Revox präsentiert die neue Revox B77 MK III und zugleich seine neue, eigene Revox Analog Master Tapes Collection. Beides gefertigt im Revox KLANGWERK in Villingen für ein perfektes Zusammenspiel.
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Into the great white open
Der Lautsprecher als solcher wird immer das unvollkommenste Glied einer Wiedergabekette sein. Im Folgenden wollen wir zeigen, dass sich aber mit eine paar klugen Überlegungen aus besonders widrigen Voraussetzungen etwas wirklich Gutes erschaffen lässt – man muss nur den Mut zum Besonderen haben
Der ideale Lautsprecher ist einfach ein Brett mit einem Chassis darin. Punkt. Jetzt werden Sie mit Recht einwenden, dass ja die meisten Lautsprecher, die Sie so kennen, durchaus ganz anders aussehen – haben die Hersteller da etwa geschlampt? Natürlich nicht: Das Brett und der Lautsprecher müssen noch ein paar weitere Qualitäten mitbringen, um dem Ideal nahezukommen. So sollte das Chassis alle Frequenzen vom tiefsten Bass bis zum höchsten Hochton übertragen können. Das gibt es als Breitbandlautsprecher durchaus, allerdings macht uns da das Bündelungsverhalten einen Strich durch die Rechnung – der ideale Lautsprecher sollte bei allen Frequenzen in alle Richtungen gleichermaßen abstrahlen.
Das tut kein Breitbänder, auch wenn es da trotzdem faszinierende Exemplare gibt. Also muss man mehrere Chassis je nach Aufgabengebiet einsetzen, was wiederum dem Ideal der Punktschallquelle widerspricht. Und auch das Brett muss eine wichtige Eigenschaft aufweisen: Es muss eine sogenannte unendliche Schallwand sein, um den Schall, den der Lautsprecher rückseitig abstrahlt, nicht zum Hörer gelangen zu lassen. Jetzt ist das mit dem unendlich großen Brett so eine Sache angesichts unserer Wohnverhältnisse – da baut man doch lieber mehr oder weniger geschlossene Gehäuse. Aber es geht eben auch anders: Angetreten ist jetzt die junge US-amerikanische Firma Spatial Audio mit ihren beiden Schallwandmodellen M1 und M2, deren kleinere Variante M2 wir von Robert Andorf und seinem MachOne-Vertrieb zur Verfügung gestellt bekommen haben. Beim Auspacken kam mir als Erstes der Gedanke „Das kann nicht gehen“ – die Schallwand, in der die Chassis montiert sind, ist zwar wertig und stabil gemacht – ein Aluminium- Holzlaminat mit satten 75 Millimetern Dicke –, aber kaum größer als die beiden Chassis übereinander. Also gibt es kaum Trennung zwischen dem vorder- und dem rückseitigen Schall, die sich desto mehr gegenseitig auslöschen, je tiefer die wiederzugebende Frequenz ist. Zu den Treibern: Es handelt sich um zwei Zwölfzöller von einem renommierten amerikanischen PA- Hersteller – keine Treiber für den ganz rauen Konzertalltag, aber gute Qualität fürs Geld – sicher einer der Gründe, warum ein Pärchen der Spatial Hologram M2 Turbo (so der ganze Name) den Kunden nur 3.700 Euro kostet. Das untere der beiden Chassis ist ein reiner Basstreiber, das obere ein Koaxialtreiber mit einem weiteren Basschassis, in dessen Mitte ein Hochtontreiber angebracht ist, der durch eine schmale Hornführung durch den Magneten des großen Chassis nach vorne abstrahlt. Das ist die Königsdisziplin in Sachen punktförmige Schallquelle – die Vorzüge eines Mehrwegesystems, was das Abstrahlverhalten und die Breitbandigkeit angeht, gepaart mit der perfekten Illusion, eine einzige Schallquelle vor sich zu haben. Da das Differenzierungsvermögen des menschlichen Gehörs zu tiefen Frequenzen hin abnimmt, tut es der Sache keinen Abbruch, dass noch ein zweiter Tieftöner mitspielt. Bleibt die Sache mit dem rückseitigen Schall. Und da muss ich leider einige unserer Leser (und mich selbst) als potenzielle Kunden ausschließen: Damit ein solches Konzept funktioniert, benötigt man Platz. Eineinhalb Meter Hörabstand mit den Spatial M2 50 Zentimeter vor der Rückwand funktioniert definitiv nicht – hier löschen