Kategorie: Kopfhörerverstärker

Transrotor Kopfhörerverstärker


Sie können es

Kopfhörerverstärker Transrotor Kopfhörerverstärker im Test, Bild 1
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Jeder verbindet Transrotor in erster Linie mit ihren Plattenspielern und das seit Generationen. Dass die Bergisch Gladbacher aber noch mehr im Köcher haben, weiß dann vielleicht doch nicht jeder. Das möchten wir ändern.

„So geht’s nicht“ dachte sich Jochen Räke, denn die Hörfähigkeit des Transrotor Gründers war einfach nicht mehr so gut wie früher. Und aktuelle Verstärker hatten praktisch alle keine Klangregler mehr. Doch genau die wollte Jochen Räke wieder haben und deshalb setzte er seinen Entwickler auf dieses Gerät an. Doch Moment mal, Klangregler kamen doch aus dem Reich des Bösen, oder nicht? Ganz so kann man das nicht sagen. Ich bin mit ihnen aufgewachsen und schätze sie für kleine Korrekturen bei nicht so idealen Aufnahmen oder Raumsituationen. Irgendwann wurden aber die Klangregelbereiche sozusagen verabsurdisiert und man gab Hörern teilweise 20-Band-Equalizer oder Ähnliches an die Hand, die sie nicht mehr sinnvoll nutzen konnten.

Kopfhörerverstärker Transrotor Kopfhörerverstärker im Test, Bild 2Kopfhörerverstärker Transrotor Kopfhörerverstärker im Test, Bild 3Kopfhörerverstärker Transrotor Kopfhörerverstärker im Test, Bild 4Kopfhörerverstärker Transrotor Kopfhörerverstärker im Test, Bild 5
Also wurde dieses praktische Feature zu Gunsten audiophilem Reinklang gänzlich verbannt. Sollten es doch die Ingenieure im Studio richten und perfekt abgemischte Aufnahmen anliefern. Doch da hatten sie die Rechnung ohne Jochen Räkes, nicht wegzudiskutierende Raumprobleme und dessen persönlichen Geschmack gemacht.   

So geht’s

 
Transrotor hat seiner Klangregelung aufgrund der angesprochenen Negativprogrammierung die neutrale Bezeichnung „Equalizer“ gegeben. Und der greift nur sanft an den Frequenzenden mit einer flachen Flanke61 ein. Das macht man in der Studiotechnik bei sogenannten Mastering Equalizern so und genau daher kommt auch Transrotors Entwickler, der für dieses Gerät verantwortlich zeichnet. Konkret sieht das dann so aus: mit vier knuffigen Reglern lassen sich Bässe, Höhen, Balance und natürlich die Lautstärke einstellen. Bass und Höhen kann man jeweils nur um +/- 10 dB verändern, der Bassregler setzt erst unterhalb von 100 Hz ein, an die Höhen kommt man erst ab 8 kHz ran. Die Konsequenz daraus ist, dass die Mitten davon unberührt bleiben und da spielt ja die reine Musik. Die Lautstärke kann man zwischen -80 bis +20 db bei einer Kanalgleichheit von <0,4 regeln, die Balanceeinstellung beträgt +/- 10 db. Die Lautstärke wird mit langzeitstabilen Potis über die Steuerspannung geregelt, die eigentliche Verstärkung macht der Verstärker selbst. Es muss also niemand Angst vor dieser Klangregelung haben, denn sie ist wirklich sanft ausgelegt und man kann sie außerdem abschalten.  

Der Kopfhörerverstärker  


Nun habe ich die Steilvorlage der Entstehungsgeschichte zum Anlass genommen, die Klangregelung der Vorstufe näher zu beleuchten. Es wird also höchste Zeit, auf die eigentliche Kernkompetenz des Geräts einzugehen und das ist nun mal die eines Kopfhörerverstärkers. Als solcher kann er übrigens auch passiv in eine Kette eingeschleift werden, aber damit würde man sich ja die Vorstufenfunktion vergeben. Das Gros aller in Verstärker eingebauten Kopfhörerverstärker ist mehr oder weniger eine Notlösung. Deshalb hat sich Transrotor dieser Geräteklasse angenommen und das ganz klassisch mit OpAmps gelöst. Über Vor- und/oder Nachteile davon brauchen wir hier nicht zu diskutieren. Fakt ist, dass man das so wie Transrotor hervorragend machen kann und dass durch die Verwendung von OpAmps die Signalwege wünschenswert kurz sind. Mit 200 mA sollte er kräftig genug für das Gros aller Kopfhörer sein.  

