Kategorie: Car Hifi Subwoofer Chassis

Einzeltest: Gladen Audio Aerospace 10


Der perfekte Sound-Quality Woofer

Car-Hifi Subwoofer Chassis Gladen Audio Aerospace 10 im Test, Bild 1
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Endlich ist es soweit. Mit dem Erscheinen des Subwoofers Aerospace 10 ist die Referenzserie Aerospace aus dem Hause Gladen jetzt vollständig. Wir testen eines der ersten Exemplare des High-End-Woofers. 

Aerospace. Unter diesem bedeutungsvollen Namen lanciert Gladen seine alleroberste Lautsprecherschiene. Konzipiert als Technologieträger, in die alles, was geht reingepackt wird, sind die Aerospace-Komponenten angetreten, es mit den besten Lautsprechern auf dem Weltmarkt aufzunehmen. Der Name Aerospace ist dabei nicht nur eine Anspielung auf die Tatsache, dass Firmengründer und Mastermind Henning Gladen Luftfahrtingenieur ist, sondern spiegelt auch die Herangehensweise bei der Entwicklung der Lautsprecher wider. Komponenten wie die Körbe wurden aufwendig per Computersimulation nach FEM optimiert, um bestmöglichen Luftdurchtritt und Stabilität zu erreichen. Das Resultat ist auch beim Aerospace 10 ein Aluminium-Druckgusskorb mit asymmetrischen, filigranen Einzelspeichen, von denen keine wie die andere ist.

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Ein technologisches Meisterwerk, dass sogar soweit ausgereizt ist, dass es bei der Installation ein oben und unten einzuhalten gilt. Bei den Tiefmittel- und Mitteltönern der Aerospace-Serie kommen siebenschichtige Compoundmembranen zum Einsatz, das ist beim Subwoofer anders. Gab man bei den Kleinlautsprechern einem hohen Maß an Dämpfung den Vorzug, zählt bei einem Subwoofer vor allem Stabilität. Aber bitte ohne Resonanzen oder Geklingel einer Metallmembran. So landet auch der Aerospace wieder beim Sandwich, allerdings bei einem normalen mit drei Schichten. Papier-Schaum-Papier ist das Mittel der Wahl, um die ideale Subwoofermembran zu erzeugen. Denn der ideale SQ-Subwoofer zeichnet sich durch ein optimales „Leistungsgewicht“ aus – will sagen viel Antrieb, wenig bewegte Masse. Eine kleine Abkehr vom Aerospace-Design ist die schlichte Papierdustcap des Woofers, hier gibt man dankenswerterweise der Funktion Vorrang vor der Optik. Wer das „Zero-Point“-Design der Dutcaps, Phaseplugs und Antriebskappen durchziehen will, kann die extra für den Aerospace 10 entwickelten Gitter im Zero-Point-Design montieren. Für diese sind extra Montageschlitze und Aussparungen im Korbflansch vorgesehen, so dass sie nahtlos sitzen. Bei der Sicke des 10ers vertraut Gladen auf Schaumstoff. Dieses Material ist heute nicht mehr mit dem minderwertigen Schaum, der sich nach einer Zeit auflöst, vergleichbar. Für Sound Quality (wo nicht maximale Stabilität gefragt ist) ist die Schaumsicke die bessere Wahl, weil sie weniger Leistung frisst und sehr linear arbeitet. Der Antrieb des Aerospace 10 folgt dem bereits erwähnten Prinzip Leicht mit viel Power, das Resultat ist erst einmal ein Schwingspulendurchmesser von 64 mm, was wohl das Optimum für einen 25-cm-Woofer darstellt. Dieser keinesfalls unterdimensionierte Spulenträger besteht aus Glasfaser, was die Stabilität eines Metallträgers mit der Wirbelstromfreiheit eines Kapton-Trägers verbindet. Die Schwingspule selbst ist aus CCAW gewickelt, einem leichten Aluminiumdraht, der zur Verbesserung der Leitfähigkeit verkupfert wurde. Kommen wir zur Antriebspower, hier ist eine Sache entscheidend für einen Klangwoofer: ein großer linearer Hub. Viel Hub deshalb, damit der Woofer auch Dynamikspitzen perfekt folgen kann – außerdem erfordert der artgerechte Einsatz in geschlossenen Gehäusen untenrum ehebliche Hubreserven. Und Linearität, um die Schwingspule immer schön gleichmäßig anzutereiben und so Verzerrungen zu vermeiden. Jedes der beiden ist für sich schon schwierig genug. Viel Hub bei einem SPL-Woofer und für maximale Linearität nimmt man ein Unterhangsystem wie bei einem Breitbänder. Beides zusammen und das bei Car-HiFi-üblichen Pegeln ist jedoch die Königsdisziplin. Beim Aerospace 10 sind beeindruckende 15 mm linearer Hub in jede Richtung herausgekommen – angetrieben von der wohl aufwendigsten  Magnetstruktur, die je bei einem Subwoofer anzutreffen war. Hier wird jeder Tiefmitteltöner neidisch, obwohl der Aerospace 10 ja „nur“ Bass machen muss. Unter der Alukappe im Zero-Point-Design verbirgt sich selbstverständlich ein Neodymantrieb. Eine mächtiger Neodymring von 16 mm Stärke liegt dabei außen um die Schwingspule wie bei einem konventionellen Design. Die Distanz zum Polkern überbrückt ein gefräster Stahlring, und der Polkern selbst ist auf Höhe der Spule radial gelocht. Dazu gibt es gleich zwei Kurzschlussringe aus Aluminium, von denen einer innerhalb des Magnetrings sitzt. Der zweite gehört eigentlich als Kappe auf den Polkern, was hier aber bewusst vermieden wird. Stattdessen ist der Polkern auf der Höhe der Polplatte T-förmig ausgeformt, um ein lineares Feld bereitzustellen. Der Kurzschlussring sitzt daher wie eine Krone auf dem Polkern und steht über. Durch die beiden Ringe werden störende Wirbelströme „kurzgeschlossen“, die sich wegen der schlechten Leitfähigkeit der Stahlteile sonst störend auswirken würden und Nichtlinearitäten verursachen. Der Aerospace-Antreib versucht dies mit viel Aufwand zu verhindern. Unsere gemessenen Thiele-Small-Parameter verraten dann viel über diesen Ausnahmewoofer. Während die recht hohe Güte, die weiche Aufhängung und die niedrige Resonanzfrequenz klar auf den Einsatz in geschlossenen Gehäusen zielen, zeigt sich die Klasse des Aerospace auf den „Nebenschauplätzen“. Hier sticht vor allem die äußerst niedrige bewegte Masse von nur 105 g heraus – ein sehr kleiner Wert für einen 25er mit 2,5“-Spule und 15 mm Hub. Bei der Gehäusewahl stehen 20 Liter als Minimum, mehr ist immer besser. Bei uns sind es gut 30 geworden, mit ziemlich optimalen 46 Hz Einbauresonanz. Ansonsten gibt es bei Pegel und Frequenzgang wenig Spannendes aus dem Labor, eben ein geschlossener Subwoofer. 

