Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Sonus Faber Liuto Monitor Wood


Quereinsteiger

Lautsprecher Stereo Sonus Faber Liuto Monitor Wood im Test, Bild 1
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Mit der neuen Liuto-Serie schließt Sonus Faber die Lücke zwischen seinen höherpreisigen Lautsprechern und der Einsteigerriege namens „Toy“. Ein ambitionierter Plan, denn Letztere erntete von allen Seiten reichlich Lob. Wir prüfen anhand der kompakten „Liuto Monitor“, ob die Rechnung aufgeht

„Sonus Faber Liuto Monitor Wood“ – uff! Ich bin wirklich ein Freund so hübscher wie treffender Lautsprechernamen, aber das muss ich dann doch erst einmal verdauen. Nicht dass wir uns falsch verstehen: mir ist so ziemlich alles lieber als „XY-23/6a“ und ein grinsend danebenstehender Ingenieur, der das für völlig normal hält. Aber den Namen musste ich doch erst mal in Ruhe auseinanderdröseln. Dabei ist es eigentlich ganz einfach. Sonus Faber ist bekanntermaßen der italienische Hersteller zahlreicher bestens beleumdeter Edel-Schallwandler, Liuto (italienisch für Late) deutet auf den Gehäuse-Grundriss hin und benennt die neue Serie, Monitor ist das spezifische Modell, und Wood dessen Ausführung. Der abschließende Namenszusatz ist Programm, denn normalerweise kommt die Monitor in schickem Schwarz: die Seitenwangen in Hochglanz, Deckel und Boden matt, und die Front Sonus- Faber-typisch beledert.

