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Der Stangenhalter
Die Streamingdienste machen der Blu-ray das Leben schwer. Das hat Folgen: Nach dem Rückzug von Oppo und Pioneer gibt es nur noch sehr wenige Hersteller, die anspruchsvolle Blu-ray-Player bauen. Die Firma Magnetar gehört zu diesen Helden, die den Film-Fans die Stange halten.
Man kennt das auch aus der HiFi-Szene: Ein OEM-Hersteller, der sich hinter den Kulissen einen Namen als Zulieferer gemacht hat, kommt auf die Idee, komplette Produkte anzubieten und den eigenen Kunden Konkurrenz zu machen. Im Analog-HiFi war das zuletzt etwa die Firma Skyanalog, die nun seit einiger Zeit mit erstaunlich günstigen, dabei aber sehr gut klingenden Tonabnehmern Marktanteile abgreift. In der Welt der Video-Disc-Spieler hat Magnetar diesen Weg beschritten. Wer einen stabilen Player sucht, der neben Ultra- HD-Discs auch SACDs wiedergibt, kommt an dieser Marke kaum vorbei.
Programm
Auf der Highend 2024 gab es ein Vorserienmodell des neuen Flaggschiffs zu sehen, eine futuristisch anmutende, beeindruckende Maschine mit einem ebenso beeindruckenden Preisschild im fünfstelligen Bereich. Da ist es erfreulich, dass auch die beiden erhältlichen Geräte schön anzusehen sind und es wohl auch überstehen, wenn man sich aus Versehen draufsetzen sollte (sich die entsprechenden Szenarien auszudenken, überlasse ich Ihnen). Das größere Modell UDP900 (3.500 Euro) ist eine echte Wuchtbrumme und wohl eher was für Heimkino-Nerds, die es echt ernst meinen, schon aufgrund des Preises. Hier finden sich sogar noch analoge Ausgänge für alle 7.1-Kanäle.
Ausstattung
Es ist ja eine Selbstverständlichkeit geworden, dass einfache Blu-ray- Player heutzutage ohne Display auskommen müssen. Ein absolutes Unding.
Der Ultra Hd-Player als Musiker
Um auch Musik möglichst gut wiederzugeben, setzt der Magnetar auf eine vierlagige Platine, die mit edlen Bauteilen bestückt ist. Darunter zwei Burr Brown PCM1795 DACs und ein MUSES8920 OP-Amp für möglichst akkurate, audiophile Wiedergabe. Abgreifen kann man den Ton entweder an den Cinch- oder an den37 XLR-Buchsen. Für die nötige Power sorgt ein 60-Watt-Trafo, der sicher nicht unterdimensioniert ist. Netzteil und Audio/Video-Schaltung sind in getrennten Kammern untergebracht, um sich nicht gegenseitig zu beeinflussen. Mit der Pure-Audio-Taste auf der Fernbedienung kann man darüber hinaus die Videosektion abschalten, um auch die kleinste Gefahr von Störeinflüssen zu eliminieren. Im doppellagigen Acht-Kilo-Gehäuse des UDP800 steckt aber ebenfalls viel Liebe, wenn man in diesem Zusammenhang das Wort benutzen möchte. Die Front besteht aus gebürstetem Aluminium, das Metallgehäuse ist stabil und sauber gefertigt. Ich mag es, wenn ein Produkt auch was auf die Waage bringt. Und das sind hier immerhin sieben Kilogramm.
Man kann den UDP800 bedenkenlos mit Discs füttern. Er liest neben sämtlichen Blu-ray- und DVD-Formaten auch SACDs und DVD-Audios! Das macht ihn hochinteressant für SACD-Fans oder Menschen, die es werden wollen. Wer an den rückseitigen USB-B-Port eine Festplatte (bis 16 TB!) andockt oder das Gerät per LAN-Kabel ins Netzwerk einbindet, kann den Magnetar mit den über die Jahre gesammelten High-Res-Aufnahmen bespielen und DSD64/128, Mehrkanal-DSD64 sowie PCM mit 192 kHz/24-Bit genießen. Der High-Ender mit High-Res-Ambition dankt es dem UDP800.
Kleine Problemchen
Ein paar Worte der Kritik müssen aber sein. Zum einen ist die Schublade etwas wackelig für diese Preisklasse. Das ist leider insgesamt ein Problem bei Geräten, die Discs wiedergeben.
Und wie schlägt sich der Magnetar als Musiker? Nun, mehr als ordentlich. Wir verkabelten ihn analog mit dem Soulnote A-3 und diesen mit den Standlautsprechern „Oscar Trio“ von Marten. Passend zum Lautsprecher startete der Hörtest mit „We Get Requests“ vom Oscar Peterson Trio. Der Magnetar stellte die Bühne vorbildlich glaubwürdig in den Raum, brachte jede Menge Details ans Ohr und unterschlug auch nichts in Sachen Luftigkeit. Von der Tendenz ging das Richtung Sauberkeit und Klarheit. Der Magnetar umschmeichelte den Hörer nicht und schönte auch nichts. Das war mit der SACD des ersten Albums der Counting Crows „August And Everything After“ ein großes Vergnügen: „Anna Begins“ klang zackig und druckvoll, mit tiefem Bass und einem schönen Schuss Emotion. Ein zum Vergleich herangezogener Denon DCD-1510 AE, ein reiner SACD-Spieler ohne Bildwiedergabe, der leider nicht mehr produziert wird, klang etwas wärmer, sanfter. Auch baute er einen etwas größeren Raum auf. Jedoch hatte er nicht den straffen, aufgeräumten Bass, den der Magnetar lieferte, sodass es hier am Ende eine Frage des Geschmacks war.
Fazit
Hübsch, gut verarbeitet, für alle Fälle ausgestattet: Der Magnetar UDP800 ist ein makelloser UHD-Blu-ray-Spieler, der auch als SACD-Spieler überzeugt. Er setzt auf einen klaren, sauberen Klang, der nicht überanalytisch ist, aber auch nicht schönfärbt. Sehr gelungen!Kategorie: CD-Player
Produkt: Magnetar UDP800
Preis: um 1790 Euro
Spitzenklasse
Magnetar UDP800
Magnetar UDP800
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 70% | |
Labor | 15% | |
Praxis | 15% |
Vertrieb | Audio Reference |
Telefon | 040 53 32 03 59 |
Internet | www.audio-reference.de |
Messwerte | |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 430/90/300 |
Gewicht (in Kg) | 7 |
Ausstattung | |
Ausführungen | Schwarz |
Fernbedienung | Ja |
Besonderheiten: | UHD-Blu-ray, SACD- und DVD-Audio-Wiedergabe |
Anschlüsse | |
Anlog-Ausgänge Cinch/XLR | 1/1 |
Digital-Ausgänge (opt./elektr.) | 1/1 |
USB-Eingang | 1 |
HDMI | 2 (1 x nur Audio) |
Kopfhörer-Anschluss | Nein |
Kurz und knapp: | |
+ | exzellente Bildwiedergabe |
+ | sauberer, dynamischer Klang |
+ | tolle Ausstattung |
Klasse | Spitzenklasse |
Preis/Leistung | sehr gut |