Unser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.
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Mehr Power!
Vor knapp zwei Jahren, in CAR&HIFI 6/2007, testeten wir die Boliden aus Rockfords Power-Serie mit herausragendem Ergebnis. Mit einem Monoblock und dem hier getesteten Vierkanäler erweitern die Mannen aus Tempe, Arizona, die Serie jetzt um zwei XL-Verstärker.
Öffnet man den Karton der T1000-4, wird beim Anblick des hochglanzschwarzen, komplett in Folie eingeschweißten Boliden direkt klar: Hier kommt etwas ganz Edles. Bis auf die drei Seiten des Verstärkers umgebenden Kühlrippen ist das Gehäuse mit Kunststoff in Klavierlack-Optik verkleidet. Dieses sieht nicht nur gut aus, sondern schützt beim Hantieren an den Anschlüssen auch vor versehentlichen Kurzschlüssen. Apropos Anschlüsse - diese sind nicht nur kurzschlusssicher, sondern auch solide und vor allem von hohem Querschnitt. Die Stromklemmen nehmen locker Kabel von 50 qmm auf, selbst die Lautsprecherklemmen fassen bis zu 10 qmm.
Praktisch bei der Montage: Auf alle Klemmen passt der gleiche, der Packung beiligende Sechskant-Schlüssel.Hightech
Technikbegeistert wie wir nun mal sind, hält sich die Zeit, die wir mit der Begutachtung des Äußeren verbringen, in Grenzen. Schnell wird das Chassis zerlegt und der Blick auf die feine SMD-Elektronik frei. Man sieht gleich, dass wir es hier in keinster Weise mit einem 08/15-Verstärker zu tun haben, sondern mit dem ausgeklügelten, eigens entwickelten Schaltungskonzept der aktuellen Power-Serie. Die Class A/B-Endstufe besitzt eine symmetrisch arbeitende Eingangssektion, die das Signal effektiv von unerwünschten Störungen befreit. Das Netzteil sorgt dafür, dass die Ausgangstransistoren stets die gleiche, stabile Versorgungsspannung „sehen“, auch wenn die Spannung des Bordnetzes schwankt. Ausgeklügelt ist auch das Temperaturmanagement der Rockford. Nicht nur, dass sie bei eventueller Überhitzung rechtzeitig abschaltet, die intelligente Regelung sorgt dafür, dass die entstehende Wärme gleichmäßig über den gesamten Kühlkörper abgeführt wird. Dies konnten wir eindrucksvoll bei den späteren Leistungsmessungen erleben. Verbrennt man sich bei den meisten Endstufen im Hochstrombetrieb an einem Teil des Gehäuses die Finger, während andere Teile gerade lauwarm sind, so ist die Temperatur bei der Rockford über den gesamten Kühlkörper konstant und übrigens selbst bei der Zwei-Ohm- Messung noch sehr im Rahmen.
Messwerte
Nach der Sichtung des sauberen Aufbaus erwarteten wir von der T1000-4 im Labor durchaus gute Werte. Doch was unsere Elektronik dort ausspuckte, ließ uns zweifeln, ob das alles mit rechten Dingen zuging. Alle Überprüfungen und Messungen änderten nichts daran: Die Rockford Fosgate T1000-4 gehört messtechnisch zum Allerbesten, was unsere Redaktion je gesehen hat. Der Klirrfaktor liegt im gesamten Leistungsspektrum im Promillebereich, das ist nicht nur gut, das ist perfekt. Auch einen Rauschabstand von satten 90 Dezibel hat unser Messsystem bei einer Endstufe lange nicht mehr gesehen. Jetzt überrascht es nicht mehr, dass auch die Dämpfungsfaktoren jenseits der 2000 referenzwürdig sind. Doch nun zum wahrscheinlich Wichtigsten, den Leistungsmessungen. Hier ist der Serienname „Power“ wahrlich Programm. Bereits an vier Ohm schiebt die Rockford locker über 200 Watt pro Kanal. Damit wird auch das leistungshungrigste Komponentensystem zu brachialen Pegeln getrieben. Richtig in ihrem Element ist die Endstufe dann bei halbierter Impedanz. Völlig unbeeindruckt verdoppelt sie ihre Leistung fast auf satte 385 Watt. Im Brückenbetrieb spendiert sie 4-Ohm-Subwoofern schließlich nahezu 700 Watt an sauberster Leistung. Das ist für einen Vierkanäler wahrlich XL-Power.
