Kategorie: Lautsprecher Stereo

Standlautsprecher · Perlisten R7t


Aller guten Dinge sind drei

Lautsprecher Stereo Perlisten R7t im Test, Bild 1
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Der R7t ist der dritte Perlisten Lautsprecher, den ich besprechen darf. Und dass in Perlisten gute Dinge, und zwar mehr als drei stecken, muss ich wohl kaum noch jemandem erklären.

Perceptual Listening ist das namensgebende Akronym der Firma aus Verona, nicht in Italien, sondern in Wisconsin, USA. Und dieser Name trifft den Nagel derartig auf den Kopf, denn das Hören mit allen Sinnen ist diesen Lautsprechern komplett in die Gene geschrieben. Bis letztes Jahr hatte ich von der Firma noch nie gehört und seither freut sich die ganze Redaktion, wenn wieder ein Lautsprecher von Perlisten ankommt. Denn die sind nicht nur super verarbeitet und klingen hervorragend, sie messen sich auch quasi wie der perfekte Lautsprecher. Da machen auf jeden Fall einige Menschen genau das Richtige auf dem so umkämpften internationalen Lautsprechermarkt.  


Viele Köche verderben den Brei?


Perlisten ist der lebende Beweis, dass dieser alte Sinnspruch ein überholter ist. Denn es gibt inzwischen so viele Beispiele von agilen Teams, die weltweit verstreut sind und mit den besten Ergebnissen aufwarten.

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Man sollte den Spruch besser umformulieren in „viele Egos verderben den Brei“. Denn nichts auf dieser Welt funktioniert wirklich ohne Teamwork und das von Perlisten halte ich für ziemlich ideal. Zur Erinnerung: Perlisten wurde zwar erst 2016 gegründet, doch ihr CEO und Chefentwickler Daniel Roemer hat gut dreißig Jahre Erfahrung in der HiFi-Industrie. Spannenderweise begann seine Karriere damit, dass er neue Messmethoden und Geräte für unterschiedliche Firmen entwickelte. Erfahrung mit agilen Teams in den USA und China machte er dann als Forschungs- und Entwicklungsleiter des Mischkonzerns Mittel Corporation, was für Perlisten stilgebend wurde. Roemer berät quasi nebenbei auch diverse Firmen vom High-End- bis hin zum Car-HiFi- Sektor. Perlisten-Vertriebschef Lars Johansen ist ebenfalls schon seit den späten 80er-Jahren in der Branche tätig. Er hat für Groß- und Kultfi rmen wie JBL, Harman Kardon, Klipsch oder Jamo gearbeitet. Er war entscheidend bei der Herstellung diverser Peerless Chassis beteiligt und vor der Gründung von Perlisten Partner und Präsident von Miller & Kreisel (M&K Sound). Wenn das nicht die ideale Grundlage für den erfolgreichen Studio- und Heimkinobereich von Perlisten ist, weiß ich auch nicht mehr. Im Kern besteht das Perlisten-Team aus fünf Partnern, je nach Aufgabenstellung werden sie um weitere Fachleute ergänzt.

Prinzipiell  


Die Konstruktionsprinzipien sind dieselben wie bei den anderen Modellen, zumindest der R-Serie. Um ganz ehrlich zu sein, wünsche ich mir, dass Perlisten daran nicht das Geringste ändert. Sie kennen das, die Produktionszyklen zum Beispiel von Autos fordern gnadenlos Neues, ob man es hat oder nicht, weil man sonst des Stillstandes bezichtigt würde. Doch die Art, wie die Firma aufgestellt ist, gibt mir Hoffnung, dass sie nur etwas an ihrem Design ändert, wenn ein echter Fortschritt erkennbar ist. Wir haben bislang nur Modelle der kleineren „RSerie“ hören dürfen und würden jetzt auch gerne wissen, was die Großen da noch besser machen wollen. Ich meine, schauen Sie sich diese Lautsprecher doch einmal an: top verarbeitet, eigene Treiber, eigenes akustisches Design und das für knapp unter 9.000 Euro? Da muss sich die Konkurrenz warm anziehen.  

