Serientest: Emphaser ECX-G4, Emphaser ECX-G5, Emphaser ECX-G6

Mit der ECX Serie beweist Emphaser, dass Koax-Lautsprecher nicht nur für Sparfüchse oder als Hintergrundbeschallung taugen. Wir sehen uns die 10er, 13er und 16er an.

Koaxiallautsprecher werden im Heimbereich hoch gelobt, im Auto jedoch sind sie bei Klangfreaks verpönt. Das mag auch daran liegen, dass Koaxe normalerweise im unteren Marktsegment angesiedelt sind, bei entsprechend günstiger Machart. Emphaser hat sich jetzt dazu entschieden den Komposystemen der ECP-G Serie auch Koaxe zur Seite zu stellen. Das ergibt Sinn, denn Verwendung für hochwertige Koaxe gibt es durchaus. Sei es im Wohnzimmer eines Campers oder als hintere Türlautsprecher, die dank gleicher Membrantechnologie stimmig klingen, wenn vorne das entsprechende Komposystem verbaut ist. Bei Emphaser sind die ECP-G Kompos die idealen Spielpartner, denn unsere ECX Koaxe bieten die gleiche Technologie und Ausstattung bis auf Hochtöner und Frequenzweiche.   

Da wären als Erstes die sehr schön gemachten Körbe aus Alu-Druckguss, die sehr stabil ausfallen und der Luftbewegung mit ihren schmalen Doppelspeichen sehr wenig Widerstand entgegensetzen. Alle Einzelteile der ECX sind piekfein gefertigt, so sind die Polplatten perfekt geplant, so dass sie fest am Ferritring anliegen.

Auch dem Auge wird Einiges geboten mit grau lackierten Magneten und sauber passenden Abdeckplatten auf den unteren Polplatten, die die Zuleitungen zum Hochtöner verstecken. Die Litzen zu den Tieftonspulen sind in die Zentrierungen eingewebt und können so kein unerwünschtes Eigenleben entfalten. Die Membranen bestehen aus Papier, das sich durch eine gute innere Dämpfung auszeichnet, zur Verbesserung der klanglichen Eigenschaften wurde eine mineralische Beschichtung auf den Membranvorderseiten aufgebracht.   

Die Hochtöner sind bei Koaxiallautsprechern der kritische Part. Günstige Modelle sind oft mit Kunststoffkalotten ausgestattet, die klanglich nicht überzeugen können, und auch die Art der Hochtönermontage gibt Auskunft über die Qualität des Lautsprechers. Wenn man wissen will, wie es richtig geht, schaue man sich die Emphaser ECX an. Hier sind die Hochtöner an Stelle einer Dustcap montiert, so dass die Zentren der Schallentstehung, nämlich die Schwingspulen, von Tiefmittelton und Hochton möglichst dicht beieinander liegen. So passen die Schallanteile von Tiefmittelton und Hochton ohne große Laufzeitunterschiede zeitlich zueinander, was klanglich kein Nachteil ist. Die Alternative, nämlich ein Hochtonaufbau mit einer Säule vor der Tieftönermembran, ist schlechter bei der Laufzeit und behindert die Schallabstrahlung des Tiefmitteltöners. Bei Emphaser hat man den ECX als Hochtöner feine Gewebekalotten spendiert, und zwar ganz winzige mit 13 Millimeter Schwingspulen, die in die 25 Millimeter Schwingspulenträger der Tiefmitteltöner passen.   

Messungen und Sound

Der kleine Hochtöner brilliert vor dem Messmikrofon, indem er bis über 30 kHz vollen Schalldruck abliefert, hier ist die kleine Membran von Vorteil. Auf der anderen Seite zeigen die Amplitudengänge aller drei Koaxe, dass der Übergang vom Tiefmitteltöner zum Hochtöner gelungen ist, denn es zeigen sich keine Auslöschungen bei der Trennfrequenz. Beim G4 ist der Dip im Frequenzgang um 1,5 kHz durch den Tieftöner verursacht, er wirkt sich klanglich jedoch nicht negativ aus. Schmale Dips bei hohen Frequenzen sind dagegen Interferenzen zwischen Tief- und Hochton Anteilen, erkennbar daran, dass sie sich unter Winkel verändern. Beim G6 sieht man bei 4,7 kHz die Membranresonanz des 16ers, das sieht schon gefährlicher aus, während der Buckel des G4 bei 2,2 kHz zu niedrig für eine Membranresonanz liegt. Die Klirrspektren der drei Koaxe geraten ordentlich, besonders G4 und G5 sind jedoch keine Musterknaben. Dafür liegen alle drei für ihre Membrangrößen bei sehr hohen Maximalpegeln. Im Hörcheck punkten alle drei Koaxe mit ihrem brillanten, sehr gut aufgelösten Hochton und mit einer treffenden räumlichen Darstellung des Klanggeschehens. Auch die Basswiedergabe kann gefallen, hier liefern die drei stramme Bässe, die beim G5 knackig-ausgewogen und beim G6 naturgemäß am tiefsten ans Ohr kommen. Der Mittelton bietet genug Ecken und Kanten, dass sich Blechbläser oder markante Männerstimmen nicht weichgespült anhören, es gibt jedoch Lautsprecher, die „schöner“ spielen. Dafür kommt beim Musikhören mit den ECX keine Müdigkeit auf, es klingt immer dynamisch und mitreißend. 

Fazit

Mit ECX-G4, ECX-G5 und ECX-G6 bietet Emphaser Koax-Lautsprecher an, die auch anspruchsvollere Ohren gut bedienen. Für an die 200 Euro bekommt man dazu eine exzellente Verarbeitungsqualität und einfach toll gemachte Lautsprecher.