Kategorie: CD-Player

Einzeltest: CEC CD 5


Für alle Lebenslagen

CD-Player CEC CD 5 im Test, Bild 1
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Zum Glück gibt es sie hier und da noch: „richtige“ CD-Spieler. Da es nur noch ganz wenige Zulieferer für entsprechende Laufwerke gibt, muss man den Job im Zweifelsfalle selber machen.

Und damit hat der feine japanische Hersteller CEC erfreulicherweise wenig Probleme – seit seiner Gründung im Jahre 1954 waren plattenabspielende Gerätschaften das Hauptgeschäft des Tokyoter Unternehmens. In den Achtzigern erfolgte der allgemein übliche Schwenk in Richtung Digitaltechnik, zunächst aber mit zugekauften Antriebslösungen. Seit den frühen Neunzigern gründet sich der Ruf des Unternehmens allerdings vornehmlich auf die in Eigenregie produzierten, per Riemen angetriebenen CD-Laufwerke. Die (nicht ganz billigen) Klassiker TL 0 und TL 1 gelten als Ikonen ihrer Zunft und werden bis heute sorgsam modellgepflegt weiter produziert. Davon ab gibt’s jedoch auch deutlich bezahlbarere und zudem topmoderne Lösungen wie den CD 5.

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Das 3.000 Euro teure Gerät verfügt natürlich über die letzte Generation des riemengetriebenen CD-Laufwerks, wird vom Hersteller aber bewusst als „USB Sound System“ tituliert. Will sagen: Drin steckt ein topmoderner D/A-Wandler, an den auch fremde Datenlieferanten andocken dürfen. Genau so muss ein CD-Player funktionieren, der in der heutigen Zeit noch eine Daseinsberechtigung haben will. Der CD 5 ist, wie es sich für ein Gerät dieser Bauart gehört, ein Toplader. Will sagen: Die CD kommt von oben ins Gerät, ein manuell zu betätigender Schiebedeckel verschließt das Fach im Betrieb. Zur Arretierung der CD auf der Antriebsspindel dient ein mittlerweile beeindruckend schwerer „Puck“, den es natürlich per Hand zu montieren gilt: Mehr Plattenspieler-Feeling kann es bei einer Digitalkomponente kaum geben. Die Verbesserungen am Laufwerksmechanismus stecken im Detail: Die offenkundigste Veränderung gegenüber den Vorgängern besteht im nunmehr frei zugänglichen Antriebsriemen, der im Falle eines Falles mit einem Handgriff zu wechseln ist. Riemenantrieb bei einem CD-Spieler? Über den Sinn des Ganzen kann man trefflich streiten, nicht wegzudiskutieren jedoch ist der Umstand, dass sich Laufwerke dieses Typs über die Jahre eine beinharte Fangemeinde erspielt haben und als besonders musikalisch gelten. Fakt ist: Bei einem Aufbau wie dem vorliegenden ist der Antriebsmotor bestens von der Spindel entkoppelt, so dass potenziell schädliche Vibrationen gar nicht erst in die Nähe des Abtastvorgangs kommen: Die träge Masse des Pucks bildet in Verbindung mit dem elastischen Antriebsriemen ein mechanisches Tiefpassfilter, in dem hochfrequente Schwingungen auf der Strecke bleiben. Das Laufwerk selbst hängt elastisch montiert unter einer Metallgrundplatte, der Spindelmotor residiert – ebenfalls entkoppelt – auf dem Geräteboden. Auch in Sachen Elektronik wurde beim CD 5 reichlich Aufwand betrieben. Als D/A-Wandler fungiert ein bestens beleumdeter Chip vom US-Hersteller ESS, der ein vollsymmetrisches analoges Ausgangssignal liefert und mit so ziemlich allem gefüttert werden kann, was ein PCM-Format mit maximal 32 Bit Auflösung und einer Abtastrate von 384 Kilohertz oder ein DSD-Datenstrom mit doppelter Abtastrate (DSD128) ist. Im CD-Betrieb gibt’s natürlich nicht mehr als 44,1 Kilohertz und 16 Bit, andere Scheiben kann das Gerät nicht abspielen. Das Bild ändert sich beim Betrieb über die Digitaleingänge gründlich: Zwar gibt‘s einen optischen S/PDIF- und einen koaxialen Cinch-Eingang (bis 24 Bit/192 kHz), der Star des Ensembles ist aber natürlich der USB-Anschluss. Darüber geht dann das volle Spektrum an möglichen Digitalsignalen. Die Signale nimmt ein derzeit noch relativ seltener Empfängerchip, der aber softwaremäßig bereits bestens unterstützt wird: Linux- und Apple-Computer bedienen den Eingang problemlos ohne irgendwelche Treiber, für Windows-Zuspieler gibt‘s passende Treiber. Digitalausgänge für die Daten aus dem CD-Laufwerk gibt’s auch, sie dürfen koaxial oder per Lichtleiter abgeholt werden. Analog kann unsymmetrisch (Cinch) oder symmetrisch per XLR angedockt werden, die Aufbereitung der analogen Signale besorgt eine moderne Lösung mit integrierten Operationsverstärkern. Versorgt wir das Gerät klassisch mit einem ordentlichen Netzteil aus Ringkerntrafo und diversen elektronischen Stabilisierungen – das passt hier definitiv perfekt. Bugsieren wir die ausschließlich mit silberner Front lieferbaren knappen neun Kilogramm aufs Rack und legen ein paar CDs ein. Checken wir zunächst die beiden zur Verfügung stehenden und per Fernbedienung umschaltbaren Digitalfilter: „Flat“ für einen geraden Frequenzgang bis zur Hörgrenze, „Pulse“ für eine impulsoptimierte Wiedergabe mit leichtem Höhenabfall. Echte tonale Unterschiede höre ich kaum, aber der Charakter der Wiedergabe ändert sich. „Flat“ tönt etwas spektakulärer, weiträumiger, drahtiger; „Pulse“ klingt feiner, sanfter, mit mehr Zeichnung in den Details, räumlich kompakter. Im CD-Betrieb würde ich diese Variante meistens bevorzugen – die abzuspielenden Scheiben haben dabei natürlich immer ein Wörtchen mitzureden. Ein Klassiker in Gestalt von Marc Cohns selbstbetiteltem Erstling aus dem Jahre 1990 offenbart den klanglichen Charakter des CD 5 recht deutlich: Er spielt eindeutig auf der leichten, entspannten Seite. Im Bass agil und farbig, am oberen Ende des Spektrums lebendig und quirlig. Eben dieser Hochtoncharakter ist der Grund dafür, dass ich das „Pulse“-Digitalfilter meist bevorzuge – in dieser Einstellung erscheint‘s mir insgesamt stimmiger. Das charakteristische, leicht verschnupfte Timbre der Gesangsstimme bildet der CD 5 perfekt ab, er platziert das Organ zudem fein umrissen bestens nachvollziehbar an der korrekte Position im Hörraum. Beschickt man den CD 5 mit externen Daten, dann wird man des klanglich prägenden Charakters des CD-Laufwerks gewahr: Die Ruhe, das Feine, das kommt in erster Linie vom Antrieb. Der Wandler nämlich gibt sich ungemein flexibel und kann von rotzigdreckig bis superfein so ziemlich alles: Ein kurzer Check mit den berühmten DXD-Aufnahmen des norwegischen Labels 2L offenbarten, dass das Gerät immens große Räume aufspannen kann und extrafeine Texturen nur so aus dem Ärmel schüttelt. Und wenn‘s denn mal so richtig krachen muss – das neue Marilyn-Manson-Album hat das ganz gerne, dann geht das auch mit Bravour. Eine feine Maschine für alle Lebenslagen.