Klang


Erst im Hörcheck trennt sich die Spreu vom Weizen. Beim Aerospace fällt sofort auf, dass er keinesfalls blutarm oder schwächlich klingt. Er spielt zwar ultrapräzise, doch er täuscht dies nicht durch zu dünnen Sound vor. Schläge auf die Bassdrum kommen mit traumwandlerischer Sicherheit auf den Punkt und kurz hintereinander folgende Anschläge werden sauber separiert. Die Dynamikfähigkeiten lassen dem Zuhörer die Haare zu Berge stehen, der Aerospace geht von Null auf Hundert in Nullkommanix. Ganz große Klasse ist auch die korrekte Dosierung bei Dynamiksprüngen. Dieser Woofer kennt nicht nur Stille und volle Kanne, sondern tausend Zwischenlautstärken, die er liebevoll herausarbeitet. Auch klingt es sehr schön plastisch (was sicher auch dem guten Zusammenspiel mit den Frontlautsprechern zuzuschreiben ist), so dass man Ein- und Ausschwingen von Schlägen auf die Bassdrum fast zum Anfassen mitverfolgen kann. Insgesamt besteht nicht der geringste Zweifel, dass der Aerospace 10 einer Topkandidaten für Sound-Quality-Hörer ist. Ein perfekt gemachter 25er im geschlossenen Gehäuse klingt eben auch perfekt.

FAQ - Car Hifi Subwoofer Chassis

Was ist die Impedanz

Die Impedanz ist der frequenzabhängige Widerstand eines Lautsprechers. Der Gleichstromwiderstand ergibt sich als Impedanz bei 0 Hz. Bei Lautsprechern und Subwoofern findet man die Nennimpedanz, also die "Ohmzahl", die aus praktischen Gründen üblicherweise in Klassen zu 1, 2, 4 oder 8 Ohm angegeben wird. Wichtig wird die Impedanz bei der Kombination von Subwoofer(n) und Endstufe.


Was ist eine Doppelschwingspule?

