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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Stein Music TopLine L
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Das war eine Show, die Holger Stein bei seinem Auftritt auf der diesjährigen High End geboten hat: So viel Membranfläche dürfte kein anderer Aussteller dort versammelt haben. Wir haben uns einen nennenswerten Teil davon zur Begutachtung ausgesucht
Der im benachbarten Mülheim ansässige Konstrukteur Holger Stein ist ein alter Hase im HiFi-Business und bedient die Klientel mit einem Hang zum Besonderen schon seit Jahrzehnten mit interessanten Gerätschaften abseits des Mainstreams. In den letzten Jahren konnte man zumindest den Eindruck gewinnen, dass er sich schwerpunktmäßig mit Dingen wie „Raumharmonisierung“ und ähnlichen Dingen – ich formulier‘s mal vorsichtig – abseits der üblichen Pfade beschäftigt hat. Lautsprecher hat er auch schon immer gebaut, ich erinnere mich an sehr spannende Breitbandkonstruktionen, die von einer Vielzahl von Tuningmaßnahmen der besonderen Art lebten. Das, was Holger Stein auf besagter High End zeigte, ist jedoch ein anderes Kaliber.
Seine neue Lautsprecherlinie umfasst (mindestens) fünf Modelle vom turmhohen Koloss bis zum zweiwegigen Kompaktmodell. Allen gemein ist der Einsatz von Hornlautsprechern für den Mittelhochtonteil und offenen Konstruktionen für den Bassbereich. Da mir das, was dort in München spielte, ziemlich gut gefiel, habe ich Interesse an einem Test des zweitgrößten Modells „TopLine L“ angemeldet, den Sie sich jetzt zu Gemüte führen dürfen. Hätte ich bereits damals und nicht erst am Ende des Anlieferungstermins der Lautsprecher nach dem Preis gefragt, stünde diese Geschichte jetzt vermutlich nicht hier. Der Hersteller verlangt fürs Paar 72.000 Euro, was ich – abermals sehr vorsichtig formuliert – für etwas gewagt halte. Wäre ich mir nicht sicher, dass solche Listenpreise national wie international letztlich nicht im Entferntesten realisiert würden, dann gäb‘s hier jetzt was über die neue große Nubert zu lesen. Oder so. Wo Sie meine Meinung dazu nunmehr kennen, hüllen wir den Mantel des Schweigens über das Thema und beschäftigen uns näher mit dieser extrem interessanten Konstruktion. Die TopLine L ist eine teilaktive Dreieinhalbwegekonstruktion. Mitten und Höhen übernehmen Trichterlautsprecher, den Bereich darunter drei Tieftöner mit nominell zehn Zoll Membrandurchmesser, die ganz unten von sechs per eingebautem Verstärker befeuerten Zwölfzöllern unterstützt werden. Richtig gezählt: Hier sind sage und schreibe elf angetriebene Lautsprecher an der Schallabstrahlung beteiligt. Das reicht Ihnen nicht? Die mit reichlich Achtzehnzöllern bestückten Subwoofertürme des Topmodells „TopLine XL“ lassen sich bei Bedarf hinzukombinieren – kein Problem. Wozu in aller Welt braucht man denn nun neun große Tieftöner pro Kanal? Der Sinn der Sache ist nicht, ein zu beschallungstauglichen Lautstärken fähiges System zu bauen, Holger Stein betont, dass auch die großen Modelle fürs ganz normale Musikhören auch und ganz besonders gerne bei kleinen Pegeln gedacht sind. Der Trick liegt im Bassbereich begründet: Die Tieftöner verfügen über kein Gehäuse im landläufigen Sinn: Die Box ist hinten offen und arbeitet im Bass als Dipolstrahler. Das öffnet dem berüchtigten akustischen Kurzschluss Tür und Tor, bei dem sich der vorder- und rückseitig abgestrahlte Schall gegenseitig auslöschen und man am Ende mit sehr wenig Bass dasteht. Aber warum sollte man so etwas überhaupt tun wollen? Weil die offene Bauweise handfeste klangliche Vorteile hat, befreit sie die Schallabstrahlung doch auch von den Problemen rückwärtig reflektierten Schalls und jeder Form von „Kistensound“: Nur ein so betriebener Tieftöner kann ungebremst und frei „atmen“. Dafür muss er aber auch erheblich größere Hübe vollführen – er wird ja von keinerlei Gehäuse mehr bedämpft. Diesen Umstand kann man entschärfen, indem man genügend Membranfläche einsetzt, was hier ganz eindeutig geschehen ist. Mit geschickter Anordnung und gezielter Filterung kann man den Abfall zu tiefen Frequenzen hin kompensieren; der besonders leistungshungrige Tiefbassbereich ist aber auch dann noch ein Problem. Eines, das nicht mehr ganz so groß ist, wenn man den Raum mit einem Dutzend Zwölfzöller anregt, Verstärkerleistung im vierstelligen Wattbereich und eine moderne DSP-Filterung für diese Abteilung vorsieht. Genau das ist hier geschehen. Der ansteuernde Verstärker braucht sich nur um die drei Zehnzöller und das Ensemble darüber zu kümmern und muss von daher nichts