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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenLautsprecher Rogers LS 5/9
„Mehr braucht eigentlich kein Mensch.“
Stellen Sie sich vor, Sie könnten eine Zeitreise machen. Eine Reise in ihre Jugend, als sie Musik entdeckt haben und bis tief in die Nacht gehört haben, egal womit. Genau daran können Sie nun mit einem besonderen Lautsprecher anknüpfen.
Ursprünge und Hintergründe Britische Monitore haben einen Ruf: man liebt sie oder eben nicht. Ich habe eine lange, persönliche Geschichte mit dem vielleicht berühmtesten BBC-Monitor, der LS3/5a. Die kleine Schuhschachtel möchte ich in meinem Musikleben nicht mehr missen. War die LS3/5a eigentlich nur eine Studie und wurde quasi per Zufall im Laufe ihrer langen Produktionszeit zu einem der berühmtesten Lautsprecher aller Zeiten, sollte die größere LS5/9 wie ihr großer Bruder LS5/8 eigentlich ein Aktivmonitor werden. Allerdings stellte man auf den letzten Drücker eine passive Variante fertig, die blöderweise mindestens so gut wie die aktive Version klang.
Also wurde das Aktivprojekt gestoppt und man blieb bei der passiven Variante. Einige dieser Aktivmodelle haben überlebt – eine klare Angelegenheit für Sammler. Gedacht war die LS 5/9 als sogenannter „Grade One Monitor“ für mittlere Lautstärken und Räume, in denen die größeren Modelle keinen Platz hatten. Und genau so wurde die LS 5/9 von der BBC in ihrem Report RD1983/10 definiert. Diese BBC-Reports beinhalten Entwicklungsgeschichte samt technischer Parameter sowie die Einsatzzwecke der dort beschriebenen Lautsprecher. Möchte eine Firma an die BBC-Historie anknüpfen, muss sie sich an den jeweiligen Report halten und Lizenzgebühren an die BBC bezahlen – bis heute. Wie die LS 3/5a wurde auch die LS 5/9 zu Beginn exklusiv an Rogers lizensiert und schon sind wir voll im Thema.Rogers
Jim Rogers gründete seine Firma schon 1947 und verkaufte sie 1975, just als ihr der größte Erfolg bevor stand, der für ihn aber zu spät kam. Nun operierte man unter dem zugekauften Vertriebsnamen „Swisstone“ mit Rogers als Marke. Da Rogers als erste Firma die BBC-Lizenz für die LS3/5a erhielt, ist die Firma mit gut 50000 Stück der bei weitem erfolgreichste Produzent dieser legendären Lautsprecher. 1993 verkaufte Michael O‘Brien, der damalige Besitzer von Rogers, die Firma an die „Wo Kee Hong“- Gruppe in Hong Kong, der sie noch heute gehört. Zuständig für den Neustart vor einigen Jahren ist Andy Whittle, der noch vor der Übernahme von Wo Kee Hong für Rogers gearbeitet hat. Er designte damals das AB1 Subwoofersystem für die LS3/5a, die sehr erfolgreiche LS-Lautsprecher-Serie sowie den kleinen DB101 Monitor und war an der Entwicklung der E20a/E40a Verstärker beteiligt. Später ging Whittle dann zu Exposure und arbeitete schließlich in unterschiedlichen Positionen für Audio Note. Vor einigen Jahren kam dann der CEO von „Wo Kee Hong“ auf Whittle zu und fragte ihn, ob er nicht eine neue Rogers LS3/5a auf den Markt bringen wolle. Der Rest ist neuere Audiogeschichte. Ganz konsequent bringt Whittle, Verzeihung Rogers, nach der LS3/5a nun die Rogers-Klassiker zurück in den Markt: den Subwoofer, die Verstärker und natürlich die LS 5/9.
