Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenFür die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Verity Audio Parsifal Anniversary
Die Wahrheit
Jeder Lautsprecher drückt der Musik seinen Stempel auf, das ist eine unumstößliche Tatsache. Das Ziel jedes Konstrukteurs muss es sein, dies zu unterbinden. Und wenn er das schafft, oder zumindest annähernd, dann darf er seine Firma auch „Wahrheit“ nennen
Verity Audio ist eine der wenigen kanadischen HiFi-Firmen, die außerhalb ihrer Landesgrenzen bekannt ist. An erster Stelle in der Popularitätsliste rangiert hier immer noch Oracle, die seit Jahrzehnten höchst erfolgreich auf dem internationalen Markt mitmischen. Und so nimmt es auch nicht Wunder, dass sich die Wege der beiden Firmeninhaber von Verity Audio, Bruno Bouchard und Julien Pelchat bei Oracle kreuzten, bevor sie sich Mitte der neunziger Jahre auf die eigenen Füße stellten und anfingen, edle Lautsprecher zu bauen. Der Plan war von Anfang an, bei den Produktionszahlen in einem überschaubaren Rahmen zu bleiben, um möglichst wenig von der Kontrolle über das eigene Produkt aus der Hand zu geben.
Dieser Maxime ist man treu geblieben: Heute verlassen etwa 200 bis 300 Paar Lautsprecher im Jahr die Verity-Werkstatt. Hohe Ansprüche an die Qualität und Handfertigung – das klingt teuer, werden Sie jetzt sagen. Und Sie haben recht: Rund 25.000 Euro muss man einkalkulieren, wenn man sich unsere Testbox in Schwarz oder Weiß in die eigenen vier Wände stellen möchte – Sonderausführungen sind natürlich aufpreispflichtig möglich. Dafür erhält man ein Paar Lautsprecher auf einem exzellenten Fertigungsniveau und mit etlichen Finessen, die man auf den ersten Blick übersieht. Zunächst wähnt man sich nämlich einem zwar außergewöhnlich geformten, aber eben doch konventionellen Lautsprecher gegenüber. Dann geht es schon los beim Aufbau: Zwar sind die Gehäuse fest miteinander verbunden, dennoch sind Mittelhochtonabteilung und Bassgehäuse komplett voneinander entkoppelt. Das und das recht hohe Gewicht der Parsifal sorgt dafür, dass die beiden nach vorne abstrahlenden Chassis komplett befreit sind von den tieffrequenten Schwingungen des unten liegenden Gehäuses. Konnte man bei älteren Versionen der Parsifal, die seit über zwanzig Jahren im Portfolio Veritys zu finden ist, noch auswählen, ob man einen nach vorne oder hinten abstrahlenden Tieftöner möchte, ist dies aufgrund der geschwungenen Seitenwände keine Option mehr. Um die Box komplett auch vom Boden zu entkoppeln, gibt es bei der Parsifal Anniversary serienmäßig die S-Plattform. Diese besteht aus mehreren Schichten aus Absorbern, die in unterschiedlichen Frequenzbereichen arbeiten und ihrerseits wiederum in einem Trägerprofil liegen, das auf höhenverstellbaren Aluminiumfüßen steht. Bei den Chassis spielt man mit erfreulich offenen Karten: Die Treiber werden von Audio Technology und SB Acoustics zugeliefert. Die Aussage, dass es sich um Chassis von der Stange handelt, ist nur teilweise richtig: Audio Technology baut seit jeher Treiber nach Kundenspezifikation. Bei ihren sogenannten FlexUnits kann der Kunde aus einer Vielzahl möglicher Varianten und Parametern auswählen, um genau das Chassis zu bekommen, das er braucht. Audio-Technology-Treiber sind mit die besten und dementsprechend teuersten der Welt. Der Hochtöner ist nur auf den ersten Blick eine normale Kalotte. Sieht man genauer hin, erkennt man in der Mitte der Gewebemembran eine leichte Vertiefung: Hier ist die Kalotte in der Mitte angeheftet – damit haben wir es mit einem waschechten Ringradiator zu tun. Dieser wird ungewöhnlich hoch angekoppelt – laut Hersteller erst bei über fünf Kilohertz. Der dadurch enorm breitbandig spielende Mitteltöner ist mit Sicherheit einer der Gründe für den exzellenten Klang der Verity, dazu gleich. Den beiden oberen Chassis sind