Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenIm Mittelpunkt der FINEST AUDIO SHOW Vienna am 23. und 24. November 2024 in Wien steht die Leidenschaft für HiFi-Technik, Musikwiedergabe und den perfekten Klang.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Nubert NuPyramide 717
Allseits beliebt
Gute Konzepte müssen manchmal einfach reifen – und wenn sie wirklich gut sind, dann brauchen sie einfach etwas länger. Im Falle der Nubert nuPyramide 717 waren das knapp 30 Jahre – aber es hat sich gelohnt
Was ist die Nubert Pyramide? Nun, zunächst einmal handelt es sich streng genommen um einen Pyramidenstumpf, der nur eine recht flache Verjüngung von der unteren zur oberen waagrechten Fläche erfährt – der Name Obelisk ist aber eben schon anderweitig vergeben. Das ist eine Bauform, die man so heutzutage eigentlich „nicht mehr hat“, aber wie gesagt: Das Modell, auf dem die 717 basiert, hat ja schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Was uns Lautsprecher-Begeisterte aber viel nervöser macht als die Bauform des Gehäuses, ist die Bestückung des Lautsprechers. Bei einem kurzen Rundgang um die NuPyramide finden wir nämlich deutlich mehr Chassis, als wir das bei handelsüblichen Lautsprechern gewöhnt sind. Es gibt zwei Tieftöner, zwei Mitteltöner und sage und schreibe vier(!) Hochtöner – einen an jeder Seite der Box. Sinn und Zweck dieser Übung: Die NuPyramide 717 vereint zwei grundverschiedene Lautsprecherkonzepte in einem Lautsprecher – dazu später mehr. Zunächst einmal erfreuen wir uns an der wirklich superben Verarbeitungsqualität der Box, die ab Werk 11.200 Euro pro Paar kostet. Dafür bekommt man nicht nur deutlich mehr Lautsprecherchassis als bei anderen, gleich großen Boxen, sondern eben auch eine extrem aufwendige und bis ins Letzte durchentwickelte Frequenzweiche, die die gesamte Fläche des Boxenfußes einnimmt – ein großes „Panoramafenster“ erlaubt den Blick auf den getriebenen Aufwand. Was aber steckt dahinter? Nun – es ist der Wunsch, in einem Gehäuse einen Lautsprecher für zwei verschiedene Betriebsarten zu integrieren. Zum einen ist das natürlich der klassische, direkt strahlende Dreiwege-Lautsprecher, bei dem die drei Systeme an der Front zum Einsatz kommen – aber nicht nur: Der zweite Tieftöner auf der Rückseite spielt in allen Betriebsarten mit. Aus gutem Grund: Das Chassis ist ein ausgewiesener Spezialist und auf die Wiedergabe tiefster Töne bis zur unteren Grenze des Hörspektrums getrimmt. Das geht natürlich auf Kosten des Wirkungsgrades, also müssen zwei der Subwoofertreiber hier antreten. Und auch im Hochtonbereich muss die frontseitige Kalotte nicht alleine arbeiten – hier sind auch die seitlichen und der hintere Hochtöner mit im Einsatz – allerdings erst ab etwa 10 Kilohertz, einfach, um den unter Winkeln sinkenden Schalldruck des Haupt-Hochtöners zu kompensieren. Das funktioniert übrigens ganz hervorragend – schon im Direktmodus ist die Nubert damit einer der Lautsprecher, der den Hörer am wenigsten auf einen bestimmten Hörplatz festnagelt – der Sweet Spot wird so zu einem richtig großen Areal. Und, was erfreulicherweise hinzukommt, der Hochtonbereich ist durch die gleichmäßige Abstrahlung sehr offen und transparent, ohne auch nur ein bisschen aufdringlich oder überpräsent zu wirken. Natürlich ist das auch ein Verdienst des exzellenten Chassismaterials, dessen sich Nubert bedient. Der Übergang zum wirklich direkt abstrahlenden Mitteltöner gelingt komplett bruchlos – hier ein dickes Lob an den Entwickler Thomas Bien für die saubere Arbeit. Der 15-Zentimeter-Treiber mit einer extrem leichten und dank Glasfasern trotzdem sehr stabilen Membran spielt extrem sauber und neutral – auch hier eine exzellente Wahl. Und der Tieftöner ist ohnehin eine Klasse für sich: Noch nie haben wir bei einem Lautsprecher einen linear so tief reichenden Bass gemessen. Für die große Erfahrung