Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Vroemen II Bambino


Fest gemauert …

Lautsprecher Stereo Vroemen II Bambino im Test, Bild 1
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Gerade im Bereich Lautsprecher gibt es eine stattliche Anzahl von Herstellern, die zum größten Teil saubere Arbeit abliefern – der Kunde hat die Qual der Wahl. Wohl dem, der zusätzlich zu einer guten Qualität noch eine besondere Eigenschaft seiner Box vorweisen kann

Mitspieler


Plattenspieler:

 Dual CS 600
 Transrotor Fat Bob S mit SME IV

Phonoverstärker:

 Reußenzehn Phono
 Trigon Advance

Verstärker:

 Eternity Jo ET2 300B
 Acoustic Masterpiece AM 201

Zubehör:

 Netzleisten und -filter von PS Audio, Silent Wire
 Kabel von van den Hul, Silent Wire, Nordost
 Basen von Liedtke Metalldesign, Thixar und SSC


Gegenspieler


Lautsprecher:

 Spendor S3e
 K+T Nada

Ein Alleinstellungsmerkmal für Lautsprecher kann zum Beispiel das verwendete Material sein – wenn es denn neben dem Schmuck-Effekt tatsächlich Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und den Klang eines Testgeräts hat. Das Thema „kompakter Monitorlautsprecher“ ist seit den legendären BBC-Monitoren wahrlich schon so oft durchgekaut worden, dass man uns nur noch mit einem besonderen Konzept hinter dem Ofen hervorlocken kann.

