Unser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Koss ESP/950
Ami-Ding
Koss – das ist so ein Ami-Ding. Das muss man als Europäer nicht verstehen. Hinterfragen sollte man es auch nicht. Einfach aufsetzen und hören. Der Rest ergibt sich von alleine. Genau das sollte ich mit dem Koss-Elektrostaten ESP/950 machen.
Ami-Kultur hin oder her, ich bin überzeugter Europäer! Und deshalb gucke ich mir erst mal an, was ich mir da über die Ohren stülpen soll. Da in Europa Geschichte, Tradition und Kultur eine Bedeutung haben, erst mal ein paar Worte zu Koss. Die Firma existiert seit 1953. Neben dem Verleih von Fernsehgeräten entwickelte Koss 1958 seinen ersten Kopfhörer, den Koss SP/3. Seitdem sind die Amis eine feste Größe auf dem Kopfhörermarkt. Dass die Marke in Deutschland eher eine Nischenposition besetzt, liegt zum einen sicher an den starken einheimischen Marken, zum anderen daran, dass Koss eben sehr amerikanisch ist.
Um zu verstehen, was das heißt, gucken wir uns den Koss ESP/950 einfach mal genauer an.Ausstattung
Beim Koss ESP/950 handelt es sich um einen Elektrostatischen Kopfhörer. Anstelle eines Magentfeldes sorgt hier ein elektrostatisches Feld im Zusammenspiel mit dem Musiksignal für den Antrieb der Membran, deren Bewegung letztendlich den Schall erzeugt. Die Vorteile sind einerseits, dass die Membran sehr dünn und leicht ausfallen kann und damit sehr schnell dem Musiksignal folgen kann, da hier weder Schwingspule noch Leiterbahnen benötigt werden, andererseits, dass der Antrieb über die komplette Fläche der Membran erfolgt. Partialschwingungen, wie sie bei einer von einer in ihrem Zentrum sitzenden Schwingspule angetriebenen Konus- der Kalottenmembran auftreten, gibt es nicht. Nachteile sind, dass eine solche Konstruktion wenig Membranhub zulässt, man zum Erzielen eines gewissen Schalldrucks Fläche braucht und dass der Kopfhörer zum Aufbau des elektrostatischen Feldes Hochspannung benötigt. Dazu muss das Musiksignal noch passend aufbereitet werden. Die Aufgabe übernimmt im Normalfall ein spezieller Kopfhörerverstärker, der auch die Speisespannung bzw. den sogenannten Bias liefert. Insgesamt ein ganz schöner technischer Aufwand. Wenn Sie das berücksichtigen und ich Ihnen jetzt erzähle, dass Koss den ESP/950 durchaus für den mobilen Betrieb konzipiert hat, wundern Sie sich hoffentlich weder über die Leichtbauweise von Kopfhörerverstärker/Speiseteil und Kopfhörer, die einer hochwertigen Haptik entgegensteht, noch über die Tatsache, dass Koss die komplette Technik in einer gepolsterten Umhängetasche liefert, in der neben dem demontierten Kopfhörer und dem Speiseteil samt Steckernetzteil auch ein Batteriefach, verschiedene Kabel zum Anschluss an diverse Zuspieler sowie eine Verlängerung für das Anschlusskabel des Kopfhörers Platz finden. Neben Cinchbuchsen auf der Rückseite bietet das Speiseteil auch eine 3,5-mm-Klinkenbuchse auf der Front, sodass man zum Beispiel auch sein Smartphone als Zuspieler anschließen kann. Speiseteil und Kopfhörer sind nicht Stax-kompatibel.
Passform
Angesichts seiner der beeindruckenden Größe (Sie erinnern sich – die notwendige Membranfläche) kommen einem die gut 300 g, die der Kopfhörer wiegt, gering vor. Unter die weichen Ohrpolster sollten wirklich alle Ohren passen – hier herrscht die Weite der Great Plains. Dabei sitzt der Kopfhörer sehr locker. Die üppigen Polster an Kopfbügel und Ohrauflagen werden kaum beansprucht. Zum engagierten Headbangen eignet sich die Sache weniger. Bei der großen, leichten und zerlegbaren Konstruktion verdient die Tatsache, dass es kaum mechanische Geräusche gibt, die beim Musikhören stören könnten, ein besonderes Lob. Das hat Koss wirklich gut im Griff.
Klang
Auch klanglich liegt der Koss ESP/950 auf der leichten Seite. Will sagen, dass der Fokus klar auf einer schlanken, schlackenlosen und dynamischen Wiedergabe liegt. Im Bass gibt sich der große Kopfhörer etwas zurückhaltend. Dabei kommt seine weite, freie und entspannte Mittenwiedergabe wunderbar zur Geltung. Hier zeigt er die Vorteile seines elektrostatischen Funktionsprinzips. Er ist schnell, dynamisch und löst fein auf. Das gilt auch für den Hochton, der ebenfalls mit einer sehr sauberen Zeichnung überzeugt. Härten oder Schärfen gibt es nicht – es sei denn, der Toningenieur hat bei der Aufnahme oder beim Mastern gepatzt.
Fazit
In ein vorhandenes Schema lässt sich der Koss ESP/950 schwer pressen. Klanglich liegt er etwas abseits des Mainstreams und überzeugt mit typischen Elektrostaten-Qualitäten.Kategorie: Kopfhörer Hifi
Produkt: Koss ESP/950
Preis: um 1320 Euro
Spitzenklasse
Koss ESP/950
Mit der RX2 PRO kündigt Brax nicht weniger als die Endstufe der Superlative an, vollgepackt mit Innovation und das erste Class-D Design der Marke.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 50% | |
Passform | 20% | |
Ausstattung | 20% | |
Design | 10% |
Preis: | 1.320 Euro, |
Vertrieb: | in-akustik, Ballrechten-Dottingen |
Internet: | www.in-akustik.com |
ESP/950 Kopfhörer | |
Typ: | Over-Ear |
Bauart: | offen, elektrostatisch |
Frequenzumfang: | 8 – 35.000 Hz |
Impedanz | 100 kOhm |
Anschluss: | 5-Pol-Stecker |
Wirkungsgrad | 98 dB |
Bias: | 600 V |
Gewicht: | 300 g |
Kabel: | 1,2 m 5-adrig |
Kabelführung: | beidseitig |
E/90 Verstärker | |
Abmessungen (B x H x T): | 110 x 65 x 155 mm |
Ausführungen: | Schwarz |
Anschlüsse: | |
Eingänge: | 1 x Cinch, 1 x 3,5-mm-Stereo-Klinkenbuchse |
Ausgänge: | 5-Pol-Buchse |
geeignet für: | HiFi, High End |
Klasse | Spitzenklasse |
Preis/Leistung | gut – sehr gut |