Kategorie: D/A-Wandler

Einzeltest: Trinnov Amnethyst


Nachhaltigkeit

D/A-Wandler Trinnov Amnethyst im Test, Bild 1
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Eigentlich ist es fast verwunderlich, dass es im Zeitalter der schnellen Prozessoren noch nicht ganz viele Streamer/Musikserver gibt, die eine Raumkorrektur beinhalten. Entweder wollen es viele nicht, oder es ist halt nicht so trivial. Trinnov Audio hingegen ist auf dem Gebiet unangefochtener Experte.

Peripherie:


 Server: Certon System Integrita CD-Player Project CD Box RS
 Endstufen: AVM SA3.2
 Vollverstärker: Accuphase E600
 Lautsprecher: Valeur Audio Micropoint 4SE, Klang+Ton „Nada“

Tonstudio-Profis kennen die Marke und die Raumkorrektur der Franzosen ziemlich gut, die Trinnov- Produkte gehören seit Jahren zum Handwerkzeug eines ambitionierten Tonstudios. Ich selber habe die Teile schon oft bei meinem Lieblingshändler Christoph Zingel in Essen gesehen.

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Lieblingshändler, weil der junge Mann bei mir um die Ecke residierte und ein ziemlich modernes und HIFI EINSNULL sehr entgegenkommendes Ladenkonzept fährt. Doch irgendwie bin ich bisher nie so richtig eines Testgeräts habhaft geworden. Das hat sich glücklicherweise geändert und so konnte ich nun selber mal ran anstatt mir immer nur erzählen zu lassen, wie gut die Trinnov-Raumkorrektur funktioniert.

Die Entwickler können zu Recht stolz sein: Der patentierte Korrekturalgorithmus wurde für den Einsatz in Musikstudios, Kinos und Mixstudios entwickelt und durch das Institut für Rundfunktechnik „IRT“ für die Rundfunkanwendung verifiziert. Schön also, dass auch wir in den Genuss kommen dürfen, diese ausgefeilte Technik zu Hause nutzen zu können. Trinnov hat sich außerdem jede Menge Gedanken gemacht, wie man dieses Profi -Tool in ein hochwertiges Home-HiFi-Gerät packt. Der Amethyst genannte Prozessor vereint deswegen gleich mehrere Geräte in einem – herausgekommen ist ein mächtiges Komplettpaket. Klar, von der eingebauten, wie wir sehen werden, extrem mächtigen Raumkorrektur haben viele schon gehört. Aber dass da auch noch ein Netzwerkplayer, D/A-Wandler, Phono-Vorverstärker und noch einiges mehr drin sind, das war vielen vielleicht unklar. Ach ja: Eine Vorstufe ist auch noch drin. Wer sich also für den heimischen Musikkonsum auf Streaming beschränken möchte, braucht nur diesen einen Apparat und hat alles aus einer Hand. Zum grundlegenden Ablauf: Im ersten Schritt wird der Raum eingemessen, anschließend lässt man den Amethyst rechnen und sich ein Bild von den Gegebenheiten im Raum machen und dann hat man die Chance, mithilfe vieler Werkzeuge einen optimalen Klang im Raum einzustellen.

