Unser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Pioneer TS-WX70DA
Tief und dynamisch
Ein moderner Aktivsubwoofer sieht nicht mehr aus wie die bekannte Filzkiste mit 30-cm-Woofer und Aktivmodul. Pioneer zeigt mit dem TSWX70DA, wie ein zeitgemäßer Aktivsub aussehen kann.
Auf den ersten Blick weiß man nicht recht, was man vor sich hat. Ein lang gestrecktes, flaches Gehäuse wartet, nett in Carbonfolie verpackt, auf seine Begutachtung. Erst einmal ist nichts zu erkennen, was Informationen zum highfidelen Verwendungszweck preisgibt, keine Bedienelemente, keine Kühlrippen, keine Lautsprecher. Erst auf den zweiten Blick entdeckt man eine trompetenförmige Öffnung in einer der Gehäusefronten und am anderen Ende des an ein Sounddeck erinnernden Gehäuses gibt es Lüftungsschlitze, oder? Die beiliegende Kabelfernbedienung mit Lautstärke, Tiefpass und Phasenumkehr weist auf einen Aktivsubwoofer hin und der Blick hinter den Blechdeckel im Gehäuseboden schafft dann endlich Klarheit. Der Pioneer TS-WX70DA ist ein Aktivsubwoofer, allerdings einer mit außergewöhnlichen Lösungen.
Heutzutage müssen gerade Aktivwoofer sich möglichst unsichtbar machen, nicht von ungefähr gibt es welche für unter den Sitz oder für ins Reserverad. Pioneer platziert den TS-WX70DA im Kofferraumboden, wo er sich unauffällig flach macht, im Idealfall verschwindet er unter dem Teppich oder gleich im Staufach des doppelten Kofferraumbodens. Das Gehäuse ist so stabil ausgeführt, dass man bedenkenlos auch Getränkekisten darauf stapeln kann. Ebenfalls keine Sorgen machen muss man sich bei einem Subwoofer um die Schallausbreitung; wegen der großen Wellenlängen durchdringt der Bass durchaus ungebremst dünnere Hindernisse, wie man es von Kinder- und Jugendzimmertüren kennt. Die Basswellen werden ums Eck gebeugt, so dass ein Subwoofer annähernd kugelförmig abstrahlt, daher ist es auch völlig legitim, die Lautsprecher auf der Unterseite zu verstecken – aus dem Heimkino auch als „Downfire“ bekannt. Genau dies taten die Pioneer-Ingenieure und platzierten die Wooferchassis im Boden. Aus Platzgründen wählte man zwei kleine Treiber statt eines großen. Wir finden zwei top gemachte 16er mit starken Antrieben und großen 38-mm-Schwingspulen, die in ein winziges Kammervolumen spielen. An diese nur 4 Liter kleine Kammer schließt sich ein zweimal gefalteter Holztunnel an, der den größen Teil des Gehäuses für sich beansprucht. Dieses Konstrukt ist so 1,35 Meter(!) lang, wir haben es also mit einem ungewöhnlichen Gehäuseprinzip zu tun. Pioneer nennt es in Anlehnung an Druckkammer und lange Lauflänge Backloaded Horn; das passt allerdings nicht ganz, da sich der Tunnelquerschnitt nicht wie bei einem Horn zur akustischen Impedanzanpassung erweitert. Ein Bassreflexgehäuse mit Minivolumen und Riesentunnel ist genauso abwegig. Einigen wir uns auf eine Transmissionline mit Vorkammer (Benutzer des Simulationsprogramms AJHorn werden verstehen, dass die Grenzen fließend sind). Die Transmissionline hat den Vorteil, dass sie nicht wie ein Helmholtz-Resonator funktioniert, der unterhalb seiner Abstimmfrequenz einen akustischen Kurzschluss (und damit nur noch heiße Luft) produziert, sondern die Lauflänge der Line zur Ausbildung stehender Wellen benutzt. Bei unserem Subwoofer entspricht die Viertelwellenlänge einer Frequenz von 63 Hz, da kommen wir der Sache schon näher. Den Rest macht die Elektronik, und die ist reichlich vorhanden, wenn auch nicht in räumlicher Ausdehnung. Unter dem Kühlkörper verbirgt sich eine moderne Chip-Endstufe, deren vierkanaliger Verstärker- IC die beiden Woofer treibt. Jeder Woofer hat eine 2 x 