Eine Doppelschwingspule oder Dual Voice Coil oder DVC ist eine Schwingspule mit zwei Abgriffen. Der Subwwofer hat also je zwei Plus- und Minusklemmen. Das verändert den Output oder die Belastbarkeit nicht, erlaubt jedoch variable Schaltungsmöglichkeiten. Mit der Doppelschwingspule kann der Subwoofer an zwei Endstufenkanälen betrieben werden, um z.B. bei kleinen Mehrkanalendstufen mehr Leistung herauszuholen.


Wie verschalte ich eine Doppelschwingspule?

Durch Verschaltung der beiden Einzelspulen entsteht ein neuer Abgriff für einen Endstufenkanal. Bei Parallelschaltung halbiert sich die Impedanz, bei Reihenschaltung verdoppelt sie sich. Dies gilt es beim Anschluss an die Endstufe zu beachten, ob letztere für die entstehende Gesamtimpedanz zugelassen ist. So entsteht bei Parallelschaltung einer 2 x 4 Ohm Doppelspule ein 2-Ohm Subwoofer, der an 2-Ohm-stabilen Endstufen betrieben werden kann. 2 x 2 Ohm parallel ergibt einen 1-Ohm-Subwoofer, dessen Endstufe 1-Ohm-stabil sein muss.


Welche Endstufe passt zu meinem Subwoofer?

Die, welche an der Impedanz des Subwoofers die gewünschte Leistung abgibt. Beispiel: Der Subwoofer soll mit 400 Watt betrieben werden und hat eine Impedanz von 2 Ohm. Die passende Endstufe ist eine, die ca. 200 Watt an 4 Ohm und 400 Watt an 2 Ohm leistet. 1-Ohm-Stabilität ist nicht erforderlich.


Muss ich einen neuen Subwoofer erst einspielen?

Aus klanglicher Sicht nicht, ein Subwoofer ändert sich nur minimal durch Einspielen. Es ist allerdings sehr sinnvoll, bei einem fabrikneuen Woofer nicht sofort extreme Lautstärken zu fahren. Wird der Schwingspulenlack zu stark aufgeheizt, können Lösemittelreste die Struktur aufbrechen und die Schwingspule wird zerstört. Daher den Sub erst im ganz normalen Musikbetrieb einige Stunden betreiben, so können sich eventuelle Lösemittel verflüchtigen.

Fazit

Nach dem ersten Aerospace-Test 2012 lautete unser Fazit, dass das Zweiwegesystem „ein ganz ernsthafter Mitbewerber auf das beste Lautsprechersystem alles Zeiten“ sei. Das trifft analog auch auf den Subwoofer Aerospace 10 zu. Einen besseren SQ-Subwoofer zu finden, wird schwierig.

Kategorie: Car Hifi Subwoofer Chassis

Produkt: Gladen Audio Aerospace 10

Preis: um 1250 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


12/2016
4.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Gladen Audio Aerospace 10

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Bewertung 
Klang 50% :
Tiefgang 12.50%

Druck 12.50%

Sauberkeit 12.50%

Dynamik 12.50%

Labor 30% :
Frequenzgang 10%

Wirkungsgrad 10%

Maximalpegel 10%

Verarbeitung 20% :
Verarbeitung 20%

5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Gladen Europe, Walddorfhäslach 
Hotline 07127 8102820 
Internet www.gladen.de 
Technische Daten
Korbdurchmesser (in cm) 27.9 
Einbaudurchmesser (in cm) 23.5 
Einbautiefe (in cm) 14.9 
Magnetdurchmesser (in cm) 14,5 
Gewicht (in kg) 8.9 
Nennimpedanz (in Ohm)
Gleichstromwiderstand Rdc (in Ohm) 3.38 
Schwingspuleninduktivität Le (in mH) 0.65 
Schwingspulendurchmesser (in mm) 64 
Membranfläche (in cm²) 356 
Resonanzfrequenz fs (in Hz) 31.6 
mechanische Güte Qms 8.17 
elektrische Güte Qes 0.62 
Gesamtgüte Qts 0.57 
Äquivalentvolumen Vas (in l) 43.1 
Bewegte Masse Mms (in g) 104.5 
Rms (in Kg/s) 2.54 
Cms (in mm/N) 0.24 
B x I (in Tm) 10.67 
Schalldruck 1W, 1m (in dB) 85 
Leistungsempfehlung 300 - 800 W 
Testgehäuse g 31,5 l 
Reflexkanal (d x l) Nein 
Klasse Absolute Spitzenklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Autor Elmar Michels
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Datum 05.12.2016, 10:03 Uhr
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