Das Mikrofon sollte man im ersten Schritt genau da platzieren, wo sich der eigene virtuelle Kopf befindet – also genau am Hörplatz. Es hat glücklicherweise ein genau passendes Gewinde für die meisten Kamera- und Mikrofonstaive, da sollte sich in fast jedem Haushalt etwas Passendes finden oder bei Bekannten leihen lassen. Vier Mikrofonkapseln fangen im späteren Messprozedere Direkt- und reflektierten Schall, wodurch sich die Rechnerarchitektur ein genaues Bild davon machen, kann, wie der Raum beschaffen ist, wo fiese Reflexionen sind und vor allem: wo die Lautsprecher stehen. Das Ziel soll nämlich am Ende auch sein, ein plastisches räumliches Abbild zu schaffen, als wäre man in einer perfekten Hörumgebung. Moderne Rechner mit entsprechend schlauen Routinen können so was. Per VNC-Client (ich empfehle da TightVNC für Tablets und Computer) ist man dann in der Lage, auf einer übersichtlich und modern gestalteten Oberfläche in das Herz des Amethyst einzugreifen, die nötigen Messungen vorzunehmen und diese zu optimieren. Ganz kurz: VNC ist eine Art Fernbedienung, bei der man genau das auf einem Tablet oder einem entfernten Computer darstellen kann, was man auch hätte, wenn man Tastatur und Monitor an den Amethyst anschließen würde. Das Prozedere ist genau genommen zunächst ganz einfach, besonders, wenn man sich ein paar Minuten und mit gefährlichem Halbwissen im Hinterkopf mit der Bedienunsganleitung auseinandersetzt. Ein Einrichtungswizard hilft Schritt für Schritt dabei, die nötigen Messungen in den Kasten zu bekommen und weist jederzeit darauf hin, was vom Benutzer jeweils erwartet wird. Eigentlich bleiben hier keine Fragen offen, das kann man auch, wenn man von den Tiefen der Raumakustik nur wenig Ahnung hat. Vor den Messungen sollte man sich nur über den Funktionsumfang im Klaren sein und eventuell vorher in Erwägung ziehen, ein vollaktives System aufzubauen, denn die passenden Weichen für diese Anwendung hat Trinnov mit an Bord gepackt. Vier Monos oder zwei Stereoverstärker braucht man dann zwar, erfahrungsgemäß kann man auf vollaktivem Weg aber noch eine Menge Klang herausholen – besonders, da man auf phasenverdrehende Passivbauteile vor den Chassis dann völlig verzichten kann.

Das Konfigurieren der eigentlichen Korrektur fand ich am Computer komfortabler, die eigentliche Steuerung geht dann ganz wunderbar auch am Tablet-PC. Wenn der Amethyst einmal richtig eingestellt wurde und man mit den Ergebnissen zufrieden ist, dann nimmt man entweder einen Tablet-PC mit UPnP/DLNA-App (BubbleUPnP beispielsweise) und streamt munter draufl os. Ich find‘s immer wieder faszinierend, zwischen „normal“ und „optimierter“ Version, also einmal prozessierter Raumakustik und einmal „bypass“ zu wechseln. Wie sich noch zeigen wird, macht man das anfangs ein paar mal und später will man sowieso nur noch die korrigierte Version seiner Musik hören. Der Amethyst rechnet nach den Messungen fleißig rum und präsentiert nach kurzer Zeit ein mehr als brauchbares Ergebnis. Damit lässt sich anschließend ziemlich frei arbeiten. Wenn der Rechner einmal weiß, wie ihren Raum beschaffen ist, können Sie eigentlich die Mikrofonkabel ausstöpseln und in Ruhe am Wunschklang arbeiten. Um sich schon mal in die richtige Richtung bringen zu lassen, sollte man sich eine der voreingestellten Zielkurven aussuchen, die kann man später immer noch nach eigenem Geschmack optimieren. An der Zielkurve lässt sich manuell natürlich noch drehen, die kann man per grafischen Equalizer mit 30 Bändern noch nach eigenen Wünschen anpassen – kann ja sein, dass man den alten Charakter seiner liebgewonnenen Box wieder ein wenig zurückhaben möchte. Man kann bis zu 29 Presets abspeichern, so dass man beispielsweise für Klassik eine eher neutrale, für Rock und Pop eine spaßfördernde Zielkurve abrufen kann. Die Möglichkeiten sind ja da. Was für die eigentliche Klangverbesserung sorgt, ist ja schließlich nicht nur die Frequenzgangkorrektur ,sondern die Optimerung des Zeitverhaltens. Ja, er schafft das auch bei „normalen“ Boxen mit passiver Frequenzweiche, spielt seine Muskeln aber erst völlig aus, wenn er selber trennen darf. Im Prinzip sind die Korrekturmöglichkeiten so umfangreich, da kann man sich Tage und Wochen mit beschäftigen.