Grade One Monitor
Als Whittle zu Rogers kam, hörte er sich die LS 5/9 an und war sofort begeistert:“Sie klangen praktisch perfekt, sauber, klar, detailliert. Sie drängten sich nicht auf, zeigten aber auch ganz genau, was in der Aufnahme enthalten war. Ich kann mich gut an die Top Audio Messe in Mailand erinnern. Ich saß dort mit unserem Vertrieb und dachte: “Mehr braucht eigentlich kein Mensch.“ So ist es auch nicht verwunderlich, dass Whittle nach dem Rogers Neustart noch vor der Corona-Pandemie eigentlich am schärfsten darauf war, die LS 5/9 wieder zu produzieren. Die BBC-Lizenz war kein Problem und so konnte es los gehen.
Preis-Klasse
Rogers Lautsprecher sind etwas teurer als die der Konkurrenz und das hat seine Gründe. Zum einen ist Rogers den BBCSpezifikationen offenbar so nahe wie keine andere Marke – wie gesagt, will das mit Lizenzgebühren abgegolten sein. Die BBC-Ingenieure kamen nicht zufällig auf ihre Spezifikationen, die auf Millionen Pfund teuren Entwicklungen fußten und somit ist diese Nähe sinnvoll. Anhand der Chassisentwicklung kann man sowohl Detailtreue als auch Aufwand von Rogers gut illustrieren. Whittle lässt den Tiefmitteltöner nach seiner Analyse eines Originals 1:1 nachbauen. Wo Kee Hong steuert die Produktion in China, Qualitätskontrolle und das paarweise Matchen finden in England statt. Dort werden auch die Gehäuse aus russischem Birkenmultiplex von einem Spezialbetrieb gebaut. Das klassische, dünnwandige Gehäuseprinzip der BBC-Monitore hat Rogers natürlich beibehalten.
Bestückung
Der Tiefmitteltöner aus transparentem Polypropylen mit einer temperaturresistenten Kaptonschwingspule wurde damals von der BBC in Zusammenarbeit mit Rogers entwickelt. Früher hatten die Treiber auch ein Loch in der Polplatte, das laut Whittle aus Justagegründen gemacht wurde und nun nicht mehr nötig ist. Typisch für diese BBC-Designs ist auch die invertierte PVC-Sicke, die unter anderem eine sehr genau Zentrierung des Treibers ermöglicht. Hier braucht die Membran, anders als bei der LS3/5a, keine aufwendige Beschichtung mehr, da sie eine hervorragende Eigendämpfung bei im Übrigen sehr leichter Gesamtmasse aufweist. Der Hochtöner ist die aktuelle Inkarnation des Audax HD34, der noch immer in Frankreich hergestellt wird. Er wird bei Rogers modifiziert und soll dadurch deutlich klarer, reiner klingen. Wie früher hat er diesen gelochten Grill zur Schallabsorption des leicht ansteigenden Frequenzgangs. Herrlich englisch und damit schrullig ist die Pegelanpassung des Hochtöners auf der Front, für die man Käbelchen umlöten muss. Ich finde, das hätte man – Originalität hin oder her – steckbar lösen können, auch wenn es technisch so besser sein mag. Aber Whittle mag diese Schrulligkeit, die ursprünglich einen praktischen Zweck hatte: sollte im Studio einmal ein Hochtöner ausfallen, konnte man ihn leicht tauschen und bei einer Abweichung zum Anderen entsprechend anpassen. Die Werkseinstellung beträgt neutrale 0dB und so habe ich sie belassen. Die so originalgetreu wie möglich gehaltene 15 Ohm Weiche ist wie eigentlich alle BBC-Designs ziemlich komplex. So werden zum Beispiel anstatt einen größeren Wert zu nehmen, mehrere Kondensatoren parallel geschaltet, auch um Toleranzen zu umgehen. Die 5/9 hatte keine Autotrafos wie die LS3/5 – auch ein Mittel zum Matchen der doch recht unterschiedlich ausfallenden Hochtöner. Unsere Version nutzt hochwertige Ferritdrosseln, die SE-Version Staubkerndrosseln, deren Kerne aus den USA kommen. Die Weichenbauteile werden gehörmäßig ermittelt, die Weichen paarweise gematcht. Die Steilheit beträgt 18 dB / Oktave, die Trennfrequenz liegt mit 3 kHz hoch.
