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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Diapason Karis
Frauenschwarm
Sie können es einfach, die Italiener. Ein Lautsprecher mit einem Design so wunderschön anzusehen wie anzufassen und einem Klangbild zum Dahinschmelzen – die Diapason Karis
Mitspieler
Plattenspieler:
Acoustic Solid Machine mit SME M2-12 und Clearaudio Goldfinger
Phono-Vorverstärker:
Malvalve preamp three phono
Vorverstärker:
Malvalve preamp three line
Endverstärker:
Klang+Ton SymAsym
Vollverstärker
T.A.C. K-35
Zubehör:
Netzleiste: HMS
Stromkabel: Silent Wire
NF-Kabel: Silent Wire
Phonokabel: Furutech
Lautsprecherkabel:
Intertechnik
Racks: SSC, Empire
Lautsprecherständer: Liedtke Metalldesign
Gegenspieler
Spendor S3e
Manger Zerobox 109
Vroemen La Perla Superiore
Ich liebe Vollholz. Mögen MDF, Multiplex und Konsorten so praktisch wie preiswert sein, schön sind sie eher selten. Zudem, und sei es rein subjektiv, ist Echtholz einfach ein Stück näher an der Natur. In fünf Jahrzehnten gewachsen klingt nun mal anders als in fünf Minuten gepresst.
Ob das dem Klang des daraus entstehenden Schallwandlers nun wirklich zuträglich ist, sei dahingestellt, auf jeden Fall vermittelt es ein gutes Gefühl. Beim italienischen Lautsprecherhersteller Diapason ist die Walnuss das Material der Wahl, aufwendig in vielen Einzelschritten verarbeitet. Die außergewöhnliche Form der in Norditalien gefertigten Gehäuse entsteht nicht einfach in großen Maschinen, jedes einzelne Exemplar geht durch wenige ausgesuchte und erfahrene Hände, die sich noch auf das Holzhandwerk verstehen. Dabei ist die niedliche Karis mit gut 2.500 Euro pro Pärchen nicht mal so exklusiv teuer, wie man angesichts des Aufwandes vermuten würde. Sie besteht aus über zwanzig Einzelteilen, die während der Verarbeitung immer wieder mehrere Tage ruhen müssen, um innere Spannungen abzubauen. Dass das Walsnussholz zu diesem Zeitpunkt bereits zwanzig Jahre gelagert wurde und sich nach dem Einkauf weitere zwei Jahre im hauseigenen Lager akklimatisieren durfte, spricht für den Aufwand, den die Manufaktur aus Brescia treibt. Hier wird nicht einfach nur ein Lautsprechergehäuse gebaut, hier wird Holz gelebt und geliebt. Natürlich ruht hinter dem außergewöhnlichen Gehäusedesign auch eine physikalisch handfeste Idee – massive Wandstärken, weniger parallele Flächen und ein ideales Abstrahlverhalten sind die Tugenden, welche die Gehäuse der Italiener bis hinauf zum Flaggschiff Astera auszeichnen. Das schafft optimale Arbeitsbedingungen für die beiden Treiber der Karis. Beide lässt Diapason exklusiv nach Kundenvorgabe fertigen. Der Tiefmitteltöner ist ein jung gebliebener Klassiker des norwegischen Chassisspezialisten Seas, der Hochtöner – ebenfalls ein Kleinod der alten Schule – eine 20-mm-Gewebekalotte von Scan Speak aus Dänemark. Der Tiefmitteltöner erlangte insbesondere durch seinen sehr störungsarmen, zum Hochton sanft abfallenden Frequenzgang schnell Berühmtheit. Das spielt bei diesem Lautsprecher eine besondere Rolle, spielt das Chassis hier doch vollkommen ohne Frequenzweichenbauteile. Das „Direct Drive Technology“ getaufte Prinzip beruht auf der Idee, das Chassis ohne klangverschlechternde, verlustbehaftete Bauteile direkt an den Verstärker zu koppeln, um die maximal mögliche Signalreinheit zu bewahren. Das funktioniert natürlich nur mit einem entsprechend gutmütigen Tiefmitteltöner, dem sowohl ein starker Pegelanstieg zum Mittelton als auch zu bändigende Resonanzen darüber fremd sind. Und wenn es jemals einen solchen Tiefmitteltöner gegeben hat, dann ist es dieser. Der Hochtöner kann dieses Prinzip aus technischen Gründen nicht teilen, ihn würden die energiereichen Signale des Tieftonbereichs elektrisch wie mechanisch überfordern. Zwischen ihm und den massiv- metallenen Anschlussklemmen sitzt daher ein Hochpassfilter aus ausgesuchten, paarselektierten Bauteilen, welches die effektive Trennfrequenz auf 4,5 kHz festlegt. Den Signaltransport im Gehäuse erledigt edelstes Kabelmaterial von Van den Hul. Für die gekonnte Abrundung des Spektrums nach unten sorgt eine sehr großzügig dimensionierte, wunderschön in die Rückwand eingearbeitete Bassreflexöffnung auf der Rückseite des Gehäuses, den Schutz der Treiber besorgt ein solides metallenes