Kategorie: Aktivlautsprecher

Einzeltest: Genelec G Four


Direktansprache

Aktivlautsprecher Genelec G Four im Test, Bild 1
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Computer-Audio sorgt in einem beträchtlichen Maße dafür, dass Aktivkonzepte, gern natürlich mit Genen aus dem Profi -Bereich, immer beliebter werden. Genelec hat das früh erkannt und bietet wohnzimmertaugliche Lautsprecher an, die unter Zuhilfenahme des technischen Know-hows einer Entwicklungsfirma entstanden, deren Produkte in Tonstudios gern genutzt werden.

Mitspieler …


Quellen:

 Laufwerk/Wandlerkombi Heed DA+DT
 Apple MacBook Pro, OSX 10.9, Sonic Studio Amarra 2.54

D/A-Wandler:

 B.M.C. PureDAC
 Perreaux Audiant DP32  


Eine Firma, die es geschafft hat, im Tonstudiobereich als die ganz große Nummer zu gelten, kann sich auf die Fahnen schreiben, technisch unanfechtbare Lautsprecher zu bauen, denn die Toningenieure haben hohe Anforderungen an die Qualität ihrer Arbeitsmittel. Das angesammelte Wissen nutzt Genelec nun schon wieder einige Jahre, um auch den Leuten zu Hause hochqualitative Schallwandler anbieten zu können.

Aktivlautsprecher Genelec G Four im Test, Bild 2Aktivlautsprecher Genelec G Four im Test, Bild 3Aktivlautsprecher Genelec G Four im Test, Bild 4Aktivlautsprecher Genelec G Four im Test, Bild 5Aktivlautsprecher Genelec G Four im Test, Bild 6Aktivlautsprecher Genelec G Four im Test, Bild 7
Ich finde die Home-Lautsprecher der Finnen grundsätzlich auch sehr ansehnlich und fange jetzt gar nicht erst an, den ausgeleierten „Gummibärchen“-Vergleich herauszuholen, denn die Genelec-Alugehäuse haben, wenn sie eine so geformt sind wie die „G Four“, einige entscheidende Vorteile. Allein schon durch die große Stabilität des Alukorpus haben die Chassis sehr gute Arbeitsbedingungen; die bei solch harten Materialien dringend erforderliche Resonanzbedämpfung erreicht man durch die Verwendung des Druckgussverfahrens und die Formgebung. Die mag manch einem vielleicht etwas überdesignt erscheinen, doch hat hier alles, auch die abgerundete Form des Korpus einen definierten, akustischen Sinn. Die stark abgerundeten Gehäusekanten verhindern effektiv Reflexionen, die sonst an Schallwandkanten ganz gern entstehen, und haben somit sowohl optisch als akustisch eine Funktion. Viel lässt sich über die Chassis leider nicht berichten. Hoch- und Tieftöner sitzen hinter Gitterabdeckungen, die man nicht abbekommt, ohne etwas kaputtzumachen. Man kann wohl sehen, dass der Hochtonbereich von der 25-Milimeter-Alukalotte wiedergegeben wird, Bässe und Mitten übernimmt ein 165- Milimeter-Tiefmitteltöner. Auf der Rückseite findet man eine gewissenhaft abgerundete Bassreflexöffnung und die Elektronik. Wie alle Genelec-Lautsprecher ist die G Four als Vollaktivlautsprecher konzipiert. Und zwar mit allen Schikanen, die man mit moderner Elektronik auffahren kann. 