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Und eben ein solches hat uns der – wenn auch im kleinen Rahmen – mehr als etablierte Lautsprecherspezialist Bernd Vroemen mit einem seiner kleinsten Lautsprecher zur Verfügung gestellt, den er sinnigerweise »Il Bambino« betitelt hat. Das weibliche Pendant »La Bambina« ist dann wirklich der Zwerg im Sortiment. Wie unseren Lesern sicher bekannt ist: Bernd Vroemen baut seine Lautsprechergehäuse ausschließlich aus Stein. Dabei hat er sich nicht etwa auf eine bestimmte Sorte beschränkt, sondern bietet seine mittlerweile gar nicht mehr so kleine Modellpalette in den verschiedensten Oberflächen an, frei nach dem Motto: Erlaubt ist, was gefällt. Als kleine Manufaktur kann sich Vroemen eine fast schon einmalige Modellpolitik erlauben: Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Kompakt- und vier Standlautsprecher. In der Normalversion sind Chassis vom norwegischen Spezialisten Seas verbaut, die sich durch vorzügliche Qualität und hohe Serienkonstanz auszeichnen. In der Regel haben die Tiefmitteltöner hier Aluminiummembranen, die Hochtöner sind Gewebekalotten. Eine Klasse darüber ist die Superiore-Serie angesiedelt, die ebenfalls auf Seas-Chassis der legendären Excel-Serie mit ihren Magnesium- Membranen setzt. Das hat für Bernd Vroemen den Vorteil, dass die Einbaumaße der Chassis gleich bleiben, da sie ja die gleichen Körbe und Frontplatten benutzen. Man könnte also auch eine Vroemen-Box der normalen Serie auf Superiore aufrüsten, ohne das Gehäuse ändern zu müssen – lediglich die Chassis und die Frequenzweiche müssten getauscht werden. Die Ceramica-Serie schließlich unterscheidet sich auch äußerlich von den beiden anderen Reihen, setzt der Konstrukteur hier auf die Keramik-Chassis des deutschen Herstellers Accuton-Thiel aus Pulheim mit ihren charakteristischen Gittern vor den berührungsempfindlichen Membranen. Da es hier auch den einen oder anderen rechteckigen Korbrahmen gibt, müssen natürlich auch die Fräsungen angepasst werden. Statt der in den Seas-Serien angebotenen Center-Lautsprecher fürs hochwertige Heimkino bietet Vroemen mit den Accuton-Chassis noch drei große bis sehr große Standboxen an, die sowohl qualitativ als auch in Sachen Gewicht absolute Spitze sind. Wo wir beim Thema sind: Unsere Testbox Il Bambino lässt sich problemlos hinter einer LP-Hülle verstecken, bringt aber immerhin 13 Kilogramm auf die Waage. Und das macht sich bemerkbar – beim Tragen (in der Regel nur einmal) und beim Hören (hoffentlich jeden Tag): Steingehäuse verhindern erfolgreich, dass sich schädliche Resonanzen von den Chassis auf die gesamte Box übertragen, sie zwingen die Chassis sozusagen zur Disziplin. Es schwingen nur die Teile, die schwingen sollen, alles andere bleibt ruhig – ein Verhalten, das man auch anhand der Klirrmessungen und des Wasserfalldiagramms nachvollziehen kann. Und weil es eben in keinem Frequenzbereich störende Nachschwinger oder nichtharmonische Obertöne gibt, klingt die Il Bambino immer klar und stressfrei für die Ohren – was wiederum die Möglichkeit bietet, mit einer so kleinen Box auch mal lauter zu hören, ohne das Gefühl zu haben, man quält Material und Ohren. Eine Besonderheit der Frequenzweichenabstimmung sei noch am Rande erwähnt: Bernd Vroemen lässt auf der Übernahmefrequenz zwischen Tief- und Hochtöner gerne eine kleine Senke – das sorgt für einen recht angenehmen Klang und verbessert den räumlichen Eindruck, den die Box beim Hören erzeugt. Da in dieser Größenklasse der realisierbare Tiefgang seine naturgegebenen Grenzen hat, behilft man sich mit einer leichten Anhebung der noch machbaren Bässe – das menschliche Gehör lässt sich in diesem Bereich gerne davon überzeugen, dass es deutlich tiefer hinuntergeht, als wir messen können. Und so ist auch der Eindruck in den beiden Hörumgebungen, in denen wir die Vroemen-Box gehört haben. Im großen Redaktions-Hörraum konnte sie von Beginn an erfolgreich gegen die eigentlich hoffnungslose Stellung mitten in einem 60 m² großen Raum ankämpfen – ohne, dass sich das im Mindesten nach Kampf angehört hätte. Im Gegenteil: Spielerisch leicht setzt sich Il Bambino in Szene, macht einen sauberen und ordentlich vollen Bass und spielt nach oben hinaus fluffig und luftig, so dass insgesamt ein ausgewogener Eindruck entsteht, mit dem echten Mehrwert, den in diesem Fall die Oberbass- und Hochtonbetonung bringt. So geht eben eine clevere Abstimmung: so viel, wie es Spaß bringt, aber nicht so viel, dass es auffällt. Wer jetzt meint, dass dagegen der Mitteltonbereich eher unterbelichtet wird, der sieht sich angenehm enttäuscht – auch im Zentrum des musikalischen Geschehens ist Bewegung drin. Bei aller Liebe zur Neutralität und Sauberkeit (ja, man kann das Steingehäuse heraushören): In der Bambino ist Musik drin. Von kleinen Nickeligkeiten wie Gehäuseresonanzen befreit, können die Treiber das anliegende Signal weitgehend störungsfrei in Schall umwandeln – und das tun sie mit einer beeindruckenden Bandbreite an Nuancen. Was bei einem gut abgestimmten Plattenspieler die oft erwähnte Schwärze zwischen den Tönen ist, macht hier die fast völlige Abwesenheit von Resonanzen aus. Wo nichts stört, da wird mehr gehört – das reimt sich, und was sich reimt, ist gut. Im kleineren Hörraum zu Hause setzt sich das soeben Beschriebene fort. Naturgemäß führt eine grob geschätzte Drittelung der zu bespielenden Fläche zu einer subjektiv fundamentaleren Basswiedergabe. Dankenswerterweise bleiben die tiefen Töne auch hier kontrolliert und schwingen schnell aus. Der Wunsch nach einem Subwoofer kann so nur aufkommen, wenn man wirklich die (auf Musik-Alben selten vorkommenden) Töne unter 40 Hertz mit vollem Pegel hören oder sich auf Dauer durch extreme Lautstärke einen Hörschaden zuziehen möchte – für alle anderen Anwendungen ist die Il Bambino mehr als ausreichend bestückt. Die räumliche Abbildung ist im Nahfeld sogar noch einmal ein Stück schärfer als im großen Hörraum, weswegen ich der Vroemen-Box sogar gute Chancen auf dem Markt der Studiomonitore einräumen würde – und das ist kein kleines Kompliment.

Fazit

Die Chassisauswahl und die Weichenabstimmung alleine machen aus der Il Bambino von Vroemen eine sehr gute Box – mit dem Steingehäuse ist sie in ihrer Preisklasse nicht zu überbieten.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Vroemen II Bambino

Preis: um 1300 Euro

11/2014
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Ausstattung & technische Daten 
Paarpreis ab 1.300 Euro (Steinart Kleopatra Antik) / Ständer 500 Euro 
Vertrieb Vroemen, Aachen 
Telefon 0241 1804161 
E-Mail: mail@vroemen.de 
Internet www.vroemen.de 
Garantie (in Jahre) 5 (Chassis) 
B x H x T (in mm) 290/270/260 
Gewicht (in Kg) 13 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 23.11.2014, 09:59 Uhr
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