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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Dali Lektor 2
Einstiegsdroge
30 Jahre Entwicklungsarbeit stecken in der neuen Lektor 2 von Dali. Na ja, nicht wirklich, aber auf die Erfahrungen, welche die Entwickler in dieser Zeit mit den Topserien Euphonia, Helicon und Mentor gemacht haben, dürfen auch die Lautsprecher der Einsteigerserie Lektor zurückgreifen. Ob sich das für die sehr günstige Lektor 2 auszahlt, klären wir für Sie mit diesem Test.
Insgesamt stehen sieben Modelle zur Auswahl, von der kleinen Regalbox Lektor 1 mit 10-cm-Tieftöner bis zur ausgewachsenen Lektor 8 mit 20-cm Doppelbassbestückung. Reichliche Möglichkeiten also, um sich aus diesem Produktportfolio ein Stereopärchen herauszupicken oder ein potentes Heimkinoset zusammenzustellen. Das Flaggschiff der Lektor-Modellreihe hatten wir bereits in der HIFI TEST TV VIDEO Ausgabe 6/2008 ausführlich beschrieben und für sehr gut befunden. Die Verarbeitung der Lautsprecher ist gut, auch wenn sich entgegen der Dali-Tradition keine Echtholzfurniere mit mehrfachem Schichtlack realisieren ließen.
Unsere Lektor 2 ist in dunkler Esche-Optik ausgeführt und besitzt eine schwarz lackierte Schallwand mit farblich abgesetzten Verschraubungen, die dem Ganzen das gewisse Etwas verleihen. Wer es lieber hell mag, kann auch zum Lautsprecher in Walnussdekor greifen.Technik
Etwa so hoch wie ein DIN A4 Blatt, nicht ganz so breit wie dieses und 22 cm tief ist die kleine Regalbox Lektor 2 und damit kompakt genug, um in einem Regal platziert oder direkt mit den integrierten Halterungen an die Wand gehängt zu werden. Aber auch auf Standfüßen machen die kleinen Lautsprecher mit den abgerundeten Holzfronten eine gute Figur. In der Schallwand sitzen zwei Lautsprecherchassis mit 130 mm Durchmesser für den Tiefton- und 28 mm für den Hochtonbereich. Hier sorgt Dali für ein wenig Glanz und bettet den Hochtöner in eine metallische Frontplatte mit akustischer Linse ein. Bei etwa 2.700 Hertz übernimmt die Gewebekalotte das Ruder, unterhalb dieser Frequenz werkelt ein rötlich schimmernder Tiefmitteltöner, der mit einer beschichteten Holzfasermembran ausgestattet ist. Dieser Werkstoff mit geringer Masse und großer Resonanzarmut hat schon in anderen Dali-Modellen sehr gute Dienste geleistet. Zwei auf 50 Hertz abgestimmte Bassreflexrohre sitzen mittig zwischen den Treibern und verhelfen dem 13-cm-Chassis zu etwas mehr Tieftonvolumen. Die frontseitigen Bassports sind bei einer wandnahen Aufstellung von Vorteil, da unerwünschte Bassüberhöhungen abgemildert werden – für eine Wandaufhängung sind Frontauslässe unabdingbar. Um Luftverwirbelungen und damit einhergehend Strömungsgeräusche an den Bassreflexkanälen zu vermeiden, sind die Enden der trompetenförmigen Rohre abgerundet. Vergoldete Anschlussterminals mit isolierender Kunststoffabdeckung haben blanke Kabelenden kurzschlusssicher im Griff und können alternativ auch Bananenstecker mit 4 mm Durchmesser aufnehmen.
Klang
In unserem Hörraum platzieren wir die Lektor 2 auf stabilen Standfüßen und lassen den Regalboxen einen vollen Tag Zeit, sich warmzuspielen. Nach dieser Prozedur erweisen sich die Dalis als ziemlich anspruchslose Zeitgenossen und geben sich mit einer Aufstellung im klassischen Stereodreieck zufrieden. Die ersten Teststücke offenbaren, dass wir die Lektor 2 noch ein wenig auf den Hörplatz eindrehen müssen, damit der Klang richtig einrastet. Angenehm füllig und mit erstaunlicher Souveränität spielen sich die kleinen Probanden durch unser Musikrepertoire; dabei fällt das von den Boxen losgelöste Klanggeschehen besonders positiv auf. Der Holzfaserkonus scheint ein richtiges Prachtstück zu sein, da er sich durch besonders angenehme und vielschichtige Mittenwiedergabe hervortut. Den Tieftonbereich gibt das Chassis straff und kontrolliert wieder wobei es, wie in unserem Fall, bei freier Aufstellung etwas schwach auf der Brust ist. Wir haben ein Einsehen und rücken die Lautsprecher näher an die Rückwand. Jetzt klingen die Lektor vollmundiger, einfach satter und insgesamt gefälliger, ohne dabei die Ausgewogenheit aufzugeben.
Labor
Die Messtechnik zeigt keine besonders unangenehmen Eigenschaften des Lautsprechers, der zwar insgesamt betrachtet etwas unruhig im Frequenzverlauf ist, aber dafür ein sehr gutes Rundstrahlverhalten aufweist. Die große Hochtonkalotte mit immerhin 28 mm Durchmesser zieht hier einige Register ihres Könnens und begeistert mit ihrer oberen Grenzfrequenz. Unser Wasserfalldiagramm offenbart ein recht zügiges Ausschwingverhalten mit nur geringen Störeinflüssen zwischen 500 und 1.500 Hertz; die Klirrfaktormessung zeigt auch beim recht hohen Pegel von 95 Dezibel noch sehr zivile Werte. Nur zwischen 1.500 und 3.500 Hertz zeigt die Lektor 2 eine kleine Ungereimtheit, da hier der Frequenzgang etwas einbricht.
Fazit
Die neue Dali Lektor 2 beweist, dass die dänischen Lautsprecherentwickler ihr Handwerk gut erlernt und durch stete Weiterentwicklung perfektioniert haben. So haben sie einen Regallautsprecher geschaffen, der mit ausgewogenem Klang begeistert, aber durchaus seine ihm eigenen Charakterzüge besitzt und ihn somit zu einem uns sehr sympathischen Zeitgenossen macht.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Dali Lektor 2
Preis: um 400 Euro
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