Aktiv


Anschluss an eine Vorstufe findet die G Four über wahlweise Cinch- oder XLR-Eingänge, beide zeigen nach unten, um nach hinten hin möglichst wenig Platz wegzunehmen. So kann man die Boxen ganz einfach recht nah an die Wand anbringen. Damit diese und jede quasi jede andere Aufstellungsvariante in den Griff zu bekommen ist, haben die Finnen ein kleines „Mäuseklavier“ angebracht, um Eingriffe in den Frequenzgang vornehmen zu können. So lässt sich bei wandnaher Aufstellung der Bass ein wenig zurücknehmen, und stark gedämpfte Räume freuen sich über ein dezente Anhebung des Hochtonbereichs. Wenn einmal alles sitzt, muss man sich ja nicht mehr darum scheren. Die Grundeinstellung, in der alle Regler auf „Flat“ stehen, bietet jedenfalls beste Voraussetzungen, denn die Bezeichnung „flat“ wird hier ernst genommen. Von knapp über 40 Hz bis weit über die 20-kHz-Grenze hinaus gibt es einen aalglatten Frequenzgang zu verzeichnen, den man mit herkömmlichen, passiven Mitteln nur schwer so hinbekommen kann. Grundton bis Mitten werden ganz leicht betont, allerdings kann man ja leichte Eingriffe in den Frequenzgang vornehmen. Durch den Waveguide und die Geometrie des Alu-Hochtöners schafft die G4 zudem ein als sagenhaft zu bezeichnendes Abstrahlverhalten. Sie verliert unter Winkel kaum Pegel, gibt Musik bis zu einem Abhörwinkel von 45 Grad absolut gleichmäßig ab. Verzerrungen? Gibt’s quasi nicht. Bis zu einem Abhörpegel von knapp 100 dB war es schier unmöglich, der „G Four“ erwähnenswerten Klirr abzuringen. Um 500 Hz geht der Klirr ganz leicht hoch, allerdings handelt es sich fast komplett um den weniger klangschädlichen K2, die unharmonischen Verzerrungskomponten kleben fast an der Null-Prozent-Linie. Und wenn es darüber irgendwann anfangen sollte, etwas mehr zu verzerren, tun Ihnen die Ohren eh schon so weh, dass es kaum was ausmacht. Wir haben die Kleinen bis über 100 dB gequält, um den Limiter auszuprobieren, und waren begeistert, wie pegelfest die Box ist. Der Limiter sorgt dafür, das bei hohen Pegeln im Bassbereich weniger Leistung ins Chassis gepumpt wird und schützt so sinn- und wirkungsvoll vor Zerstörung. Man muss schon immer wieder sagen, dass Genelec-Boxen mit messtechnischen Methoden keine negativen Eigenschaften nachzuweisen sind. 

Klang


Und im Hörtest schlägt sich das nieder. Man sitzt davor, spielt Musik und lässt sich zunächst einmal von der unglaublichen Direktheit dieser Boxen einfangen. Sänger sitzen einem förmlich auf dem Schoß, die virtuelle Bühne weist eine unbestechliche Präsenz auf, Klangkörper sind als solche absolut eindeutig zu identifizieren. Die tiefen Töne sind wieder eine Sache für sich: Es ist doch immer wieder eine Freude, zu hören, wozu ein gut gemachter Aktivlautsprecher in der Lage ist. Der Bass ist bis hin zu ordentlich hohen Lautstärken trocken, sauber und kontrolliert – so souverän können das eigentlich nur Aktivkonzepte. Da übertreibt man es ja eigentlich ganz gern einmal, der elektronische Überlastschutz sorgt dafür, dass man das Spiel nicht zu weit treibt. Sollte es bei aller Gewalt noch mehr Fundament für Sie sein: Genelec hat noch ein paar passende Woofer im Angebot, beispielsweise den „F Two“ genannten Aktivwoofer mit Acht-Zoll-Treiber. Doch auch ohne Bassunterstützung geht die Rechnung zweifelsohne auf: Für etwas über 2.000 Euro gibt’s hier jede Menge Klang und Technik. Wenn man sich vor Augen führt, dass man ein Paar exzellente Lautsprecher und gleich vier perfekt auf die verwendeten Chassis abgestimmte Verstärkerzüge fürs Geld bekommt, muss man das schon als ziemlich günstig bezeichnen. Was ganz schnuckelig aussieht und sich im ersten Moment wie ein nettes Böxchen für Frauen präsentiert, ist in Wahrheit ein hundertprozentig männermäßig spielendes, bis ins Detail durchentwickeltes Konstrukt, das in jeder Hinsicht überzeugende Leistungen abliefert und ein schlankes, klangstarkes Anlagenkonzept ermöglicht, dem eigentlich nur noch eine Quelle und ein D/A-Wandler mit Lautstärkeregelung zum Glück fehlen. Und außerdem gibt’s sie ja auch in Schwarz ... 

Fazit

Profi -Gene funktionieren auch im Home-HiFi-Bereich exzellent. Wer einen optisch ansprechenden, klanglich unglaublich direkten Satz Lautsprecher für ein modernes, aktives Anlagenkonzept sucht, muss sich die G Four mal anhören.

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Kategorie: Aktivlautsprecher

Produkt: Genelec G Four

Preis: um 2150 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


4/2014
5.0 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Genelec G Four

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Bewertung 
Klang 70%

5 von 5 Sternen

Labor 15%

4 von 5 Sternen

Praxis 15%

4.5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Audio Export, Heilbronn 
Telefon 07131 26360 
Internet www.genelec.de 
Garantie (in Jahre)
Ausstattung
Ausführungen Weiß, Schwarz 
Abmessungen (B x H x T in mm) 350/237/223 
Bestückung 1 x 25-mm-Aluminiumkalotte 
Eingänge: 1 x analog Cinch, 1 x analog XLR 
Endstufe 2 x 90 Watt 
Kurz und knapp:
+ akustisch optimales Gehäuse 
+ Raumanpassung 
+ sehr direkter, neutraler Klang 
Klasse Spitzenklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Christian Rechenbach
Autor Christian Rechenbach
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Datum 26.04.2014, 14:15 Uhr
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