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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Audio Physic Midex
Standlautsprecher · Audio Physic Midex
Wenn Manfred Diestertich von Audio Physic etwas anpackt, kann man sicher sein, dass dabei etwas Spannendes entsteht. Wir haben die auf den ersten Blick schnörkellos wirkenden Standlautsprecher „Midex“ getestet, die neueste Schöpfung des findigen Chefentwicklers. Auf das Ergebnis dürfen Sie gespannt sein.
Im Hause Audio Physic im sauerländischen Brilon werden Lautsprecher entwickelt, getestet und schließlich, nach Erreichen der Serienreife, auch dort in großen Stückzahlen gefertigt. Wie wir uns bei einem Besuch vor Ort erst kürzlich selbst überzeugen konnten, ist die Fertigungstiefe hoch und die Motivation der Mitarbeiter groß. Hier wird von geschulten Fachkräften mit großer Sorgfalt gebaut, was später in den Wohnzimmern oder Hörräumen für besten Ton sorgt. Die Mitarbeiter bauen die verschiedenen Modelle eigenverantwortlich auf und signieren nach getaner Arbeit und bestandenem Endtest das Resultat mit ihrem Signet auf den Terminals der Lautsprecher.
Da die Arbeiter mehr als nur einen Typ aufbauen können, ist das Wissen um die Lautsprecher und deren Technik entsprechend hoch. Am Ende des Tages ist hier jeder stolz auf seine wohlgeformten und wohlklingenden „Babys“, die in Handarbeit gefertigt wurden. Wir jedenfalls haben ein super gelauntes Team kennengelernt und den Aufbau eines Lautsprechers ein Stück weit begleiten dürfen.Standlautsprecher Midex
Die Lautsprecher „Made in Germany“ begeistern optisch wie technisch mit schönen Lösungen, beispielsweise den aus einem Glas-MDFSandwich bestehenden Gehäusen oder den tadellosen Hochglanz-Echtholzfurnieren. Unser Testmuster ist in der zuletzt genannten Variante aufgebaut, aus stabilem MDF also, das mit edlem Furnier veredelt wird. Bei Audio Physic geht man erfahrungsgemäß etwas andere Wege als üblich und so spendiert man dort dem Gehäuse ein paar Besonderheiten, wie etwa das sehr resonanzarme „Honeycomb Sandwich Board“ oder die ultraharten Keramikschaum- Elemente. In einem speziellen Verfahren wird der hochfeste Keramik-Werkstoff aufgeschäumt und zu kleinen Platten verarbeitet, die ursprünglich in Industrie-Filteranlagen zum Einsatz kommen. Das Besondere dabei ist, das der Werkstoff zu großen Teilen aus Luft besteht. Man kann sich den Keramikschaum wie einen flachen Schwamm vorstellen, nur eben ultrahart. Wegen seiner offenen Struktur geht dem Lautsprechergehäuse nur sehr wenig Volumen verloren. In der Midex wird er vorwiegend als interne Versteifung eingesetzt, nebenbei dienen die Keramikschaumplatten ganz gezielt auch als dämpfende Elemente. Von dem hauseigenen Flaggschifflautsprecher, der Structure, hat die Midex die Sandwich-Boards mit Wabenstruktur geerbt. Allerdings nicht in dem großen Umfang wie dort, sondern hier ganz gezielt in den Mittelton- und Hochtongehäusen sowie als entkoppelter Bauteileträger für die Frequenzweichenkomponenten. Das Wabenmaterial ist sehr leicht und bei vergleichbarer Stabilität resonanzärmer als MDF. „Sie bekommen, was sie sehen“, gilt bei der Midex, was die Anzahl der Lautsprecherchassis angeht – es gibt keine versteckt eingebauten Treiber oder Seitenbässe wie bei anderen Modellen aus dem Hause Audio Physic.
