Kategorie: Lautsprecher Stereo

Standlautsprecher · Nubert nuZeo 15


Die Ansage

Lautsprecher Stereo Nubert nuZeo 15 im Test, Bild 1
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Die nuZeo 15 ist nicht die erste richtig große Box, die von Nubert kommt. Aber es ist die erste richtig große Aktive.

Mit einer Höhe von 156 Zentimetern erreicht die nuZeo 15 die 170 Zentimeter der passiven nuVero 170 nicht ganz, sie ist aber aus dem Stand die zweitgrößte Box im Hause Nubert. Und mit einer Breite von 24 cm und 36 cm Tiefe wirkt die nuZeo 15 einerseits schlank und doch beeindruckend. Wem das zu beeindruckend ist: Es gibt eine Kompakte und eine kleinere Standbox (114 cm). Die beiden Modelle – die nuZeo 4 und die nuZeo 11 – hatten wir in den HiFi-Test-Ausgaben 1 + 3/24 zum Test.   

Treiber

 
Die schiere Anzahl der Treiber und deren Durchmesser macht neugierig: Die DSP-gesteuerte 3,5-Wege-Box setzt bei den vier neu entwickelten Tief- und den zwei Mitteltönern auf doppellagige Carbonfaser-Membranen mit dämpfender Polymerbeschichtung. Die Hochtöner haben eine Seidenkalotte und stellen eine weitere Evolutionsstufe dieses Treibertyps dar, der bei Nubert seit fast 50 Jahren beständig weiterentwickelt wird.

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In dieser Version handelt es sich beim Membranmaterial genau genommen um Kunstseide (genannt Tetoron). Die Kammer hinter dem Hochtöner ist mit Baumwollfaser bedämpft, was dem Frequenzverlauf zugutekommen soll. Für die nötige Power sorgen pro Lautsprecher gleich vier Class-D-Endstufen mit je 220 Watt. Das ist wahrlich üppig. Dafür, dass die Chassis auch nur die Frequenzen zugespielt bekommen, die sie verarbeiten können und sollen, sorgt ein DSP, der die Aufgabe der Frequenzweiche einer klassischen Passivbox übernimmt. Ein DSP ist dabei einer Frequenzweiche in Sachen Genauigkeit und Reproduzierbarkeit weit voraus und bietet auf Wunsch zusätzliche Features wie Klangregler.   


Anschlussfreudig

 
Wer mag, kann die Boxen kabellos miteinander verbinden. Klangliche Nachteile muss man dadurch nicht befürchten, da Nubert hier auf eine High-Res-Übertragung setzt.

Lautsprecher Stereo Nubert nuZeo 15 im Test, Bild 7
Oben zu sehen: Der Pegel- und Quellwahl-Steller, darunter die Anschlüsse
Wer es aber lieber verkabelt mag, hat zwei Optionen: Entweder liefert der Zuspieler (Quelle oder Vorstufe) die Signale analog per Cinch- oder XLR-Kabel. Man muss dabei beachten, dass in den Werkseinstellungen bei beiden Boxen der linke Kanal als Eingang aktiviert ist. Man steuert also die rechte Box über ihren L-In-Eingang an. Alternativ kann man beide Signale einem Lautsprecher zuweisen und diesen dadurch zum Master-Lautsprecher machen. Per digitalem Link-Kabel oder per X-Connect-Netzwerk, sprich kabellos, wird dann Lautsprecher Nummer zwei mit dem Master verbunden. Wir haben alles erfolgreich ausprobiert, wenn auch nicht ohne die ein oder andere Verwirrung, und im Hörtest dann jeder Box einen Kanal per Cinch-Kabel zugespielt. Als Vorstufe nutzten wir sowohl die Nubert nuControl X (4490 Euro) als auch den Advance Paris Playstream A7 aus dieser Ausgabe. Verwendet man die nuControl X, kann man komplett auf Signalkabel verzichten, da sie die Lautsprecher wireless ansteuern kann. Nutzt man eine herkömmliche Vorstufe, kann man die Wireless-Funktion ganz einfach nachrüsten, indem man den nuConnect trX-Funkadapter anschließt (optionales Zubehör, 130 Euro).   