2-Ohm-Doppelschwingspule für maximale Leistungsausbeute am Chip. Jetzt kommt eine verdächtige Taste auf der Fernbedienung ins Spiel, die mit Deep/Dynamic beschriftet ist. Diese Taste ändert die Wiedergabecharakteristik, und zwar gewaltig. Der Woofer regelt viel mehr als ein konventioneller Bassboost, und das geht nur mit DSP. In der Tat kümmert sich ein kleiner Chip um die Signalaufbereitung auf digitaler Ebene. Und ab mit dem TS-WX70DA ins Messlabor, wo er anschaulich zeigt, wo der Unterschied zwischen Dynamic und Deep liegt. Deep bedeutet tief, und das meint der Pioneer richtig ernst. Die Endstufe packt in der Oktave zwischen 20 und 40 Hz 8 dB obendrauf gegenüber dem normalen Bassbereich. Der Woofer muss also Tiefbass ohne Ende schaufeln. Die Dynamic-Einstellung ist eher das, was man unter einem normalen Subwoofer versteht, der TS-WX70DA spielt hier ganz normal, bis er bei ca. 40 Hz von einem steilflankigen Subsonicfilter herausgenommen wird. Auch akustisch zeigt sich das gleiche Bild, vor dem Messmikrofon konzentriert sich Dynamic aufs Wesentliche, während Deep gerade durch bis ca. 25 Hz geht. Was die Leistung angeht, ermitteln wir 4 x 27 W an 2 Ohm, was sich auf ein respektables Ergebnis addiert.Sound
Der TS-WX70DA ist zwei Subwoofer in einem, mit der Deep/Dynamic-Umschaltung ändert sich der Klang wie Tag und Nacht. In Stellung Deep brummelt´s auch ganz untenrum gehörig, ideal für Infraschallliebhaber. Uns gefällts ehrlich gesagt deutlich besser in Dyn-Stellung, da die beiden kleinen Wooferchen beim Tiefstbass schnell an ihre Dynamikgrenzen kommen. Der Dyn-Woofer spielt im wichtigen Bassbereich oberhalb von 40 Hz deutlich kräftiger und pegelfester. Und 40 Hz ist bereits Tiefbass, mehr in den Keller schaffen auch ausgewachsene Basskisten nicht. Für Rockmusik ist´s jedenfalls ideal, diese gibt der Pioneer energisch und druckvoll wieder. Kein Vergleich zu den ganz winzigen Underseat- Subwoofern, der TS-WX70DA haut doch um einiges energischer zu.
Fazit
Die flache, unauffällig verbaubare Gehäuseform und die durchaus beeindruckende Bassvorstellung machen den TS-WX70DA zu einem sehr gelungenen Subwoofer. Sehr clever.Kategorie: Car Hifi Subwoofer Aktiv
Produkt: Pioneer TS-WX70DA
Preis: um 500 Euro
Spitzenklasse
Pioneer TS-WX70DA
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 30% : | |
Tiefgang | 7.50% | |
Druck | 7.50% | |
Sauberkeit | 7.50% | |
Dynamik | 7.50% | |
Labor | 40% : | |
Frequenzgang | 10% | |
Maximalpegel | 10% | |
Endstufenleistung | 20% | |
Praxis | 30% : | |
Ausstattung | 10% | |
Verarbeitung Elektronik | 10% | |
Verarbeitung Mechanik | 10% |
Vertrieb | Pioneer, Willich |
Hotline | 02154 9130 |
Internet | www.pioneer.de |
Technische Daten | |
Gehäusebreite (in cm) | 85,2 |
Gehäusehöhe (in cm) | 9.7 |
Gehäusetiefe (in cm) | 32,3 |
Bauart/Volumen | TL 18 l |
Reflexkanal (d x l) | 54cm² x 135 cm |
Gewicht (in kg) | 9.9 |
Chassisdurchmesser (in cm) | 2 x 16 cm |
Nennimpedanz (in Ohm) | 4 x 2 Ohm |
Schwingspulendurchmesser (in mm) | 38 |
Leistung an Nennimp. (in W) | 4 x 27 W |
Empfindlichkeit Cinch max. (in mV) | 900 |
Empfindlichkeit Cinch min. (in V) | 0,3 |
THD +N (<22 kHz) 5W (in %) | 0.06 |
THD +N (<22 kHz) Halblast (in %) | 0.07 |
Rauschabstand (A bew.) (in dB) | 56 |
Ausstattung | |
Tiefpass | 50 – 125 Hz |
Bassanhebung | Nein |
Subsonicfilter | 20, 40 Hz/36 dB |
Phaseshift | Umpolschalter |
Low-Level-Eingänge | Ja |
High-Level-Eingänge | Ja |
Einschaltautomatik | Ja |
Fernbedienung | •, Gain, XO, Phase, Dyn/Deep |
Sonstiges | Dyn/Deep-Schalter |
Klasse | Spitzenklasse |
Preis/Leistung | sehr gut |
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