Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Ayon CD-1 s
Schwer in Mode
Ein weiterer CD-Player. Toll. Ich mühe mir regelmäßig einen ab, die Welt der an ein physikalisches Medium gebundenen Musik als altmodisch abzustellen und jetzt kommt der Rechenbach mit einem HiFi-Gerät, das mit Polycarbonatscheiben gefüttert wird. Das hat Gründe.
Peripherie:
Digitale Quellen:
Marantz NA7004
Logitech Squeezebox Touch,
RipNAS Z500
Logitech Squeezebox Duet,
RipNAS Z500
Vorstufe:
Restek MDAC+
MalValve preamp 3
Burmester 099
Vollverstärker:
Audionet
Endstufen:
SymAsym
Lautsprecher:
KEF XQ40
Wenn ich nicht irgendwie geahnt hätte, dass dieser CD-Player ein ganz besonderes Futter für die HiFi-Welt ist, ich hätte doch tatsächlich voreingenommen und ohne große Erwartungen ein weiteres Abspielgerät in unserem Hörraum aufgebaut. Aber einen Ayon-Player, das weiß ja quasi jeder, darf man nicht unterschätzen. Ich hatte schon einmal das Vergnügen mit einem HiFi- Sahnestück der Österreicher und war deshalb eigentlich eher gespannt, inwieweit dieser Player hier in meiner Vorstellung über modernes HiFi herumrühren und einiges umkrempeln würde.
Laufwerk
Noch bevor man erste Aussagen zum Laufwerk treffen kann, zeigt man sich gezwungenermaßen beeindruckt von der Materialqualität und -stärke der Behausung. Dickes, schwarz eloxiertes Aluminium, das sich wunderbar streicheln lässt, umfasst die Platine, durch die Gitter an der hinteren Vorderseite kann man die Ausgangsröhren erspähen. Um den Bogen zum Laufwerk zu schlagen: Derart schwer und stabil vermag eine Gehäuse den sich drehenden Teilen eines Players und deren Dämpfung eine sichere Basis zur Seite zu stellen. Die einzige sich bewegende Einheit in diesem Sahnestück ist schwingunsgedämpft gelagert, um eventuelle Rappeleien abzuführen, sonst verkörpert unser CD-1s durch und durch Stabilität. Der Deckel des Top-Loaders bringt ein recht ordentliches Gewicht auf die Waage, das man gar nicht vermuten möchte, wenn man sich die Acrylscheibe angesehen hat. Die hohe Masse macht konstruktionsbedingt jedoch richtig Sinn: Er trägt nämlich auch den Puck, der die CD auf der Auflagescheibe festhält, für saubere Führung darf er schließlich nicht wild herumspringen. So aber findet der Deckel satten Abschluss und sorgt für genaue Führung des Pucks. Im offenen Zustand klärt sich dann auch, warum der Netzschalter für Redakteure (das sind Leute, die es vorziehen, Bedienungsanleitungen erst zu lesen, wenn‘s unbedingt sein muss) schwer auffindbar an der Unterseite des Gerätes vorn links untergebracht ist: Vorn sitzt nämlich auch das Netzteil und somit maximal entfernt von der empfindlichen digital auf analog wandelnden Elektronik und den Vorstufen. Macht natürlich Sinn. Insgesamt war ich schon beeindruckt, wie viel Material man für einen CD-Player aufbringen kann, wenn alle Regelungen, Spannungsstabilisierungen und auch die Digitalsektion überall piekfein und mit feinsten Halbleitern diskret aufgebaut sind. Mit seinem Vorgänger CD-1 hat er von innen übrigens relativ wenig zu tun, das ist vielleicht nicht eine komplette, aber doch umfassende Neuentwicklung.
D/A-Wandlung
Weiter geht’s aus dem Laufwerk per I2S in den Wandler. Der reine Stereo- DAC ist vom mir bisher ungehörten Typ namens CS4398, etwas Internetrecherche ergab, dass es einen nennenswerten Kreis von HiFi-Enthusiasten gibt, die genau diesem Wandler enorme Fähigkeiten zusprechen. Diese exzellente Wandlung ist auch externen Quellen gegönnt. Ein S/PDIF-Eingang steht dazu an der Rückseite zur Verfügung, der es ermöglicht, beispielsweise einen Streaming-Client an den CD-1s anzuschließen. Die Lautstärkeregelung übernimmt unser Ayon- Player auch gleich. Das Signal erfährt vor seiner Wandlung in analoge Form bei Bedarf noch ein Upsampling auf 192 kHz. Damit kann man natürlich experimentieren. Besonders in Verbindung mit gestreamten Material, das über S/PDIF eingespeist wird und das mit einer Abtastrate von 96 kHz versehen ist kann das durchaus Sinn machen – dazu später mehr wenn‘s dann um die musikalischen Fähigkeiten des CD-1s geht.