Fazit

Gelungener, bestens verarbeiteter CD-Spieler mit analogem Flair und überaus leistungsfähiger Wandlersektion, die allen aktuellen und absehbaren digitalen Herausforderungen gewachsen ist.

Kategorie: CD-Player

Produkt: CEC CD 5

Preis: um 3000 Euro

4/2015

Gelungener, bestens verarbeiteter CD-Spieler mit analogem Flair

CEC CD 5

Ausstattung & technische Daten 
Preis: 3000 
Vertrieb: CEC International, Hamburg 
Telefon: 040 506001 
Internet: www.cec-international.com 
Garantie (In Jahre)
Abmessungen (B x H x T in mm) 435/109/335 
Gewicht (in Kg)
Digitaleingänge: TOSLink, Cinch, USB 2.0 
Digitalausgänge: TOSLink, Cinch 
Analogausgänge XLR, Cinch 
Unterstützte Formate Redbook-CD, PCM bis 384/24, DSD128 
checksum „Gelungener, bestens verarbeiteter CDSpieler mit analogem Flair und überaus leistungsfähiger Wandlersektion, die allen aktuellen und absehbaren digitalen Herausforderungen gewachsen ist.“ 
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Autor Holger Barske
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Datum 01.04.2015, 15:02 Uhr
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