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BEYERDYNAMIC RELOADED
Beyerdynamic scheint sich auf seine Kernkompetenz, die Entwicklung und Fertigung hochwertiger Kopfhörer, zurückzubesinnen. Das freut mich, denn was die Heilbronner bei dem Versuch, eine Lifestylemarke zu werden, so auf den Markt gebracht haben, war teilweise wenig überzeugend. Deshalb freue ich mich über den Xelento 2. Generation ganz besonders.
Ganz ehrlich? Den Versuch, aus dem recht traditionellen, gut in der gehobenen HiFi- Szene und den Tonstudios dieser Welt etablierten Hersteller eine Livestyle-Marke zu machen, fand ich befremdlich. Allein das neue Logo, das orange „y“. Wie würden Sie es finden, wenn wir als Logo für die HiFi Test ein breitgetretenes „f“, den dritten Buchstaben im Namen unseres Magazins, nehmen würden. Und wenn wir dann wortreich eine Begründung zusammenschwurbeln würden, in der wir erklären, das „f“ würde so etwas wie „für Dich“ bedeuten.
Was natürlich heißen soll, dass wir ein Magazin machen, das ganz besonders auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Tut mir leid, ich bin mir sicher, dass die ganze Aktion vornehmlich ein paar teure Agenturen glücklich gemacht hat. Dafür hat es einige gute Mitarbeiter den Job gekostet und Vertrauen und Ansehen, welches die Marke genoss, verbrannt. Über den wirtschaftlichen Erfolg möchte ich nicht spekulieren. Dass Beyerdynamic vor kurzem mit Andreas Rapp einen neuen Geschäftsführer eingesetzt und damit Edgar van Velzen abgelöst hat, spricht meiner Meinung nach Bände.Die kleine Vorrede konnte ich mir leider nicht sparen. Kommen wir endlich zum Objekt dieses Tests, den Beyerdynamic Xelento 2. Dessen Wurzel reicht in das Jahr 2016 zurück. In Zusammenarbeit mit den koreanischen Spezialisten für Digital Audio Player (DAP), Astell & Kern, brachte Beyerdynamic damals den AK T8iE heraus, den ersten hochwertigen In- Ear-Monitor (IEM) der Firmengeschichte – zumindest, so weit ich das weiß. Wer es besser weiß, korrigiere mich bitte. Auch damals gab schon einige hochwertige In-Ear-Monitore auf dem Markt, zum Beispiel von Shure, Westone oder Ultimate Ears. Dennoch war der Preis von knapp 1.000 Euro, den Astell & Kern 2016 für den AK T8iE aufrief, eine Ansage. Ganz besonders, weil Beyerdynamic beim AK T8iE etwas Neues wagte: anstelle mehrere Balanced-Armature- Treiber als Schallwandler einzusetzen, wie das damals wie heute die meisten Hersteller hochwertiger IEMs tun, entwickelte Beyerdynamic für den AK T8iE auf Basis der hauseigenen Tesla-Technologie einen dynamischen Miniatur-Treiber. Diesen Treiber verpacken die Heilbronner in sehr kleine, leichte und kompakte Gehäuse aus hochwertigem Kunststoff. Ich möchte fast vermuten, dass sich Beyerdynamic nicht getraut hätte, diese Kopfhörer auf den Markt zu bringen. Da war die Kooperation mit A&K und der selbstbewussten Preisgestaltung der Koreaner sehr willkommen. Im Windschatten von DAPs, die 2.500 Euro kosteten, konnte ein IEM für 1.000 Euro quasi unauffällig mitsegeln. 2017 brachte Beyerdynamic mit dem Xelento seinen kleinen Tesla-Treiber unter dem eigenen Namen auf den Markt, 2019 folgte die erste Wireless Version mit „Bluetooth-Kabel“. Die neuste Inkarnation des Mikro-Teslas, den Xelenteo 2. Generation, hat Beyerdynamic zeitgleich unter dem Namen Xelento Remote mit Kabel und als Xelento Wireless als Nackenbügel- Bluetooth-Kopfhörer herausgebracht. Wir haben uns zum Test auf den Xelento Remote konzentriert da Nackenbügel Kopfhörer in Deutschland kaum eine Rolle spielen. Auf anderen Märkten ist das allerdings anders.
Ausstattung
Wie gesagt, kommen im Xelento Remote der zweiten Generation die 11-Millimeter-Tesla-Treiber von Beyerdynamic zum Einsatz. Der komplette Kopfhörer wird in Heilbronn von Hand gefertigt. Die zweite Generation hat ein neuen akustisches Filter für den Hochton spendiert bekommen, das dass die Feinzeichnung optimieren und gleichzeitig für einen perfekten Anschluss an die anderen Frequenzbereiche gewährleisten soll. Der Kopfhörer hat eine Impedanz von 16 Ohm und einen Wirkungsgrad von 114 dB/1mW.
