Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Wharfedale Jade 5


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Lautsprecher Stereo Wharfedale Jade 5 im Test, Bild 1
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Jade ist ein Edelstein, der zumeist zur Vollendung besonderer Schmuck- oder Kultstücke Verwendung findet und dem man magische Kräfte nachsagt. Welche Bezeichnung wäre da für eine Lautsprecherlinie geeigneter, die die Grenzen des physikalisch Machbaren erweitern soll?

Jade ... Jade ... da war doch was? Ja, Sie erinnern sich richtig, denn vor knapp zwei Jahren hatten wir bereits die Ehre, Wharfedales Flaggschiff Jade 7 europaweit als erstes Printmagazin testen zu dürfen. Was sich damals bereits abzeichnete, ist inzwischen Realität, denn heute gehört Wharfedales Jade-Reihe zu den begehrtesten Lautsprechern ihrer Klasse. Grund genug für uns, auch die bestverkaufte Standbox der Serie, die Jade 5, auf unseren Testparcours zu schicken.

Gehäusequalität


Wie im Instrumentenbau steht die Kreation eines anspruchsvollen Lautsprechergehäuses ganz oben auf der Agenda eines guten Entwicklers. So auch für Wharfedale-Chefentwickler Peter Comeau, der seinen Meisterwerken der Jade-Serie einen verwindungssteifen MDF-Korpus inklusive durchdachter Innenverstrebung spendierte.

Lautsprecher Stereo Wharfedale Jade 5 im Test, Bild 2Lautsprecher Stereo Wharfedale Jade 5 im Test, Bild 3Lautsprecher Stereo Wharfedale Jade 5 im Test, Bild 4Lautsprecher Stereo Wharfedale Jade 5 im Test, Bild 5Lautsprecher Stereo Wharfedale Jade 5 im Test, Bild 6
Und Comeau legt noch einen drauf, denn da sich sowohl die Hoch-, Mittel- und Tieftonsektion eigener, akribisch genau berechneter Abteile erfreuen, wird die Steifigkeit des etwa 1,05 Meter hohen Schallwandlers nochmals erhöht. Das ist wichtig, denn je stabiler das Gehäuse, desto weniger Eigenresonanzen und desto sauberer wird der Klang. Zugleich macht sich Peter Comeau die schicke, nach hinten verjüngte Gehäuseform zunutze, die weitestgehend ohne parallele Flächen auskommt und das Auftreten stehender Wellen auf ein Minimum reduziert. Man sieht, der Bau einer anspruchsvollen Holzbehausung benötigt Wissen, Präzision, Detailarbeit, und einen immensen Materialaufwand. Und Wharfedale hat noch ein Ass im Ärmel, denn da das Mutterunternehmen IAG über eine hauseigene Holz-, Metall- und Chassisverarbeitung verfügt, bleibt man allzeit Herr über den gesamten Entwicklungs- und Entstehungsprozess seiner „Babys“ und hat jederzeit die Möglichkeit, weitere Optimierungen vornehmen zu können, ohne sich dabei an Deadlines halten oder sich um Befindlichkeiten diverser Zulieferer kümmern zu müssen. 

Chassis


Ich hatte es erwähnt, Wharfedale gönnt sich den ungeheuren Luxus einer eigenen Chassisproduktion. Und das macht Sinn, denn so können Treiber, Weiche und Gehäuse perfekt aufeinander abgestimmt werden. Genau das hat Peter Comeau getan und sich für den Einsatz eines opulent bestückten Drei- Wege-Systems entschieden, von dem viele Mitbewerbsmodelle dieser Preislage nur träumen können. Allen voran ist der 25 Millimeter durchmessende Hochtöner zu nennen, dessen identischer Zwilling im Flaggschiff der Serie, der Jade 7, als Super-Hochtöner zu Ruhm und Ehren kam. Gleich darunter findet der mit einer weißen Alu-Zellstoff-Membran ausgestattete Mitteltonkonus seinen Platz, der sich als Herrscher aller Frequenzen zwischen 340 Hertz und 2,4 Kilohertz präsentiert, und in unserem Messlabor durch ein hervorragendes Impulsverhalten und eine sehr lineare Amplitude imponiert. Gleich doppelt bestückt zeigt sich die Tieftonsektion der Jade 5, die dank des Einsatzes zweier 200 Millimeter durchmessender Chassis auch in tiefsten Bassgefilden kraftvoll zupackt. Mit ihrem sogenannten „Acufiber“ setzen die Briten dabei ein Membranmaterial ein, das die ungeheure Leichtigkeit und Impulskraft moderner Glas- und Kohlefasern mit den Dämpfungsmerkmalen eines flexibleren Matrixgewebes vereint und so eine hochfeste und zugleich ultraleichte Schwingeinheit darstellt.

