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>> www.nubert.de/sale/>> Alle anzeigenEinzeltest: Totem Acoustic Tribe Tower
Klangmagier aus Kanada
Wenn jemals der Begriff „Wolf im Schafspelz“ für einen Lautsprecher seine Berechtigung hatte, dann bei der Totem Tribe Tower
Der Kanadier Vince Bruzzese gründete seine Manufaktur Totem Acoustics vor ziemlich genau 30 Jahren aus Frust über kommerziell erhältliche Lautsprecher. Der Firmenname stammt von einem Freund, dem er in schlechten Zeiten ein Paar Lautsprecher mit den Worten schenkte: „Musik heilt.“ Im Gegenzug schenkte der ihm den Firmennamen Totem als gutes Omen. Totem stellt heute Subwoofer, Wandeinbau-, Surround-, Monitor- und Standlautsprecher her und unterhält dafür eine eigene Metall- und eine Holzwerkstatt. Bruzzese begann seine Firma von Anfang an mit offenen Ohren und dem Wunsch, Dinge anders zu machen als seine Konkurrenz. Komplexe Frequenzweichen? Nicht zwingend nötig. Die marktbeherrschenden Thiele-und-Small-Parameter zur Berechnung der Wechselwirkung von Lautsprecherchassis und ihren Gehäusen? Überschätzt. „So, wie wir Lautsprecher konstruieren, sind die Thiele/Small-Parameter wohl nicht vollumfänglich anwendbar“, erklärt Bruzzese. „In den ersten zehn Jahren unseres Bestehens habe ich unsere eigenen mathematischen Tabellen erstellt.
Ich wollte keine 08/15-Lautsprecher herstellen.“ Weiter geht der konsequente Individualismus bei der Chassis-Entwicklung, die Bruzzese „Torrent Driver Technology” nennt. Damit bezeichnet er einen schnellen, zielgerichteten Energietransfer. Die Torrent-Treiber für die Tribe werden inzwischen bei Totem selbst gefertigt, bislang ließ Bruzzese seine Chassis weltweit von Spezialfirmen nach seinen Spezifikationen herstellen, was er für andere Serien wohl immer noch tut. Man muss sich diese Chassis nur einmal anschauen, um zu erkennen, dass sie nicht von der Stange sind und auch nicht „sorgfältig gematcht“, wie es sonst so gerne heißt, um zu verschleiern, dass es sich eben doch um Stangenware handelt. Bruzzeses Wunsch, komplexe Weichen zu vermeiden, muss zu so einem Aufwand führen, der mechanisch sicherstellt, dass er seine Tiefmitteltöner „natürlich“ zu den höheren Frequenzen hin auslaufen lassen kann, ohne sie mit 12 oder mehr dB beschneiden zu müssen. Einzig für die Hochtonanpassung benötigt er einen Widerstand und einen Kondensator. Zwölf Jahre Entwicklung stecken in diesen Treibern, die trotz ihrer geringen Größe eine Resonanzfrequenz von irre niedrigen 26 Hz haben sollen. Das Material der etwa 10 Zentimeter messenden Membranen ist ein nur 0,86 Gramm schweres Zellulose-Acrylat. Der Schlüssel zum gewünschten Ergebnis liegt wohl in einer besonderen Form der Verklebung der Membran, der Dustcap sowie einer sehr flexiblen Sicke. Korb und Magnet sind ausgesprochen massiv und durch jahrzehntelange Materialstudien begründet. Über die Metalle der Körbe schweigt man sich aus. Die extrem starken Magneten werden bei Totem selbst aufgeladen. Das alles kann man übrigens hören, denn das Ansprechverhalten und die Schnelligkeit der Impulsverarbeitung sind exemplarisch gut. Ich habe Bruzzese gefragt, wie er die äußere Form der Tribe Tower entwickelt hat. Er meinte: „Wir haben die Form in einem größeren Maßstab schon in der Element-Serie verwendet. Unzählige Tests, die eine Balance zwischen schnellem Energieabbau, möglichst stabiler Räumlichkeit und idealer Abbildung liefern sollten, gingen dieser Entwicklung voraus.“ Die Neigung der Schallwand, ihre Dicke, das Material (eine besonders teure Form von MDF) und der Abstand der Treiber sind minutiös berechnet und akustisch überprüft worden, um vor allem einen Phasengang und eine breite, stabile Abstrahlung zu gewährleisten. Wenn man um den Lautsprecher herumgeht, erlebt man in der Tat nahezu überall eine erstaunlich stabile Abbildung, und zwar schon bei kleinsten Lautstärken. Das hat eine Qualität, wie ich sie sonst nur bei Dipolen oder den besten Monitoren kenne. Die Gehäuse werden außen und innen(!) furniert, kommen aber ohne übliche Dämmung aus. Stattdessen werden sie mit einer dünnen Schicht Borosilikat