Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Tannoy Mercury V4


Britische Verführung

Lautsprecher Stereo Tannoy Mercury V4 im Test, Bild 1
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Bereits die bisherigen Mercury-Lautsprecher konnten in der Vergangenheit überzeugen. Jetzt hat der renommierte britische Lautsprecherhersteller Tannoy nochmals nachgelegt und mit der fünften Mercury-Generation optisch sowie akustisch verjüngte Lautsprecher geschaffen.

Tannoy wurde bereits 1926 von Guy Fountain in London gegründet und gehört damit zu den ältesten Audiomarken auf der Welt. Bekannt wurde das Unternehmen durch seine vorzüglichen Beschallungssysteme und HiFi- Lösungen. Das Wort Tannoy wurde in England sogar zum Synonym für Beschallungs- Lautsprecher. Guy Fountain benannte seine Firma nach der Tantallegierung, die damals für die Herstellung eines von ihm erfundenen Gleichrichters verwendet wurde. Der Firmenname setzt sich demnach aus den beiden Silben Tantalum und Alloy (englisch für Legierung) zusammen. Wohl eine der wichtigsten Erfindungen von Tannoy ist der „Dual-Concentric-Lautsprecher“, der aus einem Tiefmitteltöner besteht, in dessen Zentrum vertieft ein Hochtöner angeordnet ist.

Ausstattung


Die neue Mercury-V-Serie setzt allerdings nicht auf Wiedergabe der Musik durch ein koaxiales „Dual Concentric“- Chassis. Auf der Front des 97 cm hohen Standlautsprechers sind nach D’Appolito-Bauweise zwei 150-mm-Tiefmitteltöner um einen 25-mm-Hochtöner herum angeordnet.

Lautsprecher Stereo Tannoy Mercury V4 im Test, Bild 2Lautsprecher Stereo Tannoy Mercury V4 im Test, Bild 3Lautsprecher Stereo Tannoy Mercury V4 im Test, Bild 4
Der kleine Tweeter wird von einem Neodymmagneten angetrieben, der die sehr kompakte Bauweise des Chassis erst möglich macht. 40 Liter Innenvolumen stellen die mit Walnuss- oder Zucker-Ahorn-Furnier erhältlichen Gehäuse den beiden Tiefmitteltönern zur Verfügung. Die leichten Papiermembranen der Mercury V4 verfügen über kräftige „Antriebsmotoren“, so dass die Bassreflex-Konstruktion auch bestens mit schwachen Verstärkern harmoniert. Der Wirkungsgrad liegt bei nahezu 91 dB/ 1 W/ 1m. Angeschlossen werden die Tannoys über vergoldete Bi-Wiring-Terminals auf der Rückseite der Lautsprecher. Darüber sitzt jeweils ein recht kurzes Bassreflexrohr, dessen äußeres Ende nur minimal verrundet ist. Dennoch konnten wir im Praxistest keine störenden Strömungsgeräusche feststellen. Akustisch unauffällig bleiben auch die aus 15-mm-Spanplatten und 18-mm-MDF (Frontplatte) gefertigten Gehäuse, die zur Unterdrückung von Resonanzen im Inneren verstrebt sind. Im Gehäuseboden sitzen vier Gewindemuttern, die es erlauben, die mitgelieferten Metallspikes einzudrehen. Dadurch stehen die 14,2 kg schweren Standlautsprecher sicher an ihren zugedachten Plätzen. An der Verarbeitung des 600 Euro teuren Lautsprecher- Pärchens gibt es nichts zu kritisieren. Besonders gut gefällt uns die Schallwand, die durch die silberfarbenen Lautsprecherringe den gewissen optischen Pfiff erhält. Dass zudem keine Schraubenköpfe zu sehen sind, ist das Tüpfelchen auf dem i.

Klang


Im Hörraum finden die beiden Mercury V4 in der klassischen Stereo-Dreieck-Aufstellung schnell ihren Platz – auf den Hörplatz sind sie dabei nur ganz leicht eingedreht. Zuvor durften sich die Tannoys zwei Tage lang im Musik-Marathoneinsatz warm spielen und sich so richtig in Form bringen. Und wie klingen die Tannoy-Lautsprecher nach dieser Einspielprozedur? Schlicht und ergreifend: gut! Mit über einem Meter Luft im Rücken und viel Platz zu den Seitenwänden gefällt der sehr offene und losgelöste Klang der Mercury V4. Erstaunlich tiefe und saubere Bässe sind die Grundlage für den erwachsenen Klangeindruck, den die englischen Lautsprecher bei uns hinterlassen. Auf das stabile Tieftonfundament bauen ausgeglichene Mitten und präzise aufgelöste Höhen. Details und Klangfarben werden gut herausgearbeitet, die Tannoys vermitteln auch bei komplexem Musikmaterial viel Spielfreude. Die Abbildung von Instrumenten und Interpreten im sich weit öffnenden Raum gelingt hervorragend, alle Akteure haben fest zugewiesene Plätze mit viel Raum zum Atmen um sich herum.

Labor


In unserem Messlabor zeigen die Tannoys beachtlich gute Leistungen. Der Frequenzgangschrieb dokumentiert das sehr gute Abstrahlverhalten sowie die Ausgewogenheit der Lautsprecher. Auch unter einem Winkel von 30 Grad betrachtet fällt der Pegel nur minimal ab. Ab etwa 50 Hertz ist die Mercury voll bei der Sache und spielt bis weit über unsere Messgrenze hinaus. Das Ausschwingverhalten ist, bis auf wenige Restresonanzen um 500 Hertz herum, ganz vorzüglich. Auch die Klirrfaktormessungen geben keinen Anlass zur Kritik – bestens!

Fazit

Tannoy wird seinem Ruf gerecht und präsentiert auch in der fünften Auflage sehr gut klingende Lautsprecher zu einem verführerischen Preis. Schön, dass toll verarbeitete Gehäuse mit pfiffigen optischen Details und ein sehr hoher Wirkungsgrad hinzukommen.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Tannoy Mercury V4

Preis: um 600 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


10/2011
4.0 von 5 Sternen

Oberklasse
Tannoy Mercury V4

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Bewertung 
Klang 70% :
Tonale Ausgewogenheit 20%

Abbildungsgenauigkeit 15%

Detailauflösung 15%

Räumlichkeit 10%

Dynamik/Lebendigkeit 10%

Labor 15% :
Frequenzgang 5%

Verzerrung 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15% :
Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Klang 70%

Labor 15%

Praxis 15%

Ausstattung & technische Daten 
Paarpreis 600 
Vertrieb TAD-Audiovertrieb GmbH, Aschau Im Chiemgau 
Telefon +49 (0)8052 / 9573273 
Internet www.tad-audiovertrieb.de 
Laborbericht
Ausstattung
Ausführungen Walnuss, Zucker-Ahorn 
Abmessungen (B x H x T in mm) 204/970/281 
Bauart Bassreflex 
Impedanz (in Ohm)
Anschluss Bi-Wiring 
Tieftöner Nein 
Tiefmitteltöner 2 x 150 mm 
Hochtöner 1 x 25 mm 
Besonderheiten Nein 
+ sehr hoher Wirkungsgrad 
+ überzeugender Klang 
+
Klasse Oberklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Jochen Schmitt
Autor Jochen Schmitt
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Datum 28.10.2011, 11:36 Uhr
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