Gitter. Dieses wird von zwei Schrauben gen Gehäusefront gezogen und ist entsprechend schwingungsarm, auf Wunsch und unter Zuhilfenahme eines kleinen Inbusschlüssels kann es auch weichen. Auch vor dem Mikrofon tut sich Interessantes. Grundsätzlich misst sich die Karis ausgewogen mit minimaler Zurückhaltung im Grundtonbereich. Bei genauerem Hinsehen offenbaren sich die offensive Reflexabstimmung, die der Box eine ungewöhnliche Stämmigkeit im Bass verleiht, und einen kleinen Resonanzkick im Mittelton. Den besaß auch schon die legendäre Silver Flame von Lumen White, und auch ihren unbestrittenen klanglichen Qualitäten war es eher zu- als abträglich. Tatsächlich straft der Hörtest die Messtechnik in diesem Bereich Lügen, in dem beide Lautsprecher sich durch einen auffallend gut klingenden Mittelton auszeichnen. Im Endeffekt ist auch das Messen eine Wahrheit, aber eben nur eine von vielen. Davon die letztendlichen Qualitäten eines Lautsprechers abzuleiten, gelingt daher oft nur in groben Grenzen; so wie hier sind Messkurven mit Vorsicht zu genießen. Tonal geht Diapasons Karis nämlich sehr ausgewogen zu Werke, die gemessene Betonung des Stimmbereichs ist klanglich kaum zu spüren. Sehr deutlich dagegen ist die entwaffnende Offenheit, mit der die zierliche Box im Mittelton zu Werke geht. Ich bin ein großer Freund dieses Sounds, immer voll Hoffnung, oft enttäuscht. Aber nicht von der Karis. Ihr problemlos feinsten Klangverästelungen folgender Tiefmitteltöner erzeugt einen traumhaft cremigen Stimmbereich mit sehr viel Schmelz und absolut exzellenter Durchzeichnung, den ich so nur von den besten Breitbändern kenne. Deren Meriten verkneift sich die Italieneren prinzipbedingt, bietet einen schnellen, trockenen Bass ohne Probleme mit nahen Wänden, eine lebhafte und herausragend realistische Räumlichkeit und ein sehr musikalisches, lockeres Klangbild. Daran hat neben dem weichenlosen Tiefmitteltöner natürlich auch der edle Scan- Speak-Hochtöner mit seiner runden und doch sehr detailreichen Ader einen großen Anteil. Insbesondere die Damenwelt hat es der kleinen Karis angetan; die ausschließlich von den besten des Genres besungene „Best of Audiophile Voices“, die ich viel zu selten aus meinem Plattenschrank ziehe, ist ein wahrer Traum auf diesem Lautsprecher. Jane Monheit und Co. wurden für diesen Lautsprecher geboren (oder der Lautsprecher für Jane Monheit?) – wer dabei nicht ins Schwärmen gerät, merkt nichts mehr. Trotz der geringen Membranfläche weiß die Karis impulsiv und energisch aufzuspielen, ihre erstaunliche Pegelfestigkeit geht weit über die Zimmerlautstärke hinaus. Ein Bonbon in einer Fülle guter Eigenschaften, deren Highlight aber mit absoluter Sicherheit die herausragend gute Kombination aus kompromissloser Offenheit und musikalischer Sanftheit ist, die ich so noch nicht kannte. Sei es die liebevolle Verarbeitung, die solide Physik hinter dem attraktiven Design oder das auf die Spitze getriebene Minimalfilterdesign – Diapasons Karis kann „es“ einfach. Sie definiert den Begriff der ungefilterten, emotionalen Musikwiedergabe auf perfekte Weise.Fazit
Unterm Strich ist die Karis von Diapason das Ende des steinigen Wegs zur wahren Musikalität. Wer genug hat vom nicht enden wollenden Hürdenlauf zur perfekten Anlage mittels der Kombination inzwischen nicht mehr zu zählender Komponenten, sollte sich mal eine ruhige Minute vor der Karis (oder einer ihrer großen Schwestern) gönnen. Ich verspreche Ihnen, dass Ihre Suche hier endet.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Diapason Karis
Preis: um 2550 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis (pro Paar) | 2550 |
Vertrieb | Friends of Audio, Griesheim |
Telefon | 06155 831732 |
Internet | www.friends-of-audio.de |
Gewicht (in Kg) | 4.8 |
Garantie (in Jahre) | 5 |
Chassis | 1 x 110 mm Tiefmitteltöner, 1 x 20 mm Hochtöner |
B x H x T (in mm) | 190/285/260 |
checksum | Unter dem Strich ist die Karis von Diapason das Ende des steinigen Wegs zur wahren Musikalität. Wer genug hat vom nicht enden wollenden Hürdenlauf zur perfekten Anlage mittels der Kombination inzwischen nicht mehr zu zählender Komponenten, sollte sich mal eine ruhige Minute vor der Karis (oder einer ihrer großen Schwestern) gönnen. Ich verspreche Ihnen, dass Ihre Suche hier endet |