Technik
Die Dreiwege-Konstruktion arbeitet mit zwei reinen Tieftönern, einem Mitteltöner und einem Hochtontreiber – allesamt Konusmembranen. Bei den Tieftönern handelt es sich um zwei 180-mm-Chassis mit effektiven 130 mm Membrandurchmesser. Einer sitzt ganz oben im Gehäuse, der andere an unterster Stelle, wodurch sie den Mittel- und Hochtöner in ihre Mitte nehmen. Auch in der Midex sorgt die Doppelkorb-Bauweise des HHCMIII- Mitteltöners für beste Klangentfaltung. Das kennen wir bereits von anderen Audio-Physic- Lautsprechern und resultiert in einer Verminderung der mechanischen Übertragung zwischen Treiber und Gehäuse. Herkömmliche Chassis sind mit nur einem Korb ausgestattet, der alle schwingenden Komponenten und den Antriebsmagneten trägt. Ist die Membran in Bewegung, werden Vibrationen über die Sicke und Zentrierung auf den Korb übertragen und schließlich zum Lautsprechergehäuse transferiert. Beim „Hyper Holografi c Cone Midrange“- Mitteltöner sind die Körbe zweigeteilt: Der innere Korb aus Kunststoff hat sehr gute Dämpfungseigenschaften und reduziert Resonanzen bereits im Kern. Für Stabilität sorgt der äußere Korb aus solidem Aluminiumdruckguss, der über eine schmale, ringförmige Fläche mit dem inneren Korb verbunden ist. An zentraler Stelle des Mitteltöners sitzt ein feststehender Phaseplug mit flacher Nase, der den Treiber thermisch optimiert. Im Gegensatz zu den heute weitverbreiteten Hochtonkalotten oder Air- Motion-Tweetern setzt Manfred Diestertich in seiner Midex ganz bewusst einen Konustreiber ein. Der hat das gleiche Membranmaterial wie der Mitteltöner (keramikbeschichtetes Aluminium) und kann durch seine große Membranfläche sehr dynamisch aufspielen. Auch hierfür hat sich der Chefentwickler etwas Besonderes einfallen lassen, um dem oft metallischen Klangcharakter von Aluminium beizukommen. Er spannt die Konusmembran mit einem Silikon-Gummiring gezielt vor, was das „Klingeln“ des Chassis unterbindet.
Ausstattung
Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es sich bei der schlanken Midex um eine geschlossene Konstruktion handelt. Doch das Bassreflexrohr mündet versteckt in die Frontplatte und strahlt seine Schallenergie in Richtung Fußboden ab. Die Schall- und Rückwände sind leicht nach hinten geneigt, was dem Lautsprecher einen dynamischen Auftritt verschafft. Ansonsten übt sich die 1100 mm hohe, 202 mm breite und 335 mm tiefe Midex in optischem Understatement. Höhenverstellbare M8-Metallspikes in den soliden Sockeltraversen (36 cm Breite) verankern serienmäßig die Lautsprecher mit dem Untergrund. Auf jeden Fall sprechen wir den optional erhältlichen VCF-Füßen von Audio Physic eine dicke Empfehlung aus. Hierdurch gewinnen die Midex nochmals an Leichtfüßigkeit, Konturenschärfe und Abbildungsleistung. Der Vorführeffekt mit oder ohne ist tatsächlich verblüffend. Wer sich für die rund 9.000 Euro teure Midex entscheidet, kann den Audio-Physic-Lautsprecher in verschiedenen Holz- und Hochglanz-Glasoberflächen ordern. Auf Wunsch können die Glaspaneele mit nahezu jeder beliebigen Farbe ausgeliefert werden.
Labor
Im Messlabor zeigt sich die Midex fehlerfrei. Sie reicht sehr tief hinab, ab etwa 35 Hertz sind die Bassreflexlautsprecher in ihrem Element. Eine recht kräftige Oberbassbetonung „soundet“ den Lautsprecher etwas. Ab 200 Hertz aufwärts spielen die Midex sehr ausgewogen, mit nahezu identischen Amplitudengängen unter 0 und 15 Grad. Unter 30 Grad gemessen verliert der Lautsprecher ab etwa acht Kilohertz an Pegel. Für einen Hochtonkonus ist das vorzüglich. Die Klirrmessungen sind unauffällig: Der gutmütige K2-Wert kratzt zweimal kurz an der 1-%-Grenze während der kritischer zu betrachtende K3-Wert stets an der unteren Messgrenze entlangläuft. Zwischen 500 und 1000 Hertz sind ein paar minimale Restspuren harmloser Resonanzen im Wasserfalldiagramm zu erkennen, darüber schwingen die Midex vorbildlich schnell aus.