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Die „Wood“ trägt zum identischen Preis von 2.100 Euro pro Pärchen Walnussholz-Seitenwangen, Deckel wie Boden schmiegen sich in feines Leder. Damit knüpft sie optisch nahtlos die nächsthöhere Cremona-Reihe an – vom Rotstift einer Mittelklasse keine Spur. Andersherum gesehen konnten schon die Toys mit vollflächig verteiltem Leder und bester Verarbeitung überzeugen, so gesehen passt die Liuto voll ins Bild der italienischen Nobelmarke. Neben der Standbox ohne weiteren Namenszusatz gibt es in der neuen Serie noch den Center namens „Smart“. Der Deutschlandvertrieb Audio Reference hält zudem noch zwei Sondereditionen der Monitor Wood mit Räuchereiche- und Palisander-Seitenwangen zum selben Preis bereit. Der Sonus-Faber-Tradition folgend sitzen in der Monitor edle Chassis aus skandinavischer Fertigung. Der 15-cm-Tiefmitteltöner ist eine hochmoderne, sehr offen konstruierte und damit mechanisch verlustarme Konstruktion. Das Membranmaterial wähnte man schon auf dem Altenteil: Polypropylen. Die Skandinavier brachten den weichen Kunststoff in die äußerst ungewöhnliche Form eines aus PP-Fasern gewobenen Konus. Der verbindet die exzellente innere Dämpfung des Materials mit hoher Steifigkeit und legt den Grundstein für den nahezu resonanzfreien, weit reichenden Frequenzgang. Die feine Gewebekalotte der Monitor will ich selbstverständlich nicht unterschlagen. Sie knackt mühelos die 20-kHz-Marke, spielt sehr linear und resonanzfrei. Ein Koppelvolumen am Magnetsystem drückt die Resonanzfrequenz nach unten und schafft Reserven für tiefe Trennungen. Der Entwickler der Monitor plante jedoch anders und legte den Übergang auf hohe 3,5 kHz. Die macht der Konus problemlos mit, und die Kalotte freut sich über die gesteigerte Belastbarkeit. Zudem ist das Rundstrahlverhalten der Box dank der hohen Trennung absolut perfekt. Austoben dürfen sich die beiden in einem kompakt geschnittenen Gehäuse. Die Front ziert außer den Chassis nur das klassisch vergoldete Sonus-Faber-Typenschild. Die geschwungenen Seitenwände geben der Box bei der Draufsicht tatsächlich die Form einer Laute. Ob dies nun auf besondere Musikalität hindeutet, lassen wir mal dahingestellt sein, aber rein technisch und optisch sind es auf jeden Fall äußerst sinnvolle Maßnahmen. MDF in gesunden Stärken sorgt für Stabilität, die Seitenwangen tragen bei der Wood 5 Millimeter starkes Echtholz. Auf dem schlanken Rückenteil der Box sitzen ein strömungsgünstig gerundetes Reflexrohr und das ebenfalls von Sonus Faber bekannte, vollvergoldete Single-Wiring-Terminal. Das Innenvolumen der Monitor ist mit locker gezupfter Dämmwolle gefüllt, die schmale Rückenplatte trägt einen Extra-Dämmsteifen. Mehr ist offensichtlich nicht notwendig, denn das Ausschwingverhalten des Lautsprechers zeigt nicht den Hauch einer Hohlraumresonanz. Die mitgelieferte Abdeckung macht in diversen Situationen des realen Lebens mit Kindern und Tieren sicherlich Sinn, ist, wenn möglich, aber schon wegen der edlen Optik entbehrlich. Der für 580 Euro pro Paar zu erstehende Fuß ist etwas fummelig zusammenzusetzen, bildet optisch aber eine sehr elegante Einheit mit der Box. Auch Stabilität und Handhabung kommen dank Verschraubung mit dem Schallwandler nicht zu kurz. Zum Zubehör gehört außerdem eine Anleitung, die mehr als Standardphrasen und ein Anschlussschema enthält. Viel mehr steht sie inhaltlich korrekt beratend zur Seite, wenn es um die Aufstellung der Lautsprecher, den richtigen Verstärker und die schonende Pflege geht. Der angenehm untechnische Schreibstil sorgt dafür, dass auch der Einsteiger die Informationen weiterverarbeiten und sinnvoll umsetzen kann. Trotz allem hat die Liuto Monitor Wood ihre Feuertaufe aber noch nicht hinter sich – den Hörtest. Wenn Sie es hier nicht schafft, sich an Sonus Fabers Einsteigerserie vorbeizuschieben, nützen Optik, Verarbeitung und Technik am Ende wenig. Mit den klassischen Testplatten bewaffnet rücke ich ihr im Hörraum zuleibe. Dabei beweist sich immer wieder, dass der erste Eindruck nicht täuscht. Oft rücken sich nach unzähligen Probestücken noch Details zurecht, aber den Grundstein legen die meisten Schallwandler schon mit den ersten Takten. Die eröffnenden Worte der Monitor sind: offen und insbesondere im Hochton sehr detailreich, sauberer Bass, edel-gediegenes Klangbild ohne Langeweile. Nein, für muffiges Salon-High-End ist diese Box viel zu antrittsstark und spritzig, der Hochton zu entwaffnend offen. Und doch behält die Italienerin jederzeit eine feine Contenance, bleibt Herrin der Lage und lehnt Übertreibungen freundlich dankend ab. Dafür zeichnet insbesondere der exzellente Hochtöner verantwortlich, der jederzeit prägnant und offen aufspielt, dies aber gänzlich ohne Schärfen zu tun vermag. Auch S-Laute kommen sehr sauber und ohne Zischeln, und das unabhängig vom Pegel. Einer meiner persönlichen Stolpersteine in Sachen Hochton ist das sphärische „Come to me“ auf dem Debütalbum der verschrobenen Isländerin Björk. Zu deren äußerst eckiger Musik finden nur wenige Zugang – genehmigt! Nichtsdestotrotz eignet sich die wilde Mischung aus abgehackten Synthiebeats und natürlichen Instrumenten exzellent zum Ausloten der Qualitäten eines Lautsprechers. „Come to me“ wird durchgängig von einem satt eingepegelten, sauber angeschlagenen Becken begleitet. Sollte an einem Lautsprecher der Hochton nicht sitzen, wirkt es seltsam entkoppelt und nervt schnell. Nicht bei der Monitor, die das Instrument trotz ihres sanften Hochtonanstiegs sehr sauber, aber perfekt eingebunden artikuliert. Eine weitere Tugend, die sich schnell manifestierte: die sauber sortierte Räumlichkeit. Schwebende Klänge bewegen sich mit der Sonus Faber wirklich schwerelos im Raum, während sie präzise platzierte Geräusche auf den Punkt an ihre Stelle setzt. Solche Eigenschaften gehören sonst eher in die Schubladen zeitkorrigierter Mehrwegler, Breitbänder oder Koaxe. Der Tiefton der Monitor weiß mich ebenso zu beeindrucken. Die Messung zeigt wenig Tiefgang, und doch sitzt der Bassbereich auf den Punkt: einfach richtig, weder mit übermäßigem Dickmacher noch mit asketischer Zurückhaltung. Klanglich von zu wenig Unterfütterung keine Spur, zudem gibt es viel Präzision und reichlich Pegelfestigkeit. Trotz aller Präzision und Offenheit trägt die Sonus Faber am Ende aber doch die Familientradition stolz vor sich her: Sie lädt zum entspannten Musikhören und Musikgenießen ein. Diese Gegensätze zu vereinen ist nicht einfach, umso mehr unterstreicht diese Erkenntnis die Qualitäten der Liuto Monitor Wood.

Fazit

Unterm Strich ist Sonus Fabers Liuto Monitor Wood ein großer Wurf. Sie spielt eine Spur knackiger und unmittelbarer als frühere Modelle, macht dem Firmennamen mit ihrer edlen, gediegenen und musikalischen Grundeinstellung aber trotzdem alle Ehre. Ein technisch wie musikalisch perfekt auf den Punkt gebrachter Schallwandler.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Sonus Faber Liuto Monitor Wood

Preis: um 2100 Euro

6/2011
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Ausstattung & technische Daten 
Preis (pro Paar) 2100 (Lautsprecher) / 580 (Ständer) 
Vertrieb Audio Reference, Hamburg 
Telefon 040 53320359 
Internet www.audio-reference.de 
Gewicht (in Kg)
Garantie (in Jahre)
Chassis: 1 x 150-mm-Tieftöner 
B x H x T (in mm) 185/350/335 
Unterm Strich... » ... ist Sonus Fabers Liuto Monitor Wood ein großer Wurf. Sie spielt eine Spur knackiger und unmittelbarer als frühere Modelle, macht dem Firmennamen mit ihrer edlen, gediegenen und musikalischen Grundeinstellung aber trotzdem alle Ehre. Ein technisch wie musikalisch perfekt auf den Punkt gebrachter Schallwandler. 
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Autor Christian Gather
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Datum 16.06.2011, 11:48 Uhr
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Topthema: Totale Eleganz
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Arendal 1528 Monitor 8

Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.

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