Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Rosson Fiorentino Elba Series 2
Elegante Designlautsprecher
Gutaussehende Menschen wie Produkte stehen schnell in dem Verdacht, dass bei ihnen das Aussehen alles ist, was sie zu bieten haben. Doch solch vorschnelle Urteile können fatal sein – wie die Standlautsprecher Elba Series 2 der italienischen Lautsprechermanufaktur Rosso Fiorentino eindrucksvoll beweisen
Ursachen für solche Vorurteile können Neid, Verunsicherung oder tatsächlich schlechte Erfahrungen sein. Gerade im Bereich hochwertiger Unterhaltungselektronik gibt es durchaus Produkte, bei denen in aufwändig gestalteten Gehäusen preiswerte Großserientechnik steckt. Doch gilt es immer, den konkreten Fall zu betrachten. In der Regel können sich solche Produkte selten lange am Markt halten. Kurzzeitig kann ein edles Aussehen blenden, doch spätestens, wenn man die Augen schließt und seine Ohren bemüht, schlägt die Stunde der Wahrheit.
Dann hört man einfach, ob eine HiFi-Komponente klanglich etwas kann oder ob sie Blendwerk ist.Mit ihrer edlen Optik können einen die Lautsprecher des italienischen Herstellers Rosso Fiorentino durchaus dazu verleiten, sie vorschnell als Blender abzutun. Dagegen spricht jedoch, dass sich die Italiener seit geraumer Zeit am Markt der hochwertigen Lautsprecher behaupten können, ja, dass sie hier einen exzellenten Ruf genießen. Wohlgemerkt einen Ruf, der auf ihren klanglichen Qualitäten beruht. Doch beinahe jeder, der zum Beispiel einmal das Flaggschiff Florentina oder auch „nur“ das Referenzmodell Volterra gehört hat, wird sich die Lautsprecher auch genauer ansehen. Und dann fallen einem unweigerlich das gelungene Design und die exzellente Verarbeitungsqualität auf. Das ist übrigens genau die Philosophie der Italiener: Wenn Klang, Ästhetik, technische Voraussetzungen und handwerkliches Können zu einem ausgewogenen Ganzen zusammenfi nden, bezeichnet man das bei Rosso Fiorentino als Eleganz. Und genau die soll in den Lautsprechern der Marke zum Ausdruck kommen. Allerdings muss ganz klar gesagt werden, dass Lautsprecher von Rosso Fiorentino gewöhnlich in preislich recht ambitionierten Gefilden angesiedelt sind. Doch wer jemals Lautsprecher der italienischen Manufaktur gehört und gesehen hat, wird kaum infrage stellen, dass die aufgerufenen Preise gerechtfertigt sind. Die Elba gehören zur „Classic“ genannten Einstiegsserie von Rosso Fiorentino. Hier waren sie bislang das zweitkleinste Modell der Italiener, oberhalb der kompakten Giglio. Im Rahmen der Überarbeitung des Line-Ups stellen die Elba Series 2, die hier zum Test anstehen, aktuell das preisgünstigste Angebot aus Florenz dar. Ob und wann es die kompakte Giglio als Series 2 Version gibt, bleibt abzuwarten.
Auch die aktuell günstigsten Lautsprecher von Rosso Fiorentino sind eine echte Augenweide. Angesichts der mit einer Folie mit Carbon-Struktur belederten Fronten, der mattschwarz gehaltenen Boden- und Deckelplatten sowie der Leisten rechts und links neben der Front und der Seitenwände, die es entweder, wie die Fronten, in einer Carbon-Struktur oder in edlem Walnuss-Furnier sowie in hochglänzendem Schwarz gibt, wirken die Elba Series 2 extrem elegant. Bei genauerer Betrachtung stellt man fest, dass hier mit vergleichsweise wenigen, sehr gelungen eingesetzten Mitteln eine tolle Wirkung erzielt wurde. So sind die Gehäuse im Prinzip rechteckig und bei weitem nicht so aufwändig zu bauen wie die Pyramidenstumpfe, aus denen sich die Gehäuse der größeren Modelle Zusammensetzen. Doch durch die Aufleistungen neben der Front und den sich daraus ergebenden, trapezförmigen Formen von Boden und Deckelplatte wirkt die Form ungleich komplexer, als die einfachen Quader, die die Gehäuse letztendlich sind. Dazu kommt, dass die Lautsprecher förmlich auf den Zwischenplatten, die dann letztendlich mit Spikes auf dem Boden stehen, zu schweben scheinen. Das alles ist picobello verarbeitet. Vom Aussehen würden man die 4.000 Euro, die der deutsche Vertrieb WOD Audio für ein Paar Rosso Fiorentino Elba Series 2 aufruft, auch fürs Stück bezahlen.