Das silberne Tripel  


Neben seiner Hauptfunktion als Kopfhörerverstärker und Equalizer kann man dieses schnuckelige Gerät wie angedeutet als puristische Vorstufe einsetzen.

Kopfhörerverstärker Transrotor Kopfhörerverstärker im Test, Bild 4
Den Kopfhörerverstärker würde man auch ohne Logo sofort als Transrotor-Gerät erkennen
Dirk Räke hat mir erzählt, dass er es genau so in seiner privaten Anlage nutzt, denn ihm genügt der eine Eingang für seinen Phonovorverstärker. Und das ist dann die puristische Lösung für Plattenhörer, komplett im Transrotordesign. Ebenfalls puristisch: man kann genau einen Kopfhörer an die 6,3-mm-Klinkenbuchse anschließen. Auf der Rückseite finden sich ein Eingang sowie ein regelbarer und ein fixer Ausgang. Damit lässt sich der Kopfhörerverstärker in einen Signalweg einschleifen, ohne dass er das Eingangssignal verändert, ich habe es bereits erwähnt. Man kann ihn aber auch als Klangregeleinheit über die Tapeschleife eines Verstärkers in den Signalweg einschleifen. Die Verarbeitung ist, wie nicht anders zu erwarten, hervorragend. Alleine die massive Frontplatte würden sich viele Hersteller nicht leisten. Das Finish, sprich die Politur und den Feinschliff überlässt man keiner Fremdfirma, das macht Transrotor selbst und das sieht man eben auch.  

Klangliches

 
Ich habe alle Optionen des „Kopfhörerverstärkers“ ausprobiert: zuerst als alleinige Vorstufe mit der Exposure XVN Phonovorstufe verkabelt, dazu die neue, knuffige Quad 303 Endstufe und den Transrotor Massimo Nero mit seinem Studio 12 Tonarm und dem Figaro MC-Tonabnehmer. Mein lieber Mann, auch wenn diese Kombi so vielleicht nie in der freien Wildbahn auftauchen wird, spielt das mal dermaßen selbstverständlich, glasklar und geschlossen, dass ich gar nicht mehr mit dem Hören aufhören möchte. Mit dem festen Ausgang und einem guten Kopfhörer ändert sich daran natürlich nichts – als Kopfhörerverstärker ist der Kleine eine Macht. Sowohl der Beyer DT 880 Edition mit 32 Ohm als auch der grandiose Sennheiser HD 800 mit 600 Ohm spielten damit gleichermaßen hervorragend. Gerade Stimmen, Instrumente und all die damit verbundenden feinen Details kommen derart frisch und glockenklar an meine Ohren, dass ich ehrlich verblüfft bin. Das Gerät ist ja nicht umsonst, aber für das, was es klanglich kann, finde ich es ausgesprochen preiswert.

Fazit

Mit seinem neutralen, präzisen, ausgesprochen dynamischen, nie ermüdenden Klang und seiner edlen Haptik ist der Transrotor Kopfhörerverstärker erste Wahl für Klang-Puristen und solche, die es werden wollen.

Kategorie: Kopfhörerverstärker

Produkt: Transrotor Kopfhörerverstärker

Preis: um 1700 Euro

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3/2025
3.5 von 5 Sternen

Referenzklasse
Transrotor Kopfhörerverstärker

3/2025

Transrotor Kopfhörerverstärker
ALLROUND-TIPP
Bewertung 
Klang 70%

Praxis 15%

Ausstattung: 15%

Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 1.700 Euro 
Vertrieb: Räke Hifi , Bergisch Gladbach 
Telefon: 02202 31046 
Internet: www.transrotor.de 
Ausstattung
Ausführung Alu silber poliert 
B x H x T (in mm): 220/75/1700 
Gewicht: etwa 2 kg 
Impedanz ab 5 Ohm 
Kopfhörerausgang 200 mA 
Verzerrungen: <0,02 % 
Eingang 1 x Line 
Ausgänge 1 x Line variabel; 1 x Line fixed 
Garantie 2 Jahre 
+ lebendiger Klang 
+ große Vielseitigkeit 
+ wunderschönes Design 
Klasse: Referenzklasse 
Preis/Leistung: sehr gut 
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Autor Christian Bayer
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Datum 01.03.2025, 09:56 Uhr
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