Analoges
Wie altbacken ist das denn? Röhren? Gut, ich brauche gar nicht so zu tun, als wäre ich groß überrascht gewesen, denn die mit diesen Bauteilen realisierte analoge Sektion ist essentieller Bestandteil der Firmenphilosophie und deren Vorstellung von Klangfarben. Und das kann man vorzüglich mit den heute immer noch angesagten Urgesteinen der hifidelen Bauteilekunst erreichen: mit Röhren. Und davon verstehen die Österreicher nun wirklich etwas. Seit einiger Zeit entwickelt und fertigt man eine eigene Trioden-Linie in der tschechischen Republik. Im CD-1s nun wieder sitzt eine russische Doppeltriode vom Typ 6H30. Diese Röhre ist laut den auf diesem Gebiet kompetenteren Redaktionskollegen ein ganz besonderes Schätzchen. Das Ding ist so etwas wie eine Universalwaffe für die Vorverstärkung und durch seine hohe Stromlieferfähigkeit in der Lage, jede Eingangsbuchse eines angeschlossenen Verstärkers mit Leichtigkeit anzutreiben. Diese Doppeltriode ist mit Sicherheit eine feine Wahl. Und was machen Röhren bekanntermaßen noch? Richtig, sie sorgen in der Regel für analogen, „richtigen“ Klang. Auch wenn dieser CD-Player ein digital verarbeitendes Werkzeug ist, soll ja am Ende die Musikalität hoch sein. Die Ausgangsstufe läuft komplett im A-Betrieb, was gerade in einer Vorstufe exzellent funktioniert. In diesem Bereich arbeitet die 6H30 absolut linear. Selbstverständlich gibt es kanalgetrennte Ausgangsstufen, die Anodenspannung wird mit MOSFET-Schaltkreisen stabilisiert. Den russischen Glaskolben wird nach dem Einschalten eine Aufwärmphase gegönnt, was deren Lebensdauer erhöht und dafür sorgt, dass sie von Anfang an im passenden Arbeitspunkt werkeln. Trotzdem: Auch wenn ich der Klangbeschreibung nicht vorgreifen möchte sei Ihnen gesagt, dass der CD- 1s im Laufe der Zeit noch merklich zulegt.
Klang
So einen Player testet man immer in zwei Schritten: Erst muss das Gerät als Ganzes zeigen, was in ihm steckt, Schritt zwei ist die reine Verwendung als D/A-Wandler unter Zuhilfenahme externer Quellen. In der Regel sind das bei mir streamende Geräte, die aus dem Netzwerk alle möglichen Teststücke fischen. Zum ersten Teil: Die Musik wird mit wunderschönen Farben gezeichnet, die absolut geschmeidige Spielweise gelingt perfekt, ohne Auflösung vermissen zu lassen. Im Gegenteil: Dem CD-1s gelingt der Spagat zwischen der wie selbstverständlich wirkenden Darstellung eines jeden Details, das in Ihrer Musik steckt, und bringt diese Informationsfülle absolut entspannt und unaufdringlich zu Gehör. In sicherer Erwartung, durchs Netzwerk geschickte Musikdateien würden dem noch eins draufsetzen nahm ich das Touchpanel in die Hand und spielte dieselben Stücke noch einmal. Und auch wenn es mir so gar nicht in den Kram passt: Der direkte Vergleich zwischen CD und einer aus dem Netzwerk abgespielten Version derselben Scheibe ergab für mich eine von mir ungern zugegebene Neigung in Richtung Laufwerk. CDs konnten einfach eine bessere Atmosphäre vermitteln als gestreamte Dateien. Das kippte ein wenig, als ich dann härteren Stoff in Form von hochaufgelöstem Material heranzog. Dateien mit mehr als 44,1 kHz können im Endeffekt ja doch (auch wenn das natürlich auch von der Laune des Toningenieurs abhängt) ein besseres Dynamikgefühl vermitteln. Richtig gut funktioniert übrigens das Upsampling, insbesondere bei Dateien, die in 96 kHz aufgenommen sind. Dann erscheinen Stimmen noch etwas kompakter, ein besseres Timing-Gefühl stellt sich ein. Gott sei Dank, die fortschrittlichere Streaming-Variante hatte so nun doch wieder ihre Daseinsberechtigung. Geblieben unabhängig von der Quelle stets die Feinauflösung, das tolle Timbre und die Fähigkeit, Räumlichkeit so unglaublich glaubwürdig zu vermitteln. Federnde, leichte und doch ausdrucksstarke Bässe runden das am unteren Ende ab. Die Selbstverständlichkeit, die souveräne Herangehensweise an das Thema Musik nagelte sich als bleibende Erinnerung in mein Hirn. Ich weiß, das sind durch die Bank Lobhudeleien, ich habe jedoch nichts gefunden, das ich bemängeln konnte. Andere CD-Player spielen dunkler, andere wiederum etwas extremer, kaum einer räumlich so gut ausgestellt. So genießt man. Und deswegen wehre ich mich vehement, diesen schweren Brocken wieder in seinen Karton zu hieven und zurückzuschicken. Mal sehen, wie lange ich damit durchkomme.
Fazit
Im Endeffekt muss ich sagen, dass dieser CD-Player in seiner Preisklasse einer der heißesten Kandidaten ist. Klanglich ist er jedenfalls in seinem Preisumfeld einer, der die Messlatte in der Hand hat.Kategorie: CD-Player
Produkt: Ayon CD-1 s
Preis: um 2695 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis: | 2695 |
Vertrieb: | Audium, Berlin |
Telefon: | 030 6134740 |
Internet: | www.audium.com |
Garantie (in Jahre) | 2 |
Eingänge: | 1 x S/PDIF RCA |
Ausgänge: | 1 x S/PDIF RCA |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 480/330/120 |
Gewicht (in Kg) | 12 |
checksum | „Im Endeffekt muss ich sagen, dass dieser CD-Player in seiner Preisklasse einer der heißesten Kandidaten ist. Klanglich ist er jedenfalls in seinem Preisumfeld einer, der die Messlatte in der Hand hat.“ |