Kategorie: D/A-Wandler

Einzeltest: Meridian Ultra


Der Meister

D/A-Wandler Meridian Ultra im Test, Bild 1
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Super, top, Referenz oder Premium, es gibt viele Wege, das Bestmögliche zu beschreiben. Meridian entscheidet sich für Ultra und nimmt den Mund nicht zu voll.

Es gibt D/A-Wandler und dann gibt es eben D/A-Wandler. Bestes Beispiel für das obere Ende des Spektrums ist der brandneue Meridian DAC, der von der britischen Audioschmiede schlicht Ultra getauft wurde. Ein wenig protzig klingt das schon, doch schon beim ersten Blick auf den Karton, der den Weg vom deutschen Meridian Vertrieb Audio Reference zu uns fand, war festzustellen, das hier etwas ganz besonderes kommt. Im Grunde kommt ein D/A-Wandler schon mit wenigen Komponten aus: Eingänge, Zentralprozessor, DAC-Chip und Ausgangsstufe. Theoretisch kann so ein Wandler klein genug sein um in der Tasche mitgenommen zu werden. Nicht so der Ultra, der selbst zwischen den analogen High End Systemen in unserem Hörraum noch auffällt.

D/A-Wandler Meridian Ultra im Test, Bild 2D/A-Wandler Meridian Ultra im Test, Bild 3D/A-Wandler Meridian Ultra im Test, Bild 4D/A-Wandler Meridian Ultra im Test, Bild 5D/A-Wandler Meridian Ultra im Test, Bild 6D/A-Wandler Meridian Ultra im Test, Bild 7D/A-Wandler Meridian Ultra im Test, Bild 8D/A-Wandler Meridian Ultra im Test, Bild 9
48 Zentimeter breit, 40 Zentimeter tief und fast 18 Zentimeter hoch. Mit einem Gewicht von 16 Kilo zwar nicht unbedingt tonnenschwer, aber zumindest einmal überdurchschnittlich für einen DAC. Grund für die enormen Ausmaße des Ultra ist der modulare Aufbau im Innern, bei dem alle Baugruppen auf einzelnen spezialisierten Platinen Platz finden. Das müssten wie gesagt, eigentlich ja gar nicht mal so viele sein, doch ein Gerät wie der Ultra macht eben keine halben Sachen. Während der vordere Teil des Gerätes einzig der Stromversorgung mit einem recht großen Ringkerntrafo dient, teilen sich eine ganze Reihe von Komponenten die hintere Hälfte. Kabelverbindungen findet man hier keine, denn alle Baugruppen sind auf eine Verteilerplatine aufgesteckt, so dass die Signalwege absolut klar geregelt sind. Gleich zwei verschiedene Platinen dienen den verschiedenen Eingangsmöglichkeiten des Ultra. AES/ EBU und BNC-Bajonettverschlüsse für elektrische S/PDIF-Kabel liegen auf einer davon jeweils gleich doppelt vor. Eine weitere Eingangsplatine bietet jeweils zwei optische und zwei koaxiale S/PDIF-Anschlüsse, ebenso wie eine USB-B-Buchse. Ganz unten befindet sich außerdem ein Anschluss für Meridians Speakerlink System. Eine weitere separate Platine ermöglicht es dem Ultra außerdem in Merdidians Sooloos Musikmanagementsystem eingebunden zu werden, mit dem dann die Komplette Anlage zentral gesteuert werden kann. Anschlussvielfalt ist also durchaus gegeben und man wird Probleme haben ein digitales Quellgerät zu finden, das nicht mit dem Ultra verbunden werden kann. Neben einer weiteren Baugruppe mit verschiedenen Trigger- und Supportanschlüssen verfügt der DAC dann über eine absolute Besonderheit. Meridian lässt im Ultra ein dediziertes Clocking-Board arbeiten, das sich um die korrekte zeitliche Verarbeitung aller Signale kümmert. Ein immens wichtiges Bauteil in der digitalen Musikwiedergabe, auch wenn Meridian noch weitere Technologien einsetzt, um eine möglichst perfekte Signalverarbeitung zu garantieren. In Verbindung mit der so genannten "First-In, First-out" Pufferung der Signale, reduziert der Ultra nach Herstellerangaben sämtlichen Jitter auf unter 0,5 Herz. Weit unter dem hörbaren Frequenzspektrum also. Nachdem die Signale also so präzise wie möglich getaktet wurden, kommt endlich der zentrale Baustein eines D/A-Wandlers zum Einsatz: Der eigentliche DAC. Auch hier setzt Meridian auf getrennte Baugruppen, denn jeder Kanal besitzt im Ultra eine eigene Wandlerplatine mit dazugehöriger Ausgangsstufe mit symmetrischem und unsymmetrischem Anschluss. Dort sitzen jeweils zwei DAC Bausteine, die schließlich aus einem digitalen Signal ein analoges kreieren. Hier kann der Nutzer bei Stücken mit 44,1 oder 48 kHz Abtastrate sogar noch einmal selber ein wenig eingreifen, denn der Ultra bietet die Wahl zwischen drei verschiedenen Upsampling-Filteroptionen. Ein Kurzer, der zwischen weniger Werten interpoliert und dadurch ein wenig weicher zeichnet. Ein Langer, der mehr Werte verwendet und so eine genauere Darstellung ermöglicht. Und schließlich ein Mittlerer, der einen Kompromiss aus den beiden anderen Stufen bildet. Gewechselt werden die Stufen mit mit der klar strukturierten Fernbedienung, oder dem DSP-Knopf an der Front. Generell bietet der Ultra eine Menge Bedienfelder für einen D/A-Wandler, auch wenn er einige davon elegant hinter einer Klappe an der Front versteckt. Mit diesen Tasten kann auch in des recht umfangreiche Setup des Wandlers eingegriffen werden, um Phase, Balance, Displayhelligkeit und Klangregelung zu bedienen. Außerdem kann hier eine Grundfunktion des Ultra zu- oder abgeschaltet werden: Die interne Lautstärkeregelung. Bei Wahl eines variablen Ausgangssignals kann der DAC nämlich auch als Vorverstärker eingesetzt und direkt an eine Endstufe angeschlossen werden. Obwohl man ja immer sagt, dass eine digitale Lautstärkeregelung nie so gut sein kann wie eine analoge, zeigt Meridian, dass dies nicht der Fall sein muss, wenn de Voraussetzungen stimmen. Im Betrieb lies der Ultra einen analogen Vorverstärker zu keiner Zeit vermissen und lies eine präzise Einstellung des Schalldrucks ohne Rauschen zu. Hier wurde viel Aufwand getrieben, um einen Wandler der absoluten Referenzlkasse zu schaffen. Dementsprechend muss der DAC natürlich auch bei den verwendbaren Abtastraten überzeugen. Hier ist jede Sorge unberechtigt, denn je nach Art der Übertragung von S/PDIF-Signalen sind entweder 96 kHz bei 24 Bit am Toslink-EIngang, oder 192 kHz und DSD64 an allen anderen das Maximum. Per USB geht wie immer etwas mehr, so das man auch für die obersten Sphären des High Res Genusses gewappnet ist. PCM kann hier mit bis zu 384 kHz verarbeitete werden und auch die DSD-Kompatibilität erhöht sich auf Signale mit bis zu 5,6 MHz. Das ist Oberklasse Niveau, doch was den Ultra dann wirklich besonders macht ist die MQA Zertifizierung des Gerätes (Siehe Kasten auf Seite XX). Durch die Unterstützung des neuen Tonformates, das schließlich von Meridian selbst stammt, gehört der Ultra zu einer neuen Generation von D/A-Wandler, die für diese Form End-to-End Wiedergabe geeignet sind. Wird eine Datei in MQA Kodierung abgespielt, gutiert das schmale Monochrom-Display die Wiedergabe mit dem Anzeigen der drei Buchstaben. Zumindest wenn man dies möchte, denn wahlweise können auch Quelle und Lautstärke, oder Format und Abtastrate dargestellt werden. Es war nicht mein erster Kontakt mit MQA, auch wenn es bis jetzt noch wenige verfügbare Stücke gibt. Trotzdem begeistern Format und D/A-Wandler in gleicher Weise. Vom norwegischen Label 2L gibt es bereits ein Album mit Mozart Kompositionen für Violine, interpretiert von Marianne Thorsen und Trondheim Solistene, die es auch ind DSD128 gibt. Im direkten Vergleich zeigt sich die klangliche Überlegenheit der MQA  Fassung, die trotz der ohnehin sehr guten Adufnahmen noch einmal deutlich offener und lebendiger wirkt. Wirklich beeindruckend. Doch beeindruckend ist der Ultra auch bei der Wiedergabe normaler PCM-Dateien. Bereits bei CD-Qualität ist die Bühne so breit aufgestellt und räumlich, das die Musik einen beinahe zu umschließen scheint. Dazu kommt ein toller Dynamikumfang mit wunderbar fein zeichnender Detailwiedergabe. Doch auch Rock behält den nötigen Punch im unteren Frequenzbereich und zeiht einen sofort in den Bann des Ultra. Meridian hat hier ein wunderbares Stück HiFi-Technik geschaffen, das mit 20.000 Euro natürlich auch in gehobenen Preisklassen verkehrt. Klanglich muss ich den Wandler allerdings als meine neue Referenz einstufen. Alles am Ultra hat seinen Namen verdient.