weiter Besonderes können. Der Blick auf die von den textilbewehrten Bespannrahmen befreite Boxenrückseite offenbart denn auch ein recht spektakuläres Bild: Die Bass-Armada ist lediglich auf drei Brettern montiert und wirkt mächtig furchteinflößend. Der potente Schaltverstärker nebst DSP residiert ganz unten in einem unscheinbaren Kästchen. Normalerweise muss man den lediglich mit Strom versorgen und braucht sich sonst nicht weiter drum zu kümmern, wenn man einmal eines der vorprogrammierten Bass-Setups ausgewählt hat, verrichtet die Maschine unbemerkt ihren Dienst. Alle neun Basstreiber arbeiten mit klassischen Ferritantrieben und Kevlarmembranen, deren Vorderseite schwarz eingefärbt ist. Selbstverständlich behandelt Holger Stein die Treiber mit Membranbeschichtungen und anderen Maßnahmen. Im obersten Abteil ist die passive Frequenzweiche montiert, die die drei Oberbass-Tieftöner, das große und das kleine Horn voneinander separiert. Die Weiche in unserem Testmuster hat noch Prototypencharakter und wird in der Serie sicher noch etwas hübscher aussehen. Die Filtertopologien sind einfach gehalten, was bei einem so komplizierten Treiberensemble nicht leicht gewesen sein kann. In Sachen Bauteile gibt‘s Feines vom Kölner Spezialisten Mundorf, einen exotischen Widerstand mit Stein Music-Aufdruck, andernorts sorgen viele parallelgeschaltete Metallfi lmwiderstände für Abschwächung. Was die vergossenen und in Textil gehüllten Bauteile tun, kann ich nur erahnen. Stimmt eigentlich nicht, de facto habe ich keine Ahnung. Das große Horn wird von einem Vier- Zoll-Konuslautsprecher befeuert. Der rückseitig von einem Kunststoffrohr verdeckt wird und offensichtlich mit diversen Stein-Spezialitäten behandelt wurde. Der Trichter selbst ist eine ziemlich gewichtige Kunststoffkonstruktion, die hinten mit reichlich Vergussmasse ruhiggestellt wurde. Die schwere Konstruktion hängt auf einem „Einpunktlager“, dessen Dorn sich oben auf dem Ausleger eines Stahlgestells befindet. Das entkoppelt das Horn effektiv von tieftonalen Gewalten darunter. Der Hochtöner hingegen fand noch Platz in der Front: Hinter dem 20 Zentimeter durchmessenden Horn sorgt eine Kalotte skandinavischer Herkunft für den guten Ton. Die rückwärtigen Abdeckungen werden magnetisch an Ort und Stelle gehalten, die Lackierqualität des „Gehäuses“ wird in der Serie ebenfalls noch zulegen. Alles in allem muss man der Konstruktion Originalität und Mut attestieren, vom Engineering-Standpunkt ist an der TopLine L nichts falsch. In Sachen Ansteuerung gibt sie sich weitgehend genügsam, ist aber kein „Wirkungsgradmonster“, wie man es von anderen Hornkonstruktionen kennt. Holger Stein lieferte uns einen kleinen Transistorvollverstärker aus dem hauseigenen Sortiment mit, der zumindest bis zu einer gewissen Pegelgrenze sehr gut mit dem Lautsprecher harmonierte. Und wie klingt‘s? Nicht so „Ich bin ein großer Lautsprecher“-mäßig, wie man meinen könnte. Zunächst wäre da der Bass, der durch überragende Lockerheit und Variabilität glänzt. Offene Konstruktionen auf diesem Level schaffen es einfach, vollkommen resonanzfrei tiefe Töne zu reproduzieren, und das ohne irgendwelche Anzeichen von Grenzen nach unten. Merke: Das beste Gehäuse ist immer noch kein Gehäuse. Die beiden Hörner schließen nahtlos und erfreulich dezent nach oben an. Ihre Abstimmung geriet erstaunlich sanft und gesittet; sie haben die große Abbildung solcher Systeme, aber nicht die oft zu beobachtende Vordergründigkeit. Tatsächlich lebt dieser Lautsprecher von seiner Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit, nicht von seinen „Geschützqualitäten“, die man ihm ad hoc attestieren würde. Eine ganz erstaunliche Konstruktion, unbedingt hörenswert!Fazit
Holger Steins zweitgrößter Lautsprecher straft klanglich seine etwas martialische Optik Lügen: Die TopLine L spielt über die Maßen ausgewogen, sanft und angenehm. Der gehäuselos agierende Tieftonpart klingt einmalig unverfärbt und frei. Große Klasse!Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Stein Music TopLine L
Preis: um 72000 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPaarpreis | 72.000 Euro |
Vertrieb | Stein Music, Mülheim |
Telefon | 0208 32089 |
Internet | www.steinmusic.de |
Garantie | 2 Jahre |
B x H x T | ca. 800 x 1850 x 550 mm |
Gewicht: | vorhanden |
Unterm Strich... | Holger Steins zweitgrößter Lautsprecher straft klanglich seine etwas martialische Optik Lügen: Die TopLine L spielt über die Maßen ausgewogen, sanft und angenehm. Der gehäuselos agierende Tieftonpart klingt einmalig unverfärbt und frei. Große Klasse! |