Klang


Da ein ganzes Wochenende „Warmspielen“ eh zu unserem üblichen Testablauf gehört, hätte es den Hinweis, dass die Jade 5 ein wenig Einspielzeit benötigt, um ihr volles Klangpotenzial zu entfalten, nicht bedurft. Dennoch muss ich es erwähnen, denn das, was das Drei-Wege-Duo am folgenden Montag zum Besten gibt, lässt mich dann fast glauben, völlig anderen Lautsprechern zu lauschen. Verstehen Sie mich nicht falsch, die Jades spielten bereits vor dem Wochenende auf sehr hohem Niveau, mit jeder Menge Zug, und beeindruckten durch eine sehr gute Auflösung und Bühnenstaffelung. Doch das, was mir nun in Kraftwerks „Aero Dynamik“ geboten wird, toppt die vorherige Performance in jedem Bereich. Jetzt nämlich sprüht das schicke Echtholz-Pärchen nur so vor Spielfreude und Agilität, die selbst hartgesottensten Musikmuffeln die Mundwinkel nach oben treiben. Mich jedenfalls haben Räumlichkeit, Feuer und Impulskraft der Jades von der ersten Sekunde an in ihren Bann gezogen. Und zwar so sehr, dass ich mich schnell veranlasst fühle, weiter am Lautstärkeregler zu drehen. Und jetzt geht der Spaß erst richtig los, denn dank ihrer schier unendlichen Pegelfestigkeit sorgt das Boxen-Duo nun für echtes Konzertfeeling, das meinen Ärger über das verpasste Düsseldorf-Konzert der Elektro-Legenden schnell vergessen macht. Aber zurück zum Thema, denn die Wharfedales können noch viel mehr als Dynamik, wie sie in To be Twos „Salt Water“ beweisen. Hier nämlich sind Auflösung, Detailreichtum und Ausgewogenheit gefragt – Disziplinen, die der Jade 5 auf den Leib geschneidert zu sein scheinen. Anders lässt sich die Wiedergabe dieses eher leise daherkommenden, aber extrem anspruchsvollen Stückes wohl kaum erklären. Jetzt nämlich wird das Auditorium durch eine hauchzarte, sauber abgezirkelte Auflösung verwöhnt, die einfach musikalische Gelassenheit verbreitet und die süchtig nach mehr macht. Und das alles aus dem Stegreif und ohne auch nur im Geringsten gelangweilt oder limitiert zu wirken. Nein, Letzteres ist sie ganz sicher nicht, denn trotz der ausgestrahlten Ruhe bleiben Spielfreude und Tatendrang auch jetzt noch deutlich spürbar und sorgen in Verbindung mit der exzellenten Detaildarstellung für eine Bühnen- und Raumabbildung, die die gesamte Breite unseres Hörraumes für sich einnimmt und die ich in dieser Qualität bislang fast ausschließlich von deutlich hochpreisigeren Lautsprechern kannte. 

Fazit

Erfahrung, Know-how und der kompromisslose Einsatz speziell gefertigter Bauteile machen den Unterschied zwischen einem guten und einem exzellenten Lautsprecher. Und hier handelt es sich zweifellos um einen exzellenten! Kein Wunder, denn neben ihrer gelungenen Optik, guten Verarbeitung und opulenten Ausstattung erzeugt die Jade 5 ein Klangerlebnis, das einfach fasziniert und das Rockfans wie Freunde klassischer Klänge gleichermaßen begeistern wird. Ich jedenfalls kann diesen Lautsprecher nur wärmstens empfehlen!

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Wharfedale Jade 5

Preis: um 2200 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


6/2013
4.5 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Wharfedale Jade 5

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Bewertung 
Klang 70% :
Tonale Ausgewogenheit 20%

Abbildungsgenauigkeit 15%

Detailauflösung 15%

Räumlichkeit 10%

Dynamik/Lebendigkeit 10%

Labor 15% :
Frequenzgang 5%

Verzerrung 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15% :
Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Klang 70%

Labor 15%

Praxis 15%

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Standlautsprecher 
Paarpreis ab 2.200 
Vertrieb IAD, Korschenbroich 
Telefon 02161 617830 
Internet www.wharfedale.de 
Laborbericht
Ausstattung
Garantie (in Jahre) 5 Jahre 
Ausführungen 5 Farben 
Abmessungen (B x H x T in mm) 246/1055/400 
Gewicht (in kg) 27,5 
Bauart Bassreflex 
Impedanz (in Ohm)
Anschluss Bi-Wire 
Hochtöner 25 
Mitteltöner 70 
Tieftöner 2 x 160 
Besonderheiten Nein 
+ enorme Impulskraft 
+ hohe Spielfreude 
Klasse Spitzenklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Roman Maier
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