Bedienung

 
Auf der Rückseite der Boxen findet man neben den Anschlüssen und dem Netzschalter auch ein Drehrad. Mit diesem wählt man zum einen die Quelle aus, deren Signal wiedergegeben werden soll. Drückt man hingegen den Drehregler, wird er zum Pegelsteller. Nun ja, nicht direkt, es wäre ja auch sehr unpraktisch, die Lautstärke hinten an der Box einstellen zu müssen. Vielmehr dient der Regler hier ähnlich wie bei Studio-Monitoren der Pegelanpassung an vorhandene Geräte. Und man kann hier für die einzelnen angeschlossenen Quellen individuelle Pegel einstellen, also etwa den analog angeschlossenen Phonoverstärker auf dasselbe Niveau heben wie den digital angestöpselten CD-Spieler. Den eigentlichen Abhörpegel stellt man im Alltag entweder per Vorstufe oder per App Nubert X-Remote ein, eine Fernbedienung liegt den Lautsprechern leider nicht bei. Die gewählte Funktion des Drehreglers wird farblich verdeutlicht. Ist der Drehregler grün beleuchtet, arbeitet er als Pegelanpasser, ist er blau beleuchtet als Quellen-Wähler. Doch warum überhaupt geht Nubert hin und baut aktive Lautsprecher? Kerngeschäft waren und sind doch die passiven Boxen ... Ganz einfach, weil Aktive einige Vorteile bieten. Es liegt auf diese Weise komplett in den Händen der Entwickler, Elektronik und Chassis, also die Verstärkermodule und die Treiber, aufeinander abzustimmen. Sie kennen das sicher: An Verstärker A kommt ein Lautsprecher nicht so recht aus dem Quark, an Verstärker B hingegen geht regelrecht die Sonne auf. Wir haben diese Erfahrung erst vor einigen Tagen mit der Line- Magnetic-Box gemacht, die demnächst im LP-Magazin zu sehen sein wird. Dieses Matching ist einer der Hauptgründe dafür, dass viele Studio-Monitore und HiFi-Aktivlautsprecher so gut klingen und ich zu Hause aktiv höre. Ein weiterer Grund findet sich in den Menüs beziehungsweise auf den Rückseiten vieler Monitore: Einstellmöglichkeiten für die Aufstellung. Im einfachsten Fall lässt sich der Bass reduzieren, in komplexeren Fällen auch Hoch- und Mittelton. Im Falle einer Passivbox geht das alles nur, wenn der Verstärker Klangregler hat, und die sind schon lange keine Selbstverständlichkeit mehr und im High End nach wie vor etwas verpönt. Ein weiterer Vorteil aktiver Lautsprecher ist die recht einfache Implementierung von DSPs und somit Raumkorrektur-Möglichkeiten. Das geht hier ebenfalls über die Nubert X-Remote App. Die Raumeinmessung X-Room Calibration (Frequenzbereich 20 bis 160 Hz) soll dabei die Basswiedergabe straffer und sauberer machen. iOS-Geräte benötigen kein weiteres Zubehör, Android-Geräte hingegen ein optionales Einmessmikrofon. Dieses hört auf den Namen XRC Android Interfac. Man sollte sich das als Android-Nutzer auf jeden Fall mitbestellen, weil es für überschaubare 40 Euro ermöglicht, den Klang deutlich nach vorne zu bringen. Die Idee, eine so bassstarke und -fähige Box ohne Einmessung einfach in einen Raum zu stellen und spielen zu lassen, erwies sich sogar in unserem nicht eben kleinen Hörraum und bei freier Aufstellung als eine nicht ideale.   

