Serientest: Helix B 8DSP, Helix B 12DSP

Echte Innovationen zum Thema Subwoofer gibt es nicht allzu häufig, um es vorsichtig auszudrücken. Umso erfreuter nehmen wir die Präsentation wirklich neuartiger Aktivsubwoofer von Helix zur Kenntnis.

Bereits auf der AMICOM in Leipzig machte Audiotec Fischer den Besuchern gehörig den Mund wässrig. Eine wahre Flut an innovativen Produkten mit hocheffizienten Mini-Endstufen und Signalprozessoren gab es zu bestaunen. Ein Resultat ist die neue Plug&Play-Linie von Helix mit der achtkanaligen Prozessorendstufe PP 20DSP als Herzstück (Artikel in C&H 6/2010). Doch es stehen noch weitere Leckereien in den Startlöchern, so die hier zu behandelnden Helix blue Aktiv-Gehäusesubs, nämlich der B 8DSP und der B 12DSP. Auch bei ihnen zieht sich als roter Faden Miniaturisierung und Prozessortechnik durchs Datenblatt. Man kann sich natürlich fragen, ob und wozu ein Subwoofer einen Soundprozessor braucht.

Die Antwort ist einfach: Wenn man die Technologie einmal entwickelt hat, warum sollen dann nicht möglichst viele Gerätschaften davon profitieren?

Elektronik

Was können diese Subwoofer jetzt so Besonderes? Erst einmal alles, was Aktivsubs heute können müssen, das zeigt bereits der Blick aufs Bedienpanel des Endstufenmoduls. Doch die Helixe können deutlich mehr als der Standard: Die Phase ist 360° regelbar, es sind vier Paar Hochpegeleingänge vorhanden, damit der Subwoofer auch bei Betätigung des Faders sauber weiterläuft, die Filterflanken sind von 12 auf 24 dB/Okt. umschaltbar. Dann ist da noch ein weiterer kleiner Schalter, mit dem sich von SQ auf SPL wechseln lässt. Das tut natürlich der Signalprozessor, der mit modernster 56-Bit-Technologie arbeitet. Er nimmt bei tiefen Frequenzen (unter 50 Hz) Pegel weg, um den Subwoofer zu entlasten, und löffelt dafür um die 70 Hz ein paar dBchen obendrauf. Der Prozessor kommt jedoch auch im SQ-Betrieb schon zum Einsatz. Was die akustische Frequenzgangmessung im SQ-Modus bereits andeutet (die Messungen sind fast zu schön, um wahr zu sein), bewahrheitet sich, wenn man schaut, was die Endstufe so tut. Sie hat vom DSP einen Equalizer verordnet bekommen, der den Pegelabfall der (passiven) Gehäuse zu tiefen Frequenzen kompensiert. Der B 8DSP läuft so linealglatt bis unter 40 Hz – nicht schlecht für einen 20er, oder? Die Endstufen der beiden sind nebenbei baugleich, sie unterscheiden sich nur in der Programmierung des Prozessors. Der hat seinen größten Trumpf noch nicht ausgespielt. Das Genialste an B 8DSP und B 12DSP ist die intelligente, lastabhängige Regelung, bei Helix „digital dynamic bass processing“ genannt. Wenn der Benutzer im Auto die Musik lauter dreht, geht der Subwoofer so lange mit, bis er anfängt, den linearen Bereich zu verlassen, der durch Endstufe oder Basstreiber vorgegeben ist. Doch anstatt ab dann zu verzerren, setzt der Prozessor seinen Limiter ein. Und das sogar frequenzabhängig! Das Frequenzband, in dem die Arbeit am schwersten ist, wird zuerst zurückgenommen, nämlich die allertiefsten Frequenzen. Wird weiter lauter gedreht, geht der Subwoofer bei höheren Bassfrequenzen problemlos mit, während der Prozi ihm die tiefsten vom Leib hält. Wird es lauter und lauter, laufen schließlich alle Frequenzbänder in den Limiter, der Subwoofer läuft dabei unverzerrt weiter, er wird nur nicht mehr lauter und ist vor Zerstörung geschützt.

Aufbau

Mechanisch sind die Subwoofer grundsolide. Schöne Gusskorbwoofer mit Papiermembranen, Gehäuse aus 16er-MDF und Bassreflextunnel, die die Gehäuse zusätzlich versteifen. Beim kleinen B 8DSP zieht sich der Tunnel sogar über einen guten Teil der Rückwand, er muss ja ähnlich tief abgestimmt sein wie der Große, um mit Prozessorhilfe seinen Tiefbass zu produzieren. Die Elektronik sitzt hinter dem Kühlkörper, der aus optischen Gründen so großzügig ausfällt. Auf der Platine sitzt natürlich der Prozessorchip – von Endstufe ist erst einmal nicht viel zu sehen. Zwischen Platine und Kühlkörper sind zwei Chips zu erkennen, über die die gesamte Verstärkung läuft. Kaum zu glauben, was da rauskommt. 2 x 60 Watt(!) an 1(!!!) Ohm. Es kommt also über den Daumen doppelt so viel Leistung raus wie bei anderen Aktivsubwoofern, die ebenfalls nicht über ein Netzteil verfügen! Die Vezerrungen bewegen sich dabei auf erfreulich niedrigem Niveau: Zwischen 0,3 und 0,6 % sind prima Werte für diese Art Verstärker und für Bass sowieso im grünen Bereich.

Sound

Beide Subwoofer spielen kontrolliert und sauber, wobei der kleine B 8DSP in dieser Hinsicht noch besser gefällt als der B 12DSP. Tiefgang gibt es überreichlich, egal, welcher der beiden Woofer gerade spielt. Der große spielt seine Vorteile bei Druck und Pegel aus: Hier gibt es schon gehobene Lautstärken zu vermelden, auch wenn wir keine SPL-Woofer vor uns haben. Wenn man die Woofer herausfordert, setzt schön sanft der Limiter ein – es wird irgendwann nicht mehr lauter, das ist alles, was man im Auto merkt. Insgesamt macht bereits der B 8DSP den Klang im Fahrzeug rund, er fügt die fehlenden Tieffrequenzen zu und leistet dabei saubere Arbeit.

Fazit

Der größere B 12DSP bringt natürlich mehr Output dank des Vorteils bei der Membranfläche. Sympathischer ist aber fast der kleine B 8DSP. Der bietet einen perfekten Frequenzgang, klingt supersauber und passt in jede Kofferraumecke. Und gerade der Kleine profitiert maximal von der intelligenten Regelung des DSP – ein wahrhaft smarter Subwoofer