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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Grace Design m903
Der saubere Tellerrand
Ich denke mal, dass ich nicht der Einzige bin, der zum Hören zu Hause eigentlich nur digitale Quellgeräte benutzt. Bei mir ist das ein Computer, ein Streaming- Client zum Musikhören und einer zum Filme gucken. Und was liegt näher als die Überlegung, sich eine rein digitale Vorstufe ins Wohnzimmer zu stellen und Aktivlautsprecher einzusetzen, um kompromisslos, aber dezent den musikalischen Alltag zu bestreiten?
Peripherie:
Quellen:
Apple iMac 2,4 GHz, OSX 10.6.6, iTunes 10
Notebook Toshiba Satellite M30X, Windows XP Home, Foobar2000, Kernel-Streaming-Plugin
Logitech Squeezebox Touch, RipNAS Z500
Endstufen:
SysAsym
Lautsprecher:
Manger Msw1
Audio Physic Avanti
Kopfhörer:
Audez‘e LCD-2
BOSE Quiet Comfort 3
Keine Frage, da geht’s hin, da bin ich mir sicher. Und genau für die Anwendung mit Aktivlautsprechern brauchen wir noch Stoff .
Äußerliches
Natürlich sieht man dem m903 seine Herkunft an. Nix mit weißem, nach Apple-Produkten aussehenden Lack oder verschnörkelten Logos, das Ding ist ein Werkzeug und hat dementsprechend auch den Charme eines solchen. Ich musste trotzdem bemerken, dass er sich optisch auch in einem Wohnzimmer ganz hervorragend macht. Er wirkt nicht wie ein Fremdkörper, auch wenn sein Ursprung nicht unbedingt automatisch vollkommene optische Harmonie mit handelsüblichen 43-Zentimeter-Mitspielern verheißt. Daran haben sich zum einen die Digitalmusikhörer längst gewöhnt, zum anderen hat dieser „technische“ Look etwas, was das Auge anzieht. Passend für uns Wohnzimmerhörer liegen der Packung ein paar Gerätefüße bei, außerdem ist die Oberfläche des m903 aus schön sauber gebürstetem, schwarzem Alu, was sich in fast jeder Umgebung gut macht. Das wird auch nicht durch unpassend herumblinkendes LED-Spiel getrübt: Die „Lichter“ gehen nur an, wenn eine neue Abtastfrequenz gelockt wurde oder die Lautstärke geändert wird, sonst bleibt außer dem sanft-grün leuchtenden An/ Aus-Knopf nichts, das einen im Augenwinkel beim Hören stören könnte. Wenigstens ist es nicht das grelle Blau, das man so oft sieht. Auch wenn primär nur zwei Knöpfe für die Bedienung vorgesehen sind, gibt es tatsächlich eine ganze Menge, was das Auge erhascht. Links befinden sich zwei Kopfhörerausgänge, daneben eine schlichte Sieben-Segment-Anzeige für den Lautstärkepegel, gefolgt vom Volume-Regler, einer LED-Kette und der Quellenwahl. Besagte LEDs zeigen die Abtastfrequenz des Eingangssignals an, bis 192 kHz geht die Beschriftung und damit auch die über ALLE digitalen Quellen empfangbaren Samplingrate. Die können auf unterschiedlichstem Weg angeschlossen werden. Die klassischen Verbindungsarten wie Toslink und elektrischer S/PDIF sind dran, dazu gesellen sich noch die im Studio häufig vorkommende AES/EBU-Buchse und ein Mini-USB-Eingang. Analoge Quellen lassen sich symmetrisch oder asymmetrisch verbinden. Das ist sicher nicht von Nachteil, und wenn es nur beispielsweise ein multimedialer Filmestreamer ist, den man darüber betreibt. Gut, so etwas zu haben, denn wenn man diesen Wandler einmal als Vorstufe einsetzt, möchte man ihn auch für alles verwenden, was man so hat. Bei mir sind das ausschließlich digitale Zuspieler und die werden einwandfrei bedient. Wer den m903 mit einem Windows- Betriebssystem verheiraten und die volle mögliche Bandbreite von 192 kHz in 24 Bit nutzen will, benötigt spezielle Treiber, die den PC befähigen, über USB so weit am Ball zu bleiben. Die kann man auf der Internetseite des Herstellers herunterladen, Kosten fallen dafür nicht an. OS/X-Nutzer brauchen das nicht, Apple-Computer mit Snow Leopard können das auch so, müssen jedoch mit den MIDI-Einstellungen spielen, um jeweils die richtige Sampling-Frequenz einzustellen. Das kann sich unter Umständen richtig lohnen. Nicht immer ist das Heraufsetzen der Sampling- Rate auf die volle unterstütze Frequenz klanglich der Weisheit letzter Schluss; mit spezieller Abspielsoftware wie dem hervorragenden Amarra lässt sich neben den eh zu erwartenden klanglichen Verbesserungen auch dieses Herumgeklicke umgehen. Unabhängig von Treibern darf sich der Benutzer über eine asynchrone USB-Schnittstelle freuen. Es war ja auch nicht zu erwarten, dass sich ein DAC mit diesem Anspruch von so etwas vielbeschäftigtem wie einem Computer den Takt aufzwingen lässt. Vielmehr ist es bei asynchron arbeitenden USB-DACs umgekehrt: Die Master- Clock im Grace-Wandler steuert die USB-Transferrate des Computers, was