Klang
Bereits die „kleinen“ Endstufen der Power-Serie begeisterten seinerzeit im Klangtest. Spektakulär, energiegeladen und dynamisch war ihr Auftritt. Da sollte bei der „Großen“ mit ihren unglaublichen Leistungsreserven und superben Messwerten doch noch ein bisschen mehr gehen. Und in der Tat, die Amerikanerin zeigt Drive und Spielfreude, dass es ein Hochgenuss ist. Sie feuert Bässe, Mitten und Höhen gleichermaßen mit hohem Elan heraus, dabei zeichnet sie mit perfekter Kontrolle ein sehr eindeutiges und klares Klangbild. Leistungsreserven sind allzeit satt vorhanden, selbst bei aberwitzigen Pegeln spielt die Rockford frei auf und lässt niemals das Gefühl aufkommen, ihr würden gleich Schweißperlen vom Gehäuse rinnen. Herausragend auch die Performance am Subwoofer. Wüssten wir es nicht besser, würden wir annehmen, hier massiert gerade ein auf Bass spezialisierter Monoblock unser Zwerchfell und kein Vierkanal-Allround-Talent. Absolut souveräner Auftritt - vielleicht nicht das Nonplusultra für Highender, die gerne die dritte Triangel von links heraushören wollen, aber sicher für all die, die Musik mit Freude und bei allen Pegeln genießen wollen.
Wie schließe ich meine Endstufe an ein Nachrüst-Autoradio an?
Je nach Anzahl der Vorverstärkerausgänge am Radio verbinden Sie diese mit den Eingängen der Endstufe mit einem entsprechenden Cinchkabel (RCA Kabel). In der Regel reicht eine Stereo-Leitung, hier fallen dann allerdings Bedienelemente wie Fader oder Basslautstärke weg. Zusätzlich verbinden Sie den Remote-Eingang der Endstufe mit einem Zündplus oder dem Einschaltkabel für Motorantennen des Radios.
Wie schließe ich meine Endstufe an ein Werksradio an?
Falls die Endstufe High-Level Eingänge hat, verbinden sie diese mit den Lautsprecherausgängen des Radios. Falls die Endstufe eine Einschaltautomatik hat, sind sie bereits fertig, ansonsten verbinden Sie den Remoteeingang der Endstufe mit einem Zündplus oder dem Einschaltkabel für Motorantennen des Radios. Ohne High-Level Eingänge benötigen Sie einen zusätzlichen High-Low Adapter. Bei Werksanlagen mit externem Leistungsverstärker müssen Sie darauf achten, dass die High-Level Eingänge deutlich mehr als 12 Volt Eingangsspannung verkraften.
Was ist der Gain Regler?
Der Gain Regler dient der Empfindlichkeitsanpassung der Endstufe an das Autoradio. Wenn die Lautstärke am Autoradio fast voll aufgedreht ist, muss die Endstufe mit dem Gain Regler bis zur maximalen unverzerrten Lautstärke aufgedreht werden.
Was ist die Grundeinstellung der Frequenzweichen?
Front- und Hecklautsprecher werden mit einem Hochpass beschaltet, der tiefe Frequenzen wegfiltert und damit die Lautsprecher entlastet. Die Regelfrequenz hängt von den Lautsprechern ab, eine gute Grundeinstellung ist 80 Hz. Subwoofer und Tieftöner mit eigenen Kanälen werden mit einem Tiefpass beschaltet, der hohe Frequenzen wegfiltert und so für einen besseren Klang sorgt. Ein Bandpassfilter ist die Kombination aus beidem, es filtert nach unten und nach oben weg, so dass ein Frequenzband übrig bleibt.
Was ist ein Subsonicfilter?
Der Subsonic ist ein Hochpassfilter mit sehr niedriger Einstellfrequenz. Er entlastet den Subwoofer vor zu tiefen Frequenzen, die er sowieso nicht wiedergeben kann. Das bringt sauberen Pegel und besseren Klang im Arbeitsbereich des Subwoofers (z.B. von 40 bis 80 Hz)
Was ist Brückenbetrieb?
Im Brückenbetrieb werden zwei Endstufenkanäle zusammengeschaltet, um einen Kanal mit doppelter Leistung zu generieren, z.B. für Subwoofer. Zu beachten ist, dass die minimale Last (Impedanz/Ohmzahl) des angeschlossenen Subwoofers eingehalten wird. Ob die Endstufe für Brückenbetrieb zugelassen ist und wie hoch die Impedanz mindestens sein muss, verrät die Bedienungsanleitung.
Fazit
In meinen jetzt fast zwölf Jahren als CAR&HIFIRedakteur habe ich schon Hunderte von Endstufen getestet und die allermeisten davon wieder vergessen. Die Rockford Fosgate Power T1000-4 hingegen wird mir sicher lange im Gedächtnis bleiben. Mit ihrer ebenso sauberen wie brachialen Leistungsentfaltung verdient sie sich unsere Referenz-Ehren. Zukünftige Verstärkergenerationen werden sich an ihr messen lassen müssen.Kategorie: Car Hifi Endstufe 4-Kanal
Produkt: Rockford Fosgate T1000-4
Preis: um 1300 Euro
323-2541
Masori |
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