Obenherrum

 
Eine der Besonderheiten von Perlisten nennt sich DPC-Array (Directivity Pattern Control). Das meint die Steuerung der Richtwirkung des Schalls und implementiert im Fall der R-Serie drei 25mm Seidenkalotten. Die mittlere der drei sitzt in einem tatsächlich wellenförmig ausgeführten Waveguide, die anderen beiden darüber und darunter. Sie arbeiten hinter einer Lochgittermatrix, die auf ihren abgestrahlten Schall wie ein Diffusor wirkt. Das clevere dieses DPC-Arrays ist die Verknüpfung einer relativ schmalen vertikalen Abstrahlung mit einer breiten horizontalen. Diese Schall-23 steuerung ist einfach Weltklasse und gehört genau zu den Errungenschaften, von denen ich mir wünsche, dass sie nie verändert werden. Dadurch kann man die Hochtöner auch sehr tief ankoppeln, was im Fall der R7t natürlich etwas anders gehandhabt wird als im Fall der kleinen R4b. Alle Hochtöner kommen ab 1,2 kHz ins Spiel und nur der mittlere macht dann ab 3,5 kHz alleine weiter, während sich die Kollegen dann in den Feierabend verabschieden.   


Untenherum

 
In der R7t spielen anders als in der ebenfalls großartigen R4b gleich vier 165-mm-Tief(mittel)töner mit den perlisteneigenen HPF-Zellstoff-Membranen.

Lautsprecher Stereo Perlisten R7t im Test, Bild 6
Es gibt für diesen Lautsprecher praktisch keine Grenzen. Nur einen stabilen Verstärker müssen Sie ihm spendieren
Alleine in diesem Material stecken zwei Jahre Entwicklungs- und Forschungsarbeit. HPF ist ein Mix aus Bambus, Zellulose, sowie langen Woll- und Holzfasern. Diese Mischung soll zur erwünschten Leichtigkeit, Steifheit und perfekten Bedämpfung höherer Frequenzen führen, was einen geschmeidigen Übergang in den Mittelton hinein ermöglicht. Das alleine erleichtert der Weiche die Arbeit ungemein und das hört man eben. Apropos Weiche: Auf der Website von Perlisten wird der Lautsprecher als 4-Wege-Design gelistet, aber Dan Roemer meinte, eigentlich würde er ihn als 2.5-Wege- Lautsprecher bezeichnen. Wir haben über die Hochtöner, von denen der zentrale auch schon ab 1.2 kHz, im Mittelton also, agiert und bis 30 kHz hinauf spielt, gesprochen. Alle vier Tiefmitteltöner spielen so tief, wie es eben geht. Die beiden Exemplare ganz oben und ganz unten agieren als echte Tieftöner und verlassen das Spiel bei 250 Hz, während die anderen beiden ober- und unterhalb des DPC-Arrays bis 1,2 kHz weiter spielen. Auch hier variiert wie bei den anderen Modellen die Filtersteilheit für eine homogene Gesamtbalance und das gelingt so gut, dass ich immer wieder das Gefühl habe, nur einer Schallquelle zu lauschen. Das können nur die Besten.   

Weitere Details

 
Das Gehäuse ist übrigens wieder aus HDF gebaut. 19 mm für die Seiten und 60 mm für die Front. Insgesamt finden sich an strategischen Punkten im Inneren sieben Versteifungen und sämtliche Innenflächen sind mit bituminösem Material zur Schallabsorption beklebt. Den Rest an Schallvernichtung besorgt dezidierter Akustikfaserstoff an bestimmten Stellen. Das fast zierlich-schmale Design der Front mit den abgerundeten Kanten sorgt für eine hervorragende Abbildung und ein sehr, sehr gutes Rundstrahlverhalten. Ich kann mich nur wiederholen – die Perlisten-Macher haben wirklich an alles gedacht.   


