Kategorie: Lautsprecher Stereo

Lautsprecher Fink Team Borg Episode II


Transformiert

Lautsprecher Stereo Fink Team Borg Episode II im Test, Bild 1
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Mit dem Modell „Borg“ brachte der Essener Hersteller Fink Team 2018 sein Statement zum Thema Zwei-Wege- Standbox auf den Markt. Nun gibt es ein Upgrade, dass das Konzept nochmals merklich verbessert.

Hintergrund


Bekanntermaßen verdienen Karl Heinz Fink und Norbert Theisges ihr Geld in erster Linie damit, dass sie Lautsprecher für andere Leute bauen. Soll heißen: Mit „Fink Audio Consulting“ betreiben Sie einen der renommiertesten Dienstleister am Markt überhaupt, wenn es darum geht, Lautsprecherprojekte aller Art zu realisieren. Von Zeit zu Zeit aber juckt es die Herren in den Fingern, und dann bauen sie ganz besondere Lautsprecher fürs eigene Portfolio. Das gibt’s dann unter dem Label „Fink Team“ zu erwerben. Die kompakte „Kim“ zum Beispiel ist so ein Elaborat, das wir hier auch schon ausführlich gewürdigt haben. Das hier ist unsere erste „offizielle“ Begegnung mit dem Modell Borg, aber keinesfalls meine erste Erfahrung mit dem Lautsprecher.

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Ich pflege öfter mal die Nase ins Fink’sche Domizil zu stecken und bekomme immer mal mit, was so in der Entwicklerküche köchelt. Und den Werdegang der „Episode 2“ habe ich ziemlich hautnah mitbekommen.   

Es gibt im Zuge des Updates ein paar erfreuliche Dinge zu vermelden – abgesehen davon, dass die neue Variante tatsächlich eine signifikante klangliche Verbesserung darstellt. Da wäre zum Beispiel der Umstand, dass der Verkaufspreis gleich geblieben ist: Die Borg Episode 2 kostet pro Paar 30000 Euro, und das in allen möglichen Finish-Varianten. Zweitens: Es besteht die Möglichkeit eines Updates. Man kann aus der Ur-Borg eine hundertprozentige Episode 2 machen. Dafür muss sie zurück zum Hersteller, dabei werden die rückwärtige Anschlussplatte, die Bodenplatte samt darauf montierter Frequenzweiche und noch ein paar Kleinigkeiten getauscht. Das Update kostet 4000 Euro pro Paar und ist eine wirklich gute Idee.   

Generelles


Die Borg – gleich welche Version – ist eine gut meterhohe und gut zentnerschwere Zweiwege-Standbox mit Zehn-Zoll-Tiefmitteltöner und AMT-Hochtöner. Die beiden Treiber stecken in einer massiven aufgesetzten Schallwand mit reichlich Materialstärke, die ob ihrer komplexen Formgebung den Gehäusefertigungsbetrieb zusehends in den Wahnsinn treibt. Die schwer nach Tarnkappentechnologie aussehende Struktur musste aber sein, weil sie für das exzellente Rundstrahlverhalten des Lautsprechers mit verantwortlich ist. Das Gehäuse selbst ist eine doppelwandige MDF-Konstruktion, bei der ein gelartiger Kleber zwischen beiden Lagen für exzellente Dämpfungseigenschaften sorgt. Die Box hat damit das so ziemlich schwingungsärmste Gehäuse, dass mir je untergekommen ist.   

Treibertechnologie


Die beiden eingesetzten Treiber sind eigens für diesen Lautsprecher angefertigte Konstruktionen. Das ist der Normalfall bei Finks, „aus dem Regel“ nehmen die Profis ihre Komponenten in den seltensten Fällen irgend etwas gibt es für die vorgesehen Anwendung praktisch immer.

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Der Tieftöner der Borg ist in Sachen Antrieb ein echt dicker Brummer
Der Tieftöner der Borg ist eine weitgehende Neukonstruktion. Das mit eine beschichteten Papiermembran versehene Chassis verfügt über einen beeindruckenden Antrieb, der ihn auf den ersten Blick wie einen ausgewachsenen Mitteltöner für Beschallungsanwendungen wirken lässt. Karl Heinz Fink schaltet dem Treiber jedoch einen Widerstand vor, was die ansonsten viel zu niedrige Gesamtgüte des Treibers wieder in basstaugliche Regionen treibt. Das ist zwar eine sehr teure Methode einen Tieftöner zu bauen, der Konstrukteur schwört aber Stein und Bein, dass es einfach besser klingt. Während der Basstreiber im fernen Osten gefertigt wird, stammt der Hochtöner aus Köln: Der Air Motion Transformer entsteht bei Mundorf und enthält ebenfalls eine ganz Reihe von konstruktiven Kniffen, die es bei keinem Serienmodell gibt.   

Filterung


Die Frequenzweiche der Borg ist der Bereich, der sich beim Episode 2-Update den größten Veränderungen unterziehen musste. Das betrifft nicht nur die eingesetzten Bauteile, sondern auch nennenswerte strukturelle Änderungen. Fink hat nämlich in der Zwischenzeit herausgefunden, dass die Art und Weise, wie man die fast immer erforderliche Pegelabsenkung bei einem Hochtöner realisiert, erhebliche klangliche Auswirkungen hat. Üblicherweise wird das mit Widerständen realisiert, Fink nimmt bei der Borg Episode 2 aber erstmals einen Transformator dafür. Der hat den Vorteil, dass der am Hochtöner wirksame Dämpfungsfaktor erheblich größer wird, was sich klanglich sehr positiv auswirkt. Zudem baut man diesen Trafo genau so, dass er zusätzlich als filternde Komponente agiert, was die Struktur der Hochtonweiche vereinfachen half. Darüber hinaus gibt es einige bemerkenswerte Änderungen bei der Bauteilequalität. Sogar einen der sagenumwobenen dänischen Duel- und-Kondensatoren gibt’s mittlerweile im Hochtonzweig.