Jitter auf ein Minimum reduziert, da kein fehlerbehaftet arbeitender Frequenzumsetzer mehr für die Anpassung an den 12-MHz-USB-Bus sorgen muss. Die Lautstärkeregelung ist wunderbar gelöst. Zum einen ist sie mit ihren 0,5-dB-Schritten recht fein aufgelöst, zum anderen durch ihren „Beschleunigungsaufnehmer“ einwandfrei benutzbar. Dreht man schneller am Knöpfchen, erhöht sich die Schrittweite auf bis zu 4 dB pro Klick, was ungemein praktisch ist, wenn man schnell große Lautstärkeänderungen vornehmen will. In der Praxis funktioniert das einwandfrei, besonders, da der m903 nach dem Einschalten auf „Mute“ steht. Der Knopf kann aber noch mehr: Mit ihm lassen sich die Ausgangspegel der symmetrischen Ausgänge einstellen und die USB-Klasse festlegen. Außerdem lässt sich auch eine Funktion aktivieren, deren Qualität ich später noch genauer beschreibe: X-Feed. Die verfolgt den Ansatz, eine typische Hörsituation mit zwei Lautsprechern über die Kopfhörer zu simulieren. Die ist ja bekanntermaßen anders, was zum Teil daran liegt, dass der verzögert eintreffende Schall, den beispielsweise das linke Ohr vom rechten Lautsprecher empfängt, über Kopfhörer fehlt. Da unser Ohr aber eben auch Indirektschall benötigt, um in unserem Kopf so etwas wie einen virtuellen Raum zu erzeugen, hat es ein Kopfhörer schwer, ein unserem Ohr so vertrautes Klangbild aufzubauen. Der m903 verfügt über innere Schaltkreise, die das simulieren. Natürlich kann man ein derart komplexes Thema nicht vollständig elektronisch erzeugen, der Grace-Wandler gibt dem Ohr lediglich grundsätzliche Impulse, aus denen das Gehirn ein recht überzeugendes räumliches Hörerlebnis mischt – das höre ich mir im Folgenden noch an und werde berichten. Unabhängig davon sieht das alles in allem nach einem Kopfhörerverstärker aus, der nicht nur ganz oben mitspielen, sondern das Maß der Dinge markieren will und kann. Ist nicht ganz verkehrt, scheint doch das Thema „Musik per Kopfhörer“ immer stärker anzuwachsen.
Klangliches
Was man allerdings vernimmt, ist ein Feuerwerk und zwar eins, das sich gewaschen hat. Klanglich ist das ein überaus gelungener Mix aus unbedingter Ehrlichkeit und Verve. Ganz wie es sich für ein Werkzeug dieser Art gehört, sind keinerlei Verfärbungen auszumachen, das Ding ist in allen Belangen gnadenlos. Räumliche Ereignisse drückt der m903 souverän an die virtuelle Wand, jedes noch so kleine Randdetail wird ausdrucksstark und glasklar wiedergegeben. Das überwältigt im ersten Moment, nach intensivem Hören will man nix anderes mehr. Dann kann man nicht mehr damit leben, weniger Informationen ans Ohr gereicht zu bekommen. Dann will man jedes noch so kleine Schmatzen Jen Chapins mitbekommen und räumlich korrekt auch das kleineste Oberwellchen des Saxofons. Glauben Sie es mir, so entwickelt sich die Hörgewohnheit. Was mindestens genauso beeindruckend und eventuell noch viel mehr zum Verve des m903 beträgt, ist das Timing. Der Fuß wippt mit, sobald der Junge Musik macht. Von wegen steriler Studio-Kram, hier steckt jede Menge Musikalität drin. Sogar so etwas wie Wärme vermittelt er bei aller Akkuratesse und Detailfreudigkeit. Eines bin ich Ihnen noch schuldig: Wie steht‘s eigentlich mit der Cross-Feed-Funktion? Ich hatte ehrlich gesagt wenig Vorstellung davon, was das für einen Effekt ergibt. Tatsächlich erzeugt sie eine Mitte, verleiht gerade Stimmen viel mehr Ausdruck, Sänger scheinen einem auf der Nasenspitze zu stehen. Beeindruckend war, dass die Neutralität des Klangs nicht beeinträchtigt wurde, das hatte ich nämlich erwartet. Nix, tatsächlich vernimmt man schon ein Verschieben der Bühne, speziell der Fokus wechselt und konzentriert sich auf das Zentrum, an der Tonalität ändert sich nichts. Gut so. Das X-Feed habe eigentlich immer angelassen. Es hört sich damit einfach etwas harmonischer und natürlicher an und kam meinem persönlichen, stimmkonzentrierten Hören eher entgegen als ohne die Funktion. Ich bin jedenfalls auch insgesamt schwer angetan von dem Teil. Es lohnt sich halt doch, immer mal nachzuschauen, was abseits der einschlägigen Verdächtigen so entwickelt und gebaut wird.
Fazit
Das ist klanglich und ausstattungstechnisch einer der empfehlenswertesten Wandler überhaupt.Kategorie: D/A-Wandler
Produkt: Grace Design m903
Preis: um 2000 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | Audio Import, Wermelskirchen |
Telefon | 02196 883136 |
Internet | www.audio-import-hifi.de |
Eingänge: | 1 x S/PDIF RCA (bis 192 kHz, 24 Bit) |
Ausgänge: | 1 x analog XLR |
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