Den Xelento Remote 2. Generation liefert Beyerdynamic mit einem umfangreichen Zubehörpaket. Darin enthalten sind ein 1,30-Meter-Kabel aus versilbertem Kupfer mit 3,5 Millimeter Klinke und Fernbedienung sowie ein weiteres Kabel mit 4,4 Millimeter Pentaconn-Klinke für den symmetrischen Anschluss, Silikon- Ohrpassstücke in sieben Größen, Ohrpassstücke aus Comply-Memory-Foam Serie Tx-500 in drei Größen, ein hochwertiges Hardcase, ein Microvelour-Reinigungstuch sowie auswechselbare Cerumenschützer.
Passform
In Sachen Passform gibt sich der Xelento Remote 2. Generation kaum eine Blöße. Die kleinen und leichten Gehäuse sind optimal geformt und schmiegen sich in die Ohren, die anatomisch optimal oval geformten Schallaustrittsöffnungen samt ovaler Ohrpasstücke bieten einen komfortablem und dichten Anschluss an den Gehörgang. Hat man die passenden Ohrpasstücke gefunden, spürt man die Gehäuse in den Ohren kaum. Ich kenne wirklich nur wenige In-Ear-Kopfhörer, die derart bequem in den Ohren sitzen. Einzig die vergleichsweise steifen Kabel stören das Gesamtbild. Sie lassen sich nur widerwillig über die Ohren legen – als In-Ear-Monitor ausgelegt gehen die Kabel des Xelento nach vorne oben ab und werden über die Ohren nach unten geführt – und neigen dazu, die leichten Gehäuse in den Ohren zu bewegen, was unter Umständen den dichten Sitz der Kopfhörer beeinflusst. Hier gäbe es Optimierungsmöglichkeiten. Auf der Haben Seite ist demgegenüber zu vermerken, das Kabelgeräusche beim Xelento Remote 2. Generation kein Thema sind.
Klang
Klanglich nimmt es der es der Xelento Remote 2. Generation mit anderen Top-In-Ears problemlos auf. Er bietet ein faszinierendes Auflösungsvermögen und fast aberwitzige feindynamische Talente. Tonal gibt sich der Xelento, wie man das von Beyerdynamic gewohnt ist, sehr neutral. Der Bass ist eher schlank-agil als vollmundig satt, geht aber sehr tief in den Frequenzkeller hinab. Die Höhen sind sehr klar und im Vergleich zu dem, was ich sonst von Beyerdynamic kenne, sanft. Wer bisher Probleme mit dem in den Höhen eher sehr straighten „Hausklang“ von Beyerdynamic hatte, wird sich mit dem Xelento der zweiten Generation eher anfreunden können. Der ist obenrum definitiv kein Kind von Traurigkeit und bietet viel Luft, wirkt insgesamt aber etwas samtiger. Die Mitten schließlich sind ein Musterbeispiel für Neutralität und Ausgewogenheit.
Fazit
Des Beyerdynamic Xelenteo 2. Generation ist ein exzellenter In Ear Monitor. Wer Beyerdynamic Kopfhörer bislang tonal als etwas spitz empfunden hat, wird sich über den sanft gezähmten Hochton reuen. Bemerkenswert ist, dass Beyerdynamic sich gegen die aktuellen Prozentsteigerungen wehrt. Der AH T8iE hat 2016 990 Euro gekostet, der Xelento Remote 2. Generation kostet aktuell 999 Euro. Das ist defi nitiv weit unter der Inflation.Kategorie: Kopfhörer InEar
Produkt: Beyerdynamic Xelento Remote 2. Generation
Preis: um 999 Euro
Referenzklasse
Beyerdynamic Xelento Remote 2. Generation
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang: | 70% | |
Tragekomfort: | 20% | |
Ausstattung: | 10% |
Preis: | 999 Euro |
Vertrieb: | Beyerdynamic, Heilbronn |
Internet: | www.beyerdynamic.de |
Ausstattung | |
Typ: | In-Ear-Kopfhörer |
Anschluss: | 3,5-mm-Stereoklinke, 4,4-mm-Pentaconn-Klinke |
Spielzeit: | k.A. |
Bauart: | geschlossen |
Frequenzgang: | 10 – 50.000 Hz |
Farben: | Chrome |
Gewicht: | 18 g |
geeignet für: | DAP, Smartphones mit Kopfhöreranschluss, mobile DAC/Kopfhörerverstärker |
Ausstattung: | Kabel 4,4mm, 5-poliger Klinkenstecker (Pentaconn), Kabel 3,5 mm, 4-polger Klinkenstecker mit Fernbedienung, Silikon-Ohrpassstücke in XS, S, M, L, XL, XXL, XXXL, Ohrpassstücke aus Memory-Foam in 3 Größen, Hardcase, Reinigungstuch, |
Besonderheiten | auswechselbare Cerumenschützer |
+ | hervorragender Klang |
+ | tolle Passform |
+/- | + symmetrischer und unsymmetrischer Stecker |
Klasse: | Referenzklasse |
Preis/Leistung: | gut - sehr gut |