Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: AMT Statement
Alles richtig
Die Forderung nach dem zeitrichtigen Lautsprecher kennt man ja als im HiFi-Sektor einigermaßen informierter Mensch. Und man weiß auch, dass es nicht allzu viele davon gibt, ganz einfach, weil die Realisation schlicht und ergreifend mit viel Arbeit verbunden ist. Einer, der diese Mühen nicht scheut, hat uns seine Kreation vorbeigebracht
Einen Lautsprecher zu bauen ist das Einfachste auf der Welt: Man nehme ein oder mehrere Chassis und schraube sie in eine halbwegs dichte Kiste. Schließt man daran einen Verstärker mit Quelle an, kommen Töne heraus – fertig. Nun gibt es schon seit etwa 100 Jahren Leute, denen einfach Töne nicht reichen – die nennen sich dann Lautsprecher-Entwickler. Sie setzen ihren Ehrgeiz darin, die Töne, die aus der Kiste kommen, wo es geht, zu optimieren, so dass es dem Hörer Freude bereitet und die Illusion, es mit einer echten, natürlichen Schallquelle zu tun zu haben, immer realistischer wird.
Dies jemals vollständig zu erreichen, ist unmöglich, aber es ist wohl eine der Grundqualitäten des forschenden Homo sapiens, zumindest so nah wie möglich heranzukommen. Hermann Hofmann vom legendären deutschen HiFi-Vertrieb Audio Int‘l ist so ein Getriebener. So war er nicht nur seinerzeit verantwortlich für die Einführung der Marke Infinity auf dem deutschen Markt, er hat auch immer wieder in Eigenregie und auf eigenes Risiko in Zusammenarbeit mit namhaften Entwicklern Lautsprecher auf den Markt gebracht, die ihrer Zeit voraus waren und viele Dinge einfach richtiger gemacht haben als andere. Als Beispiel sei hier nur die legendäre AEC Holosonic mit Dynaudio-Bestückung plus Ionen-Hochtöner genannt. Und nun steht vor uns die AMT Statement: eine mächtige, zweiteilige Standbox mit aufgesetztem Air-Motion-Transformer im Horn und einem gewaltigen 15-Zoll-Tieftöner in einem entsprechenden Gehäuse. Von der Seite betrachtend bekommt man ein bisschen Angst um den Hochtöner, der halb überhängend auf der Vorderkante des Bassabteils balanciert – hier wird es aber in der endgültigen Version noch Sicherungsmaßnahmen geben. Ich hatte oben von Arbeitsaufwand geschrieben: Tatsächlich sind von der ersten Konzeption über die Chassisauswahl bis hin zum ersten Prototypen einige Jahre ins Land gegangen – das ist übrigens kein Marketingspruch, sondern tatsächlich so gewesen, ich war über den jeweiligen Stand der Dinge immer recht gut informiert. Das Ziel war es, einen gut abgestimmten Lautsprecher zu erschaffen, der nicht nur einen linearen Amplitudenfrequenzgang liefert, sondern der dies mit Chassis tut, die weit über den Übernahmebereich hinaus gleichphasig schwingen und deren Signal am Hörplatz absolut synchron ankommt – nur dann hat unser Gehör die Illusion, es mit einer einzigen Punktschallquelle zu tun zu haben. Das bedeutet schon vor der eigentlichen Entwicklung: messen, messen, messen. Die verwendeten Chassis müssen ein einwandfreies Phasenverhalten besitzen und sich natürlich auch sonst einwandfrei verhalten. Mit einem Tieftöner der skandinavischen Manufaktur Audio Technology wurde man schließlich fündig: Die Dänen fertigen in einer Art Baukastensystem Treiber jeglicher Größe nach Wunsch – der Kunde legt die Parameter fest, Audio Technology baut. Dass solche Kleinserien kein Schnäppchen sind, versteht sich von selbst – für das angestrebte Ziel ist aber nur das Beste gut genug. Beim Hochtöner gilt dasselbe: Hier verwendet man einen Air-Motion-Transformer, der an ein gegossenes Kunststeinhorn angeflanscht wurde. Der Treiber ist schon alleine sehr leistungsfähig – durch die Schallführung werden atemberaubende Trennfrequenzen von deutlich unter 1000 Hertz möglich. Und selbst mit den für sich genommen schon fast perfekten Chassis muss erst einmal eine Einbausituation und dann eine Frequenzweiche gefunden