Kategorie: Kopfhörer InEar

Einzeltest: Westone W80


Once upon a Time in the West

Kopfhörer InEar Westone W80 im Test, Bild 1
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Westone gehört zu den Vorreitern in Sachen In-Ear-Monitors. Dank des Engagements von KS-Distribution aus Berlin gibt es die amerikanischen Preziosen jetzt auch in Deutschland. Da musste natürlich gleich das Spitzenmodell W80 in die Redaktion.

Der „harten“ Szene der Kopfhörerfans muss man Weston nicht lange vorstellen. Hier weiß jeder, dass das amerikanische Unternehmen sich seit 1959 mit dem Gehör seiner Kunden beschäftigt. Am Anfang stand, wie auch bei vielen in jüngerer Zeit entstandenen In-Ear- Spezialisten, der professionelle Gehörschutz. Der Weg führte schnell von maßgefertigten Gehörschutzstöpseln zum Thema In-Ear-Monitoring. Nach den ersten maßgefertigten Ohrpassstücken für die kleinen Walkman-Kopfhörer – meine Generation erinnert sich an die Walkman- Kopfhörer in Form überdimensionierter Smarties, deren dünner Schaumstoff-Überzug sich beständig im Zustand der Auflösung befand – führte die Entwicklung bei Westone schnell zur Verwendung von Balanced- Armature-Treibern (BAT) aus der Hörgerätetechnik. Es folgten Entwicklungen für Ultimate Ears und Shure – Namen, die ebenfalls jedem Kopfhörer- Nerd geläufi g sind.

Kopfhörer InEar Westone W80 im Test, Bild 2Kopfhörer InEar Westone W80 im Test, Bild 3Kopfhörer InEar Westone W80 im Test, Bild 4
Aktuell bietet Westone sowohl maßgefertigte In- Ear-Monitors (Custom Series) als auch solche mit universeller Passform (Universal Series) an. Unter Letzteren richtet sie die W-Serie an Audiophile und Musiker. Der hier zum Test anstehende W80 stellt das aktuelle Spitzenmodell von Westone dar.

Ausstattung


Ich habe ja seit Längerem den Eindruck, dass es unter den Herstellern von In-Ear-Monitors eine Art Wettbewerb gibt, wer die meisten BATs in den winzigen Gehäusen untergebracht kriegt. Zugegeben, da bin ich nicht ganz auf dem aktuellen Stand, aber mit acht Treibern dürfte Westone mit dem W80 hier im Spitzenfeld liegen. Die acht Treiber verteilen sich auf drei Wege, zwei für den Bass, zwei für die Mitten und vier für den Hochton. Eine passive Frequenzweiche teilt den Treibern ihr Signal zu. Der W80 hat eine Impedanz von 5 Ohm und einen Wirkungsgrad von 111 dB. Das ist für mobile Player (bitte höchstwertig) ideal. Konventionelle, besonders röhrenbestückte Kopfhörer-Verstärker könnten sich allerdings an der niedrigen Impedanz verschlucken. Aber wer wird einen kleinen In-Ear-Monitor schon an einen stationären Röhren-Kopfhörerverstärker anschließen. Westone packt dem W80 eine Menge Zubehör bei. Das reicht von zehn verschiedenen Ohrpassstücken über zwei austauschbare Kabel und zwei verschieden große Aufbewahrungsboxen bis hin zu Reinigungsutensilien und vier Paar austauschbaren Metall- Oberschalen in Anthrazit, Gold, Rot und Blau samt passendem Mikro-Schraubendreher zum Wechseln. 

Passform


Die kleine „Käfer“-Bauform, die sich gut in die Ohren schmiegt und die nach oben über die Ohren geführten Kabel kennt man auch von anderen In-Ear-Monitors. Das passt immer – vorausgesetzt man gibt sich Mühe bei der Auswahl der passenden Ohrpassstücke. Kabelgeräusche gibt es im normalen Maß, wobei das geflochtene ALO-Kabel, das für höchste Ansprüche gedacht ist, hier etwas lauter ist als das mit einer Kabelfernbedienung ausgestattete MFI-Kabel, das für den Einsatz am iPhone gemacht ist – sofern es ein altes Modell mit Kopfhörerbuchse ist. Ein androidkompatibles Kabel gibt es als Zubehör. 

Klang


Klang? Fast möchte ich sagen: Gibt es nicht. Damit meine ich natürlich lediglich Eigenklang, denn der W80 gibt sich tonal mustergültig neutral. Genau das zeichnet einen Monitor-Kopfhörer aus. Weniger selbstverständlich ist das frappierende Auflösungsvermögen des Westone-Spitzenmodells. Der W80 präsentiert Details in Hülle und Fülle, ohne artifziell zu klingen, ohne das Klanggeschehen zu sezieren, ohne analytisch zu klingen, obwohl man schier endlos tief in das Musikgeschehen hineinhören kann. Es gibt wohl kaum ein „Instrument“, das so komplex ist wie die menschliche Stimme. Und obwohl man über den Westone schlicht jedes Detail der Artikulation und Stimmbildung verfolgen kann, geht einem eine beeindruckende Stimme über den W80 zu allererst einmal unter die Haut und berührt einen. Wenn man dann will, kann man die Emotionen immer noch beiseiteschieben und sich auf die nüchternen „Fakten“ konzentrieren. Der W80 lässt einem die Wahl. Und genau dafür schätze ich ihn sehr. 

Fazit

Die Jungs von Westone wissen einfach, was sie tun. Der W80 gehört in die Liga der absoluten Spitzen-In- Ear-Monitore. Emotion und Präzision auf höchstem Niveau.

Kategorie: Kopfhörer InEar

Produkt: Westone W80

Preis: um 1580 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


1/2018
4.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Westone W80

Bewertung 
Klang 50%

4.5 von 5 Sternen

Passform 20%

4 von 5 Sternen

Ausstattung 20%

4 von 5 Sternen

Design 10%

3.5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb KS Distribution, Berlin 
Internet www.ksdistribution.de 
Gewicht (in g) 20 g (mit ALO-Kabel) 
Typ In-Ear 
Anschluss 3,5-mm-Stereoklinke / 3,5-mm-4-Pol-Klinke 
Frequenzumfang 5 – 22.000 Hz 
Impedanz (in Ohm)
Wirkungsgrad (in dB) 111 
Bauart geschlossen 
Kabellänge (in m) austauschbar, 1,2 m ALO, 1,4 m MFI 
Kabelführung k.A. 
geeignet für: iPhones mit Kopfhörerbuchse, mobile Player, mobiles HiFi, mobiles High End, Monitoring 
Ausstattung 5 Paar Silikon-Ohrpassstücke versch. Größen, 5 Paar Komfortschaum-Ohrpassstücke versch. Größen, Kabel ALO Audio Reference 8 Westone Edition, MFI-Kabel mit Mikrofon und 3-Tasten- Fernbedienung für iPhone, iPad und iPod Touch, 4 austauschbare Metall-Oberschalen in versch. Farben, 2 versch. Aufbewahrungsboxen, Reinigungswerkzeug und Reinigungstuch 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung gut – sehr gut 
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Dr. Martin Mertens
Autor Dr. Martin Mertens
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Datum 13.01.2018, 09:55 Uhr
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