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Kultverstärker
Creek gehört zu jenen englischen Firmen, die Mitte der 1980er-Jahre die zweite Revolution in der HiFi-Verstärker-Geschichte ausgelöst haben. Angesichts einer so traditinsreichen Firma musste endlich mal ein Kopfhörerverstärker der Marke her. Voilà: der Creek OBH-21mk2.
Die erste Revolution der HiFi-Geschichte fand Anfang der 1970er-Jahre statt, als die Röhrenverstärker und -receiver der traditionsreichen großen deutschen HiFi-Hersteller wie Grundig, Telefunken, WEGA und anderen zunehmend Konkurrenz durch japanische Transistorverstärker bekamen. Schließlich wurden die japanischen Geräte zum Maß der Dinge. Die Geräte von Firmen wie Technics, Sansui, Sony, Kenwood oder Pioneer wurden immer größer, leistungsstärker und bekamen eine immer umfangreichere Ausstattung.
Diesen Technik-Boliden setzen Mitte der 1980er-Jahre vor allem kleine englische Firmen unauffällige, einfach aufgebaute, eher schwache Verstärker mit Minimalausstattung entgegen, die vielen HiFi-Enthusiasten klanglich „musikalischer“, „echter“ und „authentischer“ erschienen als die marktbeherrschenden japanischen Modelle. Geräte wie Misson Cyrus One, NAD 3020, Musical Fidelity A1 oder eben Creek 4040 setzten von da an die Maßstäbe und läuteten einen neuen Trend im Verstärkerbau ein. Eine ähnliche Nummer wie bei den Verstärkern gelang Creek Ende der 1990er-Jahre, als CD-Player im Zenit standen und viele Firmen immer aufwendigere Player bauten. Um der sensiblen Abtasttechnik optimale Arbeitsbedingungen zu verschaffen, wurden wahre Panzerschränke an CD-Spielern gebaut; die CD selber wurde auf abenteuerliche Weise stabilisiert, damit der Laser auch wirklich jedes Bit sauber auslesen konnte – die Fehlerkorrektur war als Grundübel für schlechten Klang ausgemacht. Und genau da brachte Creek mit dem CD 43 einen kleinen, klapprig anmutenden CD-Player auf den Markt, der die Herzen der Musikliebhaber im Sturm eroberte. Ein CD42mk2 steht übrigens seit 17 Jahren in meinem HiFi-Rack und stellt somit meinen ganz persönlichen Bezug zur Marke Creek dar.
Ausstattung
Kommen wir endlich zum Kopfhörerverstärker Creek OBH-21mk2. Eine Material- oder Ausstattungsschlacht schlägt Creek auch hier nicht. Die Front zieren der Lautstärkeregler und zwei 6,5-mm-Kopfhörerbuchsen, auf der Rückseite gibt es den Eingang in Form eines Paares Cinchbuchsen, zwei weitere Cinchbuchsenpaare stellen einen geregelten und einen ungeregelten Ausgang dar. Dank des geregelten Ausgangs kann man mit dem OBH-21mk2 auch eine kleine, smarte Anlage aufbauen. Wenn man nur eine (Hochpegel-)Quelle nutzt, kann man die mit dem Creek verbinden und von hier aus entweder seinen Kopfhörer oder einen Endverstärker oder ein Paar Aktivboxen ansteuern. Creek betont, dass hinter den Ausgängen jeweils eigene Verstärkerstufen sitzen und es deshalb keine Einflüsse zwischen den Ausgängen bzw. den angeschlossenen Kopfhörern und Endverstärkern/Aktivlautsprechern gibt. Auf der Unterseite befindet sich noch ein „Mäuseklavier“, also eine Bank Mikroschalter, mit denen man den Verstärkungsfaktor des Gerätes beeinflussen kann. Versorgt wird das Gerät über ein beiliegendes Steckernetzteil.
Klang
Klar, dass ich den Creek OBH-21mk2 an einem breiten Spektrum unterschiedlicher Kopfhörer ausprobiert habe. Mit allen Modellen bin ich prima mit der Grundeinstellung des Verstärkungsfaktors, 0 dB, zurechtgekommen. Wobei aktuelle Modelle heute generell eher nieder- bis mittelohming ausgelegt sind, da die Hersteller immer den mobilen Betrieb im Auge haben. Entsprechend lassen sie sich von einem stationären Kopfhörerverstärker mit Netzversorgung leicht treiben. Trotzdem gut zu wissen, dass der Creek dank seines variablen Verstärkungsfaktors auch Schwergewichte, etwa aus dem Studio-Bereich, versorgen kann. Klanglich macht der OBH-21mk2 dem Namen Creek alle Ehre. Denn er klingt sehr „musikalisch“. Das heißt vor allem, dass er sich da, wo die Musik spielt, nämlich in den Mitten, voll ins Zeug legt. Hier agiert er mit einer wunderbaren Dynamik und hohem Auflösungsvermögen. Wem eine tolle Soul- Stimme – ich habe Cassandra Wilson gehört – über den Creek nicht sofort unter die Haut geht, lässt sich entweder von Musik überhaupt nicht berühren oder mag Soul generell nicht. Letzterem kann geholfen werden, denn seine quasi subkutane Wirkung entfaltet der Creek mit jedem Musikmaterial, das auf eine emotionale Ansprache ausgerichtet ist. Was nicht heißt, dass er sich mit „kopfiger“ Musik nicht verstünde. Man kann mit dem OBH-21mk2 auch tief und konzentriert in die Musik hinein hören, ohne den Eindruck zu haben, dass es hier irgendwelche Einschränkungen gäbe. Auch die Höhen sind fein durchgezeichnet und und von der Dosis perfekt abgestimmt, so dass sich eine sehr ausgewogene Tonalität ergibt. Wozu auch der Bassbereich beiträgt, der sehr kontrolliert und weder künstlich angehoben noch dünn klingt. Der Creek hat klanglich wirklich sehr viel zu bieten, Um hier mal die Grenzen auszuloten, habe ich zu einem dreifach so teuren Gerät greifen müssen, dass mir dann gezeigt hat, das im Bass noch mehr Details und im gesamten Spektrum einfach noch mehr Plastizität möglich sind. Aber das hört man auch wirklich nur mit einem Kopfhörer, der das Dreifache des Creek kostet.
Fazit
Der OBH-21mk2 ist ein echter Creek – er protzt nicht mit Ausstattung, präsentiert sich eher zurückhaltend und ist geeignet, auch deutlich teureren Geräten zu zeigen, was Musik wirklich ausmacht.Kategorie: Kopfhörerverstärker
Produkt: Creek OBH-21mk2
Preis: um 465 Euro
Oberklasse
Creek OBH-21mk2
262-2556
hifisound Lautsprechervertrieb |
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 70% | |
Ausstattung: | 15% | |
Bedienung | 15% |
Preis: | 465 Euro |
Vertrieb: | Input Audio, Gettorf |
Internet: | www.inputaudio.de |
B x H x T (in mm): | 60/95/180 |
Gewicht: | 630 |
Ausführungen: | Schwarz, Silber |
geeignet für: | HiFi/High End |
Ausstattung | Steckernetzteil |
Eingänge: | 1 x Cinch |
Ausgänge: | 2 x 6,5-mm-Stereo-Klinkenbuchse, 1 x Cinch Line, 1 x Cinch geregelt |
Klasse: | Oberklasse |
Preis/Leistung: | gut - sehr gut |