werden, die die guten Voraussetzungen nicht sabotieren – hier erfolgt noch einmal: messen, messen, messen. Dazu noch etwas Hintergrundinformation: Hoffmann und sein Entwickler benutzen ein um ein paar Messroutinen erweitertes Messsystem, mit dem sich sehr schön das Zeitverhalten eines Lautsprechers darstellen lässt. Neben unseren eigenen Messungen haben wir daher auch dieses System benutzt – in unserer eigenen Messhalle und damit unter den exakt gleichen Bedingungen. Man kann schon an der Impuls- und an der Sprungantwort sehr gut erkennen, dass hier ganze Arbeit geleistet wurde. Die Signale von Hoch- und Tieftöner sind deckungsgleich – die Sprungantwort sieht so gut aus, wie es ein Masse-Federsystem überhaupt nur realisieren kann. Der entscheidende Punkt ist natürlich die Umsetzung der messtechnisch sicherlich beeindruckenden Leistung in ein besonderes Klangerlebnis. Und hier zeigen sich ein paar Dinge: Nämlich, wie sehr sich unser Gehör an bestimmte Eigenschaften (oder auch Fehler) gewöhnen kann und wie man so etwas nur im zeitlich sehr nahen Abstand bemerkt. Erst einmal Grundsätzliches: Die AMT Statement ist eine Box mit einem beeindruckenden Fundament – der gemessene Tiefgang ist durch die große Membranfläche nicht nur hör-, sondern auch spürbar. Mit ihrer hohen Linearität ist sie aber auch in der Lage, subtile Informationen hervorragend darzustellen – ein Verdienst des sehr breitbandig arbeitenden Hochtöners. Im direkten Vergleich scheint die AMT den Grund- und Mitteltonbereich etwas mehr zu betonen als andere Lautsprecher – etwas, was ja messtechnisch ausgeschlossen scheint. Ein Erklärungsansatz hierfür ist das Zeitverhalten: Die Signale kommen hier als eine Welle am Ohr an und verteilen sich nicht über einen längeren Zeitraum – durch die Evolution sind wir auf besondere Aufmerksamkeit im Frequenzbereich der menschlichen Stimme geeicht, also erscheinen uns in den ersten Momenten die Signale durch ihre absolute Klarheit besonders betont. Nach kurzer Eingewöhnung hat sich das Gehör aber arrangiert und man kann sich den wichtigen Dingen zuwenden, der Musik. Eine Warnung vorab: Die AMT Statement deckt Phasenfehler von nachlässigen Musikproduktionen ziemlich gnadenlos auf – hier gibt es eben keine Verbrämung durch eigene Fehler, sondern schlicht und ergreifend die Wahrheit. Insofern kann man den beiden Boliden ohne Wenn und Aber Monitorqualitäten zugestehen – wenn man als Produzent in der glücklichen Lage ist, so etwas ins Studio stellen zu können. Bei guten Produktionen ist man mit der AMT erwartungsgemäß verdammt nahe dran an der Musik – Klarheit und Übersicht, wohin das Ohr reicht. Die Breiten- und Tiefenstaffelung wirkt nicht aufgeblasen oder künstlich, sondern reproduziert genau das, was auf der Aufnahme vorhanden ist. Einen kleinen Bonus gibt’s aber doch: Der auch rückseitig abstrahlende Hochtöner addiert noch etwas Raumtiefe dazu. Dynamische Reserven für jede Art von Musik sind genügend vorhanden – selbst bei Rockmusik nahe Festivallautstärker bleibt die Statement angenehm entspannt, aufgeräumt und jederzeit Herr der Lage. Einfach alles richtig.Fazit
Die AMT Statement ist ein mächtiger Lautsprecher, den man erst einmal stellen muss. Wenn man den Schritt aber wagt, erhält man einen Schallwandler, der so nah an der Quelle ist, wie es nur möglich ist.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: AMT Statement
Preis: um 20000 Euro
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Vertrieb | Audio Int‘l, Frankfurt |
Telefon | 069 503570 |
Internet | www.audio-intl.com |
Garantie | 2 Jahre |
B x H x T | ca. 130 x 50 x 60 cm |
Gewicht: | ca. 70 kg |
Unterm Strich... | Die AMT Statement ist ein mächtiger Lautsprecher, den man erst einmal stellen muss. Wenn man den Schritt aber wagt, erhält man einen Schallwandler, der so nah an der Quelle ist, wie es nur möglich ist. |