Der aufgerufene Preis wirkt erst recht günstig, wenn man weiß, dass sich die Sorgfalt, mit der die Lautsprecher gefertigt sind, auch im Inneren fortsetzt. So bestehen die Gehäusewände aus mehreren Schichten unterschiedlicher Materialien, die in ihrer Kombination ein besonders ausgewogenes Verhältnis aus Stabilität und Dämmung bieten sollen. Technisch handelt es ich bei den Rosso Fiorentino Elba Series 2 um Zweieinhalb-Wege Lautsprecher. Ein 165-mm-Tiefmitteltöner mit beschichteter Glasfasermembran bildet mit einer 26-mm-Hochtonkalotte aus Seide ein Zweiwege-System. Die Trennfrequenz liegt bei 2,2 kHz. Im Bass, unterhalb von 60 Hz, wird das Zweiwege-System durch einen zweiten 165-mm-Treiber unterstützt. Die beiden Tieftöner arbeiten auf ein gemeinsames Bassrefl ex-Volumen, dessen zwei Bassreflexrohre auf der Rückseite jeweils genau hinter den Treibern angebracht sind. Die aus schwarzem Alu bestehenden Rohre unterstreichen den Anspruch auf höchste Verarbeitungsqualität – ich habe schon deutlich teurere Lautsprecher gesehen, bei denen Kunststoff- oder sogar Papprohre zum Einsatz kommen. Aufgestellt werden die Lautsprecher am besten auf den mitgelieferten Spikes, für empfindliche Böden liegen passende Unterteller im Paket. Wer die Chassis verstecken will oder vor Kinderhänden schützen muss, kann die beiliegenden, magnetisch haftenden Frontbespannungen anbringen.
Im Hörtest sammeln die Grazien aus Florenz schon mal Punkte, weil sie sich extrem umgänglich zeigen. Das fängt bei der Aufstellung an. Da der Frequenzgang zum Bass hin früh und dafür langsam abfällt, kann man sie vergleichsweise wandnah aufstellen. Auch mit Räumen, die sich im Bass kritisch zeigen, etwa aufgrund ausgeprägter Raummoden, vertragen sich die Lautsprecher gut. Unter praxisgerechten Bedingungen ergibt sich ein tiefer, kontrollierter Bass, der im ersten Moment zurückhaltend wirkt. Doch wenn es gefordert ist, bieten die Elba ein durchaus substanzielles Tieftonfundament. Ich bin regelrecht überrascht, wie präzise der Kontrabass auf dem Jazz-Klassiker „Take Five“ des Dave- Brubeck-Quartetts rüber kommt und wie mächtig sie auch die tiefen Frequenzen der Crescendi der „Preludes“ von Liszt (Georg Solti, London Philharmonic Orchestra) ausloten. Das möchte man den eleganten, zierlich schlanken Lautsprechern beinahe gar nicht zutrauen.
Geben sich die Rosso Fiorentino Elba Series 2 im Bass eher schlank, befl eißigen sie sich gen Mitten einer leichten Wärme, die einem extra Schuss Grundton geschuldet zu sein scheint. Das spielt sich in einem Rahmen ab, der weit davon entfernt ist, dass man von „schönen“ reden kann. Ich würde eher von einer kleinen Freundlichkeit sprechen, die sich besonders bei Stimmen bemerkbar macht. Die Stimme von Leonard Cohen auf der Aufnahme seines legendären Londoner Konzerts geht regelrecht unter die Haut. Cohen klingt sonor, eindringlich und doch mit einer für den Sänger beinahe ungewöhnlichen Kraft und Frische, die diese Konzertaufzeichnung auszeichnet. Beim hören von Janis Joplins letztem Album „Pearl“ machen mir die Elba klar, warum Frau Joplin zu den Bluessängerinnen gezählt wird – sie betonen weniger die schrillen Töne der Stimme, sondern eher deren tragende Kraft. Instrumente bringen die Elba mit kräftigen und klaren Klangfarben rüber.
Der Hochton ist klar und langzeithörtauglich. Er bietet viele Details und auch die sauberen Klangfarben gehen zum guten Teil darauf zurück, dass die Elba das Obertonspektrum exakt wiedergeben. Dabei geht es immer freundlich und tendenziell seidig zu. Schärfen enthalten sich die Elba, was vor allem ihrem auch im Hochton sauberen Auflösungsvermögen zu verdanken ist, der kein Verschleifen oder Verzischen hoher Töne zulässt – es sein denn, die Aufnahme ist entsprechend unsauber.
Dazu bieten die Elba über den gesamten Frequenzbereich saubere feindynamische Abstufungen, geben sich spielfreudig und können in passenden Hörräumen, ich würde empfehlen bis ca. 30 m², grobdynamisch auch mal richtig rocken. Dabei vermitteln sie einen der Aufnahme angemessenen Raumeindruck und eine hohe Ortungsschärfe. Die Rosso Fiorentino sind wirklich unter allen Aspekten höchst elegante Lautsprecher, die die Sinne verwöhnen.
Fazit
Mit den Elba Series 2 stellt Rosso Fiorentino Lautsprecher vor, die optisch, haptisch und klanglich höchsten Genuss bieten.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Rosson Fiorentino Elba Series 2
Preis: um 4000 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | WOD Audio, Nidderau |
Telefon | 06187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Internet | www.wodaudio.com |
Gewicht | 27 kg |
Garantie | 2 Jahre |
B x H x T | 1086 x 236 x 290 mm |
Fazit | Mit den Elba Series 2 stellt Rosso Fiorentino Lautsprecher vor, die optisch, haptisch und klanglich höchsten Genuss bieten. |