kurze Schallführungen vorgesetzt worden, um ihr Abstrahlverhalten zu optimieren. Das funktioniert auch bestens. In Sachen Frequenzweiche lässt man sich nicht lumpen und greift auf Bauteile zurück, die im Gesamtkontext der Box am besten funktionieren. Das bedeutet: Sehr gute Qualität, nicht um des Namedroppings willen, sondern für die bestmögliche Funktion. Die Verity schafft das großartige Kunststück, die vor allem zwischen den Boxen enorm plastische Abbildung um einen extrem weit gespannten Raum zu ergänzen, der weit über den Abstand zwischen den Boxen hinausgeht. Wer einmal gehört hat, wie die Parsifal Anniversary eine gut aufgenommene Gesangsstimme darstellt, dem wird es schwerfallen zu einem weniger gelungen abgestimmten Lautsprecher zurückzuwechseln. Wie es sich für einen wirklich gut gemachten Schallwandler gehört, werden auch komplexere musikalische Darbietungen differenziert und souverän wiedergegeben: Vorführmusik mit Stimme und Gitarre kann jede anämische Zwergbox, doch wenn es mal mit einer richtigen Band mit Bass, Schlagzeug und vielen Gitarren zur Sache geht, trennt sich ganz schnell die Spreu vom Weizen. Wenn man der Verity in diesem Zusammenhang etwas vorwerfen möchte, dann ist es diese schier überwältigende Informationsfülle, mit der sie den Hörer fast überfällt: Ich glaube, ich habe doch fast eine Stunde und einen Großteil meiner Hörtest- Stücke gebraucht, bis ich den Mund wieder zubekommen und mich einigermaßen gefasst hatte. Den nach den Messungen vermeintlich zu geringen Basspegel (wohlgemerkt: Im Freifeld gemessen) kann die Hör-Erfahrung nicht bestätigen. Die Dosierung der tiefen Töne ist auch bei einer Aufstellung in einer Entfernung von 2 Metern zur Rückwand genau richtig. Nach einer Weile merkt man, wie tief der rückseitige Tieftöner hinunterkommt. Das „nach einer Weile“ bedeutet übrigens nicht, dass man die ganz tiefen Bässe nur erahnen würde; es ist nur vielmehr so, dass die meisten Tonträger das Tiefbasspotenzial der Verity gar nicht abrufen. Außerdem ist die Wiedergabe frei von jedem Dröhnen: Diverse Aufnahmen, bei denen auch gut abgestimmte Lautsprecher im Zusammenspiel mit der Raumakustik bestimmte Frequenzen gegenüber anderen bevorzugt haben, gibt die Parsifal Anniversary streng neutral wieder. Und diese souveräne Basswiedergabe kommt eben auch der räumlichen Information zugute. Selbst bei Aufnahmen, wo es vermeintlich egal ist, wie dem notorischen „Ain´t No Sunshine When (S)He‘s Gone“ in der Version von Eva Cassidy stellt sich eine frappierende Raumtiefe ein. Cassidys eindringliche Stimme ist gerade in den leisen Momenten so präsent, wie ich das nur von großen Hornsystemen kenne, allerdings ohne deren manchmal anstrengende Trennschärfe. Wenn man sich an das Füllhorn gewöhnt hat, das die Parsifal Anniversary über einen ausgießt, dann kann man sich auch mal zurücklehnen und genießen. Denn auch das geht mit dieser großartigen Box ganz prächtig und auf einem ungeahnt hohen Niveau.Fazit
Auch wenn es in Sachen Lautsprecher die absolute Wahrheit nie geben wird: Mit der Verity Persifal Anniversary ist man so nah dran, wie es nur geht.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Verity Audio Parsifal Anniversary
Preis: um 24990 Euro
Von Audio System gibt es eine Vielzahl an Nachrüstlautsprechern für Audi. Wir schaffen den Überblick und testen das RFIT Set für den A6 C8.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPaarpreis | 24.990 Euro |
Vertrieb | Sieveking Sound, Bremen |
Telefon | 0421 684893 0 |
info@sieveking-sound.de | |
Internet | www.sieveking-sound.de |
Garantie | 5 Jahre (nach Registrierung) |
B x H x T | 110 x 26,1 x 48,7 cm |
Gewicht: | 49 kg |
Unterm Strich... | Auch wenn es in Sachen Lautsprecher die absolute Wahrheit nie geben wird: Mit der Verity Persifal Anniversary ist man so nah dran, wie es nur geht. |