Aufstellung und Klang
Die Aufstellung der LS 5/9 ist nicht schwierig, sie braucht aber stabile Ständer und zwischen Gehäuseunterseite und Stellfläche eine Entkopplung, klassisch werden dafür kleine Blutac Kugeln verwendet. Die Ständer sollte ungefähr 55cm hoch sein, damit die Hochtöner auf Ohrhöhe kommen. Man kann da experimentieren, ich habe genau zwei Empfehlungen. Zum einen die italienischen BBC-Nachbauten von Music Tools, die ich auch für meine LS 3/5a habe. Oder die sehr besonderen Panzerholz Ständer vor Rogers, die ein ganz erstaunliches, holographisches Hören ermöglichen. Sie liegen zwischen den schweren Music Tools und den leichten „Open Frame“ Metallständern und vereinen deren Meriten: Steifheit und gute Resonanzableitung ohne Eigenklang. Beide sind nicht billig, aber aus meiner Sicht essentiell. Ständer aus MDF neigen nach meiner Erfahrung hingegen dazu, den Lautsprechern Energie zu entziehen. Die LS 5/9 kann frei aufgestellt werden, was mir besonders gut gefällt. Obwohl sie eine Bassreflexkonstruktion ist, funktioniert auch die Platzierung in Wand- oder Eckennähe, der Bass reicht dann tiefer hinunter. Die Reflexöffnung sitzt vorne und erstaunlich weit oben in der Ecke.
Nichts als Musik
Was soll ich sagen? Als ich die LS 5/9 beim KlangLoft München ausgiebig gehört hatte, konnte ich am Ende dem Prestigelautsprecher einer deutschen Firma lauschen. So beeindruckend der spielte, mein Votum war eindeutig:“Ich nehme die LS 5/9 und das Haus.“ Ja, so teuer war der „Konkurrent“. Mit den ersten Tönen fühlte ich mich bereits angekommen, so richtig zu Hause. Was mir sofort auffiel, ist eine Art holographische Raumanmutung – man fühlt sich immer wie mitten im Geschehen. Und sie zeigt alle Veränderung in der Anlage ebenso auf, wie die Feinheiten und Besonderheiten in den Aufnahmen – ein Grade One Monitor eben. Schließlich habe ich mich einfach mitreißen lassen und gehört, bis die Sonne unterging. Nick Bärtsch´s Ronin begeisterte mich mit seiner Liveversion von „Modul 48“. Die Rogers zeichnete eine Stimmung, die mich Raum und Zeit vergessen ließ. Einmal berührt mich ihre Stimmwiedergabe zutiefst und dann wieder ihre monitorhaften Fähigkeiten. Hat mich Oscar Petersons Version von „Days of Wine and Roses“ je so mitgerissen? Ich glaube nicht. Und dann stellt die LS5/9 James Blakes „Unluck“ in den Raum, als würde sie nie etwas anderes tun. Dabei ist das durch den Mix von elektronischen Bässen, Samples und seiner verfremdeten Stimme wirklich anspruchsvolle Kost. Das kann wahrlich nicht jeder Lautsprecher so darstellen, dass es einem durch Mark und Bein geht. Und daran knüpft Billie Eilish mit ihrem unglaublich guten Bondsong „No time to die“ an. Wen das jetzt nicht ergreift, dem ist nicht zu helfen.
Fazit
Andy Whittle hat die richtige Frage gestellt: “Braucht man wirklich mehr?“ Beantworten Sie sich die Frage selbst, meine Antwort ist wohl eindeutig.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Rogers LS 5/9
Preis: um 6900 Euro
“Braucht man wirklich mehr?“ Beantworten Sie sich die Frage selbst, meine Antwort ist wohl eindeutig
Rogers LS 5/9
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Telefon | k.A. |
Internet | www.mediabit-vertrieb.de |
Garantie | 2 Jahre |
H x B x T | 275 x 460 x 285 mm |
Gewicht: | etwa 12 kg |
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