des Entwicklers spricht hier der saubere Verlauf der Tieftonabstimmung: Man ist eben nicht der Versuchung erlegen, zusätzlich zu der extremen Bandbreite im Bass auch noch eine Betonung einzubauen. Denn auch wenn das beim ersten Hören sicherlich Eindruck machen würde: Der neutrale Weg ist der nachhaltigere. Und so ist es dann auch in der Praxis: Ultratiefe Töne, wenn das Musikmaterial es hergibt, die mit der allergrößten Selbstverständlichkeit wiedergegeben werden, so unaufgeregt und souverän, wie das nur möglich ist. Und das ist auch die ganz große Stärke der NuPyramide: Die Box muss niemandem etwas beweisen, versucht nicht, einzelne Aspekte der Musik effekthascherisch in den Vordergrund zu rücken, sondern setzt eine Aufnahme in ihrer Gesamtheit in Szene, wie sie eben wirklich ist – ganz im Sinne eines guten Studiomonitors, vielleicht mit dem kleinen Extrakick der ganz nach oben hinaus rundum strahlenden Hochtöner. Im Rundumstrahlermodus arbeiten die vorderen und hinteren Chassis gleichberechtigt, während die seitlichen Hochtöner nach wie vor ihrer Aufgabe als Sidefills nachkommen. Der Zweck dieser Betriebsart ist der Erfüllung eines Wunsches zahlreicher Lautsprecherbesitzer, Musik über ihre Anlage nicht nur an einer Position genießen zu können, sondern im ganzen Raum – und das möglichst ohne qualitative Abstriche. Ich selbst habe mir – aber das nur nebenbei – zu diesem Zweck vor einiger Zeit ein Paar der früher recht beliebten Kugellautsprecher gekauft. Und auch diese Disziplin gelingt den Nubertschen Pyramiden ganz vorzüglich. Zwar ist die exzellente räumliche Abbildung, die den Direktmodus ausgezeichnet hat, etwas verschwommener, die Instrumente werden weniger punktgenau abgebildet. Dafür ist die Tonalität der Wiedergabe über einen wirklich weiten Bereich des Raumes konstant ausgewogen – und das muss man erst einmal hinbekommen. Sogar bei anspruchsvollen klassischen Aufnahmen wie die Eterna-Edition von Carl Orffs „Die Kluge“ ist der Rundum-Modus schon für sich genommen ein Ereignis. Ich persönlich weiß so etwas zu schätzen – siehe oben –, habe mich aber dann für das intensivere Hören doch lieber wieder für den direkten Modus entschieden, mit dem sich Musik auch genießen lässt – und den Platz auf der Couch wollte ich bei der gebotenen Qualität dann auch nach Stunden gar nicht verlassen.
Fazit
Ein Gehäuse, zwei Lautsprecher: Im Direktmodus glänzt die Nubert NuPyramide 717 mit einer extrem ausgewogenen, breitbandigen und hoch präzisen Wiedergabequalität. Als Bonus gibt es obendrauf einen nahezu perfekten Rundumstrahler für das „Baden in Musik".Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Nubert NuPyramide 717
Preis: um 5600 Euro
295-1923
Nubert Elektronik GmbH |
Der TCL 115X955 MAX trägt die Namenserweiterung MAX völlig zurecht: Mit einer Diagonalen von 115 Zoll (292 cm) ist er nicht weniger als der derzeit größte QD-Mini-LED-TV.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenForm follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenRevox präsentiert die neue Revox B77 MK III und zugleich seine neue, eigene Revox Analog Master Tapes Collection. Beides gefertigt im Revox KLANGWERK in Villingen für ein perfektes Zusammenspiel.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMit der RX2 PRO kündigt Brax nicht weniger als die Endstufe der Superlative an, vollgepackt mit Innovation und das erste Class-D Design der Marke.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | Nubert |
Telefon | +49 (0) 7171 8712-0 |
Internet | www.nubert.de |
Garantie | 5 Jahre |
B x H x T | 45,7 x 106 x45,7 cm |
Gewicht: | 70,3 kg |
Unterm Strich... | Ein Gehäuse, zwei Lautsprecher: Im Direktmodus glänzt die Nubert NuPyramide 717 mit einer extrem ausgewogenen, breitbandigen und hoch präzisen Wiedergabequalität. Als Bonus gibt es obendrauf einen nahezu perfekten Rundumstrahler für das „Baden in Musik“. |