sich direkter und indirekter Schall so weit aus, dass keine sinnvolle Tieftonwiedergabe entsteht. In unserem großen Messraum zeigte die Schallwand auch ein typisches Dipolverhalten: Unterhalb von 500 Hertz fällt der Pegel im Tiefton stetig ab, darüber ist der Schalldruck konstant bei einem Wirkungsgrad von 95 dB an 2,83 Volt. Gut eineinhalb Meter vor der Rückwand und neben den Seitenwänden, dazu nach Herstellerempfehlung recht kräftig eingewinkelt habe ich die Spatial Schallwände dann im Hörraum aufgestellt – Basisbreite etwa zweieinhalb Meter, Hörabstand dito. Ganz bewusst ignoriert habe ich dagegen zunächst einmal die Empfehlung Robert Andorfs, die Schallwände mit einem Single-Ended- oder OTL-Röhrenverstärker zu betreiben. Ein einfacher NAD-Vollverstärker, der eben zur Verfügung stand, musste ran. Und dann, ich kann es nicht anders ausdrücken, flog die Kuh: Was da aus dem Stand an Energie in den Hörraum gewuchtet wurde, sorgte gelinde gesagt, für einen offenen Mund beim Tester. Es ist nicht die kompromisslose Wucht eines riesigen Subwoofers, die da im Bass entsteht, aber genug, um erst einmal, keine Wünsche aufkommen zu lassen. Dazu kommt die einmalige BassQUALITÄT, die nur ein Dipol erzeugen kann, weil ja schlicht und ergreifend kein Gehäuse da ist, in dem nachschwingende Resonanzen entstehen können. Mann muss es sich nur zunutze machen, dass ein solches Konzept eine Haupt-Abstrahlkeule hat, in der die Schallenergie am größten ist. Durch das kräftige Einwinkeln sitzt man vor der Box sozusagen gerade noch so am Rand der vorderen Abstrahlkeule, was am Hörplatz zu einem ausgewogenen Frequenzgang führt. Die Rückseite der Keule wird dagegen nicht direkt von der Rückwand reflektiert, sondern sozusagen „über Bande“ zurückgestrahlt und kommt so weit verzögert am Hörplatz an, dass die Auslöschung bei Weitem nicht mehr so stark ist, wie sie das bei einem kürzeren Weg wäre. Mann könnte jetzt noch seitenweise weitermachen, aber das soll es zur Physik gewesen sein. Die Spatial M2 macht nämlich auch noch richtig Spaß beim Hören. Auf dem ansatzlos ein- und wieder ausschwingenden Bass, der eben nicht durch Fülle, sondern mit extremer Trockenheit und Punch überzeugt, baut sich ein tatsächlich sehr neutraler Mitteltonbereich auf. Der direkt strahlende Hochtöner lässt sich dann ohnehin nichts zuschulden kommen, sondern baut sehr neutral, dynamisch und detailliert eine messerscharf geschnittene Kontur der abgebildeten Musiker auf. Einen kleinen Kritikpunkt hatte ich am Anfang meiner Hörtests dann doch: Bei komplexerer und laut abgespielter Musik hatte ich den Eindruck, dass die Bühne ein bisschen in sich zusammenfällt - das stellte sich aber als etwas heraus, das man nicht dem Lautsprecher anlasten konnte. Nach einer leichten Korrektur der Aufstellung und des Abstrahlwinkels ließ sich das Phänomen, das auf einer unglücklichen Addition von Direkt- und Diffusschall basierte, völlig aus dem Klangbild entfernen – das Experimentieren lohnt sich! Zu guter Letzt habe ich dann doch noch meine 2A3-Endstufe mit satten 2,8 Watt pro Kanal aus dem Schrank geholt – was soll ich sagen: Die Spatial packte in der Kombination ihren ganzen Charme aus – im Bass natürlich nicht mehr ganz so angriffslustig, entwickelte sie mit der Single-Ended-Röhre jetzt dieses einmalige Timbre, das nur eine solche Kombination entfalten kann – sicher nicht die volle klangliche Wahrheit, aber einfach nur schön!.Fazit
Wer hätte das gedacht, dass eine offene Schallwand mit so kleinen Abmessungen ein derartiges Klangfeuerwerk inklusive Bass abfeuern kann?Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Spatial Audio M2
Preis: um 3700 Euro
Mit der RX2 PRO kündigt Brax nicht weniger als die Endstufe der Superlative an, vollgepackt mit Innovation und das erste Class-D Design der Marke.
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