Handling

 
Bei der Perlisten R7t kann man zwischen einer Bassreflex- und einer geschlossenen Abstimmung wählen, wenn der Raum vielleicht zu klein ist und der Bass zu mächtig wäre. Aber das war in unserem großen Hörraum kein Thema. Dennoch können Sie hier ein wenig experimentieren. Die beiden Bassreflexports sind auf der Unterseite der Lautsprecher angeordnet und sind ungewöhnlich lang. Der Vorteil der Positionierung auf der Unterseite liegt auf der Hand - man kann die Lautsprecher auch an die Wand stellen. Ich habe sie in einem perfekten gleichschenkligen Dreieck aufgestellt und leicht eingewinkelt. Das Erstaunliche und das Wunderbare an diesen technologisch so ausgefuchsten Lautsprechern ist ihre vollkommene Unkompliziertheit. Man kann sie einfach so hinstellen und sie spielen sofort hervorragend. Dass durch sorgfältige Aufstellung noch mehr an Klang herauszuholen ist, versteht sich von selbst.   

Dieser Klang  


Was soll ich sagen? Das sind Lautsprecher, an denen man sich garantiert niemals satt hören wird. Sie stellen sich vollkommen in den Dienst der Musik und lassen sich durch nichts, auch nicht durch wirklich fiese Pegel, aus der Ruhe bringen. Das ist auch ein Erbe ihrer THX-Zertifizierung, man kann sie natürlich auch in einem edlen Heimkinosetup einsetzten. Die Kombination mit dem Soulnote E-3 Vollverstärker ist ein echtes Match made in Heaven, Entschuldigung, eine absolute Traumkombination. Trotz ihrer Größe spielen die Perlisten R7t absolut geschlossen und wunderbar, gleich mit welcher Musik. Da bläst Dexter Gordon sein Tenorsaxofon nur für mich oder Trentemöller lässt seine elektronischen Beats mit stupender Leichtigkeit und dezidiertem Nachdruck durch den Hörraum rollen. „The Color of Love“ von Talk Talk klingt so herrlich durchorganisiert, so weit aufgespannt und doch freundlich, nie kühl distanziert – ist das ein Genuss! Fast fühle ich mich wie in einem Livekonzert, der Bass klingt zum Hinfassen plastisch und natürlich ist das schön. Und spätestens wenn in „Happiness Is Easy“ der Kinderchor einsetzt, hat sich die Perlisten R7t in das Herz eines jeden Hörers gespielt. 

Fazit

Wenn Sie Ihren Lautsprecher fürs Leben suchen, sind die Perlisten R7t ein perfekter Kandidat.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Perlisten R7t

Preis: um 8900 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


12/2024
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Perlisten R7t

12/2024

Perlisten R7t
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Bewertung 
Klang 70%

5 von 5 Sternen

Labor 15%

5 von 5 Sternen

Praxis 15%

5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Standlautsprecher 
Preis (in Euro) um 8.990 Euro 
Vertrieb: Audio Reference, Hamburg 
Telefon: 040 53320359 
Internet www.audio-reference.de 
Ausstattung
Ausführung Pianolack schwarz 
Abmessungen (H x B x T in mm) 230 x 1268 x 350 
Gewicht (in Kg) 48 kg 
Prinzip 2,5-Wege Passivlautsprecher 
Frequenzgang 27 Hz – 32 kHz Bassrefl ex; 38 Hz – 32 kHz geschlossen 
Bestückung 4 x 165-mm-Tief(mittel)töner; 3 x 25-mm Seidenkalotte (Hochton) 
Empfindlichkeit 90 db (2,83 V/1m) 
Nennimpedanz 4 Ohm; Minimum: 3,1 Ohm 
Garantie (in Jahren): 5 Jahre 
+ Alleskönner 
+ perfekt ausbalanciert 
+/- + überragender Klang 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Christian Bayer
Autor Christian Bayer
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Datum 24.12.2024, 09:58 Uhr
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Die Norddeutschen HiFi-Tage finden 2025 im Hotel Le Méridian Hamburg direkt an der Alster statt. Am 01.02.2025, von 10–18 Uhr und am 02.02.2025, von 10–16 Uhr können Interessierte bei freiem Eintritt durch die Vorführungen und Showrooms schlendern.

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