Fazit

Klanglich, technisch und optisch ist Meridians DAC Ultra eine absolute Wucht.  Detailliert und dynamisch mit einer wunderbar räumlichen Darstellung spielt der  Wandler auf absolutem Referenzniveau.  Zum entsprechenden Preis, versteht sich.

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: Meridian Ultra

Preis: um 20000 Euro

1/2017
 
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 20.000 Euro 
Vertrieb: Audio Reference, Hamburg 
Telefon: 040 53320359 
Internet www.audio-reference.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 480/475/411 
Eingänge 1 x USB-B, 2 x S/PDIF koaxial, 
- 2 x Toslink optisch, 2 x S/PDIF BNC, 
- 2 x AES/ EBU, 1 x Sooloos Speaker Link (RJ45) 
Unterstützte Abtastraten: USB: PCM bis 384 kHz, 24 Bit und DSD bis DSD128, 5,6 MHz,1 Bit / S/PDIF und AES/ EBU: bis 192 kHz, 24 Bit und DSD bis DSD64, 2,8 MHz, 1 Bit / Toslink: bis 96 kHz, 24 Bit 
Ausgänge: 2 x XLR Stereo, 
- 2 x RCA Stereo 
checksum „Klanglich, technisch und optisch ist Meridians DAC Ultra eine absolute Wucht. Detailliert und dynamisch mit einer wunderbar räumlichen Darstellung spielt der Wandler auf absolutem Referenzniveau. Zum entsprechenden Preis, versteht sich.“ 
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Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 18.01.2017, 09:56 Uhr
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Unser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.

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