beschichtet, das mit 80 % Titan angereichert ist und ursprünglich von der NASA für die Hitzeschilder des Space-Shuttles entwickelt wurde. Das Material agiert wie ein Wärmeableiter unerwünschter akustischer Mikroenergie. Dadurch wird die einzigartige Resonanzfreiheit der Lautsprechergehäuse erreicht, allerdings ohne Dynamikverluste. Am Ende werden die Gehäuse mit einem Speziallack versehen, der innerhalb einer Woche mehrfach aufgetragen wird und dann 15 Tage langsam austrocknet. Der Aufwand ist also beträchtlich. Lassen Sie sich durch die filigrane Erscheinung der Tribe Tower bitte nicht täuschen, denn ihr Klang straft diese Lügen. Man findet ja auch körperlich eher kleine Menschen in beruflich herausragenden Positionen. Denken Sie nur an die unzähligen eher zierlichen Sänger und Schauspieler oder die legendären Fußballer vom Schlage eines Diego Maradona oder Philip Lahm. Sobald Musik spielt, schüttelt man ungläubig den Kopf, denn man vergisst die „Größe“ der Tribe Tower. Nun punktet sie auf ganzer Linie: Sie ist leicht und unkritisch aufzustellen; praktisch jede Frau wird sie sofort ins Herz schließen; sie ist gut zu treiben; sie spielt phänomenal Musik. Ich könnte übrigens noch viele Seiten mit den spannenden Entwicklungen und Innovationen Bruzzeses füllen, aber nun ist es Zeit für Musik. Ich beginne mit einem Klassiker – John Coltranes „Blue Train“. Gleich auf dem Titelstück verblüffen mich die deutlich wahrnehmbaren Lautstärkeunterschiede durch Coltranes typische Bewegungen mit seinem Saxofon vor dem Mikrofon. Oder wie Curtis Fuller seine Posaune ansetzt und aus der tiefsten Tiefe des Raums heraus zu uns Menschen spielt, das ist fast schon unwirklich. Das habe ich so noch nie gehört, und ich kenne die Aufnahme gut. Was macht die Tribe Tower mit Stimmen? Lyle Lovett kenne ich von Livekonzerten, und da ist sie sofort wieder, seine kehlige, unverwechselbare Stimme. „You Were Always There“ entfaltet eine solche Magie, dass ich mich ernsthaft frage, wie dieses Stück überhaupt noch besser klingen könnte. Und als ich dann Curtis Fullers Album „Blues-ette“ auflege, zaubert mir Benny Golsons „Five Spot After Dark“ das berühmte Dauergrinsen ins Gesicht: Oh ja, das ist ein Lautsprecher für mich alten Jazzliebhaber. Wieder klingt es beinahe, als wäre die Aufnahme in einer großen Industriehalle gemacht, denn es tut sich ein gespenstisch großer Raum auf, in dem ich mich virtuell bewegen kann, sobald ich aufstehe. Als dann Al Harewood ein Becken kurz und trocken anschlägt, zucke ich richtig zusammen. Hier kommt eine weitere Stärke dieser Lautsprecher zum Tragen – ihre dynamische Unkomprimiertheit und unverfärbte Lebendigkeit. Die Totem Tribe Tower ist für Schnäppchenjäger. Sie sind jedoch für das, was sie können, ihren Preis allemal wert. Sie spielen sensationell involvierend, unfassbar lebendig und glaubhaft Musik auf einer Bühne, die so groß ist, wie die ihr zugrunde liegende Aufnahme es hergibt. 30 Jahre Erfahrung und innovatives Denken kann man wirklich hören. Ich wiederhole mich gerne: lassen Sie sich nicht von ihrer Statur täuschen, hören Sie sich diesen Lautsprecher an, Sie werden nicht enttäuscht werden. Wenn Sie nicht an headbangenden Krawallorgien interessiert sind, könnte das ein Freund fürs Leben werden, ein Lautsprecher, den ich meiner besten Freundin empfehlen würde. Billy Wilder hat einmal über Cary Grant gesagt: „Die Leute verstehen gar nicht, wie gut er ist, weil er alles so leicht aussehen lässt.“Fazit
Eine Box, die Musikwiedergabe mit unfassbarer Leichtigkeit zelebriert: für mich ist sie der Roger Federer unter den Lautsprechern.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Totem Acoustic Tribe Tower
Preis: um 5599 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPaarpreis | 5.599 Euro |
Vertrieb | High-End Company AG. Frauenfeld |
Telefon | 0041-71-911 86 90 |
Internet | www.highendcompany.ch |
Garantie | 2 Jahre |
Abmessungen (D x H) | 178 x 935 / 20m mm |
Gewicht: | ca. 12 kg |
Fazit | Eine Box, die Musikwiedergabe mit unfassbarer Leichtigkeit zelebriert: für mich ist sie der Roger Federer unter den Lautsprechern. |