstufen ein wahres Feuerwerk an Dynamik – klar, für Zimmerlautstärke reicht hier ein halbes Watt pro Seite – damit sind auch 20 Watt dann mehr als ausreichend für erhebliche Dynamiksprünge. Überhaupt klingt die Lukida generell sehr lebendig und „sportlich“: Die Bassabstimmung ist so gewählt, dass der musikalisch wichtige Bereich im Hörraum minimal betont wird und der Tiefstbass im Raum substantiell immer vorhanden ist – leiser, aber vorhanden. Der Mitteltonbereich mag Gesangsstimmen und Grundtöne von Naturinstrument – aber die mag ich auch und deswegen mag ich die Lukida. Und der Hochtonbereich lässt sich zum einem fantastisch genau durch einwinkeln einstellen und sorgt für ein astreines und sehr natürliches Obertonverhalten der Box, wie auch für eine extrem präzise und stabile Räumlichkeit.
Aufbauanleitung
Der Aufbau erfolgt auf einer Seitenwand, auf der Deckel, Boden und Rückwand aufgeleimt werden. Die doppelte Schallwand mit den Aufweitungen und verrundeten Ausfräsungen sollte zunächst mit der Innenseite begonnen werden, bevor die „Blende“ montiert wird. Hier darauf achten, dass die Fräsung fur den Korbrand auch eventuell vorstehende Schraubenköpfe berücksichtigt. Alternativ kann auch einfach eine dickere Schallwand verwendet werden, in die man die Chassis einfach von vorne einsetzt – der Phasenversatz ist hier noch zu vernachlässigen.
Holzliste pro Box
Material: 19 mm MDF
2 x 60,0 x 20,0 cm doppelte Front
2 x 60,0 x 28,1 cm Seiten
2 x 28,1 x 21,2 cm Deckel, Boden
1 x 56,2 x 21,2 cm Rückwand
Zubehör pro Box
Reflexrohr BR70
Noppenschaumstoff
Dammmaterial Sonofil
Terminal
Lautsprecherkabel 2x1,5 mm2, silber
Schrauben
Lieferant: Lautsprechershop
Weichenbestückung
L1 = 2,7 mH Luftspule, 1,4 mm
L2 = 0,47 mH Luftspule, 0,7 mm
L3 = 2,2 mH Luftspule 0,7 mm
C1= 10 µF MKT
C2= 5,6 µF MKP
C3= 1,0 µF MKP
C4= 1,0 µF MKT
R1= 8,2 Ohm MOX 10W
R2= 33 Ohm MOX 10W
R3= 5,6 Ohm MOX10
Limp= 1,2 mH Luftspule 0,7mm
Cimp= 22 µF MKT
Rimp= 8,2 Ohm MOX 20 Watt
Fazit
Traumhaft lebendige Kompaktbox für Dynamikfans mit wenig Platz.Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Lautsprechershop Lukida
Stückpreis: um 401 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | |
Chassishersteller : | Wavecor, Scan Speak |
Vertrieb: | Lautsprechershop Daniel Gattig GmbH |
Internet | www.lautsprechershop.de |
Konstruktion: | Daniel Gattig, Dennis Frank |
Funktionsprinzip: | Bassreflex |
Bestückung: | 1x Scan Speak H2606/920000 1x Wavecor WF168WA 05 |
Nennimpedanz (in Ohm): | 8 Ohm |
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: | 88 dB |
B x H x T (in cm) | 25/60/31.9 |
Kosten pro Stück: | 401 Euro 481 Euro (High End Version) 18 Euro (Impedanzlinearisierung) |