Lautsprecher Stereo Fink Team Borg Episode II im Test, Bild 8
Das neue Anschlussfeld mit Bi-Wiring-Brücken


Ganz neu ist auch das rückwärtige Anschlussfeld. Aus vier Drehknöpfen zur Anpassung des Mittelhochtonbereiches wurden zwei Steckbrücken, was nicht nur im Sinne eines ungehemmten Signalflusses ist, sondern die Bedienung auch noch erleichtert. Angeschlossen wird der Lautsprecher nach wie vor über zwei Paar solider Polklemmen, bei dem ein Satz Brückenkabel der Verbindung beider Zweige dient – wer will, kann aber natürlich auch echtes Bi-Wiring oder gar Bi-Amping betreiben. Die Frequenzweiche ist ein ziemlich beeindruckendes Gebilde, die stehend auf der Bodenplatte des Lautsprechers montiert wird. Im Falle eines Upgrades wird diese Bodenplatte gleich mit getauscht. Die besorgt nämlich das größere Maß an Neigung, welches die neue Version nunmehr auszeichnet.   

Ansteuerung


Die Borg Episode 2 ist in Sachen Ansteuerung prinzipiell ein genügsamer Lautsprecher. Dank eines ordentlichen Wirkungsgrades und eines linearisierten Impedanzverlaufes verträgt sie sich so ziemlich mit jeder Elektronik, was alle möglichen Arten von Röhrengerätschaften mit einschließt. Qualität an dieser Stelle belohnt sie jedoch definitiv mit einem hohen Maß an Transparenz.  

Klang


Nein, ich war nicht überrascht. Dazu hatte ich einfach schon zuviel Zeit mit der Borg Episode 2 während ihrer Entwicklung verbracht, als dass sie mir noch entscheidende Dinge hätte vermitteln können, die ich noch nicht gewusst habe. Allerdings war ich ein weiteres Mal von ihren Fähigkeiten begeistert. Auch hier war es wieder die große Accuphase-Kombi, die ich in Sachen Ansteuerung nach kürzester Zeit nicht mehr missen wollte. Der wunderbar knorrige Bass auf Ricki Lee Jones‘ großartigem 2000er Elaborat „It‘s Like This“ ist etwas, dass die Borg mit diesen Verstärkern mit Bravour darstellt. Extrem gut gefällt mir auch der Klang des Klaviers, das hier zuhören ist. Sehr energiereich, mit ganz viel Detailreichtum, aber ohne eine Spur von Schärfe – großartig. Wie Fink dem großen AMT hier das Atmen und die Finesse beigebracht hat, das ist wirklich großer Sport. Das mit der Transformatorkopplung, das funktioniert großartig – was mir während meiner langjährigen Tätigkeit für unser Selbstbaumagazin Klang & Ton auch immer aufgefallen ist. Derweil swingt sich der Lautsprecher überaus gefühlvoll durch das superentspannte „Low Spark Of High Heeled Boys“, das entscheidend von seiner rhythmischen Finesse lebt, was sie großartig macht, die Borg. 
Die Spaßfraktion bedient die Kölner Band „The Blackwhitecolorful“, deren neues Album ein gefundenes Fressen für Episode zwei ist. Die Bassdrum tritt überaus überzeugend, die Stimme wird höchst überzeugend aus dem Gitarrenwald extrahiert und steht schön weit vor dem Rest des Geschehens. So geht das. Den „Siebziger-Test“ mit Fleetwood Mac besteht sie mit links, untenherum geht‘s warm und kernig zur Sache, die beiden singenden Damen hält sie ausgezeichnet auseinander, verleiht ihnen Inbrunst und Überzeugungskraft. Ich persönlich habe einen Riesenspaß daran, dass die Borg nunmehr ein Lautsprecher mit Herz geworden ist und das leicht Asketische abgelegt hat, dass der Urversion noch zu eigen war. Ihre schon früher auffällige Durchsichtigkeit hat jedoch noch zugelegt, die atmosphärische Dichte, die zu erzeugen sie in der Lage ist auch. Definitiv ein Wandler für die einsame Insel. 

Fazit

Die neue Borg schafft einen wunderbaren Spagat zwischen monitorartiger Transparenz und mitreißender Herzlichkeit. Sie hat Fundament, Leichtigkeit und ein beeindruckendes Maß an Komplettheit. Großartiger Lautsprecher!

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Fink Team Borg Episode II

Preis: um 30000 Euro

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Sie hat Fundament, Leichtigkeit und ein beeindruckendes Maß an Komplettheit. Großartiger Lautsprecher!

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Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb IDC Klaassen, Lünen 
Telefon 0231 9860285 
Internet www.finkteam.com 
Garantie 2 Jahre 
H x B x T 300 x 1050 x 400 mm 
Gewicht: ca. 52 kg 
Unterm Strich... Die neue Borg schafft einen wunderbaren Spagat zwischen monitorartiger Transparenz und mitreißender Herzlichkeit. Sie hat Fundament, Leichtigkeit und ein beeindruckendes Maß an Komplettheit. Großartiger Lautsprecher! 
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