Hörtest  


Es hatte aber noch einen anderen Grund, warum die nuZeo 15 anfangs etwas verhalten und langsam spielte: Sie war direkt nach dem Transport einfach noch nicht akklimatisiert. Selbst ein bereits eingespieltes Paar, wie das unsere, muss erstmal auf Raumtemperatur kommen. Also bitte nicht auspacken, anschließen und urteilen. Nach 24 Stunden im Hörraum spielte sie wie ausgewechselt, wohlgemerkt ohne eine Einmessung! Die erschien nun weniger zwingend, denn schon in der Werkseinstellung klang das ziemlich anmachend und beeindruckend, gerade im Tiefbass. Ich habe noch keine Box erlebt, die so klingt, als würden zwei Subwoofer mitspielen! Das ist echt der Hammer. Aber Einmessen oder die Klangregler nutzen mussten wir schon, weil es etwas zu viel des Tiefen war. Mit minus 1,5 dB im Bass wurde das Klangbild ausgewogener. Die nuZeo 15 wirkte schneller, lebendiger. Noch etwas besser machte das Ergebnis die Einmessung, aber das war kein gewaltiger Unterschied. In einem kleineren Hörraum oder einem nicht gut klingenden Raum wird die Einmessung aber naturgemäß mehr als das Zünglein an der Waage sein. Was eine Box mit so viel Membranfläche locker kann, ist laut spielen. Aber worauf es zu-hause in der Regel ankommt ist ja der Klang bei Zimmerlautstärke oder bei nur leicht gehobenem Pegel. Und da ist die Nubert genau so in ihrem Element wie bei Vollgas. Sie ist immer wunderbar breitbandig, bewegt einfach tierisch viel Luft, sodass der ein oder andere hier eine völlig neue Klangerfahrung machen wird. Man entdeckt Bass, wo man ihn nicht vermutet hätte. Und manchmal hat der Bass plötzlich Kontur, die er vorher noch nie gezeigt hat, etwa bei Eminems „The Real Slim Shady“. Kein Wunder, dass dieser Lautsprecher Platz braucht. In einem 20qm-Raum dürfte niemand so recht glücklich werden, weder Box noch Mensch (dafür gibt es ja die kleineren Modelle). Die nuZeo 15 hingegen kann auch ein kleines Kino beschallen, ohne Wenn und Aber. Aber bitte nicht missverstehen: Dieser Lautsprecher ist kein Hau-Drauf. Hier kommt richtig Gefühl und Schmelz raus, wenn man sie entsprechend füttert. Jewels zweites Album „Spirit“, und hier der Schlusstrack „Absence Of Fear“, machte das mit einer sehr schönen Stimmwiedergabe deutlich. Auch Adam Duritz’ Stimme klang von der SACD des Counting-Crows-Debutalbums „August And Everything After“ sehr natürlich und fein nuanciert. Da kann man nur sagen: Glückwunsch zu diesem absolut gelungenen Lautsprecher, der angesichts seiner Leistung gar nicht mal so teuer ist.    

Fazit

Was für ein Lautsprecher! Groß, voller Power, top ausgestattet. Aber nicht unterschätzen: Die nuZeo 15 beherrscht neben der Grobdynamik auch die Feinheiten, Finessen und Farben, die Musik zum Erlebnis machen.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Nubert nuZeo 15

Preis: um 9600 Euro

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12/2024
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Nubert nuZeo 15

12/2024

Nubert nuZeo 15
HIGHLIGHT
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Bewertung 
Klang 70%

5 von 5 Sternen

Labor 15%

5 von 5 Sternen

Praxis 15%

4 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Standlautsprecher 
Preis (in Euro) um 9.600 Euro 
Vertrieb: Nubert, Schwäbisch Gmünd 
Telefon: 07171 87 12 0 
Internet www.nubert.de 
Ausstattung
Ausführung Schwarz, Weiß 
Abmessungen (B x H x T in mm) 238 x 1510 x 360 
Gewicht (in Kg) 52,8 kg 
Analog-Eingänge Audio/Phono 2 / – 
Digital-Eingänge (opt./elektr.) – / 2 
USB-Eingang Nein 
Ausgänge Audio 1 (Link) 
Digital-Ausgänge (opt./elektr.) – / – 
Fernbedienung /Lernfunktion – / – 
Besonderheiten Appsteuerung Klangregler und 5-Band-EQ Raumeinmessung diverse Verbindungsmöglichkeiten 
+ lebendiger, mitreißender Klang 
+ beeindruckende Basswiedergabe 
+/- - Inbetriebnahme und Appsteuerung etwas umständlich 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Autor Alexander Rose-Fehling
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Datum 09.12.2024, 10:18 Uhr
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Die Norddeutschen HiFi-Tage finden 2025 im Hotel Le Méridian Hamburg direkt an der Alster statt. Am 01.02.2025, von 10–18 Uhr und am 02.02.2025, von 10–16 Uhr können Interessierte bei freiem Eintritt durch die Vorführungen und Showrooms schlendern.

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