Klang-Check
Manfred Diestertich höchstpersönlich brachte uns die Lautsprecher zum Test in die Redaktion. Freundlicherweise hat er sie uns im bereits eingespielten Zustand geliefert, sodass wir sie gemeinsam aufstellen und den ersten Hörcheck gemeinsam starten konnten. Mit rund drei Metern Abstand bei etwas geringerer Distanz zueinander und leicht eingedrehten Lautsprechern rastete das Klangbild im Hörraum sofort ein. An unserem sehr hochwertigen Class-A-Vollverstärker tönten die Audio Physic Midex unglaublich rund, wunderbar musikalisch und absolut schlackenlos. Die jeweils vier Chassis der schlanken Dreiwege-Lautsprecher verschmelzen am Hörplatz zu einem Ganzen. Räumlich funktionieren die Midex ganz hervorragend. Sie kreieren einen sehr opulenten Raum, mit plastischer Abbildung der musikalischen Ereignisse. Stimmen und Instrumente stehen unverrückbar im Fokus, sie werden klar und deutlich herausgearbeitet. Das machen die Midex mit einer Selbstverständlichkeit, dass man als Zuhörer ganz automatisch anfängt, Musik aller Art zu genießen und nicht mehr über die Abspielkette nachzudenken. Es passt einfach alles exakt auf den Punkt. Wir lehnen uns entspannt auf der Hörcouch zurück und lauschen der im Player liegenden Test-CD. Und zwar ohne in den Titeln hin und her zu springen – einfach weil es so schön ist. Sie lieben einen kraftvollen Antritt im Bass mit viel Druck und Schwärze? Nun, die Midex könnte da definitiv Ihr Fall sein. Was die doch recht schlanken und optisch unauffälligen Standlautsprecher auf Wunsch „raushauen“, ist wirklich verblüffend. Die vier langhubigen 18er-Tieftöner im Bassreflexgehäuse bleiben jederzeit knackig und konturiert und folgen bereitwillig jedem Tempowechsel der Musiker. Sie lieben es, leise zu hören? Auch dann ist die Midex genau Ihr Ding. Das Paar Lautsprecher tönt nämlich auch mit geringer Lautstärke kraftvoll, mit einer exzellenten Feindynamik und ohne an Informationsgehalt einzubüßen. Wer sich in Musik gerne verliert, nimmt sich diese Neuschöpfungen von Audio Physic, stellt sie auf und genießt einfach. Und wer lieber die noch so kleinste musikalische Information heraushören möchte, nimmt die Midex und kann auch dies damit tun. Die Standlautsprecher zwingen einem nichts auf, liefern aber Details in Hülle und Fülle. Wir haben keine Musikrichtung gefunden, mit der wir über die Midex keine Freude gehabt hätten. Unserer Meinung nach sind diese Audio Physic Lautsprecher herausragend gut gelungen.
Fazit
Kein günstiger Lautsprecher und doch ein super Schnäppchen! Was hier für rund 9.000 Euro das Paar geboten wird, ist eine wahre Freude für jeden Musik-Connaisseur und HiFi-Enthusiasten. Klanglich macht die Midex einfach alles richtig – sie spielt traumhaft schön und zelebriert Musik in all ihren Facetten. Das minimale „Sounding“ verleiht der Midex einen eigenständigen, positiv einnehmenden Charakter, dem sich die Zuhörer kaum entziehen können. Wer diese Lautsprecher hört, wird ihnen verfallen – ohne Zweifel ein absolutes Highlight!Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Audio Physic Midex
Preis: um 9000 Euro
Referenzklasse
Audio Physic Midex
93-2011
RADIOKĂ–RNER |
302-2276
Erni Hifi Studio GmbH |
Form follows function ist ja ein geflĂĽgeltes Wort fĂĽr Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 70% : | |
Tonale Ausgewogenheit | 20% | |
Abbildungsgenauigkeit | 15% | |
Detailauflösung | 15% | |
Räumlichkeit | 10% | |
Dynamik/Lebendigkeit | 10% | |
Labor | 15% : | |
Frequenzgang | 5% | |
Verzerrung | 5% | |
Pegelfestigkeit | 5% | |
Praxis | 15% : | |
Verarbeitung | 5% | |
Ausstattung | 5% | |
Bedienungsanleitung | 5% | |
Klang | 70% | |
Labor | 15% | |
Praxis | 15% |
Vertrieb | Audio Physic, Brilon |
Telefon | 02961 96170 |
Internet | www.audiophysic.de |
Ausstattung | |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 202/1100/335 |
Gewicht (in kg) | 35 |
Ausführungen | verschiedene Glas- und Holzoberflächen erhältlich |
Bauart | Bassreflex |
Anschluss | Single-Wiring |
Impedanz (in Ohm) | 4 |
Tieftöner (Membrandurchmesser) | 2 x 180 / 130 mm |
Mitteltöner (Membrandurchmesser) | 1 x 150 / 110 mm |
Hochtöner (Membrandurchmesser) | 1 x 39 mm HHCT III Konus |
Kurz und knapp: | |
+ | + fantastisch, feinauflösender Klang |
+ | + sehr musikalisch |
+ | + zahlreiche Gehäusevarianten erhältlich |
Klasse | Referenzklasse |
Preis/Leistung | sehr gut |