Dieses HiFi-Gerät wird das sein, das sie am längsten beschäftigt, aber auch am nachhaltigsten beeindruckt. Was ich dem Amethyst nämlich zugute halte, ist der Umstand, dass er so ziemlich das umfangreichste Raumakustikwerkzeug bietet, das man sich vorstellen kann, und trotzdem recht nutzerfreundlich gestaltet ist und auch dem „normalen“ Nutzer daheim die Möglichkeit bietet, den Klang in den eigenen vier Wänden maßgeblich zu beeinflussen und extrem zu verbessern. Ohne Ingenieurstudium. Klar, wer Ahnung von der Materie hat, kommt noch ein gutes Stück weiter, das darf ja auch ruhig so sein. Wer sich das nicht selber zutraut, sollte ein bisschen Zeit und ein wenig Geld in die Hand nehmen und einen fitten Fachmann an die Sache lassen – die Qualität der zukünftigen Musiksessions wird dafür entlohnen. Wenn man dann irgendwann mal wagt, den Optimizer auszuschalten, dann merkt man erst mal, was man bisher vermisst hat. Unsere beileibe nicht schlechten Abhörlautsprecher von Valeur Audio waren kaum wiederzuerkennen. Ich hatte den doch sehr quirligen Hochtöner per Korrekturkurve etwas entschärft, der Box einen steilen Hochpass verpasst, die Nichtlinearitäten hatte der Amethyst ja schon allein korrigiert – diese Box spielte glatt mal doppelt so gut. Das Streaming an sich, einfach mal isoliert betrachtet, funktioniert absolut reibungslos und flott, selbst Nettigkeiten wie Gapless-Wiedergabe macht der Amethyst ohne Murren. Für mich macht es die Sache vollends rund, denn außer einem Amethyst und einem Paar richtig gute Aktivboxen braucht man dann nichts weiter für die Glückseligkeit. Ich habe fast ausschließlich über den internen Streamer gehört und war jedesmal davon angetan, wie – zack! – die Bühne genau auf Hochtönerhöhe hochfliegt, viel stabiler wird, alle Instrumente viel mehr Körper bekommen und Stimmen angsteinflößend realistisch wiedergegeben werden. Das sollte auch wunderbar über einen der analogen Eingänge (einer davon ist sogar Phono!) funktionieren, auch wenn die vor dem „Prozessieren“ natürlich noch durch einen A/D-Wandler geschickt werden müssen. Was ich eindeutig sagen muss: Selten hat mir ein Produkt so eindeutig gezeigt, wie viel Klang in einer Aufnahme stecken kann und wie sehr Musik das Herz treffen kann, wenn sie richtig wiedergegeben wird. Da guckt man komisch drein, wenn man irgendwann mal wieder ohne ein solches Werkzeug auskommen muss.

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Fazit

Die wahrscheinlich beste Raumkorrektur überhaupt kommt mit dem Amethyst in einem hochwertigen, absolut wohzimmertauglichen und klanglich beeindruckenden Paket. Trinnov Amethyst ist eine absolute Waffe!

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: Trinnov Amnethyst

Preis: um 9550 Euro

9/2014
 
Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb MediaLantic, Weßling 
Telefon 08153 9879911 
Internet www.medialantic.com 
Eingänge: 2 x analog XLR 
Ausgänge: 2 x analog XLR 
Abmessungen (in mm): 440/430/106 
Besonderheiten Raumkorrektur, DLNA/UpnP 
checksum „Die wahrscheinlich beste Raumkorrektur überhaupt kommt mit dem Amethyst in einem hochwertigen, absolut wohzimmertauglichen und klanglich beeindruckenden Paket. Trinnov Amethyst ist eine absolute Waffe!“ 
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